Schpaik
jeder nach seiner Façon
Bin ich ein Chauvie oder gar ein Sexist?
Hallo zusammen!
Ich bin vor ein paar Wochen (nach langer langer Zeit mal wieder) von weiblichen Wesen als Chauvie und Sexist bezeichnet worden. Tatsächlich stehe ich beiden Behauptungen jedoch eher ratlos gegenüber.
Ganz klar, Internet bzw. Wikipedia hilft:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvinismus
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sexismus
Ich sehe mich dort jedoch nicht eingeordnet. Meine Erlebnisse, die andere dazu veranlasst haben, mich mit solchen Zusatznamen zu versehen, laufen jedoch eigentlich immer nach dem Muster ab: "Iihhhh du bist ein ......!" und schon bin ich verurteilt.
Eine Rechtfertigung, eine Erklärung oder vielleicht einfach die Zielsetzung eines klärendes Gespräches hat fast nie stattgefunden. Das allgemeine Erfahrungsmuster das gefälligst diese Aussage, dieses Verhalten, dieses Sein ABSOLUT ZWINGEND nur den einen möglichen Schluss zulässt, - also ich Schwein - wird angewendet.
ot:
Der Text (letztes Drittel) aus diesem Thema hat mich klar zu diesem Beitrag inspiriert.
Wenn ich mich zurück erinnere... mit etwa 13 Jahren auf der Schule in nem Gang in Arnstorf (also der Schule dort). Ein Streitgespräch zwischen Mädchen und Jungs aus der gleichen Klasse, welches ohne Lehrer ausartet. Wie schubst man ein Mädchen weg, welches frontal auf einen zukommt?
Schlagen auf den Kopf geht nicht. Auf den Kopf ist IMMER eine direkte Kriegserklärung.
Treten zwischen die Beine ist Jungs vorbehalten.
Schlagen gegen den Hals oder Boxen vor die Brust wäre auch eine unverhältnismäßige Gewaltanwendung.
Also Wegschubsen. In meinem Fall mit beiden offenen Händen. Sabine habe ich Weggeschubst von mir. Sie ist umgefallen und im Sitzen sagte sie dann zu mir: "Das wirst du bereuen!"
Dafür musste ich zwei Monate Nachsitzen! Ihr Vorwurf an die Schulleitung war: Berühren ihrer Brüste mit Absicht.
In dem Kuddelmuddel und in der aufgeheizten Stimmung?.... gewagte These!
Das war ein Machtkampf zwischen den Klassen und den Geschlechtern. Da haben sich die "oberen Jungs und Mädchen" aus den sieben Parallelklassen zum ersten Mal in einem Gang getroffen. Ich hatte da eigentlich nix zu suchen. Anderseits bestand mein (Unverletzlichkeits-Status) daraus, das ich mich an einen der Mächtigsten gehängt habe. Den wollte ich dort auch eigentlich nur verteidigen. Durch regelmäßiges unerwartetes Verhalten in Treue zu meinem "Chef" hatte ich sozusagen diesen Status erworben in den letzten drei Jahren.
Das nun gerade SIE und gerade ER sich eher zu einander gezogen fühlten.. wie hätte ich das ahnen können? Drei Wochen nach der Aktion waren sie als Pärchen zusammen.
Er hätte es aufklären können, sie hätte die Wahrheit sagen können..., ich war nur ein Bauernopfer. Zum Beweis, das er ein harter Hund ist und nur sie toll findet, bin ich nach dem Nachsitzen noch dreimal ziemlich von ihm Verprügelt worden. Eine Narbe davon habe ich noch heute jeden Tag im Gesicht zu sehen.
In diesen rund acht Wochen bin ich vermutlich rund 90% der Lehrerschaft begegnet, die mir (jeder Lehrer bekommt ne Liste über die Verfehlungen der Nachsitzenden) alle einzeln, jeder für sich und jeder auf seine Art entweder ins Gewissen geredet haben, pure seelische und/oder körperliche Drohungen ausstießen oder mir schlicht den Status Mensch abgesprochen haben. "Wenn du musst, dann mach hier. Ein Schwein lebt auch in seiner eigenen Scheiße!"
1995 - inzwischen in Hamburg - hatte ich einen Job bei der Hamburger Arbeit in der Von-Bargen-Straße 18 als kaufmännischer Angestellter.
Die ersten drei Monate waren Unterricht in Bürowirtschaft, Word 5.0, und Tippen lernen. All das konnte ich schon. Ich war vorher sechs Jahre auf einer Handelsschule gewesen. Zudem waren mir Computer nichts neues.
Ich konnte also helfen!
Ganz klar als jüngstes Mitglied der Gruppe von 50 Teilnehmerinnen (also vier Männer und 46 Frauen) bin ich mit meiner 'Art' sehr positiv aufgenommen worden. Also von den Mädels. - Vielleicht auch schon deswegen, weil ich eben alle Mädels als Mädels bezeichne. Ob sie nun 12 oder eben 58 oder älter sind.
Ich war mit meinen 23 Jahren ot:
wie ich inzwischen weiß, musste das Durchschnittsalter auf 50 gedrückt werden für diese damalige ABM-Maßnahme. Um das zu erreichen machten sie schlicht den Kader voll mit ganz jungen - also vor 30-Jahre ganz klar das absolut jüngste Mitglied seit Jahren.
Die anderen drei 'unter 30 Jahren' haben sich in den nächsten drei Monaten sozusagen weggeschossen. Wie haben sie dieses erreicht? (ich habe keine Ahnung! ... aber ja, Vermutungen habe ich...)
Ich bekam drei Vorladungen über den Betriebsrat. Dreimal wegen sexueller Belästigung.
Beim ersten Mal war das auch noch ganz spannend. Damals haben dann 12 Leute mich zu jedem und allem Scheiß befragt bevor ich dann mal nach einer Stunde fragte, weswegen ich hier eigentlich sitze.
12 Menschen die dir eine Stunde versuchen durch Fragen zu erklären, das dein Verhalten nicht richtig ist, eben ohne zu erwähnen welches Verhalten denn nun gemeint ist... das ist anstrengend.
Auf meine Frage, was denn 'das Opfer' gesagt hat, kam nur die Antwort: "Es wurde nur beobachtet und bei uns gemeldet Wir möchten das Opfer in keine Zwangslage bringen. Wir müssen hier prophylaktisch agieren."
Nach einer weiteren Stunde, in der mir erklärt worden ist, wie das Weltbild von damals sich zu heute gewandelt hat, kam meine Bitte durch, das doch auch mal die eigentliche Anklägerin zu Wort kommen dürfte/sollte oder so.
Mit vier Leuten bin ich in einen angrenzenden Raum gebracht worden. Zwei Mädels und zwei Jungs.
Die Befragung des Opfers dauerte knapp 10 Minuten. Danach hat die Kleine nämlich schlicht die Geduld verloren und die Fragesteller mal ordentlich auf den Punkt gebracht.
Gut.. so etwas wie "Schpaik ist ein Junge", Schpaik könnte mein Sohn sein!" oder "Schpaik ist einfach nur fluffig" wollte ich nun nicht wirklich hören.
Aber auf den Hinweis das ich sie sexuell belästigt haben soll.. ist sie in fast hysterisches Gelächter ausgebrochen und hat angefangen den Betriebsrat zu beleidigen. Also mit den wirklich wichtigen Themen.
ot:
Sebi (damals 53) ist leider mit 56 Jahren wegen Brustkrebs verstorben
Der letzte Fall damals in der HAB (< ist die Abkürzung).
Damalig war ich etwa 191 cm groß. Aufgrund einer Grippe war ich drei Wochen nicht auf Arbeit.
Als ich wieder da war, hat mich Maria - eine kleinwüchsige Frau - die war nur 121cm groß bei meiner Rückkehr spontan sozusagen Angefallen. Sie hat ein Trittbrett dafür genutzt um auf meine Höhe zu kommen um mich zu umarmen. - Meine Reaktion war sehr überrascht.
Zwei Wochen später musste ich Maria als Zeugin/Opfer aufrufen um aufklären zu lassen, das es ihre Reaktion war und nicht mein perverses Verhalten gegenüber allen Frauen dieser Welt.
Das ist jetzt über 25 Jahre her.
War ich damals schon ein Sexist oder gar ein Chauvie?
Hallo zusammen!
Ich bin vor ein paar Wochen (nach langer langer Zeit mal wieder) von weiblichen Wesen als Chauvie und Sexist bezeichnet worden. Tatsächlich stehe ich beiden Behauptungen jedoch eher ratlos gegenüber.
Ganz klar, Internet bzw. Wikipedia hilft:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Chauvinismus
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sexismus
Ich sehe mich dort jedoch nicht eingeordnet. Meine Erlebnisse, die andere dazu veranlasst haben, mich mit solchen Zusatznamen zu versehen, laufen jedoch eigentlich immer nach dem Muster ab: "Iihhhh du bist ein ......!" und schon bin ich verurteilt.
Eine Rechtfertigung, eine Erklärung oder vielleicht einfach die Zielsetzung eines klärendes Gespräches hat fast nie stattgefunden. Das allgemeine Erfahrungsmuster das gefälligst diese Aussage, dieses Verhalten, dieses Sein ABSOLUT ZWINGEND nur den einen möglichen Schluss zulässt, - also ich Schwein - wird angewendet.
ot:
Der Text (letztes Drittel) aus diesem Thema hat mich klar zu diesem Beitrag inspiriert.
Wenn ich mich zurück erinnere... mit etwa 13 Jahren auf der Schule in nem Gang in Arnstorf (also der Schule dort). Ein Streitgespräch zwischen Mädchen und Jungs aus der gleichen Klasse, welches ohne Lehrer ausartet. Wie schubst man ein Mädchen weg, welches frontal auf einen zukommt?
Schlagen auf den Kopf geht nicht. Auf den Kopf ist IMMER eine direkte Kriegserklärung.
Treten zwischen die Beine ist Jungs vorbehalten.
Schlagen gegen den Hals oder Boxen vor die Brust wäre auch eine unverhältnismäßige Gewaltanwendung.
Also Wegschubsen. In meinem Fall mit beiden offenen Händen. Sabine habe ich Weggeschubst von mir. Sie ist umgefallen und im Sitzen sagte sie dann zu mir: "Das wirst du bereuen!"
Dafür musste ich zwei Monate Nachsitzen! Ihr Vorwurf an die Schulleitung war: Berühren ihrer Brüste mit Absicht.
In dem Kuddelmuddel und in der aufgeheizten Stimmung?.... gewagte These!
verborgener Text:
Das war ein Machtkampf zwischen den Klassen und den Geschlechtern. Da haben sich die "oberen Jungs und Mädchen" aus den sieben Parallelklassen zum ersten Mal in einem Gang getroffen. Ich hatte da eigentlich nix zu suchen. Anderseits bestand mein (Unverletzlichkeits-Status) daraus, das ich mich an einen der Mächtigsten gehängt habe. Den wollte ich dort auch eigentlich nur verteidigen. Durch regelmäßiges unerwartetes Verhalten in Treue zu meinem "Chef" hatte ich sozusagen diesen Status erworben in den letzten drei Jahren.
Das nun gerade SIE und gerade ER sich eher zu einander gezogen fühlten.. wie hätte ich das ahnen können? Drei Wochen nach der Aktion waren sie als Pärchen zusammen.
Er hätte es aufklären können, sie hätte die Wahrheit sagen können..., ich war nur ein Bauernopfer. Zum Beweis, das er ein harter Hund ist und nur sie toll findet, bin ich nach dem Nachsitzen noch dreimal ziemlich von ihm Verprügelt worden. Eine Narbe davon habe ich noch heute jeden Tag im Gesicht zu sehen.
In diesen rund acht Wochen bin ich vermutlich rund 90% der Lehrerschaft begegnet, die mir (jeder Lehrer bekommt ne Liste über die Verfehlungen der Nachsitzenden) alle einzeln, jeder für sich und jeder auf seine Art entweder ins Gewissen geredet haben, pure seelische und/oder körperliche Drohungen ausstießen oder mir schlicht den Status Mensch abgesprochen haben. "Wenn du musst, dann mach hier. Ein Schwein lebt auch in seiner eigenen Scheiße!"
1995 - inzwischen in Hamburg - hatte ich einen Job bei der Hamburger Arbeit in der Von-Bargen-Straße 18 als kaufmännischer Angestellter.
Die ersten drei Monate waren Unterricht in Bürowirtschaft, Word 5.0, und Tippen lernen. All das konnte ich schon. Ich war vorher sechs Jahre auf einer Handelsschule gewesen. Zudem waren mir Computer nichts neues.
Ich konnte also helfen!
Ganz klar als jüngstes Mitglied der Gruppe von 50 Teilnehmerinnen (also vier Männer und 46 Frauen) bin ich mit meiner 'Art' sehr positiv aufgenommen worden. Also von den Mädels. - Vielleicht auch schon deswegen, weil ich eben alle Mädels als Mädels bezeichne. Ob sie nun 12 oder eben 58 oder älter sind.
Ich war mit meinen 23 Jahren ot:
wie ich inzwischen weiß, musste das Durchschnittsalter auf 50 gedrückt werden für diese damalige ABM-Maßnahme. Um das zu erreichen machten sie schlicht den Kader voll mit ganz jungen - also vor 30-Jahre ganz klar das absolut jüngste Mitglied seit Jahren.
Die anderen drei 'unter 30 Jahren' haben sich in den nächsten drei Monaten sozusagen weggeschossen. Wie haben sie dieses erreicht? (ich habe keine Ahnung! ... aber ja, Vermutungen habe ich...)
Ich bekam drei Vorladungen über den Betriebsrat. Dreimal wegen sexueller Belästigung.
Beim ersten Mal war das auch noch ganz spannend. Damals haben dann 12 Leute mich zu jedem und allem Scheiß befragt bevor ich dann mal nach einer Stunde fragte, weswegen ich hier eigentlich sitze.
12 Menschen die dir eine Stunde versuchen durch Fragen zu erklären, das dein Verhalten nicht richtig ist, eben ohne zu erwähnen welches Verhalten denn nun gemeint ist... das ist anstrengend.
Auf meine Frage, was denn 'das Opfer' gesagt hat, kam nur die Antwort: "Es wurde nur beobachtet und bei uns gemeldet Wir möchten das Opfer in keine Zwangslage bringen. Wir müssen hier prophylaktisch agieren."
Nach einer weiteren Stunde, in der mir erklärt worden ist, wie das Weltbild von damals sich zu heute gewandelt hat, kam meine Bitte durch, das doch auch mal die eigentliche Anklägerin zu Wort kommen dürfte/sollte oder so.
Mit vier Leuten bin ich in einen angrenzenden Raum gebracht worden. Zwei Mädels und zwei Jungs.
Die Befragung des Opfers dauerte knapp 10 Minuten. Danach hat die Kleine nämlich schlicht die Geduld verloren und die Fragesteller mal ordentlich auf den Punkt gebracht.
Gut.. so etwas wie "Schpaik ist ein Junge", Schpaik könnte mein Sohn sein!" oder "Schpaik ist einfach nur fluffig" wollte ich nun nicht wirklich hören.
Aber auf den Hinweis das ich sie sexuell belästigt haben soll.. ist sie in fast hysterisches Gelächter ausgebrochen und hat angefangen den Betriebsrat zu beleidigen. Also mit den wirklich wichtigen Themen.
ot:
Sebi (damals 53) ist leider mit 56 Jahren wegen Brustkrebs verstorben
Der letzte Fall damals in der HAB (< ist die Abkürzung).
Damalig war ich etwa 191 cm groß. Aufgrund einer Grippe war ich drei Wochen nicht auf Arbeit.
Als ich wieder da war, hat mich Maria - eine kleinwüchsige Frau - die war nur 121cm groß bei meiner Rückkehr spontan sozusagen Angefallen. Sie hat ein Trittbrett dafür genutzt um auf meine Höhe zu kommen um mich zu umarmen. - Meine Reaktion war sehr überrascht.
Zwei Wochen später musste ich Maria als Zeugin/Opfer aufrufen um aufklären zu lassen, das es ihre Reaktion war und nicht mein perverses Verhalten gegenüber allen Frauen dieser Welt.
Das ist jetzt über 25 Jahre her.
War ich damals schon ein Sexist oder gar ein Chauvie?