Telekom, Vodafone und O2 suchen Wege aus der SMS-Krise

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
SMS-Kurzmitteilungen waren für die Mobilfunkprovider lange Zeit eine wahre Goldgrube. Gerade unter Jugendlichen ist es nicht unüblich, mit einem Dutzend hin und her geschickter SMS zu besprechen, was im direkten Telefongespräch in weniger als einer Minute besprochen wäre - ein lohnendes Geschäft.
Umso härter trifft die Provider nun ein Problem, welches sie sich quasi selbst eingebrockt haben - weil die mobile Internet-Flatrates immer günstiger werden, weichen die fleißigen SMS-Schreiber auf andere Dienste wie z.B. Skype oder natürlich das überaus populäre WhatsApp aus. Weil hier die Nachrichten über das Internet gesendet werden, fallen sogar bei der Kommunikation mit dem Ausland nur die Verbindungskosten an.
Weil kaum zu erwarten ist, dass sich dieser Trend wieder umkehrt, haben die Konkurrenten Telekom, Vodafone und O2 eine Allianz geschmiedet und wollen mit einer Eigenentwicklung zurück ins Nachrichten-Geschäft.
RCS-e heißt die Zauberwaffe, mit der noch im Frühjahr 2012 der Gegenangriff auf WhatsApp gestartet werden soll (Rich Communication Suite).
Die Besonderheiten: Nicht nur Nachrichten, sondern auch Bilder, Videos und andere Dateien sollen sich über den neuen Dienst versenden lassen. Dabei sieht der Absender, wie der Empfänger gerade mit dem Internet verbunden ist und ob es demnach eine gute oder schlechte Idee ist, ihm eine größere Datei zu schicken.
Die Technik ist keineswegs neu, wurde jetzt aber zum Hoffnungsträger erklärt.
Man darf gespannt sein, wie die Kunden davon überzeugt werden sollen, diesen Dienst zu nutzen - und wie die Provider damit Geld verdienen möchten.
Zusätzliche Kosten würden jedes noch so geringe Interesse der Kunden wohl schon im Keim ersticken, sofern kein signifikanter Mehrwert geboten wird.
Immerhin ist es löblich, dass man nach Wegen sucht, dem Kunden etwas Besseres zu bieten, anstatt den Zugang zu den alternativen Messengern kurzerhand zu sperren - auch solche Maßnahmen liegen ja durchaus im Bereich des Möglichen.
 
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