Was kann man immer loben - auch wenn es nichts zu loben gibt?

o0Pascal0o

Bruder von Johnny English
Hallo,

was könnte man an seinem Arbeitkollegen loben, wenn man auf nix kommt, was man loben könnte?

Vielen Dank

Pascal
 
Anlass? Dein Verhältnis zu ihm?
Je nachdem wären zB nicht allzu persönliche Dinge, die er nicht tut, zu nennen.
"Isst nie das Essen anderer aus dem Gemeinschaftskühlschrank" oder ähnlich lapidares.
Oder auch "Was ich total an ihm mag er kümmert sich sehr um die Sicherheit seiner Kollegen", wenn er nie ein Bier ausgibt..
 
Wenns für ne Rede ist, dann könntest du sowas nehmen wie: "Hat die Arbeiten immer zu seiner vollsten zufriedenheit erledigt" oder so.

Aber Achtung: Wenn du das in ein Arbeitszeugnis schreiben musst, dann ist vorsicht geboten denn AFAIK ist sowas nicht mehr erlaubt.
 
Wieso ist das nicht mehr erlaubt und wer hat das wo festgelegt?
Ein Zeugnis muss wahr sein, es muss aber auch wohlwollend sein.

Das ist manchmal ein schwieriger Spagat für den Zeugnisersteller, denn rein theoretisch macht er sich bei zu positiven (aber unwahren) Behauptungen einem neuen Arbeitgeber sogar regresspflichtig. Ist aber wohl wirklich eher reine Theorie, mir ist kein derartiger Fall bekannt. Trotzdem ist das u.U. nicht auszuschließen, wenn z.B. jemand im Personentransport tätig ist und der bisherige Arbeitgeber im Zeugnis wichtige Tatsachen verschweigt und es in der Folge (Kausalität) bei einem neuen Arbeitgeber zu Personenschäden kommt.

Die Formulierung Razorblades
Hat die Arbeiten immer zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigt.
würde ich auch als kritisch betrachten, keinen Menschen interessiert wie zufrieden der Arbeitnehmer mit seiner Aufgabenerledigung war. Wichtig ist nur, was der Arbeitgeber dazu meint. ;)

Manchmal ist es schon schwer, überhaupt etwas Positives über einen Kollegen zu sagen. Wenn er seine Arbeit immer gerade so macht, mal ein bißchen besser, mal ein bißchen schlechter, aber eigentlich nie gut oder sehr gut (wenn er also nach Schulnoten sich im Bereich 3- bis 4+ bewegt), was soll man da sagen?

Eventuell soziale Kompetenzen betonen, aber auch da muss man vorsichtig sein. Eine Überbetonung sozialer Kompetenzen wird vielfach auch negativ ausgelegt (ist ein Klatschmaul; kümmert sich um Dinge, die ihn nichts angehen; Sozialneid, usw.). Auch die Überbetonung von Selbstverständlichkeiten (Pünktlichkeit, Sauberkeit, Sorgfalt) ist eher negativ.

Festgelegt ist in der Zeugnissprache nur wenig, es gibt da eben übliche Formulierungen oder solche, die durch die Rechtsprechung als zulässig oder unzulässig beurteilt wurden. So hat man laut BAG z.B. keinen Anspruch auf eine Formulierung wie
Wir bedauern das Ausscheiden von Frau /Herrn … und wünschen ihr/ihm auf dem weiteren Lebensweg alles Gute.

Seitdem das BAG so entschieden hat, hat das Weglassen dieser Formulierungen in Zeugnissen erheblich an Bedeutung gewonnen (denn dann gibt der Arbeitgeber zu verstehen, dass er das Ausscheiden des Arbeitnehmers nicht bedauert). In Firmen mit "richtiger" Personalabteilung sollte man nämlich Zeugnisse durchaus zu schreiben und auch zu lesen wissen.
 
Persönliche Charakterzüge, Teamgeist, vorausschauend arbeiten, hilfsbereit, Pünktlich (zuverlässig), Kontinuität (gleichbleibende Arbeitsqualität), Trendsetter, gute Reaktion auf Veränderungen ...
 
Alle Mitarbeiter tragen zum Erfolg des Unternehmens bei.
Manche wenn sie kommen, manche wenn sie gehen.
Auch Herr X hat viel zum Erfolg unseres Unternehmens beigetragen.
 
Ein weiser Mensch hat mal gesagt:

Hast Du nichts Gutes über einen Menschen zu sagen, dann schweige lieber!
 
Danke Euch. Aber irgendwie war noch nicht das richtige dabei. Sowas hier sehe ich eher als Kränkung:
"Isst nie das Essen anderer aus dem Gemeinschaftskühlschrank" oder ähnlich lapidares.
Oder auch "Was ich total an ihm mag er kümmert sich sehr um die Sicherheit seiner Kollegen", wenn er nie ein Bier ausgibt..

Alle Mitarbeiter tragen zum Erfolg des Unternehmens bei.
Manche wenn sie kommen, manche wenn sie gehen.
Auch Herr X hat viel zum Erfolg unseres Unternehmens beigetragen.

Es soll schon positiv sein. Pünktlichkeit ist aber irgendwie zu grundsätzlich und allgemein. Ansosten in dieser Richtung, denke ich müsste es noch was geben.
 
Threepwood hat ganz zu Anfang nach dem Anlass und Deinem Verhältnis zum Kollegen gefragt. Das zu wissen wäre tatsächlich interessant, um eine Antwort zu geben.
 
Anlass ist einfach eine Befragung. Wo man über seine Kollegen etwas lobendes sagen soll. Nix wildes. Aber ich möchte Niemanden vor den Kopf stoßen.
 
Anlass ist einfach eine Befragung. Wo man über seine Kollegen etwas lobendes sagen soll. Nix wildes. Aber ich möchte Niemanden vor den Kopf stoßen.

Ist ja lustig, denn wenn man nichts gutes zu sagen hat, soll man trotzdem den Kollegen loben?

Da halte ich es wie Duftie
Ein weiser Mensch hat mal gesagt:

Hast Du nichts Gutes über einen Menschen zu sagen, dann schweige lieber!
 
Jeder Mensch braucht Anerkennung.
Ehrlich gesagtes Lob kann motivieren!

Gerade Menschen, die vielleicht auch aus guten Gründen abgelehnt werden brauchen Lob!!

Und genau DAS ist mitunter schwierig zu sehen, weil vieles einfach als selbstverständlich vorausgesetzt wird.
Man kann aber durchaus auch einzelne Eigenschaften einmal lobend hervorheben:
Du bist / Sie sind ein sehr gründlicher Mensch..
Ich habe den Eindruck Du bist / Sie sind sehr zurückhaltend was Beurteilungen anderer angeht. Ich finde es gut, wenn man nicht vorschnell über andere lästert.

... und dergleichen ...

vielleicht ist das hilfreich?
:)
 
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