Das neue Organspendegesetz kommt - und was bringt es?

1. wer Organempfänger sein will, muss seit mindestens 10 Jahren (über die Dauer kann man diskutieren) registrierter Organspender sein,
2. spätestens nach Empfang eines Spenderorgans ist man unwiderruflich und auf Lebenszeit Organspender.

1. Ist eine Scheiß Idee, da es bedeuten würde, das ein 8 Jähriges Kind keine Chance auf ein Organ hätte.
2. Zumeist nicht möglich, da die Medikamente, die man nehmen muss, damit das Organ nicht abgestoßen wird, die meisten Organe wie Leber und Niere zum Spenden Nutzlos machen, da sie zu "verseucht" sind.

Ansonsten habe ich auch einen Organspendeausweis und das schon seit fast 10 Jahren
 
@Kabelmichi: Unverständnis ist völlig in Ordnung, die Art und Weise, wie Du es zum Ausdruck bringst, ist allerdings leicht grenzwertig. Niemand ist dumm, nur weil er eine andere Meinung vertritt :).

Ich kann mich auch auf den Standpunkt stellen: "Wenn ein lebenswichtiges Organ nicht mehr funktioniert, dann bedeutet das eben, dass das Leben des betroffenen Menschen nun zu Ende ist. Pech gehabt."
Auch für so einen Standpunkt mag man kein Verständnis haben. So lange derjenige, der ihn äußert, das in der Konsequenz auch für sich selbst akzeptiert, ist aber selbst das für mich in Ordnung.
 
Es gibt auch noch ein Problem bei der ganzen Organspenderei: Wenn ich nicht verunfalle, werden meine Organe wahrscheinlich ziemlich alt sein, bevor sie jemand bekommen kann, was auch nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist (momentan schon, aber dann nicht mehr), das bedeutet: Ein Großteil der Organe kommt nicht mehr zum Eisatz, vielleicht noch die Hornhäute, wenn man nicht gerade eine Trübung hat, (afaik gibt's da auch keine Abstoßungsreaktionen, da eh tot) aber das war's bei den meisten schon. Hinzu kommt, dass das Organ genetisch halbwegs "passen" muss, denn man kann nicht einfach irgendein Organ in irgendeinen genetisch völlig unverwandten Menschen rein packen, wir sind halt keine Geparden, die so nah miteinander verwandt sind, dass man einfach ein Stück Haut von einem auf den anderen nähen kann und das anwächst...

... was übrigens unter anderem die langen Wartezeiten auf Organe erklärt, selbst bei vergleichsweise pflegeleichten wie Nieren ...

PS: 0+ ist die 2. häufigste nach A+ (edit: grad nachgesehen: Weltweit gesehen sogar die Häufigste.)
 
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Hab mir jetzt mal den Thread noch mal angeschaut.
Anmerken möchte ich, das ich Blutspender bin (seit 1989).
"Hhmpf", Probesterben ist wohl in Zukunft nicht mehr eingeplant - besonders wenn dir im "warmen" Zustand schon Herz,Niere und Leber
entnommen wurden und als Bonus noch mal auf dem Grabbeltisch für Neugierige Medizinstudenten/innen landest.
Wahrscheinlich würdest du dich wundern, wenn dann deine Innereien aussehen wie ein aufgeribbelter Flokatiteppich,
darum wird der Ordnung halber die ganze Veranstaltung wieder zugenäht.

In Würde Frieden gestorben, bekommt dann für mich eine andere Bedeutung. Kalte Abreise wäre wohl zutreffeffender. :ROFLMAO: :lachweg
Aber Sorry, mein Humor ist manchmal so schwarz, der pflückt schon Baumwolle.



Greetz.
 
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@ digitaidouchebag

Habe deinen Beitrag mit Interesse gelesen, insbesondere auch die Artikel deiner Links. Stimme dir in allem zu.
Außerdem hat mich dein Beitrag in meiner Haltung bestärkt. Ich werde nicht spenden aber auch keine Organe
annehmen. Wenn man seine Aufgabe auf Erden erfüllt hat, ist es Zeit zu gehen und das sollte man in Würde tun können.

mfg Darth Ironwulf
 
1. Ist eine Scheiß Idee, da es bedeuten würde, das ein 8 Jähriges Kind keine Chance auf ein Organ hätte.
Ist ein Scheiß-Einwand, weil Kinder ohnehin unmündig sind und gar keiner Organspende rechtsverbindlich zustimmen oder sie ablehnen können.
2. Zumeist nicht möglich, da die Medikamente, die man nehmen muss, damit das Organ nicht abgestoßen wird, die meisten Organe wie Leber und Niere zum Spenden Nutzlos machen, da sie zu "verseucht" sind.
Spielt keine Rolle, es geht hier ums Prinzip. Wer Organempfänger sein will, muss auch Organspender sein.
Ob und welche Organspende medizinisch sinnvoll und möglich ist muss ohnehin in jedem Einzelfall individuell beurteilt werden.
 
Ohne jetzt mal alles durchgelesen zu haben....
Du hast also ein Urteil über Leute gefällt, die Du nicht kennst und von denen Du nicht mal einen kleinen Teil der Gedanken kennen lernen willst, die diese Menschen ausmachen? Die können ja nix im Kopf haben?
Kabelmichi schrieb:
Wenn ich die Antworten von einigen usern lese, kann man nur den Kopf schütteln und sich fragen, was in diesem Kopf überhaupt ist.
Oder sollte man es reinen Egoismus nennen?
Das nenn ich dann mal ein massives Vor-urteil.

Kabelmichi schrieb:
Man stelle sich vor: Jemand liegt im Sterben, und rechts und links verunglücken Menschen tödlich, die aber sagen: Was drüben passiert, interessiert mich nicht (oder) Wenn ich Spender bin, verdienen 20 andere dick an meiner Spende.
Mal abgesehen davon, dass Du hier über eigene Vermutungen spekulierst (siehe Fettdruck), Du ziehst daraus dann auch gleich negative Schlüsse über den Charakter anderer. Das ließe sich bei der etwas unter Menschen verbreiteten Leichtfertigkeit (schau Dir dieses Wort mal genau an!!!) auch auf Dich selbst anwenden, wenn "man" wollte. Auch der zweite Teil dieses Zitats sagt ein Gleiches über Dich aus, was Du anderen unterstellen möchtest.

Nun, ich bin nicht so leicht fertig mit meinem Urteil über andere, weshalb ich Dir statt eines hohlen Kopfes einfach mal jugendliche Unbekümmertheit unterstelle. Jedenfalls scheinst Du noch weit weg zu sein vom Nachdenken über Tod und Sterben.
Wenn Du älter wirst, wirst Du lernen, was Du heute noch ablehnst: Der Tod beginnt bei der Geburt. Er gehört also zum Leben.

Deshalb versuche ich, mir und den Menschen, die ich kenne, dieses Leben so lange wie möglich zu erhalten. Und auch die Opfer der vielen Kriege und Unglücke in aller Welt tun mir leid. Ändern könnte daran aber auch einer mit 50 Lebern und 100 Nieren nix.

Was aber, wenn Du in den Nachrichten jemanden sterben siehst in einem Krieg, den Du durch Dein Leben mit verschuldet hast. Oder ist das, "was Du im Kopf hast" (Deine Worte) nicht in der Lage, solche komplexen Problematiken zu erkennen. Weißt Du eigentlich, was "Schuld" und "Sühne" bedeuten?

Dein Gedanken-Bild von dem Sterbenden zwischen all den Unfallopfern lässt sich noch weiterführen:
Welcher von den vielen Unfallopfern ist durch eigene Dummheit in diese Lage gekommen? Könnte ich jetzt etwa ein paar Wochen früher für tot erklärt werden, weil ein hoch und privat versicherter "Testfahrer" auf der Autobahn bei 300 Sachen aus der Kurve geflogen ist?
Oder weil ein Moppedfahrer ohne Sozia kein Sinn mehr im Leben sah und den Brückenpfeiler vor Tränen nur geschrammt statt frontal getroffen hat?
Oder würdest Du Deine Niere ohne wenn und aber spenden, wenn Du 2 Std. vor der OP erfährst, dass der Empfänger ausgerechnet der Bankster ist, der Dich um Deine paar Kröten Alterssicherung gebracht hat, und Du nach der OP wieder bei nem Subsub von GLS Deinen Fahrerjob weitermachen musst?

Und noch was zur "Spenden"bereitschaft: Dich mögen diese (Nachrichten-)Bilder schwer beeindrucken. Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass sie genau zu dem Zweck hergestellt werden? Die sollen Dich spendenfähig machen, die sollen also Deine Gedanken manipulieren. Schon mit solchen Bildern wird eine Menge Geld verdient. Und mit Deiner "Spende-"bereitschaft. Oder bist Du noch so jung, dass Du glaubst, alle Menschen wären gut; die schlechten sind "Terroristen" und Papi Staat und die "Allianz" garantieren Dir ja, dass Dir nix passiert.

Wenn ich zu einem schweren Unfall komme, dann tue ich alles, was ich kann, um zu helfen.
Und das ist dann wesentlich mehr als mich mal eben daneben auf einen Hügel zu stellen und zu schreien: "Warum seid ihr alle zu blöde um zu helfen!!!" :mad
 
Moin zusammen,

ich bin seit meinem 15. Lebensjahr, auch wenn die ersten drei Jahre rechtlich nicht verbindlich, Besitzer eines Organspendeausweises. Nicht nur weil ich als Zweiradfahrer potentieller Spender bin, es ist ein Teil meiner Lebensphilosophie. Allerdings ist es möglich das ich diese zugunsten dieser Spendeform ändern werde.
 
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Hallo interessierte Boardies,
bitte versteht mich nicht völlig Falsch. Ich bin nicht 100% gegen eine Organspende.
Gesetzt der Fall, ich befinde mich in einem Krankenhaus, wo ich weis, das ich es nicht lebend verlassen werde und ein Arzt offerirt mir, das ich auf Grund
Meiner Blutgruppe ein Bedarf an Herz/Niere oder Leber, dann könnte ich mich Bedenkenlos dazu bereiterklären.
Aber ich will in diesem Prozess einbezogen sein, das ist es, was mir Wichtig ist. Dieses generelle Ausschlachten & verwerten, das
ist es was mir auf den Sender geht.

Hinter den Kulissen hat es auch schon richtig geraucht und ein erster "Korruptionsfall" in der Organspenderstiftung gab es auch schon.
Wen wundert? Wie gesagt, es geht auch um Schweine viel Geld. Aber nicht bei mir !!

Hier die URLs:
Organspende - Vorstand der Organspende-Stiftung zurückgetreten - Gesundheit - sueddeutsche.de
Missstände bei Stiftung Organtransplantation - Ein Herz für Dienstwagen - Gesundheit - sueddeutsche.de
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/vorwuerfe-gegen-stiftung-organtransplantation-man-kam-sich-vor-wie-bei-scientology-1.1233309 *



........ wer sich mal die drei Artikel in einer ruhigen Stunde antut, der muß dann doch wissen wo der Hammer hängt?



stay tuned! ^^


* Also das wir zu wenig "Hirntote" haben glaube ich nicht - man könnte ja mal im Bundestag anfangen,
da laufen 620 Hirntote Zombies herum, die sich über eine Erlösung freuen würden! :ROFLMAO: :lachweg

..... Ansonsten immer meine Sig beachten. ;)
 
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First of all:
für Lebendspenden bin ich jederzeit offen!
Blut, Knochenmark - oder wenn da etwas da ist was einem wichtigen Menschen helfen kann, und ich kann darauf verzichten - kein Thema - dann ist das überlegenswert. (y)

ohne Zweifel wird sehr viel gutes getan mit Organspenden!!

Die verhelfen vielen Menschen zu mehr Lebensqualität und in vielen Fällen auch zu überhaupt LEBEN!

Aaaaaber - und das pi**t mich völlig an: eines darf man dabei nicht aus dem Auge verlieren:
So professionell da vieles durchgeführt wird, so simpel ist es mitnichten!
Wird aber oft so dargestellt (es liegt ja nur an der Spendeunwilligkeit ..) - ansonsten könnten sooooo viele Leben gerettet werden.
Was NICHT ins Rampenlicht gestellt wird, ist: es gehört auch eine sehr disziplinierte Lebenshaltung dazu um das entsprechende Organ weiter 'am Leben zu erhalten'.
Viele tun das nicht. Mittlerweile .. Gab es sicher auch schon früher, daß Menschen nicht 'compliant' waren. Was ich aber sehe ist: jeder fordert immer mehr vom Gesundheitssystem ohne sich selber auf medizinische Forderungen in Bezug auf sein Krankheitsbild einzulassen.

Ich will das Positive haben und weiter das Negative nutzen.

Dafür zahlen wir! Und nicht zu knapp.

Disziplin ist gefordert und TROTZDEM steigen auch andere Tücken: Autoimmunerkrankungen wie z.B. Krebs in allen Vielfalten steigt an. Verdoppelt sich soweit mir bekannt ist. Nicht daß man daran notwendigerweise verstirbt ..

Für mich wäre es die Hölle mich für den Rest meines Lebens überintensiv beobachten zu müssen UND gelassen bleiben zu können .. das Modell passt für viele Menschen. Für mich nicht.

Preiswert ist es jedenfalls nicht.
Wenn ich DANN noch gegenrechne, was für diverse Untersuchungen ausgegeben wird, und eine natürliche Hilfestellung wird NICHT bezahlt .. Das ist natürlich sehr kaufmännisch. :D Gehört aber auch ins Thema. Wir bezahlen die simpelsten Vorsorgeuntersuchungen für gefährdete (Krebs) Patienten nicht mehr (zu teuer!) aber bezahlen Transplantationen für drogenabhängige Patienten durch Organe von anderen Drogenabhängigen. Weil es möglich ist. Soweit ist jedenfalls mein Wissenstand, den ich aber nicht beweisen kann.

Gesundheitsnotwendige Versorgung für alte Menschen wird nicht mehr wirklich (nur auf dem Papier) gewährleistet, aber dafür mache ich alles offen dafür, daß diese um jeden Preis existieren (EXISTIEREN - aber mitnichten leben) können.

Seit HIV Thema wurde, werden Blutübertragungen nur noch in wirklichen Notfällen durchgeführt.
Das ist ein Beispiel.
Spenden sind nicht immer nur hilfreich ...

Es wird unzweifelsohne auch viel auf dem Gebiet dazugelernt! Zum Nutzen aller!! (y) Und die meisten Betroffenen sind dabei auch - das glaube ich wirklich - mit Engagement und Verantwortung bei der Sache.
Was die Verhältnismässigkeit angeht - da tue ich mich schwer mit.
Das tut mir fast körperlich weh.
Das würde ich für mich nicht in Anspruch nehmen wollen.
 
Ich habe mit 18 Jahren meine Milz gespendet und dafür eine Bluttransfusion bekommen ,die mir eine ansteckende Gelbsucht einbrachte.Jetzt bin ich 54 und nehme Psychopharmakar ,um diese liebe Welt auszuhalten.LG!MM!:ufo3!^°^:partytime!!!!
 
-etwas OT-

@MissiMaus *hug*
Beim lesen deines Posts, mußte ich denken, das neben dem OP Saal fast so zugeht, wie in einer Autowerkstatt. :ROFLMAO:


Liebe Grüße & vor allem Gute Besserung!
 
Ich habe auch nicht freiwillig meine Milz gespendet,sondern sie ist mir kaputtgegangen nach einem Fenstersturz aus dem 5.ten Stockwerk.Der Mann ,der mir Blut gespendet hat war krank!LG MM!^°^:ufo2!°^°:ufo1:partytime!°!°!°
 
Es mögen manche Einwürfe ja berechtigt sein. Ich perönlich bin ohne wenn und aber zum Spenden bereit. Ich hoffe nur für die ganz strikten Verweigerer, dass sie niemals auf eine Spende angewiesen sein müssen.
 
Es mögen manche Einwürfe ja berechtigt sein. Ich perönlich bin ohne wenn und aber zum Spenden bereit. Ich hoffe nur für die ganz strikten Verweigerer, dass sie niemals auf eine Spende angewiesen sein müssen.

Hallo Grossauge,
du kannst dich ja mal in diesem Artikel etwas schlau lesen. Auch die Leserbriefe sind z.T interessant.
Uni-Klinik Göttingen: Reiche Patienten bei Transplantation bevorzugt? - Nachrichten Gesundheit - WELT ONLINE


tty.
 
In dem Bericht von Welt Online kommt mir zuviel im Konjunktiv Geschriebenes vor.
Wenn es wirklich stimmen sollte, ist das natürlich sehr korrupt und kriminell. Auf der anderen Seite; Wo gibt es denn keine Begünstigungen. Wo wird denn nicht betrogen und belogen, wo gibt es denn keine Vorteilnahme. Ich kenne da einige Berufszweige, Politiker,Bauunternehmer, Steuerhinterzieher usw. Im nahen Umfeld werden gerne Versicherungen besch...
Nun gut, wenn man von solchen Leuten angeschmiert wird, muss es nicht das Leben kosten.
Ich bin aber auch der Meinung, würde es viel mehr Spenderorgane geben, würde sich Angebot und Nachfrage (etwas zynisch) doch zugunsten der Nehmenden verändern und dem Missbrauch kann doch etwas mehr entgegengewirkt werden. Ganz ausschliessen wird man es nie können.
Ich weiss auch nicht wie gross das Verhältnis zwischen "normalen"- und "gekauften" Operationen ist.
Zu Leserbriefen habe ich eine gespaltene Meinung. Das Ergebnis ist oft so ähnlich wie bei Passantenbefragung auf der Strasse und da fliegt die Keule schon mal.
Ausserdem würde mich mal interessieren welche Erfahrungen Länder, wie Belgien z.B., mit ihrem System machen, in dem jeder Bürger potenzieller Organspender ist, ausser er hat ausdrücklich dagegen gestimmt.
 
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