So, kommen wir jetzt zu meinem psychischen Zustand. :nuts
Nicht so wirklich gut. Diese Hängepartie, wie ich sie eben geschildert habe, besteht seit Ende November 2015. Zwar habe ich, wie in jeder "Eingliederungsvereinbarung" zwingend vorgeschrieben ist, meine neuen privaten und vor allem wirtschaftlichen Verhältnisse erst im September 2016 angegeben, aber berücksichtigt wird dies bis dato nicht. Dies zermürbt mit der Zeit. (und ja, ich habe diesen Zustand natürlich bei jedem neuen Antrag - den muss man immer wieder ausfüllen - angegeben)
Nicht, das ich nicht hier und da immer noch so richtig Leistung bringen kann, aber es ist halt ein ständig schwebendes Problem, welches ich nicht einfach mit einer Axt lösen kann.
Und ich merke das auch. Mein sowieso schon recht wackeliger geistiger Zustand, wird durch diesen ungeklärten und für mich durchaus schwierigen Zustand noch extra perforiert.
Es gibt aus meiner Sicht auch durchaus etwas positives zu berichten. Ich merke immer häufiger, wenn ich wegflippe. Das ist eigentlich fantastisch, für die Realität jedoch noch nicht sonderlich pragmatisch. Zwar ist mir inzwischen (also in den letzten vier Monaten) bisher vier Mal bewusst geworden, das ich die emotionale Kontrolle verloren habe, aber nur weil es mir bewusst ist, kann ich kaum etwas dagegen tun. Ein STOP gehört nicht zum Programm. Was ich schaffe ist, meine Aktivitäten dann in eher harmlose Bahnen zu führen. Dies jedoch bewusst.
Wobei...
... das mache ich seit fast eineinhalb Jahrzehnten. Ich flippe aus und Texte euch dann zu. :angel
Ausflippen ohne Kontrolle wäre so etwas wie Mr Monster. Keine Rücksicht auf Verluste, alles Plattmachen oder eben auch Boardies gezielt provozieren, damit diese dann austicken.
Dieser Zustand ist so in etwa die Zwanghafte Maßnahme von: Mach kaputt, was dich kaputt macht.
Und das gilt dann für alles um mich herum, was einen größeren Neocortex hat als ein Haustier.
In den letzten 12 Jahren (die ich hier bin) gibt es ne Menge Texte von mir diesbezüglich, aber eben auch Entschuldigungsbeiträge. Es ist nämlich nicht mein Bestreben, andere Menschen zu Beleidigen oder ähnliches. Ich bin heil froh hier sein zu dürfen. Nicht jedes Forum hat soviel Verständnis. Dazu gehört jedoch auch Aufklärung. Deswegen mach ich mich in diesem Thread auch so nackig.
- Von nix kommt nix. Aber ich bin so ziemlich absolut unfähig, Welt von draußen und Welt hier drinnen emotional zu trennen. Ich bin immer ich. Egal wo ich bin.
So, nun zu eigentlich drei Begebenheiten die geschehen sind. Wer mitlesen mag - von mir aus. In aller erste Linie mache ich das für mich. Es wird Zeit, dass ich das in Worte fasse.
ot:
Für die Mitleser: Ich habe aufgrund meiner Anomalie maximale Schwierigkeiten starke Emotionen zu verarbeiten. Ob unterbewusst oder direkt. Mein bewusster Zustand - also der, der jetzt gerade hier schreibt, ist nicht für heftige Emotionen ausgelegt. Im Regelfall kann ich diese erst im Nachhinein erfassen oder befinde mich längst in einer emotionalen Explosion, von der ich häufig überhaupt nicht weiß - also bewusst - woher dies nun wieder kam.
Wobei diese Umschreibung nicht ganz richtig ist. Sie ist zwar nicht falsch, aber TREFFEND auf den Punkt ist etwas anderes. - Könnte ich das, wäre ich Doktorrand für die Klinefelter-Anomalie.
ot:
Und wenn man es genau nimmt, kann man richtig sehen, wie ich mich seit Stunden darum herum winde, das aufzuschreiben. - Könnt ihr nicht sehen... hab gerade nen Tee getrunken und 10 Minuten in den Himmel gestarrt. Das da in mir drin, welches für diese nervigen Ausbrüche und die diversen Unmöglichkeiten für mein Wesen zuständig ist, will sich nicht erklären lassen. - Kann ich verstehen. Würde ich auch nicht wollen.
Da bin ich gedanklich gerade bei Blacky aus dem anderen Thread der sagte: "Klingt für mich nach Ausrede." - Ja, anscheinend. Kommt mir auch so vor. Tatsächlich kann mich keiner Zwingen. Nicht mal ich mich.
Hier gerate ich ein wenig an die Grenzen der Begrifflichkeit. Ich will es mal so sagen als Umschreibung: Wenn ich etwas tun muss, was meiner Natur widerspricht oder/und meinen Kopf nicht mit Herausforderung füttert, höre ich auf zu funktionieren. So rein körperlich. Beispiele davon gibt es diverse in den Texten der letzten Jahre.
So!
Was geschah eigentlich.
ot:
Von nix kommt nix. Alles hat ne Geschichte, alles hat seinen Hintergrund.
Ich verspreche mich im Rahmen meiner Möglichkeiten kurz zu halten.
Von April 2014 bis Mai 2016 war ich ein aktives ehrenamtliches Mitglied der Ahrensburger Tafel an der Ausgabestelle in Großlohe. Meine Tätigkeit wurde beendet, durch den damals neuen Chef dieser Ausgabestelle. Warum weiß ich bis heute nicht, jedoch ist mir durchaus im Gedächnis geblieben, dass dieser Mensch zwei seiner größeren menschlichen Verfehlungen versucht hat, mir anzukreiden. In beiden Fällen ist er gescheitert, weil die anderen Mitarbeiter nicht bereit waren, ihn diesbezüglich zu unterstützen.
"Hier müssten jetzt für ein sehr viel besseres Verständnis der gesamten Situation die ganzen Einzelheiten erscheinen. - Schenke ich euch, schenke ich mir und dann haben wir auch noch das mit den persönlichen Rechten, usw. usf."
Fakt ist: Ich kann nicht auf ihn. Ich bin jedoch - abgesehen von meinem damaligen Mitarbeiterstatus - nach wie vor ein Hilfsbedürftiger. Nach den Statuten der Tafel in Deutschland, wird ein Hilfsbedürftiger nicht ohne triftigen Grund abgewiesen. Das er dieses nicht kann, dafür habe ich bereits bei meinem Rauswurf gesorgt. Nur wenn ich auffällig werde oder den Arbeitsprozess beeinträchtige. Tatsächlich hat er es zweimal, wie ich inzwischen weiß, versucht. Die Folge wäre wahrscheinlich in beiden Fällen gewesen, das die Ahrensburger Tafel aus dem Verbund deutscher Tafeln ausgeschlossen worden wäre. Und dafür ist er nicht mächtig genug. - WARUM.. ich weiß es bis heute nicht.
Mein Vorteil: Ich bin immer lieb und freundlich und hilfsbereit wenn ich zur Tafel gehe. Ich habe eigentlich zu allen anderen ein freundliches Verhältnis. Selbst wenn wir nicht die gleiche Sprache sprechen.
Inzwischen hat ein Großteil der Mitarbeitercrew dieser Ausgabestelle gewechselt, ich bin zu allen lieb und nett und höflich. Das geht soweit, dass ich wieder helfen darf, wenn der Chef vom Dienst nicht anwesend sein kann.
Und dann kam für den Dezember Petra vorbei als Hilfskraft. Die kannte die Vorgeschichte nicht und hat nur ein Bein. Ich war schon da und sah, wie eine Person aus dem Auto fällt. Da helf ich. Ich kann gar nicht anders. Das sie dann zwei Stunden später in der Joghurt-Abteilung steht und mir drei Becher geben darf, wussten wir beide noch nicht.
Als alle durch waren, fragte sie in die Runde innerhalb des Gebäudes ihren Chef, wohin mit den restlichen 20 Joghurtbechern. Er: "Hol doch die Leute von draußen rein." - Draußen stand nur noch ich. Die Frau mit einem Bein musste da irgendwann wieder heraus kommen und ihr Auto stand auf einem Eisplatz.
Ich kam fünf Meter weit in dem Laden, bevor ich von dem Typen angeschrien wurde. - Wusste ich vorher. Ich schrie zurück. Und dann standen wir uns gegenüber und er versuchte irgendwie Dominant rüber zu kommen. Schwerlich möglich, wenn er nur auf meinen Rippenbogen schauen kann. Aber wir schrien uns gegenseitig an und ich betete heimlich dafür, das er mich auch nur antippt.
Leider nein oder eben auch zum Glück. - Zwar bekam ich keinen extra Joghurt, aber es kam auch zu keiner wirklichen Auseinandersetzung, die ich rein wirtschaftlich nicht verkraftet hätte.
Petra hab ich zum Auto geholfen. Meine Bassin für Emotionalität war jedoch eigentlich da schon übervoll. Anderseits hatte ich an diesem Freitag versprochen - und es liegt auf meinem Weg - beim Quiz-Cafe´im
Treffpunkt Großlohe teilzunehmen. Zwar senke ich mit meinen nur knapp 50 Jahren das Durchschnittsalter der Anwesenden um knapp zwei Dekaden, aber die Leute dort enttäuschen will ich dann auch nicht.
Und dann kam es dort - warum auch immer - zu dem für meine Verhältnisse unmöglichen Vorfall, das ein Mensch, der mich längst für seine persönliche Struktur abgelehnt hat, mit mir redete. Mir sogar seine Telefonnummer gab.
ot:
Das Menschen mich ablehnen oder ich für sie "gestorben" bin kenne ich. Ist eigentlich eher die Regel als die Ausnahme. Inzwischen weiß ich bzw. erkenne, woher dies kommt. Finde ich meist Schade.
Wahrscheinlich kann man hier im Forum bis zu einem bestimmten Grad nachsehen, was mit mir anschließend passierte. Fakt ist: ich flippte völlig weg. Die ersten acht Stunden wegen dem urplötzlichen Glücksgefühl. Und als das abflaute fast zwei Tage lang Wut und Hass auf die Ratte von der Tafel. Und danach drei Tage Leere. Ich war so ausgeblutet im Kopf aber eben auch körperlich. Bei solchen Gefühlsausbrüchen werden leider auch die Energiereserven für die Muskeln ausgeschüttet. In meiner Kindheit und später habe ich die durchaus zu recht destruktiven Tätigkeiten eingesetzt.
Für die Leute, die sich nicht den gesamten Thread angetan haben: Solche Gefühlsausbrüche kommen zustande, weil die Regulierung in meinem Kopf, was die Hormonausschüttung angeht, nicht ordentlich funktioniert.
Enttäuschungen kennt jeder, mal ein Glückgefühl hier und da natürlich auch. Bei mir sind solche Gefühle sozusagen ohne Grenze nach oben/unten potenziert. Gehirnscans haben gezeigt, das meine Ausschläge nach oben höhere Bereiche erreichen als bei Normalsterblichen. Ich bin jedoch nur ein Mensch. Ich kann wie jeder andere auch eigentlich nur die normale Dosis verarbeiten. - Also ja, inzwischen bin ich trainiert. Ich kann mehr. Gerade die letzten Monate zeigen, das ich viel mehr kann. Aber alles eben auch nicht.
Dazu fällt mir dieses Lied ein:
https://www.youtube.com/watch?v=Salvggj9bMw
In den letzten drei großen Fällen von Kontrollverlust habe ich mich davor mit Frauen durchaus sehr vertraulich unterhalten. Eigentlich die erste Stufe für mehr.
Drei Dinge verhindern jedoch, dass da mehr draus werden kann. (eins zwei drei - nicht jetzt, sorry)
In all den drei Fällen war mir IM ANFALL bewusst, das ich wegflippe aufgrund dieser vertraulichen Gespräche. Wäre ich 16 oder 18, würde die Menschheit sagen, ich bin Pubertär, deine Hormone spielen verrückt, das legt sich wieder.
Laut meinem Neurologen (mit Zusatzausbildung!) werde ich mein Leben lang im pubertären Zustand bleiben. Ich werde nie erwachsen. Klingt eigentlich recht schick, aber die Umwelt spielt da nicht mit.
Und leider auch nicht mein rein biologisches Alter.
Was mir besonders bewusst war, dass die Gefühle von mir zwar recht extrem waren, aber in keinem Fall Liebe sind. Auch wenn die sich so anfühlten.
ot:
Zur Erklärung:Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es acht emotionale Zustände für den Menschen. Eines davon wird als Depression definiert. Kenne ich. Bin prädestiniert dafür.
Aber eben weil sie so extrem sind, muss ich warten. Nicht, das ich nicht Polyamorös wäre, aber ich bin so überhaupt nicht bereit zu lügen.
Insofern muss ich mir erst einmal selbst sicher werden. Zudem muss der Frau klar sein, wer ich bin.
Und dann natürlich auch: Wahrscheinlich bin ich aufgrund von mangelnder Erfahrung ein ganz schlechter "Stecher". Als "Liebhaber" hab ich Ahnung von dem was ich tue, aber für one-night-stands war ich noch nie zu gebrauchen. Ich benötige ein Grundbasiswissen über den Körper, mit dem ich es zu tun habe. Ich war von jeher ein Vorspiel und Nachspiel Mensch. Liegt aber wohl an meiner Grundeinstellung. Sex kann ich auch mit mir alleine haben, aber echtes Wohlfühlen geht nur, wenn sich der zweite, evtl. dritte Part eben auch wohlfühlt.
Behindere ich mich selbst: Ja, ganz klar. Aber ich kann nur sein, wie ich bin.
Ich bin eigentlich ganz einfach, aber anscheinend so dermaßen außer der Norm, das ich für alle anderen furchtbar kompliziert bin.