Erstens kommt es anders.....

Tequilla

assimiliert
...oder so manchen Menschen Dreckigkeit....

So, wie fange ich an das Highlight des Tages mitzuteilen, hmmmm. Freitag sind zwei Lehrlinge mit einem neuen Bus von uns den ganzen Tag unterwegs gewesen und haben ihn einwandfrei bei Feierabend vor der Halle abgestellt. Als ich heute morgen zur Arbeit kam sprach mich einer von beiden an ob jemand am Wochenende den Bus gefahren denn an dem Bus war die komplette Motorabdeckung abgerissen obwohl er an exakt dem selben Platz stand wie Freitag. Wir schauten uns das zusammen an und ich sagt ihm, dass der Bus zwar an der gleichen Stelle stehe, die Motorabdeckung aber Freitag noch nicht zu sehen war. Kurz vor 7 kam ein Geselle und das erste was passierte war, dass er den Lehrling nach draußen zitierte um ihn fragen was er Freitag mit dem Auto gemacht hat, der meinte natürlich gar nichts und er konnte sich den Schaden nicht erklären. Danach sind alle auf ihre Baustellen gefahren und ich hoch ins Büro um Papierkram zu erledigen, nebenbei habe ich einen Projektleiter gefragt ob er vielleicht weiß ob jemand am Wochenende den Bus gefahren hat da der einen Schaden hat und niemand das erklären kann, der war zufällig Sonntag Nachmittag arbeiten und erzählte, dass Geselle XY Sonntag auf einmal auf den Hof gefahren kam und sich eben diesen Bus geschnappt hat, der Geselle war eben genau der der heute Morgen den Lehrling drauf angesprochen hat.....dumm gelaufen, Arschloch weil er es anderen in die Schuhe schieben wollte, 3x Arschloch weil er es bei nem Lehrling gemacht der sich schwerer wehren kann, schön wie es der Zufall geregelt hat :)
 
Miteinander reden hilft oft!

Danke sehr für diese sehr schöne Geschichte voll aus dem Leben!

Miteinander reden auch in Kleinigkeiten ... sehr geil dies :D
:)
 
Das ist eine Einstellung, die ich noch nie so richtig verstanden habe. Warum kann man nicht einfach zu sowas stehen?

Ich arbeite zur Zeit wieder intensiv für ein Kölner Unternehmen, in dem ich sehr stark integriert bin und von allen wie ein Kollege betrachtet werde. Letzte Woche Donnerstag hatte ich mit dem Chef einen Termin am Frankfurter Flughafen. Der Praktikant wollte eigentlich Abends nach Frankfurt, um von dort mit seiner Freundin in den Urlaub zu fahren. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Chef habe ich dem Praktikanten dann angeboten, dass er schon Mittags mit uns fahren könnte und ich ihn ggf. auch nach dem Termin direkt in die Stadt fahren könne.

Gerne nahm er das Angebot an und während ich am Donnerstagmorgen noch diverse Muster für den Termin zusammensuchte, brachte der Praktikant sein Gepäck in den Mietwagen, den ich gerade beim Autovermieter abgeholt hatte. Irgenwie hat er wohl Gepäck und Hausstand verwechselt, denn sein Koffer war größer und schwerer als meiner, wenn ich für sechs Wochen auf einen Job fahre, und er hatte noch eine Reisetasche dabei. Aber kein Problem, ich hatte, schlau wie ich bin, gleich einen Kombi gemietet.

Während des Termins bummelte der Praktikant durch die Terminals, da er es in der Tat entspannter fand, mit mir im Auto in die Stadt zu fahren, als eben den Zug zu nehmen und ca. 1 Stunde früher da zu sein. Nach dem Termin sammelte ich ihn ein und wir fuhren in die Stadt. Beim Ausladen des Gepäcks fiel mir dann ein breiter Kratzer auf dem hinteren Stoßfänger auf. Ein typische "Beladeratzer", der definitiv bei der Abholung noch nicht am Wagen war.
Da ich wußte, dass dieser Kratzer nicht von mir sein kann (ich hatte nur leichte Kartons eingeladen, die nicht einmal in die Nähe der Stoßstange gekommen sind), fragte ich ihn ganz nett, ob es denn sein könnte, das er diesen Kratzer mit seinem Mega-Koffer gemacht haben könnte. Mir hätte das grundsätzlich egal sein können, denn ich Miete meine Fahrzeuge dank eines verstrahlten Nachbarn nur noch ohne Selbstbeteiligung. Aber ich hätte gerne etwas gehört wie "Ja, tut mir leid" oder zumindest eine andere kleine Entschuldigung. Aber nein, er war es auf keinen Fall und ich solle mal nicht so tun, als ob ich jeden Kratzer am Auto kennen würde. Blöde Taktik, den ich habe lange genug für einen Autovermieter gearbeitet und auch oft genug Autos gemietet, um die typischen Stellen für Kratzer zu kennen. Und ich weiß eben ganz sicher, das dieser Kratzer morgens noch nicht da war (abgesehen davon, dass der Wagen ziemlich vollgestaubt war und an dieser Stelle der Dreck verwischt war).

Man muss ja so einen Kratzer nicht laut feiern und sich sofort lautstark dafür entschuldigen (auch wenn letzteres sicherlich der Idealfall wäre - aber so viel Eier in der Hose erwarte ich in unserer Gesellschaft nun wirklich nicht), aber nachdem man unter vier Augen gezielt darauf angesprochen wurde, kann man doch mal einen Fehler eingestehen. Dafür wurde noch niemandem der Kopf abgerissen ...
 
Noch ein kleiner Nachtrag, der Geselle bleibt dabei, dass er den Schaden nicht verursacht hat, die Aktion hat ihm aber eine Abmahnung beschert. Sollte er nochmal ein Firmenfahrzeug privat ohne Absprache nutzen folgt die fristlose Kündigung.
 
Tja, Tequillas Geselle finde ich ein bischen lebensunfähig. Leider Gottes kommen solche Idioten im Leben doch noch weiter.

Und bei Duftis Praktikant würde ich wohl mal nach dem Alter fragen. Kinder und Jugendliche haben mal irgendwann (je nach Erziehung) mehr oder weniger die Tendenz entweder gerne fehlerlos zu sein, oder aber mit der Scham durch einen für andere sichtbaren Fehlers nicht leben zu können. Das kürzt sich aber meistens irgendwann raus....
 
Wer im Leben gelernt hat, mit Fehlern und Mißgeschicken offen und ehrlich umzugehen, der hat es immer leichter,
weil es gibt dann immer Dinge, die man "im Guten" regeln kann.

Eine Lüge jedoch verschlimmert die Angelegenheit erheblich und man riskiert in der Regel deutlich mehr Schaden,
als die Sache wert ist.

Ehrlich währt am längsten.
 
Dazu kommt noch die Sorge, dass die Lüge auffliegen könnte. Ok, manche Menschen scheinen in der Hinsicht wirklich ein dickes Fell zu haben. Aber ich glaube, dass es nicht gesund für die Psyche sein kann, die ganze Zeit eine Lüge mit sich herumzuschleppen. Natürlich hängt es noch davon ab, wie gravierend die Sache ist.
 
Es gibt Menschen, die nicht nur andere belügen, sondern auch sich selbst. Aus der Nummer kommen
sie anscheinend nicht heraus.

Vielleicht mal öfter in den Spiegel schauen?
 
Es ist eine menschliche Eigenart, das jeder sich selbst in einem besseren Licht darstellen möchte, als es der tatsächliche Fall ist. Besonders bei den kleineren Verfehlungen neigt jeder eher dazu es bei einer Beschreibung und/oder Erzählung ein wenig schöner zu Pinseln, als es tatsächlich der Fall ist/war.
 
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