Facebook eröffnet Marktplatz für Antiviren-Software

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Facebook hat in Zusammenarbeit mit aktuell fünf Herstellern von Sicherheitsprogrammen den "Antivirus Marketplace" ins Leben gerufen. Neben kostenlosen Antiviren-Programmen werden dort auch kommerzielle Produkte zu vergünstigten Konditionen angeboten.
Aktuell sind dort folgende Produkte zu bekommen:

Norton Antivirus
Sophos Anti-Virus für Mac
McAfee Internet Security (Gratis-Abo für sechs Monate)
Microsoft Security Essentials (kostenlos)
Trend Miro Internet Security (kostenlos)

In der entsprechenden Ankündigung betont das Facebook Security Team, dass es für sie nichts Wichtigeres gäbe als die Sicherheit der Nutzer, gleichzeitig rühmt man sich, beim Schutz vor bösartigen Programmen und Webseiten Pionierarbeit zu leisten.

Was ich abgesehen von diesem Marketing-Getrommel mal wieder bemerkenswert finde: Facebook entwickelt sich immer mehr zu einem Netz im Netz - oder sollte man schon besser von einem Paralllel-Universum sprechen? Auf der einen Seite das Internet, auf der anderen Facebook.
Es gibt nicht wenige Firmen, die lieber auf ihre Facebook-Fanseite verweisen als auf ihre eigene Internet-Präsenz. Nun entwickelt sich Facebook auch noch zur Vertriebsplattform für Software - und schon alleine aus Angst davor, dass das wirklich funktioniert, werden die Software-Hersteller mitmachen und Provisionen je verkaufter Lizenz abdrücken müssen.
Wenn eines Tages noch eine Suche hinzu kommt, woran man bei Facebook ja intensiv arbeitet, wird es für nicht wenige Leute kaum noch Gründe geben, ins Internet zu gehen - Facebook reicht.

Vor lauter Quasseln fast vergessen:
Der Antivirus-Marketplace von Facebook ist hier zu finden:
https://www.facebook.com/security/app_363688420329497
 
Um noch hinzuzufügen - ein Web im Web im Internet. Facebook wäre dann quasi schon die dritte Schicht. Viele übersehen, vergessen oder wissen gar nicht, dass es mehr als nur das Web gibt. Was aber andererseits für unbedarfte Nutzer auch gar nicht wichtig ist.

Dass Facebook sowas startet musste zwangsläufig kommen. Entweder man arbeitet mit/gegen seine/r Konkurrenz, oder man schafft sich neue, wenn keine da ist. FB an sich hat doch eigentlich im aktuellen Zustand keine Kompetenz mehr, da der Bereich erschöpft ist. Es muss also eine neue Sparte her, will man nicht im status quo versauern.

Softwarevertrieb kommt doch da genau richtig, vielleicht später noch Hardware/Konsumgüter, und schon sind wir bei Amazon im Teich. Dazu noch Spiele (nein, nicht Facebook-Flash-Daddeln), schon hauen wir Steam und Origin in die Pfanne.

Grüsse.
 
Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Alles aufsaugende schwarze Loch in sich zusammen fällt/diese Blase platzt (man suche sich die passende Formulierung aus).
Google war ja schon auf dem selben Weg und ist inzwischen freiwillig abgebogen - die haben rechtzeitig erkannt, dass das Netz nicht funktioniert, wenn man sich darum bemüht, der Einzige zu sein, der damit Geld verdient.
Facebook saugt Informationen und Geld auf - man kann durch Aktivitäten bei Facebook anders als im "normalen" Web nicht reich werden.
Wenn ich eine interessante Webseite habe, die viele tausend Besucher anzieht, dann kann ich mit der eingeblendeten Werbung Geld verdienen. Facebook sammelt alle Infos kostenlos ein und monetarisiert das dann selbst - ein ähnlich geniales Geschäftsmodell wie das des Schrotthändlers, der sowohl für die Annahme als auch die Abgabe von Material kassiert.

Man kann nur hoffen, dass Facebook ganz lange nicht aufwacht und diese Modell nicht ändert.
Ansonsten wird es richtig gefährlich.
 
Google hat halt festgestellt, dass sich mit Energieversorgung, Krankenversicherung, Infrastruktur für Telekomunikation aller Art, Gentechnik etc.pp. auf Dauer mehr und sichereres Geld verdienen lässt ...

edit:
Facebook Nutzer (ob wirklich Nutzer oder nur Account Inhaber, sei einmal dahingestellt) weltweit, Stand März 2012 lt. Facebook eigener Statistik:

Europa 232,835,740
Asien 195,034,380
Nordamerika 173,284,940
Mittelamerika 41,332,940
Südamerika 112,531,100
Afrika 40,205,580
Naher und Mittlerer Osten 20,247,900
Ozeanien / Australien 13,597,380
Karibik 6,355,320

Total 835,525,280


Marktdurchdringung in der EU - im Schnitt unter 30% der Internetnutzer, Facebook wird also als deutlich größer wahrgenommen, als es ist. Firmen, die auf Facebook verweisen, statt eine eigene Seite zu benutzen, machen etwas falsch, denn es entgehen ihnen effektiv Kunden.


Zum eigentlichen Thema dieses Threads, der AV Software:

Facebook ist mittlerweile die zweitbeste Art, Malware unter das Volk zu bringen. Die sollten lieber mal das Problem bei der Wurzel packen, statt an den Symptomen herumdoktorn zu lassen und ihre eigenen Seiten nicht mehr so löchrig und unsicher gestalten, dann gäbe es schon einen Haufen weniger Infektionen. Alleine schon aus Sicherheitsgründen kann die Empfehlung nur lauten, Facebook zu vermeiden wo es nur geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
McAffe kannse auf jeden Fall behalten. :ROFLMAO:


@Cheffie
Interessante Interpretation von F*ckbook. (y)
Aber Alltägliche "Lebenserfahrungen" im virtuellen Raum zu stellen & mit Freunden/Bekannten zu teilen das ist doch schon wirklich genial.
...... zumindest so lange man im entsprechenden Alter ist und sich ein bisschen wie "Neo" vorkommt. :ROFLMAO:

Greetz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte FB für viel kleiner und ineffizienter, als es sich gibt.
Zum einen gibt es einige Fakeaccounts und viele Karteileichen - da FB ja nichts löschen will, wird das ein nicht unerheblicher Prozentsatz sein. Es wird ähnlich sein wie in einem Forum: Jede Menge Anmeldungen, aber ein großer Prozentsatz von Usern mit 0 oder 1 bis 2 Beiträgen, die dann nie wieder auftauchen.

Insbesondere Leute meiner Altersklasse findet man selten auf Facebook. Ich sehe das an meinem Bekanntenkreis: Gerade die, die über 40 sind, haben zwar häufiger mal einen Account angelegt, ihn nach kurzer Zeit aber nicht mehr benutzt, weil sie nur wenige Bekannte gefunden haben und die sich dann bequemer per Telefon oder Email kontaktieren lassen. Außerdem lässt mit steigenden Lebensjahren das Bedürfnis, jedem zu erzählen, was man zum Frühstück gegessen hatte oder gerade die Sonne scheint oder oft sinnfreie, vorgefertigte Sprüche und Glücksnüsse zu posten, stark nach.

Auf Grund der vielen Presseberichte über den Börsengang von fb habe ich mal bei meinen Kontakten eine kleine Umfrage gestartet, wer überhaupt die Werbung sieht, die den Firmen und fb das Geld in die Kassen spülen soll. Ich werde nämlich nicht davon belästigt, ich habe in meinem Firefox Adblock Plus und BetterPrivacy installiert, das reicht.
Knapp ein Viertel sah schon vorher, ein weiteres Drittel nach meiner Umfrage keine Werbung, die Meisten schrieben, dass die Werbung von ihnen sowieso völlig ignoriert wird, weil sie in Facebook Kontakt zu anderen Leuten halten wollen, aber nicht einkaufen.

Facebook wird auch nie ein effizienter Marktplatz werden, da man nicht nach Artikeln suchen und vergleichen kann.


Viele Grüße,
2^n
 
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