Fast vier Jahre Knast für den Kopf von kino.to

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Das Landgericht hat den "technischen Kopf" des geschlossenen Streaming-Portals kino.to zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt.
Offenbar hat nur sein Geständnis den 29jährigen Hauptangeklagten vor einer noch höheren Haftstrafe bewahrt.
In früheren Verfahren hatten die Richter bereits den hochgradig kriminellen Hintergrund der Plattform betont, deren einziger Zweck es gewesen sei, Geld mit systematischen Urheberrechtsverletzungen zu verdienen.

Mein Mitleid hält sich in Grenzen, auf die schöne Zeit mit Ruhm und Geld folgt eben nun eine weniger schöne.
Ob es sich unter dem Strich gelohnt hat, können uns die Angeklagten dann in ein paar Jahren erzählen.

Das Strafmaß scheint mir nicht unangemessen hoch - so lange man es nicht mit anderen Straftaten ins Verhältnis setzt...
 
Worauf bezieht sich die Frage, also welches Urteil meinst Du?

So lange die aktuellen Gesetze nicht geändert werden, ist es illegal sich Filme für lau anzusehen, wofür man normalerweise Geld bezahlen muss. Wenn sich nun jemand den Umstand zunutze macht, dass diese Gesetzeslage nicht übermäßig Beachtung findet und ein Geschäftsmodell entwickelt, bei der der Geld damit verdient, dass den Rechteinhabern Geld vorenthalten wird, dann sollte sich eines jeden Mitleid in Grenzen halten.

Der Verweis auf Strafen in anders gelagerten Fällen ist nur bedingt interessant (außer für den Betroffenen). Da mag - nach gesundem Menschenverstand - vielleicht eine Missverhältnis bestehen, ändert aber nichts daran, dass sich jemand gewerbsmäßig illegal verhalten hat.

Oder habe ich Dich jetzt falsch verstanden, hast Du was ganz anderes gemeint?
 
Da fällt mir ein Spruch aus der Internet-Wild-West-Zeit ein:
Don´t make money with Warez...
Hier geht es nicht um ein paar Filme welche "raubkopiert" und im privaten Bereich verteilt wurden sondern die Betreiber von kino.to haben richtig Kohle mit fremden Eigentum gemacht.
 
Und wie viele Millionen "Zuschauer" (sind die weniger schuldg?) gab es und finden nun das Urteil korrekt? Ist doch Heuchelei. Zumindest in meinen Augen.
 
Was genau ist den Heuchelei dabei? Keine Frage, die Nutzer haben sich ebenfalls illegal beteiligt. Und theoretisch müsste man sie auch dafür bestrafen. Und vermutlich gibt es auch "Poweruser", die durchaus eine Strafe verdient hätten (im Gegensatz zum 12-Jährigen, der's mal probiert hat). Allerdings trifft die Anbieter dieser Plattform (die ja konkret auf dieses illegale Angebot aufbaut), jeweils die gleiche "Menge" Schuld. Die Anbieter sind also der große Fisch und einen davon hat's getroffen.
 
Dass die Nutzer sich wohl nicht strafbar gemacht haben, haben einige Juristen schon gesagt - die Medienindustrie sieht das natürlich anders.
Eine Bestrafung der Nutzer lehne ich allerdings ab.
Die Betreiber haben gewerbsmäßig kriminell gehandelt, da gibt es nichts zu Beschönigen - auch wenn viele Leute den "Service" natürlich toll fanden. Das macht es aber nicht legaler.

Wenn wir aber beim Thema Heuchelei sind:
Viele Freunde von kino.to haben mit denen sympathisiert, weil sie den geldgierigen Medienkonzernen eins ausgewischt haben.
Die Macher von kino.to waren aber keine Robin Hoods, sondern ebenfalls nur von Geldgier getrieben. Daran hat sich von den Nutzern aber niemand gestört...
 
Wenn wir aber beim Thema Heuchelei sind:
Viele Freunde von kino.to haben mit denen sympathisiert, weil sie den geldgierigen Medienkonzernen eins ausgewischt haben.
Die Macher von kino.to waren aber keine Robin Hoods, sondern ebenfalls nur von Geldgier getrieben. Daran hat sich von den Nutzern aber niemand gestört...

und einige dieser Nutzer scheinen sogar kein bißchen besser zu sein als die geldgierigen Macher

Nach Kino.to-Urteil: Attacke auf Justiz-Webseiten
 
@weissnix

Das müssen nicht zwangsläufig Nutzer von Kino.to gewesen sein, wie #OpKino ja bestätigt. Was dahinter steckt: Sehr bedenklich, mit welcher moralischen Keule viele rumschwingen, wenn man sieht, dass Gewaltverbrecher in Deutschland oft nicht mal annähernd so hart bestraft werden und das Leid was sie anrichten, lässt sich nicht an Geld festmachen!
 
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