Waschmaschine mit WLAN: Der ganz normale Wahnsinn?

Zweierpotenz

schläft auf dem Boardsofa
Samsung macht den Traum aller schlaflosen Hausmänner wahr: Eine Waschmaschine mit WLAN!
Jetzt mag man sich fragen - wofür, verdammt noch mal, braucht eine Waschmaschine WLAN? Spielt die auch Musik ab oder kann man dann die Wäsche im heimischen Fernseher rotieren sehen? (Was eine echte Steigerung zu den Nachmittagsprogrammen der Privatsender wäre!)
NEIN!
Aufgehorcht: Man kann mittels einer Smartphone-App die Maschine STARTEN!
Anhalten geht natürlich auch - und man bekommt mitgeteilt, wenn sie fertig ist.

Ich stelle mir vor, wie ich in Reichweite des Schalters vor der Maschine stehe, mein Handy zücke (verdammt, das liegt wie üblich auf dem Wohnzimmertisch - schnell hoch laufen, Handy holen!), die Maschine ganz cool mit einem Druck aufs Display über das WLAN (welches ich übrigens zu diesem Zweck mit einem Repeater erweitern muss, weil es bisher nicht bis in den Waschkeller reicht) einschalte - und keiner sieht es! (Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich meine Frau für so einen Blödsinn in den Keller bewegt.) :gemein

Und morgen gehe ich in den Keller, um unsere alte Privileg-Waschmaschine (die einfach nicht aufhören will, problemlos zu arbeiten) zu starten, indem ich ganz primitiv einen Knopf drücke. Dann muss ich auch noch auf die Uhr schauen, um zu wissen, wann sie fertig ist (sie braucht für die 30°-Wäsche genau 1:47h).
Wie kann ich eigentlich nur ohne eine Waschmaschine mit WLAN-Verbindung und Spezial-App leben. Oh weh, ich bin ja so was von gestern! :suizid:


... Es gibt übrigens auch den passenden WLAN-Trockner dazu.
 
Vom intelligenten Zuhause wird schon lange gesprochen, bei manchen Dingen, wie der Heizung oder dem Licht mag das ja ganz praktisch sein, wenn man dessen Status übers Telefon oder Rechner aus der Ferne überprüfen kann und es da heißt "Licht brennt im Bad".
Bei andern Haushaltsgegenständen wie der Waschmaschine, dem Herd oder dem Kühlschrank hingegen frag ich mich, wozu?

Internet schön und gut, doch manchmal geht die ganze Vernetzung echt zu weit, gerade in der heutigen Zeit, wo sich das Netz als überdimensionales Gefängnis herausstellt.
 
Fraunhofer-inHaus-Zentrum

das ist direkt bei uns um die Ecke. (Jedenfalls ein Teil davon)

.... ich glaube ich werde mal versuchen mich vor Ort zu informieren...
obwohl das glaube ich gar nicht so leicht sein dürfte .. es wirkt nicht sehr offen .. mehr forschungsorientiert ..

mal sehen .. :)
 
Madame, da wirst du nicht rein kommen. Fraunhofer-Einrichtungen sind reine Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Publikumsverkehr ist da nicht vorgesehen, die sind im Gegenteil recht gut abgesichert.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Möglichkeiten faszinierend finde, aber in der Realität wohl kaum umsetzen werde, schon aus finanziellen Gründen.
Es gibt viel profanere Dinge, die mich nerven. Beispiel: Unsere Heizungsanlage ist 16 Jahre alt, im Erdgeschoss haben wir Fußbodenheizung. Gesteuert wird das Ganze über einen Außentemperaturfühler, was ich ziemlich dämlich finde. Ich muss im Winter immer wieder mal am Heizkessel nachregeln, weil der Temperaturfühler zum Beispiel nicht erfassen kann, ob die Sonne durch die Fenster die Räume zusätzlich erwärmt oder nicht. Da eine Änderung der Situation einiges kosten würde, bleibt es bei meinen gelegentlichen Gängen in den Heizungskeller.
Eine Fernsteuerung ist da erst recht in ganz weiter Ferne.
 
Weitere interessante Links zum Thema Datenleck:

Smart-Home: Sicherheitslücke bei fernsteuerbaren Toiletten aufgedeckt - SPIEGEL ONLINE

Sie sitzen auf dem stillen Örtchen, ahnen nichts Böses. Plötzlich geht die Spülung ihrer vollautomatischen Luxustoilette. Ein Wasserstrahl verscheucht sie von ihrem Sitz und der Deckel schließt sich. Während sie aufgeschreckt neben dem Hightech-Gerät stehen, ertönt aus den Boxen "Let It Be" von den Beatles - ohne ihr Zutun, denn ihr Klo wurde gehackt.

... Die einige tausend Euro teuren Geräte lassen sich mit einer vom Hersteller entwickelten App über Bluetooth steuern. Doch leider lässt das moderne Klosett nur eine Verbindung mit der nicht änderbaren Standard-PIN "0000" zu. Jeder in Funkreichweite kann mit einem Smartphone daher das Hightech-Klo steuern und übernehmen. ...
[...]
Anhand dieses Nutzungsprotokolls könnten Unbefugte zum Beispiel auf Krankheiten der Toilettenbesitzer schließen. Beispielsweise ließen sich anbahnende Prostataprobleme oder Diabetes aus den von der Toilette gesammelten Daten ableiten. Ein Symptom solcher Erkrankungen kann erhöhter Harndrang sein. ....
[...]
Bereits 2011 zeigten Forscher der FH Münster, dass auch Smart Meter, intelligente Stromzähler, missbraucht werden könnten. Die Geräte sollen die Verbrauchswächter moderner Haushalte werden und zukünftig helfen den Stromverbrauch zu senken. Aber eine Untersuchung im Rahmen des Projekts Data Privacy Managment (DaPriM) zeigte, dass sich über den Stromverbrauch das gesehene Fernsehprogramm ableiten lässt. Die Smart Meter, die sekundengenau den Verbrauch erfassen und melden können, würden so zum Beobachter. Ein typisches Verbrauchmuster des Fernsehers, dass durch helle und dunkle Abschnitte im Programm entsteht, konnte bei einer Analyse auf die Bilder zurückgeführt und so mit dem gesehenen Sender und sogar einzelnen Filmen verknüpft werden.

>>> Smart Meter und Datenschutz | DaPriM
>>>>>> http://1lab.de/pub/smartmeter_sep11_v06.pdf

Smarte Hausgeräte helfen beim Sparen - IFA 2012 - IFA Ratgeber - PC-WELT

Intelligenter Zähler ? Wikipedia

Datenschutz: gläserner Kunde

Der Schutz der Privatsphäre ist fraglich – es besteht das Risiko, dass der Kunde zum „gläsernen Kunden“ wird, sofern Verbrauchsprofile an den Stromlieferanten übertragen werden. Erfassung und missbräuchliche Auswertung der Verbrauchsdaten gestatten weitreichende Rückschlüsse über die Lebensgewohnheiten der Kunden. Aus den Lastkurven (rechtes Bild) lässt sich ablesen: Bewohner steht gegen 6:00 Uhr auf, duscht und frühstückt. Er geht aus dem Haus und kehrt gegen 18:00 Uhr zurück und kocht. Er wäscht und besitzt einen Wäschetrockner. Kurz vor Mitternacht löscht er das Licht. Die Anzahl der Personen im Haushalt folgt aus der Dusch- und Waschfrequenz. Genauere Aussagen ergeben sich aus der Korrelation mit dem Wasserverbrauch. Im Extremfall kann aus den Daten über den Stromverbrauch sogar das konsumierte Fernsehprogramm identifiziert werden. Der Stromverbrauch moderner Fernseher variiert mit der Bildhelligkeit. Ist die zeitliche Sequenz von Hell-Dunkel-Phasen eines Films bekannt, lässt sich diese Signatur mit der Verbrauchskurve korrelieren.[11]

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbraucherschutz hatten sich dafür eingesetzt, dass intelligente Zähler in Deutschland freiwillig bleiben. Inzwischen sieht das Energiewirtschaftsgesetz einen Einbau bei Neu- und Umbauten grundsätzlich vor. Bestehende Anlagen sollen umgestellt werden. Hierbei räumt das Gesetz dem Anschlussnutzer ein Widerspruchsrecht ein (§ 21b Abs. 3b EnWG). 2010 bestand zudem eine geringe Sicherheit vor Hacker-Angriffen[12][13] Ein Auslesen der gesammelten Daten durch den Verbraucher ist nicht immer vorgesehen.

Der Europäische Datenschutzbeauftragte wies im Juni 2012 auf diese Probleme hin. Die EU-Kommission solle prüfen, wie ein angemessenes Datenschutzniveau bei der Einführung intelligenter Messsysteme zu gewährleisten ist. Zuständig ist der EU-Kommissar für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft (seit 10. Februar 2010 Viviane Reding).

Happy Birthday!

Smarthome gut und schön, aber es sollte auch alles im Haus bleiben. ;)
 
Lustig wird es erst, wenns eine kritische Masse gibt und es sich lohnt, dafür dann auch mal Viren zu programmieren :D

Ich brauche diesen ganzen Quatsch jedenfalls nicht. Ich brauch auch kein vernetztes Auto, keinen vernetzten Backofen und schon gar keinen vernetzten Toaster (...wir wissen alle wo das hinführt - Skynet, Cylonen, End of Story :ROFLMAO:)
 
Ich brauche diesen ganzen Quatsch jedenfalls nicht. Ich brauch auch kein vernetztes Auto, keinen vernetzten Backofen und schon gar keinen vernetzten Toaster (...wir wissen alle wo das hinführt - Skynet, Cylonen, End of Story :ROFLMAO:)
Bekomme ich dann einen eigenen Terminator? Den finde ich nämlich viel cooler als so einen Centurio! :ROFLMAO:
 
Viren für Haushaltsgeräte? Man stelle sich Einbrecher vor, die nur mit einem Laptop und einer Tasche bewaffnet die Haustür oder die elektrischen Rollos öffnen, den evtl vorhandenen Alarm ausschalten und in aller Seelen Ruhe die Bude ausräumen.

Nichts im Vergleich zu den bereits existieren Risiken! Die Gefahr ist realer als wir glauben: Mit 150 Sachen auf der Autobahn unterwegs. Das Radio rauscht. ABS ist plötzlich deaktiviert. ESP fällt aus. Fuß vom Gaspedal. Der Wagen beschleunigt. Lenkung fällt aus...
Ihr glaubt mir nicht? Bitte sehr.

Gruß,
bastla
 
Das muss ich nicht glauben, ich weiss es.;)

Ist einem Kollegen vorm Büro passiert, innerhalb von 10 Min war der Lexus RX 350 Hybrid weg.:cry:
 
Hi Matsch,

Weitere interessante Links zum Thema Datenleck:

Smarthome gut und schön, aber es sollte auch alles im Haus bleiben. ;)

Ich hatte in diesem Zusammenhang aufgrund der Entwicklung PRISM darauf hingewiesenen, dass in puncto Datenerfassung die Persönlichkeitsrechte arg strapaziert werden. Gerade das Thema Smart-Metering und Smart-Grid haben es in dieser Beziehung wirklich in sich!

Hier mein damaliges Posting:

habe da noch einen Hinweis zum Themenkreis -
( hat direkt nichts mit der Abhöraffäre an sich zu tun, ist aber eine Entwicklung die mit der Zeit aber bestimmt zu neuen Disputen führen wird.)

Habt ihr schon vom Begriff Smart-Metering bez. Smart-Grid gehört?

Diverse Energieversorger: Strom, Gas, Wasser, Fernwärme machen sich diese Technologie zu Nutze, um so die Prozesse der Versorgung effizienter und sicherer zu machen.

Soweit so gut. Nun muss aber auch hier ein ABER genannt werden.

1. Der Energieversorger erhält dadurch im 1/4h-Takt alle Bezugsdaten der Verbraucher und hinterlegt diese in Datenbanken.
Nun wird also für jeden Haushalt eine Datensammlung entstehen, welche über den ganzen Tagesverlauf hinweg alle Bezugsgewohnheiten der Bewohner erkennbar macht.
(Von der Absicherung und Schutz dieser Daten vernimmt man recht wenig...)

2. Die Erfassung erfolgt ohne des Nutzers explizite Zustimmung, mit dem Argument: dass diese Betrieb-wichtig sind und der Verbraucher dadurch auch selber über seinen Verbrauch besser informiert ist.

3. Wie erfolgt die Erfassung?
Zur Zeit entstehen Pilot-Anlagen. So werden in gewissen Gegenden riesige Summen investiert und Stadtteile oder Gemeinden erschlossen.
Die Anbindung erfolgt in der Regel via Ethernet DCP/IP und dazu wird mangels anderer Direktverbindung oft Power-Line direkt auf dem Starkstromkabel angewendet. Von den Transformator-Stationen wird diese, wenn keine bessere Verbindung (z.B. LWL) vorhanden ist via VPN durchs Internet zum Server transferiert. Das bedeutet nun aber auch, dass dadurch via EV auch eine indirekte Anbindung an das übergreifende Netz bis Internet möglich ist!
Eine gute Sache für jene, die bisher eine schlechte Verbindung hatten - andererseits jedoch muss hier die Frage der Sicherheit schon aufgeworfen werden...
 
hi,

hier noch ein Hinweis, der zeigt weshalb wir als Kunden wohl kaum ein vernünftiges Mitspracherecht erlangen können.

Die integrierte Zählerdatenplattform inklusive der mobilen Zählerdatenerfassung (MES), der Zählerfernauslesung (ZFA) und dem Smart Metering (AMM)

"Die werbende Firma" bietet Ihnen sowohl Konzepte, wie auch Systeme und Dienstleistungen in bewährter Qualität und aus einer Hand. Unsere Smart Metering-Systeme fügen sich nahtlos in Ihre bestehende Systemlandschaft ein. Zählerfernauslesung (ZFA), Energiedatenmanagement (EDM), Energieabrechnung (EA), Rundsteuerung, Leitsystem, GIS-System: Dies alles sind Systemlösungen, die Einfluss auf Ihre Smart Metering-Lösung haben werden.

Die Funktionen sind so komplex, dass m Detail es nur für Fachleute effektiv beurteilt werden kann welche Systeme nun wirtschaftlich eingesetzt werden sollen.
Das Problem ist ja auch nicht darin zu sehen, dass solche Fern-Erfassungen und Fern-Steuerungen avisiert werden, sondern vielmehr dort, dass nicht sichergestellt ist, dass solche Daten schliesslich nicht missbraucht werden können!
 
Ich lese gerade das Buch "Blackout", wo ein Cyberangriff auf ein mit Smartmetern versehenes Deutschland gestartet wird und somit ein wochenlanger Ausfall des Stromnetzes provoziert wird.
Sehr spannend, wenn auch (aus meiner naiven? Sichtweise) etwas zu heftig was die Wirkung angeht.

Aber das Buch regt mich gerade im Hinblick auf unsere Energiewende an, Vorräte (Wasser, haltbare Nahrung) für ein paar Wochen anzulegen :eek:
 
ja BigMäc

das ist sicherlich kein schlechter Gedanke. Aber vergiss bitte nicht eine USV, die Dich vom Stromnetz 14Tage unabhängig macht... ;)
Brauch ja eh nur ein paar Blei-Aku, aber in deinem Keller wird sicherlich genügend platz vorhanden sein :eek:
 
Mein letzter Wohnwagen hatte ne Solarzelle auf dem Dach, dass ich zumindest Handies laden konnte und LED-Licht hatte.

Ich überlege, mir sowas fürs Gartenhaus zu basteln (also ernsthaft jetzt)
 
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