PRISM - haben die Verschwörungstheoretiker am Ende Recht gehabt?

Ich will hier auch mal einen anderen Gedankenansatz rein bringen.

Das was die Amis da gemacht haben und wahrscheinlich auch schon viele andere Länder tun, sind Präventiv-Massnahmen. Überwachen und die, die auffällig sind, genauer unter die Lupe nehmen, im Zweifelsfall auch aus dem Verkehr ziehen um den Rest der Bevölkerung vor diesen Individuen zu schützen. Das wird natürlich nicht öffentlich gemacht - es heißt ja nicht umsonst "Geheimdienste"!

Wen überwachen? - Da das menschliche Dasein zum Erfolg strebt (egal in welche Richtung), ist im Grunde genommen jeder Mensch potenziell als Verdächtiger einzustufen. Also alle überwachen, da nicht abzusehen ist, bei wem der Wille zum Erfolg so groß wird, Gesetze zu umgehen oder zu brechen um sich einen Vorteil zu verschaffen.
Was wird überwacht? - Nach Möglichkeit alles! (Etablierte Überwachungsformen haben wir zum Beispiel schon beim Zoll, im Verkehr, etc.) Die Idee ist also nicht wirklich neu, nur die Form der Überwachung passt sich an die neuen Gegebenheiten an.

Vor dem Hintergrund zum Schutz der Bevölkerung ist dies doch eine logische Herangehensweise.
 
Vor dem Hintergrund zum Schutz der Bevölkerung ist dies doch eine logische Herangehensweise.

Das Problem an der Geschichte ist aber, dass die, die etwas zu verbergen haben, in der Regel (Ausnahmen mag es sicher auch hier geben) in der Lage sind, das auch zu tun. Hier bringt die ganze Überwachung also nicht wirklich etwas ... die trifft nur die, die eigentlich nichts zu verbergen haben (wie es immer so schön heißt), aber vielleicht trotzdem nicht davon begeistert sind, dass ihnen bei allem, was sie tun oder äußern, quasi immer irgendwer über die Schulter schaut.

PS: ich empfehle jedem, der der englischen Sprache mächtig ist, sich Folge 408 der Sendung Security Now anzusehen. Die Sendung hat eine Laufzeit von ungefähr 1 3/4 Stunden und gibt unter anderem Aufschluss darüber, woher der Name "PRISM" kommt, wie die ganze Geschichte vermutlich funktioniert und warum Google, Microsoft, Apple und all die anderen Firmen, die behauptet haben, dass die NSA keinen direkten Zugriff auf ihre Server hätte, wahrscheinlich nicht gelogen haben. Auch wird erläutert, was man tun kann, um den Datenabgriff der NSA zu unterbinden.

Wer das Ganze lieber nachlesen möchte, wird hier fündig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spaik:
Der ursprüngliche, vordergründige Zweck von Überwachungen ist meist ein guter. Doch es gibt immer mehrere Seiten.
Durch mehr Überwachung wird es nicht wirklich sicherer. Man kann die Überwachung immer weiter verschärfen, doch wird es ebenso ein Schlupfloch geben, durch die man sie umgehen kann. Auf der anderen Seite wird dadurch die Freiheit immer weiter eingeschränkt. Du verlierst also deine Freiheit und bekommst dafür immer raffiniertere Bösewichte.

Viele Leute sagen "Ich habe doch nichts zu verbergen." Doch das stimmt nicht, man schränkt sich automatisch ein.
Stell dir vor, du hast einen Garten, in den niemand sehen kann. Du hättest einen Platz völliger Freiheit, du könntest nackt in der Nase popeln oder Sex auf dem Rasen haben. Dann wird ein Haus neben deines gebaut und die neue Nachbarsfamilie kann vom obersten Stockwerk auf den Rasen schauen. Dann wirst du nackt popeln und poppen auf dem Rasen unterlassen und es wird nur noch auf der noch nicht einsehbaren Terrasse passieren. Natürlich kannst du beides noch ausgiebig tun - aber eben nicht mehr auf dem Rasen.

Informationen sind ein wertvolles Gut. Sind sie vorhanden, wecken sie Begehrlichkeiten. Man könnte zum Beispiel analysieren, was man versprechen muss, um bei der nächsten Wahl möglichst viele Stimmen zu bekommen. Oder wie viel man dem Volk aufs Auge drücken kann, ohne dass es zu Unruhen kommt.
Und die Bösewichte wollen die Daten natürlich auch. Und wie Datensicherheit auf Regierungsseite geht, sieht man ja bei der DE-Mail: Per Definition durch Bundestagsbeschluss. Da ist es egal, dass es real nicht völlig sicher ist.
 
Schpaiks Einwurf ist extrem gut!

Das Problem des Strafgesetzbuches (gilt nicht nur für Deutschland) ist es, dass es (ernsthafte) Strafen nur nach der Straftat vorsieht. In Zeiten, in denen sich radikale Glaubensgruppen freiwillig und mit einem Lächeln im Gesicht in die Luft sprengen, interessiert die eine Strafe, die sich nach ihrem Attentat erhalten hätten, soviel wie einen Sack Reis in China. Jetzt könnte man noch deren Familie bestrafen, die ihr Mitglied als Opfer verehren, allerdings ist das immer so eine Sache Unschulige mitverantwortlich zu machen...

Die Idee: Überwachung, um zu vehindern, dass überhaupt etwas passiert. Und hier ist eben diese heiß diskutierte Schnittstelle zwischen Rechtsstaat und Privatssphäre.
Von mir aus könnten die sämtliche Bahnhöfe, Flughäfen, Sightseeings, Pissoirs und öffentliche Plätze mit Kameras ausstatten bis der Staat pleite ist. Ich bin ein ehrlicher Bürger, ich habe nichts zu befürchten; im Gegenteil durch die Kameras und sonstigen Überwachungseinrichtungen fühle ich mich sicherer und im Zweifel kann damit sogar meine Unschuld bewiesen werden.

Wenn es zu solch einem Polizeistaat kommt, dann müssen einem Angeklagtem allerdings auch Rechte eingeräumt werden, damit er sich vernünftig und vor allem fair wehren kann. Allerdings darf es keinen Generalverdacht, wie es teilweise in Amerika der Fall ist, geben und auf gar kein Fall ein Urteil vor einem Prozess (s. Exekutierung eigener US-Bürger in Kriegsgebieten)! Transparenz im Gegensatz zu Geheimgerichten sollten auch hier der Vollständigkeit halber nicht unerwähnt bleiben...


Ein Wort noch zum eigentlichen Thema des Threads:
Deutschland, und besonders der BND, profitiert von dem NSA-Projekt aufgrund der engen Verpflechtung zwischen den deutschen und amerikanischen Geheimdiensten. Hier kann auch die EU eingreifen: Wenn schon EU, dann auch bitte richtig, das heißt harte Kontrollen an den "Netz"grenzen, strenge Auflagen bezüglich dem Datenzugriff, kurz: Die gesamte Pallette halt. ot:
Es gab doch diese geplante Datenschutzrichtlinie der zuständigen EU-Komissarin, der vor allem einen Übergriff der Amis abwenden sollte: Auf Druck von Washington gelockert, von Deutschland auf die lange Bank geschoben...


Natürlich rege ich mich als Nicht-Amerikaner darüber auf, aber würde die Überwachung zu meinem eigenen Schutz geschehen, dann würde ich das natürlich auch gut heißen (sofern die eigene Bevölkerung nicht so stark wie bei dem aktuellen Fall in die Überwachung mit einbezogen werden würde).
Deswegen bin ich vollends damit einverstanden, dass das Überwachungsprogramm des BND ausgebaut wird, es dient zu unser aller Sicherheit.

Und wenn ich schon so einen Aufstand mache:
Wenn sie nichts davon wussten, sind sie unfähig.
Wenn sie doch davon wussten, es aber leugnen, sind sie Lügner.

So der so werden wir also von Unfähigen oder Lügnern regiert (oder im schlimmsten Fall von unfähigen Lügnern), was wiederum genau meiner Erwartung entspricht.
Du projezierst deine Erwartung auf deine Beobachtung, du fühlst dich bestätigt, das Urteil ist subjektiv und falsch. Natürlich geht jeder mit einer gewissen Haltung an eine Beobachtung heran, allerdings sollte man sie auf ein Minimum reduzieren.

Soweit ich mich erinnere sind Facebook, Google, Microsoft amerikanische Unternehmen, für sie gilt amerikanes Gesetz. Und da deren Server größtenteils in den Staaten stehen, kann ich überhaupt nicht verstehen, dass die Bundesregierung wissen sollte, dass die NSA (per Gesetz, wohlgemerkt) auf die Server im eingenen Land (das der NSA) Zugriff hat.
Was die Amerikaner mit deren Server im eigenen Land machen, kann die Bundesregierung nicht im Gröbsten erahnen.

Ich bringe hier zur Begründung den Fall der T-Mobile: Die Deutsche Telekom ist mit T-Mobile in den USA vertreten. T-Mobile ist dem NSA-Datenzugriff (laut Quellen) entkommen, da sie mehrheitlich zu einem deutschen Konzern gehört! Falls T-Mobile Daten an die NSA abgeben hätte müssen, hätte es der deutsche Mutterkonzern erfahren, und der hätte die Bundesregierung benachrichtigen können.

Gruß,
bastla
 
Und da soll mir noch mal einer vorwerfen, ich hätte ein heiles Weltbild. :eek:

Ich will mich nicht wiederholen, deshalb nur kurz: woher wollen diese "gut unterrichteten Quellen" denn wissen, bei welchen Firmen die NSA den kompletten Datenverkehr mitschneidet und bei welchen nicht? Die Firmen wissen es doch selbst nicht. Können sie auch nicht, wenn die Datensammlung gar nicht bei ihnen selbst vorgenommen wird. Insofern fragt die NSA da auch gar nicht erst, ob sie die Daten haben darf. Wenn sie nach Daten hätte fragen wollen, hätte sie das auch vor PRISM schon gekonnt ...
 
Ich mag hier wirklich niemanden persönlich angreifen, ich sehe auch keinen Namen vor mir, während ich diese Zeilen schreibe - es ist der Eindruck der letzten beiden Seiten dieses Themas, der mich zu diesem Beitrag treibt.
Mir wird schlecht, wenn ich sehe, wie hier unbescholtene Bürger Verständnis für den Plan aufbringen, die freiheitlichen Grundrechte für immer abzuschaffen. Bevölkerungsschutz, Verbrechensprävention - wie kann man diesen Unfug nur glauben.
Den selben Zweck hatte die Stasi auch - sie existierte nur, um die Bevölkerung vor den westlichen Imperialisten zu beschützen.

Entschuldige bastla, dass ich Dich direkt anspreche: Du beschreibt es als Problem, dass man jemanden erst einsperren kann, nachdem er etwas getan hat. Das heißt, wenn Dir die Staatsmacht erzählt, sie würde jemanden aus dem Verkehr ziehen, weil er wahrscheinlich irgendwann was gemacht hätte, dann ist das ok für Dich? Und wenn Du durch eine unglückliche Verkettung von Auswertungsparametern selbst in dieses Raster fällst, dann wirst Du sicher Verständnis aufbringen - denn schließlich geht es ja darum, dass unter dem Strich die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit sicherer lebt.

Es will mir nicht in den Kopf, wie man logische Gründe dafür finden kann, dass wir jede Privatsphäre verlieren sollen.
Am Ende wird jedes Volk wie immer bekommen, was es verdient. Und ein Volk, dass seine Freiheit nicht verdient hat, wird diese dann auch völlig zu Recht verlieren.
 
Genauso schreitet das Psychatriewesen voran, mittlerweile gibt es "mentale Störungen" im DSM die nur besagen dass man evtl. irgendwann mal ein Psychose kriegen könnte, aber deshalb bist du jetzt schon krank und musst behandelt werden.* Schöne neue Welt!

*Ein Schelm wer behauptet, dass durch diese "Behandlung" man dann durchaus krank wird.

On Topic:
Dieser Herr Snowden macht einen hochintelligenten und sehr vernünftigen Eindruck, interessant in mal im Video zu sehen. Meine Hochachtung vor seinem Mut. Wünschen wir ihm, dass er heil aus der Sache rauskommt und sich etwas ändert. (Man kann ja noch träumen)

PS: Sicherheit ist immer eine Illusion. Man ist nie vor Unfall oder Krankheit gefeit. Nicht umsonst sagen die Weisen dieser Welt: "Lebe jeden Tag so, als ob er dein letzer wäre!"
 
Wenn es zu solch einem Polizeistaat kommt, dann müssen einem Angeklagtem allerdings auch Rechte eingeräumt werden, damit er sich vernünftig und vor allem fair wehren kann.
Die werden Dir was "husten" Das werden die sich so zurechtlegen, das es passt. Und was nicht passt wird passend gemacht. Die sitzen derzeit leider faktisch noch am längeren Hebel.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Supernature:
Ich glaube wir sind auf unterschiedlichen Dampfern unterwegs: Ich fordere keinen Polizeistaat, keine Vorratsdatenspeicherung oder gar einen Generalverdacht (wie das in Amerika den Anschein macht), freie Persönlichkeitsenftaltung soll uneingeschränkt möglich sein.

Wenn ich sage, dass Überwachungskameras angebracht werden sollen, habe ich damit in erster Linie öffentliche Plätze und weitere mögliche terroristische Angriffsziele (wie z. B. Bahnhöfe) im Sinn. Die Daten sollen auch nicht ausgewertet werden, sondern nur gespeichert. Falls es vorkommt, dass es an diesem Ort zu einem Attentat kommt, dann erst werden die Daten angeschaut und ausgewertet.

Natürlich will ich keinen Stasi-Staat, der keine Privatsspähre zulässt, ich will auch keine SHILD-Einheit die meine Bude stürmt! Ich verstehe nur nicht, wieso so stark auf die Privatsspähre plädiert wird, wenn an Flughafen neue Überwachungsmethoden installiert werden. Wenn ich nichts (Illegales) zu verbergen habe, brauche ich auch nichts zu befürchten!
Beispiel London: Ich habe irgendwann mal einen interessaten Bericht gelesen, demnach wird man, wenn man kurz in der Stadt unterwegs ist, durchschnittlich 30 mal (!) von Überwachungskamers gefilmt. Zugleich ist London die Stadt, in der Delikte am schnellsten aufgeklärt werden.

Der Mensch wird sowieso mehr und mehr transparent: Ob ich auf Facebook verkünde welches Festival ich heute Abend ansteuere oder ob ich dabei gefilmt werde - in einem Fall demonstriere ich gegen Kameras und für die Privatsspähre, im anderen gebe ich Infos von mir selbst und freiwillig (den Amerikanern) preis...


Ich befürworte keine totalitäre Überwachung, allerdings Prävention, die abschreckt!

Zur Abschreckung könnte man auch die Strafen verschärfen, nur das nützt bei Selbstmordattentätern nichts!


So, ich hoffe das hilft meine Position zu verdeutlichen :)

Gruß,
bastla
 
@bastla

Wie wäre es mit mehr Personal?
Die wären abschreckend, schnüffeln nicht überall rum und wenn doch Einer blödes tut, sind sie sofort zur Stelle!
 
Ich verstehe nur nicht, wieso so stark auf die Privatsspähre plädiert wird, wenn an Flughafen neue Überwachungsmethoden installiert werden. Wenn ich nichts (Illegales) zu verbergen habe, brauche ich auch nichts zu befürchten!

Wenn ich mich recht entsinne, ging's darum in diesem Thread nicht, sondern um ein Überwachungsprogramm, das wahllos die Kommunikation quasi der gesamten Welt mitschneidet, archiviert und zur Auswertung bereit hält. Und was das "nichts zu befürchten" angeht: Supernature hatte schon versucht dir klar zu machen, dass du durchaus etwas zu befürchten hast: du musst nicht selbst etwas angestellt haben, um ins Visier der Fahnder zu geraten. Es reicht, wenn das jemand war, den du (wie flüchtig auch immer) kennst oder dem du - im Rahmen einer Videoüberwachung mit automatischer Erkennungssoftware - auch nur ähnelst. Fehler können da schnell passieren.

Der Mensch wird sowieso mehr und mehr transparent: Ob ich auf Facebook verkünde welches Festival ich heute Abend ansteuere oder ob ich dabei gefilmt werde - in einem Fall demonstriere ich gegen Kameras und für die Privatsspähre, im anderen gebe ich Infos von mir selbst und freiwillig (den Amerikanern) preis...

Wenn ich freiwillig mein Leben bei Facebook ausbreite, ist das immer noch was anderes, als wenn sich jemand diese Daten zueigen macht, dem ich sie eigentlich nicht zur Verfügung stellen wollte. PRISM leistet Letzteres.


Ich befürworte keine totalitäre Überwachung

Dann müsste deine Position in diesem Thread eigentlich eindeutig sein. Warum hab ich trotzdem das Gefühl, dass du auf der anderen Seite stehst?
 
Wenn ich mich recht entsinne, ging's darum in diesem Thread nicht, sondern um ein Überwachungsprogramm, das wahllos die Kommunikation quasi der gesamten Welt mitschneidet, archiviert und zur Auswertung bereit hält.
Die Disskussion driftete ab, weil ich Schpaiks Einwurf aufnehmen wollte und der begründete Überwachung halt mit Prävention :)

Mit diesem Hintergrundgedanken, nämlich der Prävention, macht Überwachung (mehr) Sinn. Allerdings ist die Umsetzung der Geheimdienstler einfach nur blamabel.


Wenn der BND digitale Kommunikation im gleichen Stil wie die NSA protokollieren und auswerten würde, allerdings ohne die eigene Bevölkerung mitzubespitzeln, hätte ich nichts dagegen. Wie schon Bio-logisch sagte: Die Amis regen sich mehr über Snowden auf als über die Sache an sich. Dass die weitermachen werden mit der Abhörerei ist klar, nur halt noch geheimer. Die haben sich mit dem Patriot Act allerdings auch selbst ihrer Rechte beschnitten.
Und auch Deutschland ist nicht besser: Der BND darf sein Spionagenetz ausbauen, das ganze wirld im Schnellverfahren von der Bundesregierung genehmigt.

Und das finde ich auch richtig, solange die eigene Bevölkerung nicht darunter leidet, sondern geschützt wird.
Und Überwachungsmethoden aller Arten an gefährdeten Orten gehören, meiner Meinung nach, halt auch dazu.

Zum Teil muss dann aber auch die eigene Bevölkerung unter's Auge genommen werden, auch das rechnet sich: Man denke an NSU, RAF, München '72 und die Rache der Israelis (OK, so wie sich's jetzt anhört, hat sich gar nichts gerechnet, aber vielleicht wäre das mit genauerer Überwachung vermeidbar gewesen...).
Allerdings sollte man nicht übermutig werden, Stichwort Luftsicherheitsgesetz.


Überwachung als Prävention ja, allerdings gibt das Maß den Ton an!

Gruß,
bastla
 
Die Amis regen sich mehr über Snowden auf als über die Sache an sich.

Dann scheint an den Gerüchten, dass die Amis nicht ganz sauber ticken, ja was dran zu sein. Mal im Ernst: Nationalstolz hin oder her ... wenn ich mich mehr darüber aufrege, dass jemand es wagt, öffentlich zu verkünden, dass mein eigenes Land mich und den Rest der Welt bespitzelt, als ich mich über die eigentliche Bespitzelung aufrege, dann sollte ich meine Prioritäten vielleicht noch mal überdenken. Gut ... der "Privacy"-Gedanke ist in manchem anderen Land noch nicht so angekommen, da werden Cloud-Dienste in den Himmel gelobt, nur weil sie die Daten auf ihren Servern einer Verschlüsselung unterziehen (die die Mitarbeiter eben dieser Cloud-Dienste keinesfalls davon abhält, Einsicht in die dort gelagerten Daten zu nehmen und diese auch weiterzugeben) ... aber das heißt doch nicht, dass es uns jetzt auch egal sein muss, wer außer den von uns vorgesehenen Leuten noch so alles Zugriff auf unsere Daten, unsere Kommunikation und auf was weiß ich noch alles hat. Und das alles noch dazu unter dem vorgeschobenen Vorwand des für uns größeren Schutzes.

Ich für meinen Teil bestimme auch weiterhin lieber selbst, wer an meine Daten darf ... du darfst dich gern weiterhin belügen lassen. ;)
 
Innenpolitisch haben die USA das gut gelöst, in dem sie erklärt haben, dass nur die bösen Ausländer überwacht werden. Warum sollte ein Amerikaner damit ein Problem haben? Durch die gleichgeschalteten US-Medien ist die Bevölkerung voll auf Patriotismus getrimmt, Snowden ist damit ein Landesverräter, der die Sicherheit des Landes gefährdet. Man kann den Amerikanern nicht mal übel nehmen, dass sie so denken - sie haben gar keine Chance auf eine objektive Sicht.

Ich hab mich im Übrigen hier mal noch etwas ausgekotzt:
PRISM: Bitte keine Aufklärung mehr, ich will nichts mehr hören! - Dr. Windows
 
Innenpolitisch haben die USA das gut gelöst, in dem sie erklärt haben, dass nur die bösen Ausländer überwacht werden. Warum sollte ein Amerikaner damit ein Problem haben? Durch die gleichgeschalteten US-Medien ist die Bevölkerung voll auf Patriotismus getrimmt, Snowden ist damit ein Landesverräter, der die Sicherheit des Landes gefährdet. Man kann den Amerikanern nicht mal übel nehmen, dass sie so denken - sie haben gar keine Chance auf eine objektive Sicht.

Mittlerweile sollten die Amerikaner doch aber wissen, dass keineswegs nur Nicht-Amerikaner überwacht wurden. Wäre technisch ja auch sehr viel aufwändiger, als einfach alle Daten abzugreifen, derer man habhaft werden kann.

Ich hab mich im Übrigen hier mal noch etwas ausgekotzt

Der Beitrag trifft's aber auch immer noch nicht genau.

Du schreibst, dass die Transparenzberichte der diversen Firmen letztendlich nichts wert sind, da sie keine Auskunft geben über die wirkliche Anzahl der von der NSA gestarteten Anfragen. Das mag so sein, ist aber eigentlich irrelevant. Hat nämlich alles nichts mit PRISM zu tun. PRISM wurde erschaffen, um erst gar nicht mehr bei den Firmen anfragen zu müssen - denn das ist aufwändig und kostet Zeit. Insofern liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass weder Google, noch Apple, noch all die anderen Firmen früher Kenntnis von PRISM hatten als wir ... da der Datenabgriff durch PRISM aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht direkt bei diesen Firmen erfolgt. Also nicht auf deren Gelände, nicht in deren Gebäuden ... dafür lückenlos und ungefragt. Das ist der Punkt, den ich hier eigentlich die ganze Zeit klar zu machen versuche.

Ich verweise in diesem Zusammenhang noch mal auf die weiter oben von mir gepostete Sendung "Security Now".
 
Mittlerweile sollten die Amerikaner doch aber wissen, dass keineswegs nur Nicht-Amerikaner überwacht wurden.
Die meisten Menschen schaffen es doch nicht mal über den eigenen Tellerrand zu schauen (und da rede ich nicht nur von den Amis). Hör dich doch mal um. Die Masse glaubt das, was sie täglich im Fernsehen vorgekaut bekommt oder was in der Blöd steht. Im Amiland ist das nichts anderes als hier bei uns.
 
Schpaiks Einwurf ist extrem gut!
Das will ich doch schwer hoffen! Ich hab ewig daran rum gefieselt, um die Essenz so neutral wie möglich heraus zu arbeiten. Also, um das (vorgeschobene) Hauptargument darzustellen. Auch hab ich auf alle Smilies verzichtet um meinen sarkastischen Unterton zu verschleiern und dann mal abgewartet, was hier passiert. ;)

@Schpaik:
Der ursprüngliche, vordergründige Zweck von Überwachungen ist meist ein guter. Doch es gibt immer mehrere Seiten.
Der vordergründige Zweck von Überwachung ist, die Kontrolle zu behalten. Ich sehe einige sinnvolle Zwecke (z.B. in der Kindererziehung) darin, gewisse Dinge zu kontrollieren. Auch funktionieren die aller meisten menschlichen Gruppierungen nicht ohne Zwang, der ohne Kontrolle im Grunde schon nicht ausgeübt werden kann. Wobei ich persönlich hier schon wesentlich zu viele Zwänge und Kontrollen sehe in unserer derzeitigen Existenz.
ot:
Das mit den "Informationen" hast du jedoch meiner Ansicht nach zu sehr pauschalisiert.


bastla schrieb:
Das Problem des Strafgesetzbuches ist es, dass es Strafen nur nach der Straftat vorsieht. In Zeiten, in denen sich radikale Glaubensgruppen freiwillig und mit einem Lächeln im Gesicht in die Luft sprengen, interessiert die eine Strafe, die sich nach ihrem Attentat erhalten hätten, soviel wie einen Sack Reis in China.
In "die Luft sprengen" sich Leute, die auf eine Verbesserung ihres Lebens hoffen (im Glauben) oder weil im guten Glauben dann ihre Familien besser versorgt werden (im Vertrauen). Das "Lächeln" kommt nicht zustande, weil sie anderen Schaden wollen, sondern weil sie sich für ihr Seelenheil oder sich für ihre Familien ein besseres Los erhoffen.
Diese Versprechen sind auch nicht neu, hatten wir damals schon bei den Kreuzzügen. (Je mehr Moslems du erschlägst, desto eher wirst du im Himmel aufgenommen!)

Es wird immer wieder (auch von mir in meinem Text weiter oben) von Präventiv-Maßnahmen gesprochen. Das ist, wenn man es genau nimmt, Schwachsinn! Es ist das genaue Gegenteil von dem. Es wird versucht durch Überwachung immer mehr Kontrolle auszuüben, weil man in der Vergangenheit dafür gesorgt hat, das Missbrauch möglich ist, das es unzufriedene (und verzweifelte) Menschen gibt oder platt gesagt - weil man Scheiße gebaut hat! Anstatt aber das Übel an der Wurzel anzupacken, wird lieber Überwacht und Kontrolliert um rechtzeitig oder häufig auch erst danach, möglichst schnell den/die Verursacher heraus picken zu können, damit der Rest der Bande weiter im falschen System leben kann.

Das es jetzt PRISM gibt, wundert mich eher nicht. Vorher gab es schon die Datensammler, jetzt gibt es eben DEN großen Datensammler. Ich glaube nicht, das die Amis die ersten sind. Das werden die "Anderen" wohl auch, wenn nicht schon länger praktizieren.
Von Cyberattacken aus China hört man ja auch immer wieder und Anonymus (und ähnliche Gruppierungen) bringen ja auch ab und an Listen und Sammlungen heraus von gespeicherten Dateien. Jetzt erst letztens sind die Offshore Dateien ins Netz gestellt worden.

Was uns so laut aufschreien lässt, ist, das die "Amerikaner" ja eigentlich die Guten sein sollen. Die mit der weißen Weste, die uns vor dem Gesocks der restlichen Welt beschützen. Von Spionage und Gegenspionage hat wohl jeder schon einmal gehört und im Grunde genommen haben wir uns damit abgefunden. Irgendwie ist uns aber das Bewusstsein abhanden gekommen, das sich Spionage eben nicht nur auf fremde Regierungen, sondern ganz speziell schon immer auf einzelne Personen gerichtet hat. Jetzt hat sich das System eben auf das Internet ausgeweitet und jede einzelne Person, die dieses nutzt, fällt in den Überwachungsbereich.

Ist das nett? - Nein! / Ist das legal? - Wen interessiert es? Schon dreimal nicht die Geheimdienste dieser Welt! Deren Job ist es ja, Informationen zu sammeln. Nun haben sie also eine weitere Stufe erklommen, der Kontrolle und Überwachung. Grundsätzlich darf man wohl davon ausgehen, das im Großen und Ganzen schon "das Wohl" der Bevölkerung im Vordergrund steht, dazu zählt aber leider nicht die einzelne Person, sondern die Masse, die mit dem System schwimmt. Und zwar gefälligst in dem System, welches ausgewählt wurde. (und wehe nicht, dafür Überwachen wir euch ja!)

Hat das noch irgendwas mit Demokratie zu tun? - Nö! Aber es ist das Wesen von Regierungen (sind ja auch nur Menschen), voreilige Schlüsse zu ziehen um den kränkelnden Stutus Quo aufrecht zu erhalten.
Hatten wir aber schon. Blättern wir ein paar Jahre zurück und schauen uns Winnenden an. In unserer Kontroverse damals ging es auch schon über Überwachung, mehr Kontrolle, wie kann man so etwas in Zukunft verhindern, usw. Und natürlich springt die Politik dann mit beiden Beinen wieder in die falsche Schiene.

>Die Tyrannei des Guten<

Besonders schön finde ich diesen Absatz: "Was hier aufgereiht wird, entwächst zwar unserem richtigen moralischen Empfinden Aber dahinter lauert der infamste Angriff auf die Freiheit: nicht durch KGB oder Gestapo, sondern auf Sammetpfoten im Namen des Guten und Therapeutischen – mit unheimlichen Risiken und Nebenwirkungen."

PRISM ist im Grunde genau das, was da befürchtet wurde. Lieber illegal (und es ist ein Angriff auf die persönliche Freiheit und illegal - völlig egal welches kranke Gesetz die Amis vorschieben) die persönlichen Freiheiten der Menschen angreifen, als den Kern der Schwierigkeiten anzugehen, damit dies erst gar nicht nötig ist.
 
Das will ich doch schwer hoffen! Ich hab ewig daran rum gefieselt, um die Essenz so neutral wie möglich heraus zu arbeiten. Also, um das (vorgeschobene) Hauptargument darzustellen. Auch hab ich auf alle Smilies verzichtet um meinen sarkastischen Unterton zu verschleiern und dann mal abgewartet, was hier passiert. ;)

ot:
ymmd - hab mir schon sehr über diesen Beitrag von dir gewundert und gedacht, dass das nicht ernst gemeint sein kann. :D
 
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