Was ist nur mit der Musikindustrie los?

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Ich mache mir Sorgen um die Musikindustrie - große Sorgen sogar.
Laut wehklagend über sinkende Umsätze und praktisch nicht mehr vorhandene Gewinne, an denen nur die bösen Internet-Nutzer schuld sind - so kannten und mochten wir die Manager der Medienindustrie seit vielen Jahren.
Wenn sie mit hochrotem Kopf und Schaum vor dem Mund Raubkopierer auf eine Stufe mit Massenmördern und Kinderschändern zu stellen versuchten, dann boten sie uns stets beste Unterhaltung und waren jederzeit für einen Lacher gut.
In Gedanken sah man schon einst mächtige Plattenbosse im Schneidersitz vor dem Supermarkt hocken, mit der Mundharmonika im Anschlag...
Doch damit ist es nun vorbei: Die Musikindustrie hat ihre gute Laune wiedergefunden.
Anlass zu "echtem Optimismus" sieht Frances Moore, Chef des Branchenverbandes IFPI. Rob Wells von Universal Music legt mit geradezu Ekel erregendem Enthusiasmus nach: "Die Zukunft sieht extrem hell aus".
Und ein gewisser Edgar Berger von Sony Music betrachtet das Internet nun plötzlich als einen "Segen für die Musikindustrie".
Ob die alle bei einem Exorzisten waren?
Nein, sie haben nur endlich begriffen, dass das Internet der direkte Draht zum Kunden ist. Zwar sind die CD-Verkäufe weiterhin rückläufig - das Geschäft mit den Downloads, bei dem die Gewinnspanne ohnehin viel höher ist, explodiert aber geradezu - 30 Prozent Steigerung alleine im letzten Jahr.
So ganz ohne bösen Fingerzeig geht es aber natürlich trotzdem nicht.
Weiterhin gibt es im Kampf gegen die Internet-Piraterie viel zu tun, sagt Moore. Man kann das Problem nämlich nicht nur halb lösen: "Es nützt nichts, wenn man in einem Raum, in dem wertvolle Dinge liegen, eine von zwei Türen verschließt."
Na bitte, ganz haben sie ihren Humor also noch nicht verloren.
Trotzdem finde ich diese plötzliche gute Laune sehr suspekt - man muss die Jungs im Auge behalten!


Quelle bzw. Inspiration: Medien: Musikindustrie steht weltweit vor Wende zum Besseren - Musik - FOCUS Online - Nachrichten
 
Jetzt müssten unsere Politiker nur noch selbiges übers Internet und Computerspiele sagen und die Welt wäre in dieser Hinsicht, wieder heile :ROFLMAO:
 
achwas, in der Realität angekommen? Kein Stück, die gute Laune kommt wohl von den Dollarzeichen in den Augen. Denn der Raum mit den wertvollen Sachen hat nicht nur zwei Türen, der hat Kelleröffnungen, offene Fenster, kein Dach, bröckelnde Wände, Briefkasten-Schlitze und und und und. Und einige wertvolle Sachen sind sogar außerhalb des Raums anzutreffen. Indem ich zB meinen Kollegen USB-Sticks ausleihe.
 
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