kino.to: Werbevermittler verhaftet

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Das Geschäftsmodell des Filmportals kino.to basierte darauf, neben den illegalen Video-Streams Werbung zu platzieren und auf diese Weise Kapital aus der Plattform zu schlagen.
Daran haben nicht nur die Macher von kino.to gut verdient, sondern auch die Werbepartner selbst.
Und die wussten über die kriminellen Machenschaften bestens Bescheid - dieser Überzeugung sind zumindest die Behörden.
In einer bundesweiten Aktion wurden am Freitag Häuser und Geschäftsräume von Werbevermittlern durchsucht, zwei Männer wurden verhaftet - sie sollen nun nach Sachsen überführt und vor dem Landgericht Leipzig angeklagt werden, wo auch anderen Mitgliedern von kino.to bereits der Prozess gemacht wurde.
(siehe auch: https://www.supernature-forum.de/ww...410-fast-vier-jahre-knast-fuer-kopf-kino.html)

So weit, so gut - dass die Werbevermittler den Betrieb von kino.to entscheidend gefördert haben, ist nicht von der Hand zu weisen - denn ohne Zugang zu den Werbetöpfen hätte sich das nicht gelohnt.
Wo aber zieht man dann die Grenze?
Auf kino.to waren auch Werbebanner von namhaften deutschen Unternehmen zu sehen, und die können gewiss nicht bestreiten, dass sie nichts davon wussten - denn es wird genau beobachtet, auf welchen großen Webseiten die Werbung gut funktioniert und wo nicht. Die Unternehmen waren damit zumindest mittelbar die Finanziers dieser Plattform und müssten dementsprechend ebenfalls bestraft werden.
 
Auf kino.to waren auch Werbebanner von namhaften deutschen Unternehmen zu sehen, und die können gewiss nicht bestreiten, dass sie nichts davon wussten - denn es wird genau beobachtet, auf welchen großen Webseiten die Werbung gut funktioniert und wo nicht. Die Unternehmen waren damit zumindest mittelbar die Finanziers dieser Plattform und müssten dementsprechend ebenfalls bestraft werden.

Naja, das kann man so nicht sagen.

Meines Wissens nach gibt es doch Werbeagenturen, die die Werbung entwerfen und auch direkt "an dem Mann" bringen. Und die geben diese Werbeaufträge wahrscheinlich noch an Sub-Unternehmer weiter, die dann auf kino.to stoßen und die Werbung dort plazieren.
Die Besucherzahlen dürften die Gründe dafür wohl erklären...

Und wenn das Banner auf den Servern des Unternehmens liegt, die die Werbung "gekauft" haben, sehen die ja nur, dass das Banner 1 Mio. mal pro Tag aufgerufen werden und freuen sich. Dass das Banner von kino.to vermittelt wurde merken die doch gar nicht. ot:
Wahrscheinlich schon, die Besucherzahlen sprechen für sich ;)


Soweit mein Senf dazu :D.

Gruß
bastla
 
Die Werbekunden, also die Unternehmen, bedienen sich gerne der Werbevermittler, weil die aufgrund der Zielgruppen-Vorgaben recht gut steuern können, wo die Werbung ausgeliefert wird. Gleichzeitig werden den Werbekunden aber auch zahlreiche Auswertungen angeboten, anhand derer sie prüfen können, wie gut die Kampagne wirkt.

Sieht man z.B., dass die Kampagne auf Seite A super läuft und auf Seite B nur jeder tausendste Besucher klickt, dann deaktiviert man sie auf Seite B, um weniger Geld zu verbrennen. Es gibt ein paar wenige Kampagnen, wo es den Unternehmen nur um Reichweite geht, also nur nur darum, möglichst vielen Surfern möglichst oft das eigene Firmenlogo vor den Kopf zu hauen - da findet dann auch keine wirkliche Überwachung statt.

Ich bin mir aber sicher, dass viele namhafte Werbekunden genau wussten, dass ihre Werbung auf kino.to zu sehen ist - und dass sie das Geld dafür gerne bezahlt haben. Daher empfinde ich es als scheinheilig, ausgerechnet nur die Vermittler zu bestrafen, die ja nur das Bindeglied zwischen Angebot und Nachfrage sind.
 
Dann war mein Wissen bis dato ja (teilweise) nicht zutreffen :eek:.
Danke für den Hinweis :D.

ot:
Aber dass du weißt, welche Werbung da zu sehen war, überrascht mich ja schon :ätsch;) - oder hast du da auch noch einen Link :D?
 
Glaub es oder nicht - ich habe mich dort zwar sehr wohl um- mir aber nie etwas angesehen.
Ich hab so viel gekaufte Filme zu Hause liegen, die ich zuerst anschauen müsste :).
 
Oben