Grainger

Praktizierender Atheist
Ich bin nun stolzer Besitzer eines Raspberry PI Model B Rev. 2.0, den ich als Mediaplayer einsetzen will.

Für den RaPi habe ich mir gleich noch folgende Komponenten mitbestellt:

• ein Gehäuse (es gibt da einige Auswahl, ich habe mich für ein schwarzes Gehäuse von Teko entschieden, dass es aber auch in anderen Farben und transparent gibt).
• eine Halterung für das Teko-Gehäuse, mit der man den RaPi einfach hinter dem TV/Monitor montieren kann.
einen Satz Kühlkörper, die sicherlich nichts schaden und es erlauben sollten, den RaPi moderat zu übertakten.
• eine SD-Karte für das Betriebssystem und die Software. Ich habe mich für eine 8 GB Class 10 von Samsung entschieden, da ich mit diesen Karten bereits in meiner DigiCam und meinem Netbook gute Erfahrungen gemacht habe.
• HDMI- und USB-Kabel hatte ich noch "auf Lager".

Da ich den RaPi ja an der Rückwand meines TV montieren will habe ich außerdem einen aktiven USB-Hub aus meiner Grabbelkiste verwendet, der die Stromversorgung für den RaPi übernimmt und an dem ich auch bequem die jeweilige Hardware anschließen kann, ohne jedes Mal hinter meinem TV herum fummeln zu müssen. Außerdem schont es die beiden USB-Anschlüsse des RaPi, die imho nicht unbedingt auf unendlich viele Steckzyklen ausgelegt sind.

Ich hatte dieses Teil hier noch herum liegen. Das Netzteil liefert die üblichen 5 Volt für USB und hat eine Leistung von 2,6 Ampere, das ist mehr als ausreichend. Praktisch finde ich die integrierten Schalter.

Der RaPi ist schnell zusammen montiert, die Kühlkörper mit den mitgelieferten Wärmeleitpads auf die drei Chips zu kleben, den RaPi in das Kunststoffgehäuse stecken und den Deckel drauf zu machen (wird gesteckt und nicht geschraubt) ist eine Sache von wenigen Minuten.

Anschließend den Installer von RaspBMC herunter laden, die SD-Karte in ein Lesegerät am PC stecken und den Installer ausführen. Der kopiert dann eine erste Installationsroutine auf die SD-Karte. Diese wird dabei vollständig gelöscht, also bitte genau aufpassen dass man das richtige Ziel für die Installation auswählt!

Die SD-Karte kommt dann in den RaPi. Diesen hatte ich erst mal mit "fliegender Verdrahtung" mittels HDMI an meinen TV angeschlossen und mit einem Netzwerkkabel an meinen Router. Der RaPi selbst hat keinen Ein-/Ausschalter, man muss also entweder ein passendes Netzteil verwenden oder - so wie ich - einen USB-Hub mit Schaltern.

Den RaPi jetzt mit Strom versorgen, er bootet von der SD-Karte und läd automatisch alles Notwendige nach. Je nach Geschwindigkeit der Internetverbindung kann das einige Minuten dauern, bei mir vergingen insgesamt ca. 15 Minuten (6000er DSL-Leitung, über die aber meistens nur Verbindungen mit 3500-4000 zu Stande kommen).

Man muss da etwas Geduld aufbringen, manchmal tut sich scheinbar minutenlang nichts, aber es geht immer weiter.

Nach Abschluss der Installation bootet der RaPi dann noch einmal neu und man sieht die Oberfläche von XBMC.

Jetzt macht man die üblichen Konfigurationen in XBMC (Landessprache auswählen, Bildschirm kalibrieren, usw.). Ich habe für diese einmaligen Konfigurationsarbeiten eine USB-Tastatur angeschlossen, das ging am einfachsten. Für den Alltagsbetrieb habe ich mir auf mein Nexus 7 XBMC Remote für Android herunter geladen, das funktioniert einwandfrei.

Die meisten Filme sind bei mir im ISO-Format (DVD-Rips oder TV-Mitschnitte ohne Menüs und Extras, nur den Hauptfilm im DVD-Format und anschließend in eine ISO konvertiert) gespeichert. XBMC spielt ISOs aber nur ab, wenn man einen kostenpflichtigen MPEG-2 license key erwirbt (sicherlich gibt es auch dafür irgendwelche Hacks, aber für 2,84 € Lizenzgebühren mache ich mir nicht mal die Mühe, danach zu suchen :D).

Die beiden Keys (ich habe den VC-1 Key gleich mitbestellt) habe ich kurze Zeit nach der Bestellung bereits per eMail erhalten und eingegeben, auch das hat problemlos funktioniert.

Im Augenblick bastele ich noch ein bisschen an den Thumbnails (Cover Art) für die Filme herum, das war alles so aufbereitet wie es für meinen Netgear NeoTV550 erforderlich war. Aber das ist nur noch Kosmetik.
 
Vielen Dank für die tolle Anleitung! (y)
Wenn ich mir nicht gerade erst eine WD TV Live zugelegt hätte, würde ich das glatt nachbasteln - hört sich nämlich äußerst vielversprechend an. Ich bin mal gespannt, was Du über die Performance sagen kannst, bei FullHD-Wiedergabe und dergleichen.
 
Mein RPi, das selbe Modell übrigens, verstaubt bei mir leider, der hat keinen Einsatzzweck.
Für Videos alleine ist der mir eigentlich zu blöd, schaue nicht soviel.

Ist aber schön, dass auch hier Leute am Pi gefallen finden, mit dem Teil lässt sich schon viel anstellen.

Muss mir mal bei Gelegenheit ein Bündel neuer RJ45-Kabel und wenigstens einen Hub kaufen, dann kann ich meinen in einen Media- und Printserver verwandeln.
Denke, das ist ein ganz guter Einsatzzweck.
 
So ein Pi soll bei mir auch irgendwann mal eintrudeln. Aber eigentlich, um im Auto Verwendung zu finden, da mir CDs und andere üblichen Radios auf den Wecker gehen.
Aber als Mediaplayer am TV auch interessant, zumindest für den GästeTV im Gästezimmer.. was kostete der Spass denn Gesamt?
 
Ich schon wieder.

Vorhin wollte der RaPi meine externe USB-Festplatte nicht mehr erkennen, von der ich heute morgen noch einen Film abgespielt hatte. Die Platte befindet sich in einem Raidsonic Icy Box-Gehäuse, von denen ich mehrere habe.

Heute Mittag habe ich die Platte dann an den PC angeschlossen und einige Dateien darauf kopiert sowie noch ein bißchen mit den Thumbnails für XBMC herum gespielt. Anschließend die Platte wieder an den RaPi angeschlossen und nichts tat sich.

Ich habe dann ein wenig recherchiert und angeblich mag es Linux nicht, wenn man die Platte einfach abzieht und nicht ordentlich mittels "Hardware entfernen" unter Windows abmeldet.
Einen Workaround habe ich auch gefunden und umgesetzt, hat aber (zumindest für den konkreten Fall) nichts gebracht. Aber um das überhaupt umsetzen zu können habe ich mich das erste Mal in meinem Leben auch mit PuTTY und WinSCP beschäftigt, was meine Geduld sehr strapaziert hat. :D

Mehrere USB-Sticks sowie eine andere externe Festplatte (im baugleichen Gehäuse) wurden aber sauber erkannt.
Die widerspenstige Platte läuft übrigens an meinem PC und auch am Netbook einwandfrei.

Langsam sind mir die Ideen ausgegangen, in meiner Verzweiflung habe ich die Platte dann einfach mal testweise in ein anderes externes USB-Gehäuse gebaut und sie wurde sofort anstandslos vom RaPi erkannt.

Irgendwie kann ich aber kaum an einen Hardware-Defekt (USB-Controller des externen Gehäuses) glauben, der bewirkt, dass die Platte nur von einem von drei Hardware-Systemen nicht mehr erkannt wird. Ich bin ein wenig ratlos, morgen werde ich in das fragliche Gehäuse mal eine andere Festplatte montieren und sehen, ob der RaPi dann auch Probleme mit dieser Festplatte hat. Falls dem so ist hat scheinbar der Controller doch irgend einen exotischen Defekt.

Inzwischen hatte ich die Idee, die USB-Festplatte an den USB-Anschluss meiner Fritzbox anzuschließen. Aber das mache ich heute nicht mehr, ein kurzer Blick in die Dokumentation der Fritz!box, des integrierten Fritz!NAS sowie des ganzen dazu notwendigen Konfigurationsgedöhns (noch umständlicher hätte man das wohl kaum lösen können) hat mir gereicht, dafür habe ich jetzt keine Geduld mehr. Denn wenn das nicht auf Anhieb klappt würde ich meine Fritz!Box notschlachten. :D

Nachtrag:

der RAPi (bzw. RaspBMC) hat scheinbar im Augenblick keine funktionsfähige Option, ein USB-Medium sicher zu entfernen.
Das soll mal im Dateimanager von XBMC funktioniert haben, wenn man das betreffende Laufwerk auswählt und die Taste C gedrückt hat (sogar XBMC Remote für Android beinhaltet eine Funktion, einen beliebigen Buchstaben an XBMC zu senden, so dass das sogar so möglich wäre).

Aber diese Funktionalität ist bei einem der letzten Updates irgendwie auf der Strecke geblieben (im Forum wird auch davon berichtet, dass das scheinbar noch funktioniert, das entfernte Medium aber sofort (und zwar so schnell, dass man das nur Protokollen entnehmen kann) erneut gemountet wird.

Linux verzeiht es aber noch weniger als Windows, ein Speichermedium einfach so abzuziehen. Also muss man im Augenblick zum Medienwechsel den RaPi kurz herunter fahren. Das ist eigentlich auch kein Problem, wenn man es denn weiß.

Ideal wäre natürlich ein Addon für XBMC zum sicheren Entfernen der Medien, schließlich läuft XBMC schon seit geraumer Zeit auch unter Linux. Aber ich habe noch nicht gesucht ob es so etwas gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mounte externe Datenträger immer per Konsole als root (und nicht per sudo), woraufhin ich das Gerät abziehe und wieder mit dem Rechner verbinde.
Als Resultat wird die Platte oder der Stick erkannt und ich kann normal darauf zugreifen.

Ob das beim RPi klappt, das kann ich nicht sagen, meiner steht zur Zeit im Schrank und da käme ich auch frühstens heute Nachmittag erst dran.
Versuchen kannst Du es aber dennoch, ob man per Strg/Ctrl+Alt+F1-F6 auf die Konsole kommt.

Selbst kämpfe ich eher damit, dass mein Rechner auf die SD-Card des Pi schreibt, ich hab da doch gerne meine OGG-Sammlung drauf, für den Fall, dass ich mal mit dem Gerät arbeite ;)
 
Inzwischen hatte ich die Idee, die USB-Festplatte an den USB-Anschluss meiner Fritzbox anzuschließen. Aber das mache ich heute nicht mehr, ein kurzer Blick in die Dokumentation der Fritz!box, des integrierten Fritz!NAS sowie des ganzen dazu notwendigen Konfigurationsgedöhns (noch umständlicher hätte man das wohl kaum lösen können) hat mir gereicht, dafür habe ich jetzt keine Geduld mehr. Denn wenn das nicht auf Anhieb klappt würde ich meine Fritz!Box notschlachten. :D
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Ich zitiere mich mal selbst.

Das hat zwar eigentlich gar nichts mit meinem Raspberry zu tun, aber solche Bastelprojekte werfen ja manchmal als Nebeneffekt noch andere Sachen ab.

Inzwischen habe ich mein Fritz!NAS zum Laufen bekommen. Um ehrlich zu sein war es nicht so schwer wie ich es bei meinem ersten Versuch empfunden habe, wahrscheinlich hatte ich einfach einen schlechten Tag, war übermüdet oder hatte einen Anfall von akuter Arbeitsunlust. Trotzdem finde ich die Benutzerführung zum Einrichten eines USB-Devices, der Freigaben, usw. immer noch subpotimal.

Das hätte man alles in einer einzigen Maske zusammen fassen können.

Aber egal.

Heute hat es mich wieder gepackt, ich habe auf einen 64 GB Stick einfach mal ein paar Mediendateien drauf gepackt, ihn in die Fritzbox gesteckt, die Freigaben eingerichtet und alles schien zu funktionieren. In einem Anfall von Größenwahn habe ich dann auf mein Nexus 7 XBMC für Android installiert und nach uPNP-Devices gescannt. Meine Fritzbox wurde gleich gefunden und ich konnte mir die testweise auf den USB-Stick kopierten Videodateien auf meinem Nexus 7 ansehen.

Das ist in gewissem Sinne natürlich überflüssig, da ich in meinem Haushalt ohnehin schon mehrere Möglichkeiten habe, alle möglichen Mediaformate wieder zu geben und ich mir im Zweifelsfall Filme ganz sicher nicht auf meinem Nexus 7 ansehen werde. Zumindest nicht wenn in meinem Wohnzimmer ein 47"-Plasma mit einer 5.1-Soundanlage steht. :D

Aber ich könnte mir jetzt beispielsweise bei einer heftigen Darmerkrankung auf der Toilette einen Film auf meinem Nexus 7 ansehen. ;)

Die Tochter meines Vermieters hat sich ob der Möglichkeit, auf meine Anime-Sammlung (selbstverständlich alles Originale, ich besitze mehrere hundert Original-DVDs und BluRays) zugreifen zu können, schon ziemlich begeistert gezeigt.
 
...so, bin auch gerade recht günstig (32 EUR) an einem Raspberry gekommen. Da mir auch kein anderer Verwendungszweck einfällt, werde ich auch mal die XBMC (ebenfalls mittels RaspBmc) versuchen und hier berichten.
An Kosten kam schonmal hinzu
- HDMI-DVI-Kabel, brauche ich leider für 2,80 EUR
- Speicherkarte SHDC Class 10, 16 GB für 12 EUR (es reicht auch locker eine 4 oder 8 GB Karte, die 16 GB kann ich aber besser brauchen, wenn der Bastelversuch mit dem Raspberry fehlgeschlägt)
- Gehäuse ca. 8 EUR (optional, aber sinnvoll)
-(Netzkabel vorhanden)
 
*Thread reanimier*

Wir haben jetzt auch einen!

Unser Raspberry PI (auch Model B Rev. 2.0) läuft jetzt seit einigen Monaten total zuverlässig und brav als Media-Server, allerdings noch ohne XBMC. Dafür haben wir aber einen Logitech Squeezebox-Server laufen, der alle unsere Squeezebox-Radios zuverlässig mit unserer Mucke (auf einer Western Digital USB-Platte) versorgt. Über den Logitech-Server empfangen wir zudem auch SKY.fm mit unendlich vielen Genre-Sendern. Jeder kann dann hören, was er mag, oder man kann alle Radios miteinander koppeln, für den selben Sound in jedem Zimmer. Bei um die 7 Watt kann das Teil auch ohne Probleme Tag und Nacht laufen... Ich finde: beste Anschaffung seit langem!
 
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