Einfach so, ohne große Ankündigung, hat YouTube in Deutschland sein Movie-Portal gestartet. Großes Getrommel wäre allerdings auch reichlich übertrieben gewesen, dafür ist das Angebot bisher noch viel zu spärlich, bisher stehen nur rund 50 ältere Titel zur Auswahl - immerhin sind aber Klassiker wie "Running Man" am Start.Dabei wird es bestimmt nicht bleiben, YouTube bzw. dessen Inhaber Google ist bestrebt, das Angebot zu einer vollwertigen Online-Videothek auszubauen.
Eine ernst zu nehmende Konkurrenz für das Fernsehen, vor allem für die auf Werbeeinnahmen angewiesenen Privatsender. RTL und die ProSiebenSat.1-Gruppe spucken daher auch Gift und Galle in Richtung YouTube.
"Uns verbietet man es, und die dürfen", wird gemotzt.
Das ist aber ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Denn das Bundeskartellamt hat weder RTL noch ProSiebenSat.1 verboten, ein innovatives Streaming-Angebot aufzubauen. Man hat ihnen lediglich untersagt, das gemeinsam zu tun, weil man befürchtete, dass die Macht dieses Duopols zu groß sein könnte - unter anderem bei der Festlegung von Preisen für die Werbeeinblendungen.
Es steht den Privaten also weiterhin frei, den Kampf mit YouTube und miteinander aufzunehmen.
Vermutlich wird man aber so lange meckern, bis der Markt aufgeteilt ist, und dann anderen die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Die Geschichte wiederholt sich in diesem Punkt beliebig oft.
