Timelord
assimiliert
Eines gleich vorweg: 3D zu Hause ist nicht 3D im Kino. 3D am Monitor ist nicht 3D am Fernseher. Die Größenunterschiede sorgen für eine ziemlich unterschiedliche Wirkung. Das sollte man im Hinterkopf behalten.
Die Hardware
Normalerweise warte ich die 3. oder 4. Generation einer neuen Technik ab, bevor ich eine entsprechende Menge Geld in neue Hardware investiere. Diesmal nicht (gefühlt sind wir erst bei der 2. Generation der 3D-Hardware).
Auslöser war der Projektwechsel auf der Arbeit - dort habe ich seit Juni einen 22" -Breitbildmonitor. Nichts besonderes, aber eben breit. Der zusätzliche Platz an der Seite fehlt mir zu Hause am 19" 4:3 Monitor.
Also habe ich beides kombiniert: Ein neuer Monitor, der gleich 3Dfähig sein sollte um Blu Rays entsprechend darstellen zu können.
Einen Fernseher mit 3D Funktion wollte ich nicht, da ich mit meinem aktuellen Fernseher sehr zufrieden bin und ich das Gerät erst ausmustere wenn es kaputt geht (was hoffentlich noch lange nicht der Fall ist).
Als Anforderungen stand 3D neben Spieletauglichkeit, stromsparend und ergonomischen Einstellmöglichkeiten (Höhe und Neigung sollten verstellbar sein und drehen sollte er sich auch können). Als Größe hatte ich mir 24" ausgewählt, um im Breitbild zumindest dieselbe Höhe wie beim 4:3-19" Monitor zu haben.
Die erste Informationssammlung war - gelinde ausgedrückt - niederschmetternd. In den Kommentaren war kein Monitor zu finden, bei dem nicht mehrfach (also derselbe Fehler in mehreren Kommentaren) auf identische Macken verwiesen wurde. Mal war es die 3D-Funktion, mal traten Pixelfehler in Dutzendware auf und so weiter. Ein oder zwei Monitore mit wenigen Fehlern hatte ich gefunden, die sind aber bei Prad.de ziemlich durchgefallen (besonders beim Thema Spieletauglichkeit).
Ein Monitor war fast gut bewertet, sowohl bei Amazon, als auch bei Prad, aber eben nur fast. Dieser hatte bereits einen Nachfolger, der mir bislang noch nicht aufgefallen war (kein Wunder - der Hersteller macht mit der 3D-Tauglichkeit keine Werbung, mehr mit den guten Werten im Spielebereich). Laut Prad ist er ok (mit kleinen Einschränkungen durch etwas zu komplex gestaltete Einstellungsmöglichkeiten) und bei Amazon gab es lediglich negative Kommentare zur Standardeinstellung der Bildschirmhelligkeit (bester Kommentar: "den ersten Start sollte man nur mit Sonnenbrille vornehmen, sonst besteht Erblindungsgefahr").
Also habe ich mich für diesen entschieden: BenQ XL2420T
Leider verfügt der Monitor nicht über einen eingebauten 3D-Sender (die "TX"-Variante des Monitors ist hier scheinbar nicht erhältlich). Dieser muss also (ebenso wie die 3D-Brille) extra erworben werden. Da der Monitor laut Testberichten nur mit dem 3D-System von nvidia zusammenarbeiten kann (ich habe zwar davon gelesen, dass AMD auch eines anbietet, konnte aber keinen Monitor finden der es ansprechen kann).
Es konnte also nur ein System in Frage kommen: nvidia 3D Vision 2 Kit.
Ich hatte Glück und habe die Wireless-Variante erwischt. Aus der Mini-Bedienungsanleitung geht hervor, dass es die Brille auch nochmal als fest verkabelte Version gibt. Das stelle ich mir unangenehm vor (meine ersten Tests habe ich mit angeschlossenem Ladekabel gemacht, das geht einmal, vielleicht auch zweimal, aber dann nervt es).
Die nächste Einschränkung steckt bereits im Produktnamen der Brille. Selbstverständlich arbeitet das System nur mit nvidia-Grafikkarten zusammen (und die sollte natürlich auch in der Lage sein 3D ausgeben zu können, daher sollte man vorher auf der Produktseite bei nvidia mal nachsehen).
Als (eigentlich sehr zufriedener) Besitzer einer HD6870 war mir klar, dass auch noch eine neue Grafikkarte her muss.
Da ich mich bei Hardware nur sehr ungern verschlechtere habe ich meinem Rechner eine EVGA NVIDIA GeForce GTX 570 gegönnt. Die GTX 570 liegt im Grafikchipvergleich lediglich ein paar Plätze über meiner 6870, kostet aber 100 Euro mehr.
Für die Variante von EVGA habe ich mich aufgrund der guten Berichte über die Lautstärke des Lüfters entschieden. Im laufenden Betrieb ist sie tatsächlich fast so leise wie die 6870.
Eigentlich fehlt noch eine Hardwarekomponente, um überhaupt Filme in 3D mit dem PC abspielen zu können: Ein Blu Ray Laufwerk. Das war bei mir bereits vorhanden (und ich bin sehr zufrieden damit):
Plextor PX-LB950SA
Zusammenbau
Der Zusammenbau gestaltete sich trotz der vielen Bauteile überraschend einfach. Das Laufwerk war schon drin, eine Grafikkarte einzubauen ist auch nicht mit der Besteigung des Mount Everest zu vergleichen (zumindest sofern man genügend Platz im Gehäuse hat ).
Der Monitor muss (für 3D und für 120 Hz) zwingend mit einem DVI-Duallink-Kabel angeschlossen werden (auch HDMI reicht nicht), beim BenQ ist eines im Lieferumfang enthalten.
Etwas trickreicher ist der Anschluß des 3D-Vision-Kits. Die Anleitung ist ein theoretisches Schema, das wohl nur die Entwickler bei nvidia verstehen. Die Verpackung enthält drei Kabel: Zwei USB-Kabel, von denen eines zum Aufladen des Brillenakkus dient. Das andere verbindet den Sender mit dem PC. Das dritte Kabel hat einen Klinkenanschluß und wir in einen Anschluß am Sender gesteckt, der mit "3D-Synch" beschriftet ist. Keine Ahnung wozu das dienen soll, weder an der Grafikkarte noch am Monitor war ein entsprechendes Gegenstück. Die gute Nachricht: Man braucht es (in der bisher geschilderten Hardwarezusammenstellung) nicht.
Den Sender habe ich unter den Monitor neben den Standfuß gestellt.
Softwareinstallation und Test
Ich hatte die AMD-Treiber bereits vor dem Wechsel der Grafikkarte deinstalliert, damit die Grafiktreiber sich nicht gegenseitig durcheinander bringen. Nach dem ersten Start mit der neuen Karte habe ich dann die mitgelieferte CD eingelegt und den nvidia-Treiber installieren lassen (die restlichen Tools und Demos habe ich ignoriert). Nach einem Neustart habe ich dann über das Icon in der Taskleiste nach Updates suchen lassen und die dann nochmal drüber installiert. Das funktionierte problemlos.
Der Monitor wurde von Windows eigenständig erkannt und eingestellt. Durch den Neustart wegen des Grafiktreibers meldete sich das Windowsupdate mit einer neuen Version, auch diese habe ich installieren lassen.
Die 120 Hz musste ich allerdings selbst einstellen. Ging problemlos (sollte kein DVI-Duallink-Kabel angeschlossen sein gibt es an der Stelle eine Meldung).
Mehr zum Monitor (Standardfunktionen und Einstellungen) schreibe ich am Ende des Beitrags.
Die Software für den 3D-Sender (und die Brille) wurde mit dem Grafiktreiber gleich mit installiert. Bevor man ihn benutzen kann muss man diesen Teil des Treibers einschalten. Dafür (und auch zum Ausschalten) gibt es Verknüpfungen im Startmenü.
Für das Blu Ray Laufwerk gibt es keine gesonderten Treiber. Windows bringt alles Nötige schon mit. Trotzdem sind bei mir die PlexUtilities installiert, mit denen man ein paar Hardwareeinstellungen tätigen (z. B. Geschwindigkeitsreduzierung um die Lautstärke zu senken) und neue Firmware installieren kann.
An dieser Stelle habe ich dann die 3D-Treiber eingeschaltet und mir die mitinstallierte nvidia-Bildershow (je zwei 3D-Screenshots von diversen Spielen) angesehen. Wow, da ist ja richtig Tiefe drin.
Gut, alle Treiber installiert, der Screenshottest ok - also, los gehts. Ähm, halt, nein, stop, Pause! So ganz ohne Blu Ray Programm geht es dann doch nicht.
Also habe ich PowerDVD installiert. Die Version lag dem Blu Ray Laufwerk bei und wurde als PowerDVD 3D bezeichnet. Die Installation verlief wie erwartet reibungslos, allerdings wollte das Programm ein herunterladbares und von Hand zu installierendes Update beim 1. Start mit einer 3D Blu Ray. Auch die Installation davon ging zügig und ohne Fehler.
Dann aber der GAU: 3D Blu Ray eingelegt, auf Film abspielen gedrückt und - PENG!
"Scheinbar ist die Version von PowerDVD doch nicht 3Dfähig" dachte ich mir, habe die Software wieder deinstalliert und im Internet nach Alternativen gesucht. Bei nvidia bin ich fündig geworden, dort sind einige Programme angegeben.
Auf der Seite der Hersteller kann man Testversionen herunterladen. Also befand sich kurz darauf eine 30-Tage-Trial (ohne Funktionseinschränkungen) von Corel WinDVD 11 auf meinem Rechner. Blu Ray eingelegt, Brille aufgesetzt und
Etwa 30 Minuten später kam ich durch Zufall auf die Idee in WinDVD auf den großen 3D-Schriftzug neben den üblichen Schaltflächen zu klicken. Nanü, der wird ja blau wenn man draufklickt.
Ich war drauf und dran in die Tischkante zu beissen. Wieso informiert mich das Programm denn nicht darüber, dass ich den 3D-Modus auch da erst einschalten muss. Ich hielt den Schriftzug für die übliche Funktionswerbung!
Vermutlich ist das bei PowerDVD ähnlich. Das werde ich nochmal ausprobieren, damit ich mir nicht unnötig Software kaufen muss.
Der erste 3D Film
Aber zurück zu WinDVD, dem aktivierten 3D-Modus und der Blu Ray (Thor) die auf wundersame Weise schneller als ich Denken kann im Laufwerk materialisierte.
Und ja - diesmal hat es geklappt.
Wobei ... "geklappt" ist etwas untertrieben. Es ist richtig klasse!
Wie schon ganz oben erwähnt - 3D auf dem 24" kleinen Monitor ist nicht wie 3D im Kino oder auf den 50"-Fernsehern im Elektronikshop. Es ist eben alles kleiner und wirkt nicht so monumental.
Aber trotzdem - es war überwältigend. Bedeutend besser wie ich erwartet hatte. Sämtliche Befürchtungen waren weggewischt. Ohne auch nur die geringsten Anzeigeanpassungen für den 3D-Modus durchführen zu müssen: Genial.
Zwar fehlt der Effekt vom Kino, dass die Bilder aus dem Monitor herauszukommen scheinen (lediglich einmal hatte ich das Empfinden, als Thor die Eiswelt betritt und dort einzelne Eiskristalle herumschwirren), aber das Tiefenempfinden wirkt deutlich realistischer, monumentaler. Knapp gesagt: Toll.
Die Berichte über die Vision 2 Brille stimmen: Die Bilder wirken natürlich hell, eine starke Verdunklung wie bei der ersten Version konnte ich nicht wahrnehmen. Am Anfang befürchtete ich noch Kopfschmerzgefahr, aber nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an das andere Bild gewöhnt und die Gefahr war gebannt.
Lediglich bei schnellen Bewegungen brauchen die Augen etwas Zeit um sich darauf einzustellen. Ein schnell vorbeifliegender Mjolnir und die mittlerweile leider üblichen hektischen Schnitte könnten noch besser wirken.
Nach den Angaben von nvidia sind bei der Größe meines Monitors 45-60 cm Abstand ideal. Ich war etwas weiter weg (80-100 cm) und hatte trotzdem keine Schwierigkeiten. Allerdings hatte ich das Licht ausgeschaltet, weil mir Filme so einfach am Besten gefallen.
Fazit
3D ist erwachsen geworden und mit der oben beschriebenen Hardware ein Genuß, wenn man mit dem kleinen Bild vorlieb nehmen kann. Preislich liegt man durch die zusätzlich benötigten Komponenten bei dem eines grösseren Fernsehers, kann dafür aber auch 3D-Spiele spielen.
Ab heute werde ich mir keine DVDs mehr kaufen, wenn es auch eine 3D Blu Ray Version des entsprechenden Films gibt.
Der Monitor
Bislang habe ich nur die Treiberinstallation und die 3D-Funktion des Monitors beschrieben. Erstere ist einfach, die Zweite einfach klasse. Aber ein Monitor muss noch mehr können. Die Darstellung des Desktop, von Programmen und Spielen sind seine eigentliche Hauptaufgabe. Und hier hat der Monitor es schwer, denn das Gerät muss mit meinem 19"-Monitor NEC LCD 1980SX konkurrieren. 2004 war dieser eine Klasse für sich. Daran hat sich nicht viel geändert, nur ist er mir halt nicht mehr breit genug und muss sein dasein daher nun als Zweitmonitor fristen.
Nach den Kommentaren bei Amazon war ich schon auf die unangemessenen Voreinstellungen seitens BenQ (die stellen doch auch nicht erst seit gestern Monitore her, eigentlich sollten sie die Grundlagen doch draufhaben ) vorbereitet. Das lässt sich ja korrigieren und das Einstellungsmenü ist auch nicht sehr komplex aufgebaut.
Was ich leider bisher (bei ca. 30 Minuten Einstellungstests) nicht geschafft habe sind vernünftige Farben. Besonders Gelb weigert sich beständig einzelne Farbschattierungen als gelbe Farben darzustellen (meist driften sie in Richtung Orange ab).
Dazu kommt die grässliche Anfälligkeit gegenüber dem Blickwinkel. Gut, der Monitor ist ziemlich breit, aber trotzdem sollten keine auffälligen Farbveränderungen auftreten wenn man mittig davor sitzt und nach Links und Rechts schaut (wenn ich den Kopf auf der jeweiligen Seite gerade vor den Monitor nehme, gibt es an dieser Stelle keine Farbverläufe, daher schliesse ich auf den Blickwinkel).
Es ist gut möglich, dass ich diese Unschönheiten noch mit der Masse an Einstellungsmöglichkeiten in den Griff bekomme (oder mit dem Orginaltreiber vom Hersteller). Allerdings: Warum muss ich mich mit solchen Dingen überhaupt auseinandersetzen? Ich bin kein Experte in Farbtemperaturen, Helligkeitsspektren und was es sonst noch gibt. Helligkeit und Kontrast sind die Dinge die ich kenne, alles Andere empfinde ich als störend. Das kann ja sogar der günstige Standardmonitor auf der Arbeit besser.
Der Monitor bietet die Möglichkeit Einstellungen in mehreren Profilen zu speichern. Das ist ganz nett, da kann man sich wenigstens vor dem Experimentieren seine Einstellungen speichern und wiederherstellen wenn man keine Verbesserungsmöglichkeit findet.
Auch kann man sich Beispielprofile herunterladen. Mal sehen ob da etwas dabei ist.
Zum Testen von Spielen (in 2D, 3D habe ich keine) bin ich bisher noch nicht gekommen. Gut möglich, dass es dabei deutlich besser ist. Zumindest kann ich aus den Testberichten über den Monitor darauf hoffen.
Ganz interessant finde ich, dass im 3D-Modus keines der oben genannten Probleme auftritt. Ich vermute mal, die Brille gleicht einiges aus (Blickwinkelstabilität). Auf jeden Fall sind Gelbschattierungen dort Gelb und nicht Orange. Wie schon mehrfach geschrieben: Der 3D-Modus ist klasse.
Entgegen anderer Modelle gibt es beim BenQ sehr wenige Berichte über Pixelfehler. Auch bei mir: Alles in Ordnung.
Grundsätzlich bin ich mit dem Monitor zufrieden. 3D ist toll, Spiele sind noch nicht getestet, das Bild auf dem Desktop ist noch vertretbar. Den K.O. gegen meinen 19"er (der allerdings auch mehr als doppelt soviel gekostet hatte) erleidet er trotzdem in Runde 1.
Die Hardware
Normalerweise warte ich die 3. oder 4. Generation einer neuen Technik ab, bevor ich eine entsprechende Menge Geld in neue Hardware investiere. Diesmal nicht (gefühlt sind wir erst bei der 2. Generation der 3D-Hardware).
Auslöser war der Projektwechsel auf der Arbeit - dort habe ich seit Juni einen 22" -Breitbildmonitor. Nichts besonderes, aber eben breit. Der zusätzliche Platz an der Seite fehlt mir zu Hause am 19" 4:3 Monitor.
Also habe ich beides kombiniert: Ein neuer Monitor, der gleich 3Dfähig sein sollte um Blu Rays entsprechend darstellen zu können.
Einen Fernseher mit 3D Funktion wollte ich nicht, da ich mit meinem aktuellen Fernseher sehr zufrieden bin und ich das Gerät erst ausmustere wenn es kaputt geht (was hoffentlich noch lange nicht der Fall ist).
Als Anforderungen stand 3D neben Spieletauglichkeit, stromsparend und ergonomischen Einstellmöglichkeiten (Höhe und Neigung sollten verstellbar sein und drehen sollte er sich auch können). Als Größe hatte ich mir 24" ausgewählt, um im Breitbild zumindest dieselbe Höhe wie beim 4:3-19" Monitor zu haben.
Die erste Informationssammlung war - gelinde ausgedrückt - niederschmetternd. In den Kommentaren war kein Monitor zu finden, bei dem nicht mehrfach (also derselbe Fehler in mehreren Kommentaren) auf identische Macken verwiesen wurde. Mal war es die 3D-Funktion, mal traten Pixelfehler in Dutzendware auf und so weiter. Ein oder zwei Monitore mit wenigen Fehlern hatte ich gefunden, die sind aber bei Prad.de ziemlich durchgefallen (besonders beim Thema Spieletauglichkeit).
Ein Monitor war fast gut bewertet, sowohl bei Amazon, als auch bei Prad, aber eben nur fast. Dieser hatte bereits einen Nachfolger, der mir bislang noch nicht aufgefallen war (kein Wunder - der Hersteller macht mit der 3D-Tauglichkeit keine Werbung, mehr mit den guten Werten im Spielebereich). Laut Prad ist er ok (mit kleinen Einschränkungen durch etwas zu komplex gestaltete Einstellungsmöglichkeiten) und bei Amazon gab es lediglich negative Kommentare zur Standardeinstellung der Bildschirmhelligkeit (bester Kommentar: "den ersten Start sollte man nur mit Sonnenbrille vornehmen, sonst besteht Erblindungsgefahr").
Also habe ich mich für diesen entschieden: BenQ XL2420T
Leider verfügt der Monitor nicht über einen eingebauten 3D-Sender (die "TX"-Variante des Monitors ist hier scheinbar nicht erhältlich). Dieser muss also (ebenso wie die 3D-Brille) extra erworben werden. Da der Monitor laut Testberichten nur mit dem 3D-System von nvidia zusammenarbeiten kann (ich habe zwar davon gelesen, dass AMD auch eines anbietet, konnte aber keinen Monitor finden der es ansprechen kann).
Es konnte also nur ein System in Frage kommen: nvidia 3D Vision 2 Kit.
Ich hatte Glück und habe die Wireless-Variante erwischt. Aus der Mini-Bedienungsanleitung geht hervor, dass es die Brille auch nochmal als fest verkabelte Version gibt. Das stelle ich mir unangenehm vor (meine ersten Tests habe ich mit angeschlossenem Ladekabel gemacht, das geht einmal, vielleicht auch zweimal, aber dann nervt es).
Die nächste Einschränkung steckt bereits im Produktnamen der Brille. Selbstverständlich arbeitet das System nur mit nvidia-Grafikkarten zusammen (und die sollte natürlich auch in der Lage sein 3D ausgeben zu können, daher sollte man vorher auf der Produktseite bei nvidia mal nachsehen).
Als (eigentlich sehr zufriedener) Besitzer einer HD6870 war mir klar, dass auch noch eine neue Grafikkarte her muss.
Da ich mich bei Hardware nur sehr ungern verschlechtere habe ich meinem Rechner eine EVGA NVIDIA GeForce GTX 570 gegönnt. Die GTX 570 liegt im Grafikchipvergleich lediglich ein paar Plätze über meiner 6870, kostet aber 100 Euro mehr.
Für die Variante von EVGA habe ich mich aufgrund der guten Berichte über die Lautstärke des Lüfters entschieden. Im laufenden Betrieb ist sie tatsächlich fast so leise wie die 6870.
Eigentlich fehlt noch eine Hardwarekomponente, um überhaupt Filme in 3D mit dem PC abspielen zu können: Ein Blu Ray Laufwerk. Das war bei mir bereits vorhanden (und ich bin sehr zufrieden damit):
Plextor PX-LB950SA
Zusammenbau
Der Zusammenbau gestaltete sich trotz der vielen Bauteile überraschend einfach. Das Laufwerk war schon drin, eine Grafikkarte einzubauen ist auch nicht mit der Besteigung des Mount Everest zu vergleichen (zumindest sofern man genügend Platz im Gehäuse hat ).
Der Monitor muss (für 3D und für 120 Hz) zwingend mit einem DVI-Duallink-Kabel angeschlossen werden (auch HDMI reicht nicht), beim BenQ ist eines im Lieferumfang enthalten.
Etwas trickreicher ist der Anschluß des 3D-Vision-Kits. Die Anleitung ist ein theoretisches Schema, das wohl nur die Entwickler bei nvidia verstehen. Die Verpackung enthält drei Kabel: Zwei USB-Kabel, von denen eines zum Aufladen des Brillenakkus dient. Das andere verbindet den Sender mit dem PC. Das dritte Kabel hat einen Klinkenanschluß und wir in einen Anschluß am Sender gesteckt, der mit "3D-Synch" beschriftet ist. Keine Ahnung wozu das dienen soll, weder an der Grafikkarte noch am Monitor war ein entsprechendes Gegenstück. Die gute Nachricht: Man braucht es (in der bisher geschilderten Hardwarezusammenstellung) nicht.
Den Sender habe ich unter den Monitor neben den Standfuß gestellt.
Softwareinstallation und Test
Ich hatte die AMD-Treiber bereits vor dem Wechsel der Grafikkarte deinstalliert, damit die Grafiktreiber sich nicht gegenseitig durcheinander bringen. Nach dem ersten Start mit der neuen Karte habe ich dann die mitgelieferte CD eingelegt und den nvidia-Treiber installieren lassen (die restlichen Tools und Demos habe ich ignoriert). Nach einem Neustart habe ich dann über das Icon in der Taskleiste nach Updates suchen lassen und die dann nochmal drüber installiert. Das funktionierte problemlos.
Der Monitor wurde von Windows eigenständig erkannt und eingestellt. Durch den Neustart wegen des Grafiktreibers meldete sich das Windowsupdate mit einer neuen Version, auch diese habe ich installieren lassen.
Die 120 Hz musste ich allerdings selbst einstellen. Ging problemlos (sollte kein DVI-Duallink-Kabel angeschlossen sein gibt es an der Stelle eine Meldung).
Mehr zum Monitor (Standardfunktionen und Einstellungen) schreibe ich am Ende des Beitrags.
Die Software für den 3D-Sender (und die Brille) wurde mit dem Grafiktreiber gleich mit installiert. Bevor man ihn benutzen kann muss man diesen Teil des Treibers einschalten. Dafür (und auch zum Ausschalten) gibt es Verknüpfungen im Startmenü.
Für das Blu Ray Laufwerk gibt es keine gesonderten Treiber. Windows bringt alles Nötige schon mit. Trotzdem sind bei mir die PlexUtilities installiert, mit denen man ein paar Hardwareeinstellungen tätigen (z. B. Geschwindigkeitsreduzierung um die Lautstärke zu senken) und neue Firmware installieren kann.
An dieser Stelle habe ich dann die 3D-Treiber eingeschaltet und mir die mitinstallierte nvidia-Bildershow (je zwei 3D-Screenshots von diversen Spielen) angesehen. Wow, da ist ja richtig Tiefe drin.
Gut, alle Treiber installiert, der Screenshottest ok - also, los gehts. Ähm, halt, nein, stop, Pause! So ganz ohne Blu Ray Programm geht es dann doch nicht.
Also habe ich PowerDVD installiert. Die Version lag dem Blu Ray Laufwerk bei und wurde als PowerDVD 3D bezeichnet. Die Installation verlief wie erwartet reibungslos, allerdings wollte das Programm ein herunterladbares und von Hand zu installierendes Update beim 1. Start mit einer 3D Blu Ray. Auch die Installation davon ging zügig und ohne Fehler.
Dann aber der GAU: 3D Blu Ray eingelegt, auf Film abspielen gedrückt und - PENG!
Mal abgesehen davon, dass dies bestimmt nicht die Disc war, die das erkannt hat, sondern PowerDVD die entsprechende Meldung ausgegeben hat: Die Hardware ist doch 3Dfähig, wie schon der Test mit den Screenshots gezeigt hat.Fehlermeldung schrieb:Die Disc hat erkannt, dass ihr System nicht für 3D geeignet ist [...]
"Scheinbar ist die Version von PowerDVD doch nicht 3Dfähig" dachte ich mir, habe die Software wieder deinstalliert und im Internet nach Alternativen gesucht. Bei nvidia bin ich fündig geworden, dort sind einige Programme angegeben.
Auf der Seite der Hersteller kann man Testversionen herunterladen. Also befand sich kurz darauf eine 30-Tage-Trial (ohne Funktionseinschränkungen) von Corel WinDVD 11 auf meinem Rechner. Blu Ray eingelegt, Brille aufgesetzt und
Oh, oh. Hier läuft gerade etwas ganz schief.Fehlermeldung schrieb:Die Disc hat erkannt, dass ihr System nicht für 3D geeignet ist [...]
Etwa 30 Minuten später kam ich durch Zufall auf die Idee in WinDVD auf den großen 3D-Schriftzug neben den üblichen Schaltflächen zu klicken. Nanü, der wird ja blau wenn man draufklickt.
Ich war drauf und dran in die Tischkante zu beissen. Wieso informiert mich das Programm denn nicht darüber, dass ich den 3D-Modus auch da erst einschalten muss. Ich hielt den Schriftzug für die übliche Funktionswerbung!
Vermutlich ist das bei PowerDVD ähnlich. Das werde ich nochmal ausprobieren, damit ich mir nicht unnötig Software kaufen muss.
Der erste 3D Film
Aber zurück zu WinDVD, dem aktivierten 3D-Modus und der Blu Ray (Thor) die auf wundersame Weise schneller als ich Denken kann im Laufwerk materialisierte.
Und ja - diesmal hat es geklappt.
Wobei ... "geklappt" ist etwas untertrieben. Es ist richtig klasse!
Wie schon ganz oben erwähnt - 3D auf dem 24" kleinen Monitor ist nicht wie 3D im Kino oder auf den 50"-Fernsehern im Elektronikshop. Es ist eben alles kleiner und wirkt nicht so monumental.
Aber trotzdem - es war überwältigend. Bedeutend besser wie ich erwartet hatte. Sämtliche Befürchtungen waren weggewischt. Ohne auch nur die geringsten Anzeigeanpassungen für den 3D-Modus durchführen zu müssen: Genial.
Zwar fehlt der Effekt vom Kino, dass die Bilder aus dem Monitor herauszukommen scheinen (lediglich einmal hatte ich das Empfinden, als Thor die Eiswelt betritt und dort einzelne Eiskristalle herumschwirren), aber das Tiefenempfinden wirkt deutlich realistischer, monumentaler. Knapp gesagt: Toll.
Die Berichte über die Vision 2 Brille stimmen: Die Bilder wirken natürlich hell, eine starke Verdunklung wie bei der ersten Version konnte ich nicht wahrnehmen. Am Anfang befürchtete ich noch Kopfschmerzgefahr, aber nach ein paar Minuten hatten sich meine Augen an das andere Bild gewöhnt und die Gefahr war gebannt.
Lediglich bei schnellen Bewegungen brauchen die Augen etwas Zeit um sich darauf einzustellen. Ein schnell vorbeifliegender Mjolnir und die mittlerweile leider üblichen hektischen Schnitte könnten noch besser wirken.
Nach den Angaben von nvidia sind bei der Größe meines Monitors 45-60 cm Abstand ideal. Ich war etwas weiter weg (80-100 cm) und hatte trotzdem keine Schwierigkeiten. Allerdings hatte ich das Licht ausgeschaltet, weil mir Filme so einfach am Besten gefallen.
Fazit
3D ist erwachsen geworden und mit der oben beschriebenen Hardware ein Genuß, wenn man mit dem kleinen Bild vorlieb nehmen kann. Preislich liegt man durch die zusätzlich benötigten Komponenten bei dem eines grösseren Fernsehers, kann dafür aber auch 3D-Spiele spielen.
Ab heute werde ich mir keine DVDs mehr kaufen, wenn es auch eine 3D Blu Ray Version des entsprechenden Films gibt.
Der Monitor
Bislang habe ich nur die Treiberinstallation und die 3D-Funktion des Monitors beschrieben. Erstere ist einfach, die Zweite einfach klasse. Aber ein Monitor muss noch mehr können. Die Darstellung des Desktop, von Programmen und Spielen sind seine eigentliche Hauptaufgabe. Und hier hat der Monitor es schwer, denn das Gerät muss mit meinem 19"-Monitor NEC LCD 1980SX konkurrieren. 2004 war dieser eine Klasse für sich. Daran hat sich nicht viel geändert, nur ist er mir halt nicht mehr breit genug und muss sein dasein daher nun als Zweitmonitor fristen.
Nach den Kommentaren bei Amazon war ich schon auf die unangemessenen Voreinstellungen seitens BenQ (die stellen doch auch nicht erst seit gestern Monitore her, eigentlich sollten sie die Grundlagen doch draufhaben ) vorbereitet. Das lässt sich ja korrigieren und das Einstellungsmenü ist auch nicht sehr komplex aufgebaut.
Was ich leider bisher (bei ca. 30 Minuten Einstellungstests) nicht geschafft habe sind vernünftige Farben. Besonders Gelb weigert sich beständig einzelne Farbschattierungen als gelbe Farben darzustellen (meist driften sie in Richtung Orange ab).
Dazu kommt die grässliche Anfälligkeit gegenüber dem Blickwinkel. Gut, der Monitor ist ziemlich breit, aber trotzdem sollten keine auffälligen Farbveränderungen auftreten wenn man mittig davor sitzt und nach Links und Rechts schaut (wenn ich den Kopf auf der jeweiligen Seite gerade vor den Monitor nehme, gibt es an dieser Stelle keine Farbverläufe, daher schliesse ich auf den Blickwinkel).
Es ist gut möglich, dass ich diese Unschönheiten noch mit der Masse an Einstellungsmöglichkeiten in den Griff bekomme (oder mit dem Orginaltreiber vom Hersteller). Allerdings: Warum muss ich mich mit solchen Dingen überhaupt auseinandersetzen? Ich bin kein Experte in Farbtemperaturen, Helligkeitsspektren und was es sonst noch gibt. Helligkeit und Kontrast sind die Dinge die ich kenne, alles Andere empfinde ich als störend. Das kann ja sogar der günstige Standardmonitor auf der Arbeit besser.
Der Monitor bietet die Möglichkeit Einstellungen in mehreren Profilen zu speichern. Das ist ganz nett, da kann man sich wenigstens vor dem Experimentieren seine Einstellungen speichern und wiederherstellen wenn man keine Verbesserungsmöglichkeit findet.
Auch kann man sich Beispielprofile herunterladen. Mal sehen ob da etwas dabei ist.
Zum Testen von Spielen (in 2D, 3D habe ich keine) bin ich bisher noch nicht gekommen. Gut möglich, dass es dabei deutlich besser ist. Zumindest kann ich aus den Testberichten über den Monitor darauf hoffen.
Ganz interessant finde ich, dass im 3D-Modus keines der oben genannten Probleme auftritt. Ich vermute mal, die Brille gleicht einiges aus (Blickwinkelstabilität). Auf jeden Fall sind Gelbschattierungen dort Gelb und nicht Orange. Wie schon mehrfach geschrieben: Der 3D-Modus ist klasse.
Entgegen anderer Modelle gibt es beim BenQ sehr wenige Berichte über Pixelfehler. Auch bei mir: Alles in Ordnung.
Grundsätzlich bin ich mit dem Monitor zufrieden. 3D ist toll, Spiele sind noch nicht getestet, das Bild auf dem Desktop ist noch vertretbar. Den K.O. gegen meinen 19"er (der allerdings auch mehr als doppelt soviel gekostet hatte) erleidet er trotzdem in Runde 1.