Die Entkriminalisierung von Drogen

Saurer Regen

treuer Stammgast
Mexiko: Politiker fordern begrenzte Legalisierung von Drogen | tagesschau.de

Interessanter Ansatz. Da die Konsumenten-Staaten anscheinend nicht gewillt sind ihre bisherige Drogenpolitik zu ändern, müssen es eben die Produzenten-Staaten in die Hand nehmen.

In Zeiten von Badesalzen, denen ja Nebenwirkungen bis hin zum Kannibalismus nachgesagt werden, sollte man sich ohnehin überlegen, ob Verbote noch sinnvoll sind. Solang geringfügige Änderungen der Formeln schon ausreichen um Gesetze zu umgehen, sind Antidrogen-Gesetze noch weniger zielführend als schon in den Jahrzehnten davor.

Aber selbst zu rot-grünen Zeiten ist in der Hinsicht ja nicht wirklich etwas unternommen worden. Und das obwohl ein hochrangiges Mitglied der Regierung seinen Alkohol- und Kokain-Konsum öffentlich ausgelebt hat.
 
Die Entkriminalisierung von Drogen kann teilweise sinnvoll sein. Im Gegenzug muss der illegale Handel mit Drogen sehr viel schwerer bestraft werden.

Auch das ständige Argument der Beschaffungskriminalität, d.h. der Handel mit Drogen um die eigene Sucht zu finanzieren, würde ich nicht gelten lassen. Wäre mit einer Entkriminalisierung und der legalen Beschaffungsmöglichkeit von Drogen zu akzeptablen Preisen ohnehin vom Tisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas wird in diesem Bericht jedoch vergessen. Gerade da, wo sehr viel Armut herrscht, gibt es sehr viel Drogen.

Anstatt die Armut abzuschaffen, wird alles mögliche überlegt, nur nicht der Kernpunkt.
 
Entkriminalisieren? Was denn Bitteschoen?
Crack das einem die Birne wegknallt? Heroin? Muntermacher in allen Farben?
Hanf-Canabis?

Hier ist der Besitz von bis zu 3 Canabispflanzen eine Ordnungswidrigkeit, bei der kein Polizist vorbei kommt.
Ansonsten gibts nen Strafzettel und die Planzen werden eingezogen.
Dafuer geht aber auch keine(r) auf den Strassenstrich, bricht Dir in die Wohnung ein, aber vor allem wird nichts in Form von Klebebildchen an Schulkinder verteilt um Kundschaft zu bekommen. Im Uebrigen wuerde ich in Amsterdam oder einer anderen grossen Stadt der Niederlande mein Auto nur auf einen bewachten Parkplatz abstellen, Ein Fahrad erst gar nicht. Das sind uebrigens meist Deutsche die diese Freiheit in Anspruch nehmen.
 
Etwas wird in diesem Bericht jedoch vergessen. Gerade da, wo sehr viel Armut herrscht, gibt es sehr viel Drogen.

Anstatt die Armut abzuschaffen, wird alles mögliche überlegt, nur nicht der Kernpunkt.

Armut ist sicherlich einer der Kernpunkte wieso sich Leute in Drogen flüchten, aber auch sonst greift der Mensch gerne zu den kleinen Freudenspendern. Sei es aus Genussucht oder um andere Problem zu verdrägen.

Entkriminalisieren? Was denn Bitteschoen?
Crack das einem die Birne wegknallt? Heroin? Muntermacher in allen Farben?
Hanf-Canabis?

Hasch völlig legalisieren und Heroin standardmäßig für bereits Abhängige wäre schon mal ein Schritt.


Und wer unbedingt harte Drogen konsumieren will (aus welchen Gründen auch immer), der tut das auch. Mit dem Segen der Allgemeinheit oder ohne ihn. Dann sollte die Allgemeinheit wenigstens so vernünftig sein sauberen Stoff zur Verfügung zu stellen um den Schwarzmarkt auszutrocknen, Verelendung und Beschaffungskirminalität zu begrenzen. Zumal sie es sich diese Bereitschaft sicherlich mit einer netten Steuer vergüten lässt (wie schon bei den beiden anderen legalen Drogen Alkohol und Nikotin).

All die negativen Auswirkungen die harten Drogen zugeschrieben werden, hat man beim Alkohol auch. Einziger Unterschied - Alkohol ist gesellschaftlich akzeptiert. Sogar noch mehr - wer keinen mittrinkt ist ne elende Spaßbremse.
 
Armut ist sicherlich einer der Kernpunkte wieso sich Leute in Drogen flüchten, aber auch sonst greift der Mensch gerne zu den kleinen Freudenspendern. Sei es aus Genussucht oder um andere Problem zu verdrägen.

Ganz klar, aber darauf wollte ich nicht hinaus.

Wenn ich mir die Länder ansehe, in denen die Drogen oder zumindest die Grundsubstanzen produziert, die dafür benötigt werden, dann machen das keinen Leute die ordentlich leben können, sondern weil diese in (meist) völliger Armut leben. Die haben gar keine andere Wahl, als sich an der Produktion zu beteiligen.

Würden wir (also die betroffenen Nationen) dafür sorgen, das es dort keine Armut mehr geben würde, dann wäre das Problem nur noch halb so schlimm!
 
Legalisierung von verbotenen Dingen, weil es ja eh trotzdem gemacht wird, leuchtet mir nicht ein. Dann kann man in letzter Konsequenz auch Mord und Vergewaltigung aus dem Strafgesetzbuch streichen.
Zum Thema selbst fällt es mir schwer bis unmöglich, mir eine Meinung zu bilden. Ganz bestimmt will ich kein Heroin im Supermarkt liegen sehen - andererseits ist es kein Problem, mir in eben diesem Supermarkt eine tödliche Dosis Alkohol zu beschaffen. Es muss also irgendwo eine Grenze gezogen werden. Und da ich keine bessere Idee habe, bin ich einfach mal dafür, die Grenze vorerst dort zu lassen, wo sie heute ist.

Die Diskussion, inwiefern eine Legalisierung hier in den Produktionsländern für eine Verbesserung sorgen könnte, halte ich für scheinheilige Schönrederei.
 
Legalisierung von verbotenen Dingen, weil es ja eh trotzdem gemacht wird, leuchtet mir nicht ein. Dann kann man in letzter Konsequenz auch Mord und Vergewaltigung aus dem Strafgesetzbuch streichen.


Ob etwas im StGB steht ist erst mal unwichtig. Wichtiger ist der Sinn der Norm. Mord und Vergewaltigung sind aus denke ich einleuchtenden Gründen verboten. Drogenkonsum hingegen stellt ja als solches keinen Schaden an Dritte da. Es ist ein Mischung aus Eriziehungsmaßname und negativer moralischer Einordnung. Also eine völlig andere Kategorie.

Und in den Produktionsländer würde eine Legalisierung schon helfen, da sie den internen Drogenkrieg beenden würde. Die Drogen wären dann das Problem der Konsumentenländer.
 
Ich bezweifle sehr, dass sich der Anbau von Cocapflanzen, Mohn, Cannabis, usw. ausschließlich mit der Armut in den Herkunftsländern erklären lässt.
Da spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Warum sollte ein Bauer Kartoffeln oder Mais anpflanzen, wenn sich mit Coca-Anbau ein vielfaches verdienen lässt?
 
Ich bezweifle sehr, dass sich der Anbau von Cocapflanzen, Mohn, Cannabis, usw. ausschließlich mit der Armut in den Herkunftsländern erklären lässt.

Das hab ich auch nicht behauptet!

Drogen wird es immer geben, schon alleine deshalb, weil es immer Menschen gibt, die diese Konsumieren wollen. Aber ich denke schon, dass, wenn die Armut in der Welt reduziert wird, die Produktion einfach sinken würde. Nicht, weil es dadurch weniger lukrativ ist, sondern einfach schon deshalb, weil die meisten Menschen auf dieser Welt es grundsätzlich ablehnen, etwas illegales zu tun.
 
@Schpaik
dem Argument, etwas illegales ab zu lehnen, kann ich nicht folgen.
Coca ist in Andenregionen ebenso eine Nutzplanze wie die Kartoffel.
Und Hanf- Canabis war Jahrtausende lang Nutz und Kulturplanze.

Man muss also einen Krieg verlieren, sich von einem Chemiehersteller (Dupont) eine Werbekampangne fianzieren lassen- und schon wird man Kriminell.
Neee halt, dazwischen war ja noch ein Krieg und da hat jede Regierung auf jeder Seite den Anbau sogar gefoerdert.
Im uebrigenist gerade Cocain eine Droge die vorzugsweise von besser Betuchten konsumiert wird. Also nix mit Armut oder kleinem Geldbeutel.
Daher gibt es ja Crack. Das ist ein Mix aus Cocain und Backpulver. Das Zeug is kriminell, macht extrem Suechtig und greift das Gehirn sofort an. Damit fuettert man den billigen Massenmarkt.
 
dem Argument, etwas illegales ab zu lehnen, kann ich nicht folgen.
Coca ist in Andenregionen ebenso eine Nutzplanze wie die Kartoffel.
Und Hanf- Canabis war Jahrtausende lang Nutz und Kulturplanze.

Und in Japan verdienen sich 14 jährige Schulmädchen was auf dem Strich hinzu und in Indien werden immer noch Kinder verheiratet. Auch das ist sozusagen "Tradition" und wird toleriert.


Oder um es anders auszudrücken: Nein, ich bin mir nicht klar, was du mir damit sagen willst?


Vielleicht ist der Begriff "Armut" ein wenig zu schwammig von mir gefasst. Aber ich finde es schon bezeichnend, das in eher ärmeren Regionen dieser Welt der Anbau von Drogen eher größer ist, als in den Reicheren.

Wenn es dich tatsächlich interessiert, dann schau doch mal hier nach: Rudolf H. Strahm : "Warum sie so arm sind"

Das Anfangswissen für mich über dieses Thema stammt von diesem Autor aus diesem Buch.
 
Nee, das liegt am Klima- nicht unbedingt an der Armut.
Auf Island waechst eben kein Mohn, Hanf oder Coca.
Hier kam vor 2 Tagen ein schoener Bericht eines englischen Kamera Teams, dass die eigenen Truppen in Afgahnstan begleitet hat.
Egal wo die filmten, links und rechts waren die schoensten Mohnfelder. Damit finanzieren die Taliban ihre Waffen.

Deine obigen Vergleiche schaden im uebrigen anderen.
Die, die Drogen nehmen, schaden in erster Linie sich selbst.
Und noch etwas.
Wenn Du mehr fuer Cocablaetter bezahlt bekommst als fuer Kartoffeln oder Kaffee, wenn jemand Canabis will und bezahlt.
Dann regiert die freie Marktwirtschaft.
Dafuer gehen sogar bei uns junge Maedchen auf den Strich. Und zwar freiwillig, nur um sich schicke Klamotten zu kaufen.
 
Wird es nicht eher darum gehen, dass Beschaffungskriminalität, Mafiosi, und Schmuggel etc.etc. unterbunden werden soll?
Wie bereits gesagt, wer das Zeug nehmen will, wird einen Weg finden, den Rest muss die Gesellschaft machen indem solche Leute zwar nichts illegales tun, aber durch ihr selbstzerstörerisches Handeln nicht sehr weit kommen.
Sei es durch hohe Eigenanteile bei der Krankenversicherung (sollte es auch für Raucher und Alkoholiker geben), sei es durch Arbeitslosigkeit und Streichung von Mitteln (respektive: Erhöhung von zB ALG II für "cleane" als Anreiz).
Ob die Leute mehr oder weniger Drogen nehmen (wir sehen ja an Alkohol und Nikotin wie wenig das wirken würde) ist irrelevant. "Normale" Handelspreise, offizielle Verkaufswege - Schmuggel, Dealen, Einbrüche und Mord in der organisierten Kriminalität fallen dann zum Thema Drogen weg, da gräbt man das Wasser ab. Siehe Prohibition in den USA. Da schmuggelt keiner mehr Whiskey oder bereichert sich über Leichen nur Aufgrund des Alkohol "Imports".

my2ct.
 

Tut mir Leid, ich kann mich fuer die Seite nicht begeistern.
Ich hab seinerzeit meine Early Girl bei shayanashop gekauft (Jahre her und habe genug Samen)
Auch moechte ich nochmal betonen, dass bei uns bis zu 3 Pflanzen geduldet werden und hier in Suedaustralien entkriminalisiert sind.
Das bedeutet aber nicht, dass ich das Zeug auch rauche (bestefalls alle halbe Jahr mal) sondern aus medizinischen Gruenden fuer die Menstruatinsprobleme meiner Frau und neuerdings fuer den Vater meines Architekten der unter chronischen Rueckenschmerzen leidet.
Da es aber hier nicht moeglich ist lecithol zu kaufen, bleibt nur Tee, da meine Frau nicht raucht.

Uebrigens brenne ich heute 27 Liter Maische die mit Brauzucker und Turbohefe auf rund 19%Vol Alkohol kommt.
Das liegt daran, dass eine Flasche billigsten Votka oder Korn hier rund 30 Euro kostet.
Bis zu 8 Liter Destillen sind hier erlaubt.
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