Todesfalle Kopfhörer? Verkehrsminister fordert Musikverbot für Fußgänger

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Es sind keine schönen Zahlen - im Jahr 2011 gab es seit 20 Jahren zum ersten Mal wieder mehr Verkehrstote als im Vorjahresvergleich.
Besonders alarmierend: Die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger ist um rund ein Viertel gestiegen.
Bundesverkehrsminister Ramsauer glaubt auch die Ursache dafür zu kennen: Die verstärkte Nutzung mobiler mp3-Player.
Immer mehr Menschen hören unterwegs Musik und bekommen von ihrer Umgebung nichts mehr mit.
"Mit lauter Musik oder dem Handy an den Ohren schlafwandeln sie über Straßen und Bahnsteige", so Ramsauer wörtlich.
Ob das jetzt allein der Grund für den Anstieg der Unfallzahlen ist, sei mal dahingestellt - in der Ansicht, dass das Tragen von Kopfhörern im öffentlichen Verkehr für Fußgänger ebenso verboten werden sollte wie für alle Fahrzeugführer, stimmte ich mit Ramsauer überein. Mir ist vor allen Dingen aufgefallen, dass die Teile immer monströser werden - die klassischen Ohrstöpsel sieht man immer seltener.

Ramsauer sagt Kopfhörern im Straßenverkehr den Kampf an

 
Nochmal: Warum muss es denn gleich wieder das Verbot sein? Man sollte dumme Politiker auch verbieten. So!
 
Welche Alternativen hat man denn, etwas durchzusetzen?
Mal abgesehen davon, dass Verbote das Problem ja auch nicht beseitigen, sondern es nur teurer machen.
 
dass Verbote das Problem ja auch nicht beseitigen, sondern es nur teurer machen.

Erstens das und zweitens: Wieso alle Leute bestrafen, wenn ein paar Leute es nicht hinbekommen, trotz Kopfhörer auf sich aufzupassen? Ich höre unterwegs (nur zu Fuß, nicht auf dem Fahrrad) auch fast immer Musik per Kopfhörer. Aber eben auf ner Lautstärke, die mir herannahende Autos noch durchlässt und Augen im Kopf hab ich auch. Ich fänd's jetzt irgendwie ziemlich bescheuert, wenn ich unterwegs nun keine Musik mehr hören dürfte, nur weil n paar Idioten da nicht aufpassen konnten.

Außerdem würd's mich mal interessieren, wie viele von den Verunglückten eigentlich wirklich Musik gehört haben. Ich verbuche das unter 'natürliche Auslese' und gut ist. Nur doof für die Autofahrer, die da mit reingezogen werden, obwohl sie nichts dafür können wenn en Fußgänger nicht aufpasst...
 
Auch ohne Kopfhörer bekommen viele Menschen nichts mehr mit von ihrer Umgebung!Es gibt sowohl bei den Autofahrern ,als auch bei den Fußgängern "Schwarze Schafe",die mit sich und ihrer Umwelt nicht viel anfangen können!LG MM!:foto!!°^°:alien3!°^°!!
 
Durchsetzen? Ich sehe nichts, was man durchsetzen müsste. Denken und Vernunft wären angebrachter. Sowie auch: Mündige Kinder erziehen und eigenverantwortliches Handeln. Das hatten wir hier doch schon diverse Male diskutiert.

Wer als Fußgänger nicht durch Musik im Straßenverkehr sterben möchte, weiß ja, was er zu tun hat....

Für Autofahrer gilt noch etwas anderes, da das Risiko andere mit in einen Unfall zu verwickeln ungleich größer ist. Fußgänger können größere Unfälle zwar auch verursachen, aber man betrachte sich mal die Wahrscheinlichkeiten der beiden Szenarien...
 
Also richtig klassisch sind ja eher solche Kopfhörer, wie du sie als Bild für die Meldung verwendest :ROFLMAO:
Mir persönlich ist es aber ziemlich wurst, ob es nun verboten wäre, oder nicht.

Ich hatte einmal, vor ein paar Wochen, Kopfhörer auf der Straße aufgehabt, besser gesagt, Ohrstöpsel.
Hier hatte ich schon ziemlich zu kämpfen, mit Fahrzeugen, die mich fast geschnitten hätten, oder der gleichen, das war mir doch etwas zu gewagt.

Generell höre ich keine Musik, auf der Straße, da sehe ich mich lieber um und achte darauf, was um mich passiert.
Ich denke, damit gehe ich ganz gut, wenn es denn sein soll, kann ich ja warten, bis ich in der Bahn, oder im Bus sitze, da haben andere die Sorge zu tragen :D
 
In 20 Jahren, wenn sich dann die geräuschlose Elektro-Mobilität durchgesetzt hat werden dann die Fussgänger verboten.

Haben wir eigentlich gerade Sommerloch, oder hat Frau Merkel ein Dummschwätzer Offensive ausgerufen um vom strauchelnden Bundespräsidenten abzulenken?
 
Ja, es wäre so einfach, wenn alle Leute vernünftig wären.
Wieso alle Leute bestrafen, wenn ein paar Leute es nicht hinbekommen, trotz Kopfhörer auf sich aufzupassen?
Ich bin der Meinung, dass ich mich im Stadtverkehr auch mit 80 km/h noch sicher bewegen kann. Aber ich werde bestraft, wenn ich das tue, weil andere das nicht schaffen.
Irgendwie auch ungerecht, oder?

Es gibt gewisse Dinge, da kann man den Menschen die Entscheidung einfach nicht selbst überlassen?
Du bist der Meinung, dass die Musik noch alle wichtigen Umgebungsgeräusche durchlässt. Ich hoffe nicht, dass Du eines Tages von einem leise surrenden Elektroauto umgefahren wirst :).
 
Es sollte nicht immer alles verboten werden, sonden eher etwas geboten werden:

"Vor jeder Person, die im Straßenverkehr Kopfhörer trägt, muss in einem Abstand von mindestens 3 aber höchstens 4 Metern eine andere Person mit einer Lampe gehen und alle anderen Verkehrsteilnehmer akustisch und optisch auf die Gefahr aufmerksam machen. Die Lampe muss aus einen mindestens 15cm durchmessenden Leuchtkörper bestehen, der rundum Rot strahlt. Bei Heiserkeit oder sonstigen Einschränkungen der akustischen Warnfähigkeit der voraus gehenden Person ist eine Zweiklang Horn Warnsignalanlage mitzuführen. (...)"

</satire>
 
Ich gebe da aber Natt i nord vollkommen recht.
Nicht erst seit jetzt ist bekannt, dass Musik in den Ohren lauter sein kann als ein sich nährendes Auto...

Ich bin somit klar gegen ein Verbot!
Für die Vollpfosten die noch immer nicht geschnallt haben,
dass Musik die direkt in die Ohren geht im besten Fall lauter ist als alles Andere
gibt es eh wenig Hoffnung.

Einmal, fast, hätte ich so einen mit meinem PKW erwischt.....
Es war wirklich knapp... Und wäre nicht ich das gewesen hätte ich mir gewünscht ihn
hätte es getroffen...
Früh um 4 Uhr Fahrradfahrer ohne Licht sind das Selbe Aufregnis.
Wenns nicht bestraft werden würde - einfach umnieten ;(
 
Ja, es wäre so einfach, wenn alle Leute vernünftig wären.

Ich bin der Meinung, dass ich mich im Stadtverkehr auch mit 80 km/h noch sicher bewegen kann. Aber ich werde bestraft, wenn ich das tue, weil andere das nicht schaffen.
Irgendwie auch ungerecht, oder?
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Na komm,.... der Vergleich hinkt aber ;)
 
Es gibt gewisse Dinge, da kann man den Menschen die Entscheidung einfach nicht selbst überlassen?
Du kannst aber nicht alles regulieren. Verbietest du jetzt Kopfhörer und Musik, musst du demnächst auch verbieten, auf offener Straße sein Handy zu bedienen - immer wieder gibt's Leute, die mit ihrem Handy beschäftigt sind und vor ein fahrendes Auto laufen.
Und dann darfst du nicht die Leute vergessen, die in eine Unterhaltung vertieft sind und deshalb nicht aufpassen. Also verbietet man am besten direkt alle Unterhaltungen. Oh, und Werbeplakate darf's dann natürlich auch nicht mehr geben, denn man könnte ja so ein Plakat betrachtend auch versehentlich bei Rot auf die Straße tapsen. Wer Ironie findet darf sie behalten - aber vielleicht wird das Problem dadurch deutlich. Irgendwo muss man mit den Verboten einfach Schluss machen, sonst laufen wirklich bald alle Menschen alleine, stumm und am besten noch mit Scheuklappen durch die Gegend.
 
Du bist der Meinung, dass die Musik noch alle wichtigen Umgebungsgeräusche durchlässt. Ich hoffe nicht, dass Du eines Tages von einem leise surrenden Elektroauto umgefahren wirst :).
Ich hoffe doch, dass Natti die Kopfhörer nicht über den Augen trägt und dass meine Verkehrserziehung von wegen "vor dem über die Straße gehen - erst nach links und rechts schauen" noch irgendwo im Oberstübchen nachhallt.
 
Ich hoffe doch, dass Natti die Kopfhörer nicht über den Augen trägt
Nee, da seh ich immer so schlecht, wo ich hinlaufe ;)

Wuahhh dann sehen sie doch aber das heranpreschende Elektrofahrrad nicht mehr.
Natürlich, daran hätte ich auch von selber denken können... Na dann eben Scheuklappen mit eingebauten Bewegungsmeldern! Wenn sich von rechts oder links etwas nähert, klappt an der Seite die Scheuklappe weg und verpasst einem einen Stromschlag, damit man das auch ja mitbekommt. :)
 
Wieso kommt mir die Diskussion so bekannt vor? :unsure:

Ach ja, jetzt weiss ich es wieder. Es war irgendwann in den 80ern, als die Walkman tragbaren Kassettenspieler ihre große Boomzeit hatten. Damals gab es dieselbe Diskussion - die irgendwann durch eine Analyse der Ursache der vielen Unfälle zunichte gemacht wurde: Der Anteil der Musikhörer lag bei unter einem Prozent und war über mehrere Jahre stabil ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das fiel mir auch als erstes ein, als ich den Startbeitrag gelesen habe. Ich wäre ebenfalls gegen ein Verbot, wenn diese Entscheidung anstünde. Natürlich ist jedes Unfallopfer eines zu viel, aber so lange nicht klar belegbar ist, dass das Musikhören mehr Opfer fordert als Fahrrad oder Ski fahren ohne Helm (um nur ein Beispiel zu nennen) sehe ich an anderen Stellen mehr Handlungsbedarf.

Ich selbst bin als Schüler schon von einem Motorrad angefahren worden. Aber nicht etwa, weil ich Musik gehört hätte, sondern weil ich abgelenkt war und dadurch den Abstand zur Bordsteinkannte falsch eingeschätzt hatte. Der Schritt an die Kante war dann tatsächlich der Schritt auf die Straße ... Damals und später nochmal habe ich in einem Schulzentrum gewohnt. Die Schüler brauchten keine Musik um sich in Gefahr zu bringen. Unachtsamkeit und Überheblichkeit reichen da völlig aus.

Auf kombinierten Wegen (Rad und Fußgänger) oder auf Straßen, die keinen Gehweg haben, ist es sicher sinnvoll, zu hören, was um einen herum passiert. Der von hinten kommende Fahrradfaher mit seiner Klingel oder der Lastzug auf der schmalen Seitenstraße zum Beispiel. Aber auch da bin ich der Ansicht, dass durch die Musik nicht mehr passiert, als ohne. Wenn ich an der Seite gehe und nicht plötzlich hin und her springe, werde ich nicht angefahren. Höre ich das Warnsignal eines Autos oder eines Fahrradfahrers nicht, weil ich Musik höre und das Fahrzeug fährt dennoch ungebremst weiter, dann ist es nicht die Schuld der Musik, dass ich angefahren werde, sondern die des rücksichtslosen Fahrers.

Wenn ein besoffener auf der Straße herumtorkelt und ich hupe um ihn zu verscheuchen, kann ich doch nicht einfach draufhalten, nur weil er nicht zur Seite geht. Mit Musik auf den Ohren muss ich mich als Fußgänger genau so umsichtig verhalten wie ohne Musik. Dann habe ich meine Pflicht erfüllt.

Und nochmal: Ich glaube nicht, dass ich mit Musik eher ohne zu schauen eine Straße überquere oder bei rot über die Kreuzung gehe. Ich kann herannahende Gefahren vielleicht nicht (rechtzeitig) wahrnehmen, blödelnde Jungs oder gackernde Mädels sind aber hier ebenfalls erhöhtem Risiko ausgesetzt. Oder die Leute, die beim Gehen per Handy intensiv diskutieren ...

Die Zahl der Eingeschränkten Menschen bei einem solchen Verbot ist für mich, gemessen an der (mutmaßlichen) Zahl der "Geretteten", deutlich zu hoch.
 
Btw: Wie hoch ist eigentlich die Unfallquote von Gehörlosen oder Schwerhörigen? Dürfen die dann gar nicht mehr alleine raus?
 
Dann muss jeder beim SMS oder Mail ablesen auch stehen bleiben.
Musik hören wird für alle Verkehrsteilnehmer verboten, denn es lenkt ja ab.
Unterhaltungen in Fahrzeugen geht ja gar nicht und dann schreiende Kinder erst?!?

Nein besser, wir schaffen alle privaten Fahrzeuge ab.
Überall Laufbänder ... ach nee zu gefährlich.
Die Umwelt ist ja so böse, überall lauern Gefahren.

Am besten man meldet sich Arbeitssuchend, bestellt alle lebenswichtigen Dinge über
einen Onlineversand und muss somit nie wieder das Haus verlassen.
Jede Wette, derjenige der das macht, fällt beim Müll raustragen die Treppe runter.


Ironietag vergessen, na und, wird schon nichts passieren.
 
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