Motorola will iPhone und iPad verbieten - Siri haben wir erfunden

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Erst schlagen, dann reden - dieser eiserne Grundsatz findet erneut in einer Patentstreitigkeit Anwendung, dieses Mal zwischen Motorola und Apple. Motorola - oder man sollte besser sagen Google - sieht nämlich durch das iPhone und das iPad insgesamt sieben seiner Patente verletzt, unter anderem innerhalb von Apples Spracherkennung Siri.
Jetzt soll Apple dafür natürlich bezahlen - aber zuerst sollen sie nichts mehr verkaufen dürfen. Motorola hat bei der US-Handelsaufsicht ITC ein Verkaufsverbot für iPhone und iPad beantragt, eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen erwartet.
Anscheinend bestreitet Apple die Patentverletzungen nicht einmal, behauptet aber, Motorola stelle exorbitant hohe Forderungen. Das wiederum glaube ich unbesehen, denn das ist auch der Knackpunkt in einer Streitigkeit zwischen Motorola und Microsoft. Für die Nutzung eines Patents auf den Video-Codec H.264 will Motorola mal eben 4,50 Dollar für jede verkaufte Xbox haben, das sind mehr als zwei Prozent vom gesamten Umsatz. Für einen umgekehrten Patentanspruch von Microsoft bietet Motorola satte 33 Cent je Gerät (siehe mehr dazu hier).
Motorola führt sich - angetrieben von schier unendlichen finanziellen Reserven seiner neuen Konzernmutter Google - bei seinen Patentkonflikten auf die wie die berühmte Axt im Wald und könnte Apple schon bald den Rang des "Bad Guy" in diesem Segment abgelaufen haben.
Quelle: Bloomberg
 
Der Zeitpunkt ist ja zumindest taktisch gut gewählt. Kurz vor Veröffentlichung des iPhone 5 wird Apple sicherlich an einer schnellen Lösung interessiert sein und Motorola kann auf einen kräftigen Schwung Kohle hoffen. Aber es sein Ihnen gegönnt, schließlich werden sie mit den eigenen Geräten mittelffristig keine Kohle mehr verdienen ... :D
 
ot:
Klitzekleine Korrektur: Nur Motorola Mobility wurde von Google übernommen, also im Prinzip nur das Telefon Endkundengeschäft, denn Google wollte die Patente haben. Die Mobilsparte von Motorola Solutions ging an Nokia Siemens Networks.
 
Oben