Neuigkeit Im internationalen Vergleich hat Deutschland einen hohen Anteil Geringverdiener

Bitte wer denkt denn bei vergasen gleich an Nazis? Die Amis vergasen heute noch!
Da steckt weder ein Nazi, noch Gesinnung hinter.

Klar ... nur beschränken sich die Amis dabei auf verurteilte Straftäter. Insofern denke ich nicht, dass BigMäc und ich die Schpaikschen Gedankengänge gänzlich fehlinterpretiert haben.
 
ot:
So, ich hab mir ein paar Tage dafür Zeit genommen (musste ich mir nehmen!). Zum einen, wegen dem hier, zum anderen, weil ich anfing mich darüber aufzuregen und das ist nie gut. (Genauere Infos gibts schon im Forum, direkte Hinweise darauf gibt es nur noch über PN!)


Du schreibst doch selbst, dass der Staat Geld für dich rausrückt. Warum sollte der Staat dir das schenken, ohne eine Gegenleistung dafür einfordern zu dürfen?
Hat er doch längst! Ich weiß nun nicht was meine Eltern schon dafür abdrücken mussten, das ich als zwanghafter Beitragszahler in dieses Land hinein geboren worden bin, aber spätestens als ich mit meinem ersten Taschengeld irgend etwas in einem offiziellen Laden kaufte, bekam der Staat eine Gegenleistung.
Auch später während bezahlter Tätigkeiten war der Staat immer dabei, sich seinen Teil zu nehmen. Passiert ganz automatisch, da dies über den Arbeitgeber läuft.

Tja, bei mir ist es nun anders. Laut Verfassung steht der Staat in der Pflicht mir zu helfen.
Und ich gehöre klar zu der Sorte von Mensch, die das auch tut. Also die Pflicht des Staates einzufordern.

Worin mögen denn die Probleme bestehen, von denen du sprichst? Und worin liegen sie begründet? Was hält die Menschen, auf die du dich beziehst, davon ab, morgens aufzustehen, zur Arbeit zu gehen und ihren Job auszuüben, so wie „jeder“ andere das auch tut? Und wenn sie nicht so „fähig“ sind wie andere – wer hat das zu verantworten? Muss man die Schuld da wirklich bei jemand anderem suchen als bei genau diesen Leuten selbst?

Grundsätzlich erst einmal:...... Die meiste Schuld liegt tatsächlich bei den anderen. Es sind jedoch schon die Anderen in der Kindheit, der Jugendzeit und so weiter.
Davon ausgehend, das eigentlich jeder, der Neugeboren ist, nicht schlecht ist, haben die Eltern und die Umwelt natürlich einen relativen großen Einfluss auf die Entwicklung des Babies - des Kindes - des Pubertierenden - auf des jung Erwachsenden - etc. usw.

Oder einfach ausgedrückt: Wenn das Umfeld von Anfang an Schrott ist, dann gibt es für die wenigsten daraus einen Ausweg, da sie nix anderes kennen als Schrott. (Ausnahmen gibt es!)
Aber auch für die, die eigentlich in einem gesunden Umfeld aufwachsen, haben manchmal Eigenschaften/Probleme, die niemand rechtzeitig erkennt, damit ein "relativ" normaler Lebensweg eingeschlagen werden kann.

Die Probleme können vielfältiger Natur sein. Von der allgemeinen Angst vor anderen Personen bis zu der Angst, das Haus/die Wohnung zu verlassen.
Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche stellen nur einen Widerwillen fest, manche bekommst du nicht über eine bestimmte Straße.

Menschen mit großen Ängsten sind meist in ihrem Lebensdasein so eingeschränkt, das sie es eben nicht mehr schaffen, wie die anderen zu funktionieren. Das Aufstehen ist meist gar nicht das Problem, aber das gehen, das machen und das tun fällt häufig in den Bereich des nicht mehr möglichen.

Was den Druck angeht: meinst du, den hätte man im „normalen“ Arbeitsleben nicht? Es ist ja nicht so, dass die erbrachte Leistung da nicht bemessen bzw. bewertet würde und sich am Ende keine Konsequenzen aus dem Ergebnis dieser Bewertung ergeben würden.

Ich meinte existenziellen Druck.
Also so etwas wie: Ich bekomme das nicht auf die Reihe und ich weiß dann nicht wie ich nächsten Montag meine Nahrung bezahlen soll / meine Wohnung halten kann / etc.
Also nicht den Status, das Aussehen, die Familie oder sonst etwas, sondern den rein existenziellen Druck des reinen Überlebens.

Nein, das ist ausgesprochen unangemessen. Dass du diesen Vergleich heranziehst, meine ich. Bzw. mir damit eine gewisse Gesinnung unterstellen möchtest.

Ja, ich hab einen eher heftigen Vergleich gewählt, aber ich hab leider auch das Gefühl, das du nicht verstehen willst, das es einfach ein paar echt "arme Würstchen" (der Frauen-Anteil ist viel höher, bei denen fällt es nur nicht so auf) gibt, die mit der normalen Welt nichts anfangen können. Nicht, weil sie so sein wollen, sondern weil so sie gemacht wurden oder weil sie eben nicht so sind.

Es liegt mir fern dir eine Gesinnung zu unterstellen, aber der Ansatz von dir, "das Druck der einzige Weg ist" läuft tatsächlich auf das Gleiche hinaus.
Ein Mensch, der den Anforderungen nicht entsprechen kann, wird unter Druck gesetzt, damit er den Anforderungen entspricht.

Das kann immer nur bedingt und meistens auch nur sehr kurzfristig funktionieren.
Das Mensch, was gezwungen wird, gegen seine Natur/sein Ich zu sein, wie all die anderen wird viel eher krank, brennt viel eher aus, geht viel eher in Frührente oder auch, kommt nie von der staatlichen Hilfe weg.

Verstehe ich das jetzt richtig, dass du somit die Möglichkeit, z.B. über die Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma in einen regulären Job zu rutschen, konsequent ablehnst? Weil das dann ja "Sklavenhaltung" und somit - im Vergleich zur staatlichen Zuwendung, für die man keinen Finger zu krümmen braucht - in jedem Fall abzulehnen wäre? Sollte das so sein, erzähle du mir nichts von Oberflächlichkeit.

Jain!

Ich lehne es ab, bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten, die mir keine Arbeit bieten kann, die meinen Ansprüchen genügt (weder eine ausfüllende Tätigkeit, noch eine, die mich von der ARGE wegbringt) und die mir keine Zukunft bieten kann.
Da draußen sind viele Leute unterwegs, die das Jammern auf hohem Niveau zu einer eigenen Kunstform entwickelt haben. Dass sie an der Situation, in der sie stecken, nicht ganz so unbeteiligt sind, wie sie sich selbst (und auch anderen) weismachen wollen, wird dabei offensichtlich gerne mal unter den Teppich gekehrt.

Ja, natürlich! - Manche nutzen mit dem richtigen Wissen den sozialen Staat richtig aus. Die Frage, die sich mir stellt, ist: woher haben die das "richtige Wissen"?
Nach meiner Erfahrung sind das die Leute, die vom Staat richtig getriezt worden sind und sich ganz nach deiner Direktive "Hilfe zur Selbsthilfe" mal schlau gemacht haben.

Und dann gibt es da noch die "armen Würstchen", die so sehr mit sich selbst, mit ihrem eigenen Mensch sein beschäftigt sind, das sie eben nicht die Zeit hatten, die Überzeugung oder was auch immer, sich mit dem Staat und seinen Gesetzen auseinander zu setzen.
Die sind mit ihrem direkten Umfeld schon überfordert und bekommen eben das zweite Umfeld auf Arbeit nicht mehr hin. Die mühen sich ab, werden trotzdem häufig ausgetauscht und scheitern an ihren Bemühungen es allen recht zu machen.

Jeder Mensch ist an "seiner Situation nicht unbeteiligt". Manche zelebrieren es mit Absicht, andere haben davon so überhaupt keine Ahnung, was sie falsch machen.

Vielleicht erinnerst du dich an meine Argumentation in dem PRISM-Thread – auch da habe ich dafür gesprochen, Dinge selbst in die Hand zu nehmen bzw. sich selbst zu helfen, statt darauf zu warten, dass es ein anderer für einen selbst tut. Das sieht hier nicht anders aus. Insofern kann ich deiner Ansicht, dass Menschen quasi unverschuldet zu schwach und zu unfähig in diese Welt geboren wurden, um einem regulären Lebensablauf standhalten zu können, auch nicht wirklich folgen. Wobei ich hier ausdrücklich nicht von etwaigen Behinderungen oder irgendwelchen Krankheiten spreche, die das verhindern mögen.

Aber leider ist es meist genau das!

Die offensichtlichen Behinderungen oder Krankheiten kann fast jeder sehen, aber was ist mit den versteckten? Eine Behinderung im Leben kann schon etwas sein, was nicht in den Kopf passt, weil man nie drauf vorbereitet wurde.
Eine Krankheit kann ein versteckter Rückenschmerz sein, über den man niemandem erzählt, weil er schon das ganze Leben lang da ist und der Schularzt meinte: "Das ist normal!"

Ganz klar gibt es (und ich weiß leider von viel zu vielen) Leute, die sich auf dem Staat ausruhen. In den meisten Fällen sind dies Menschen, die die Hoffnung für ihr persönliches Leben längst aufgegeben haben und nur noch versuchen mit dem bisschen Geld vom Staat über die Runden zu kommen.
Bei denen kommen auch keine "Maßnahmen" oder "Fortbildungen" mehr an. Die versuchen einfach nur noch in ihrem kleinen begrenzten Rahmen über die Runden zu kommen.

Ganz klar gibt es eine Reihe von harten Schmarotzern. Persönlich kenne ich keinen, aber die, von denen ich gehört habe, sind meist Rechtsanwälte, die Asylbewerber vertreten. Die versprechen denen alles mögliche, hauen für diese ne Menge beim Staat raus und kassieren ihre Provision. Meist nicht zu knapp und teilweise auch noch Jahre später nach HartzIV.

Und...es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die nicht so können wie sie eigentlich wollen, da ihnen niemand bisher auf der Welt gezeigt hat, das es anders geht, das einiges nicht geht, das sie schlicht weg einiges nicht können!
Diese Menschen strampeln sich ab, versagen, stehen auf, strampeln sich wieder ab, versagen wieder, stehen auf, strampeln sich wieder ab, versagen, etc.
Auch von der Sorte kenne ich einige. Einige sind inzwischen auch schon tot, weil sie einfach nicht mehr konnten.

Das Mittel "Druck" wird bei all diesen Menschen nur noch eher zur Katastrophe führen oder es wird schlichtweg ignoriert. Dabei könnte fast allen geholfen werden, wenn den einzelnen Personen der jeweils passende Gedankenansatz gegeben wird.

Ja, ich bin ganz klar für "Hilfe zur Selbsthilfe", aber wenn man keinen persönlichen Ansatzpunkt hat, funktionieren die pauschalisierten Ansagen/Aussagen auch nicht weiter. Einfach weil jeder Mensch einzigartig ist.
 
Ja, ich hab einen eher heftigen Vergleich gewählt, aber ich hab leider auch das Gefühl, das du nicht verstehen willst, das es einfach ein paar echt "arme Würstchen" (der Frauen-Anteil ist viel höher, bei denen fällt es nur nicht so auf) gibt, die mit der normalen Welt nichts anfangen können. Nicht, weil sie so sein wollen, sondern weil so sie gemacht wurden oder weil sie eben nicht so sind.

Es liegt mir fern dir eine Gesinnung zu unterstellen, aber der Ansatz von dir, "das Druck der einzige Weg ist" läuft tatsächlich auf das Gleiche hinaus.
Ein Mensch, der den Anforderungen nicht entsprechen kann, wird unter Druck gesetzt, damit er den Anforderungen entspricht.

Das kann immer nur bedingt und meistens auch nur sehr kurzfristig funktionieren.
Das Mensch, was gezwungen wird, gegen seine Natur/sein Ich zu sein, wie all die anderen wird viel eher krank, brennt viel eher aus, geht viel eher in Frührente oder auch, kommt nie von der staatlichen Hilfe weg.

Du hast ja in vielen Dingen recht, aber der Spruch mit dem Vergasen war echt nicht ok. Es ist KEIN Vergleich zulässig zwischen der Forderung, mehr zu leisten, und dem was die Nazis damals angerichtet haben. Vielleicht
bin ich noch etwas empfindlich da, weil ich Ende Juni während eines Kurzurlaubs die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen gesucht habe, aber im Vergleich zu dem was da passiert ist, braucht mir hier NIEMAND zu jammern, echt nicht.

Und wie gesagt, du rückst mit solchen Sprüchen Leute die anderer Meinung sind als du gleich in die braune Ecke, und das geht auch nicht. Ich glaube dir, dass du keinem das unterstellen wolltest, aber denk mal drüber nach
ob das nicht vielleicht ein wenig unpassend gewesen ist.
 
Hat er doch längst! Ich weiß nun nicht was meine Eltern schon dafür abdrücken mussten, das ich als zwanghafter Beitragszahler in dieses Land hinein geboren worden bin, aber spätestens als ich mit meinem ersten Taschengeld irgend etwas in einem offiziellen Laden kaufte, bekam der Staat eine Gegenleistung.
Auch später während bezahlter Tätigkeiten war der Staat immer dabei, sich seinen Teil zu nehmen. Passiert ganz automatisch, da dies über den Arbeitgeber läuft.

Tja, bei mir ist es nun anders. Laut Verfassung steht der Staat in der Pflicht mir zu helfen.

Ah ja. Wo genau steht das doch gleich niedergeschrieben? Müsstest du ja auf Anhieb den Finger drauf legen können.

Davon abgesehen: Steuern zahlen auch und vor allem die Menschen, die einer geregelten Arbeit nachgehen. Damit bist du also nicht allein (gewesen). Deinen Lebensunterhalt allerdings – im Gegensatz zu denen, die einer geregelten Arbeit nachgehen – finanziert der Staat auch noch … warum sollte er da nicht noch ein paar zusätzliche Gegenleistungen von dir verlangen dürfen?


Grundsätzlich erst einmal:...... Die meiste Schuld liegt tatsächlich bei den anderen.

Und genau da habe ich aufgehört zu lesen. Sorry (oder eher auch nicht), aber wer die Schuld für die eigene Situation vorrangig bei anderen sucht statt bei sich selbst, der kann von mir weder Mitgefühl noch Verständnis erwarten. Es gibt ein uraltes Sprichwort, das da lautet: „Jeder ist seines Glückes Schmied“. Dem ist nichts hinzuzufügen, denke ich.

Ich lehne es ab, bei einer Zeitarbeitsfirma zu arbeiten, die mir keine Arbeit bieten kann, die meinen Ansprüchen genügt (weder eine ausfüllende Tätigkeit, noch eine, die mich von der ARGE wegbringt) und die mir keine Zukunft bieten kann.

Ah ja. Und das kannst du beurteilen, bevor du da überhaupt einen Job angenommen bzw. diesen auch mal über einen gewissen Zeitraum durchgehalten hast?

Und dann gibt es da noch die "armen Würstchen", die so sehr mit sich selbst, mit ihrem eigenen Mensch sein beschäftigt sind […] Die sind mit ihrem direkten Umfeld schon überfordert und bekommen eben das zweite Umfeld auf Arbeit nicht mehr hin. Die mühen sich ab, werden trotzdem häufig ausgetauscht und scheitern an ihren Bemühungen es allen recht zu machen.

Sich abmühen und irgendwo seine Zeit absitzen sind dann aber doch noch zwei verschiedene Sachen, oder? Ich habe auch nicht jeden Tag Lust dazu, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen … trotzdem tue ich es. Wer sich dazu nicht im Stande sieht und die Verantwortung dafür weinerlich auf andere zu schieben versucht, hat meiner Ansicht nach ein nicht unbeträchtliches psychisches Problem. Auch das kann und sollte aber nicht das Problem der Allgemeinheit sein, sondern ist durch den Betroffenen selbst (ggf. unter Hinzuziehung professioneller medizinischer Unterstützung) in Ordnung zu bringen.

Eine Behinderung im Leben kann schon etwas sein, was nicht in den Kopf passt, weil man nie drauf vorbereitet wurde. Und...es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die nicht so können wie sie eigentlich wollen, da ihnen niemand bisher auf der Welt gezeigt hat, das es anders geht, das einiges nicht geht, das sie schlicht weg einiges nicht können!

Da ist es schon wieder, dieses „Weinerliche“. Niemand von uns kann im Vorfeld auf all das vorbereitet werden, was ihm in seinem Leben begegnen mag. Wie auch? Und wo bliebe da die Herausforderung?

Von einem erwachsenen Menschen kann man aber erwarten, dass er sich dem Leben stellt und es zu bewältigen versucht und nicht auf jemanden wartet, der ihn an die Hand nimmt und ihm zeigt, wie diese Welt funktioniert.
 
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