Hoppla, die CD ist tot

Ich verstehe trotzdem nicht was das für Vorteile beim Mixing/Masterung haben soll. Im Studio arbeitet man in der Regel mit wave Daten. Wann soll denn dann der Schritt der Kompression kommen? Vor dem Senden zum Presswerk? Und MP3 heißt ja nicht einfahc dass die unhörbaren Anteile im hochfrequenten Bereich weggeschnitten werden (Edit: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil!) sondern nutzt psychoakustische Effekte wie Masking...

Welche CDs sind das denn bei dir? Würde ich mir gerne mal anhören...
 
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Die Kompression erfolgt auf mehreren Ebenen und teilweise schon bei der Aufnahme vor der Wandlung in Digitalsignale. Einige Instrumente werden immer komprimiert, ein akustisches Klavier hat z.B. eine über alles Dynamik von ca. 112dB, das kann eine CD gar nicht wiedergeben, da ist selbst theoretisch schon bei 92,4dB Schluss.

In wirklich guten Studios wird deswegen mit 24 Bit und teilweise sogar mit 32 Bit Wandlern und mindestens 48kHz, oft sogar 96kHz Auflösung gearbeitet und die Daten werden später herunter gemischt auf 16 Bit und 22kHz (mehr geht nicht bei 44,1kHz Sampling Rate, Grund: Shannon Theorem). Damit das funktioniert, muss schon komprimiert werden. Danach kommt die allgemeine Dynamikkompression für die erwünschte "Dichte" (was bei niedriger effektiver Dynamik für eine gesteigerte Lautheitswahrnehmung aber auch Sch...lechten Klang sorgt).

Eine Sache darf man aber zusätzlich nicht vergessen: Am Anfang der Kette steht bei akustischen Instrumenten und natürlich bei Stimmen immer Analogtechnik und wenn die nichts taugt, nutzt die gesamte hohe Samplingrate oder Bitauflösung nichts.

PS: bei MP3s wird nicht nur weggeschnitten sondern nach ca. 6 ms nach dem Start des Einschwingvorgangs das komplette Signal auf 1-3 Basisfrequenzen heruntergerechnet (Grundwelle und bei guter Codierung eventuell noch 1-2 Oberwellen), die ganze Feinmodulation in die Tonne getreten und nur noch die Sustain und Release Lautstärkekurve drüber gelegt. Dass wir das überhaupt noch als Musik erkennen können, grenzt an ein mittlerwes Wunder und liegt an der phänomenalen Rekonstruktionsfähigkeit unseres Gehirns, denn bei einer MP3 ist 90% dessen, was wir zu hören glauben, in Wahrheit gar nicht da sondern wird nachgebildet - man kann also sagen, dass wir uns nur einbilden, dass wir das "hören", was wir hören.
 
Wir hatten mal einen Dozenten bzw Tonmeister der auch genau das meinte: Mp3s sind für's Gehirn unglaublich anstrengend zu hören weil da soviel nachkonstruiert werden muss. Was das für physilogische/psychische Folgen hat ist nahezu unerfoscht...

p.s.
was Kompressoren bei der Aufnahme machen ist mir eigentlich klar, ich bezog mich auf darauf "daß die Sausäcke von der MI aus schäbigen Mp3's ihre CD's zum Verkauf brutzeln. " Das will ich nämlich nicht glauben....
 
Ach so! Ich auch nicht. Ist mir auch nicht bekannt, dass das irgendwer macht. Warum sollte man auch den zusätzlichen Rechenaufwand fahren?

Um aber auf das ursprüngliche Thread Thema zurück zu kommen:
Ich bin heute auf dem Weg von der Arbeit mal kurz durch den hiesigen Saturn getigert, da standen immer noch die selben ca. 20 doppelseitigen Regalreihen mit jeweils fast 10m Länge, und der Publikumsandrang sah auch normal aus - also zumindest hier stirbt die CD derzeit nicht aus.
 
Ich als in Köln wohnender mit dem angeblich größten Plattenladen der Welt (was ich imemr noch stark bezweifle) kann das eh nicht so nachvollziehen. Aber ich kauf in der Regel eher bei kleinen Labels... und sowieso viel online. Oft ist es ja sogar billiger im Ausland zu bestellen
 
Ich konnte es nur nicht so gut erklären wie Du, aber genau DAS habe ich damit ausdrücken wollen. Deine ausführlichere Erklärung stark einkürzt (komprimiert :ROFLMAO:) kommt doch fast hin?

Auf jeden Fall hören wir für viel Schotter Schrott. Natürlich mußte auch für die schwarzen Scheibchen einige Ecken eingedampft werden, aber halt nicht ganz so brutal wie die teueren silbernen Bierteller.. :devil
 
Das wiederum stimmt auch nur bedingt ;)

Theoretisch könnte eine LP besser sein als eine CD, wenn denn die Nadeln mitmachen würden, praktisch klappt das aber leider weniger. OK, man könnte natürlich den ca. 6000€ (oder 15.000€ für die neue Version) teuren analogen Laser-Abtaster für Vinyl LPs benutzen, dann sind audiophile Pressungen sogar besser (wenn sie noch nie mit einem Diamanten abgehobelt wurden), aber im normalen Leben, mit normalen Platten und bei einem normalen Budget ist das zumindest physikalisch nicht machbar.

Es dreht sich hierbei weniger darum, ob die CD besser ist oder nicht - in der praktischen Anwendung zuhause könnte sie es nämlich sein, denn sie kann die >90dB Dynamik liefern, was eine normale LP nicht hinbekommt -, sondern darum, dass in die CDs nur Müll (totkomprimierter Klangmatsch) gepresst wird, bei dem bei weitem nicht das ausgenutzt wird, was eine CD tatsächlich kann. Deswegen auch mein Beispiel mit der Dire Straits CD aus den 80ern und der "verbesserten" Neupressung von Ende der 90er. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.
 
Aha, wieder etwas schlauer. :) Natürlich war mir schon in den 60er Jahren bewußt, daß der Dynamik bei der schwarzen Rille Grenzen gesetzt sind, mechanische. Irgendwann fliegt der Diamant aus der Rille, oder Du mußt ein Pfund Wurst auf den Tonarm legen, daß der Fräßer in der Rille bleibt. Anfang der 70er Jahre hatten die Strolche doch Versuche gemacht, bis zu 12 Titel auf eine Plattenseite zu kratzen. Ich hatte da einen R & R Sampler in der Fason 100 Titel auf 4 LP's. Normal war für mein Shure 0,3 Gramm. Bei den Dingern flog der Arm bei dem Andruck schon bei einem Staubfussel aus der Rille. Da mußte bei manchen Titeln ein 10 Pfennig Stück auf den Übertrager....

Das Gelbe vom Ei waren die Vinyl ja auch nicht, aber zumindest waren sie mir um Längen sympatischer als die modernen Bierdeckel. Aber was soll's, noch nicht mal wenn Du im Konzert hockst, ist der Klanggenuß optimal. Kann er nicht sein, denn entweder Du bist zu nah, oder zu weit weg von den Lautsprecher (Türmen) Zu weit links oder rechts aus der Mitte bringen auch Abzug. Bei 20 Meter Abstand von der Lautsprecherbatterie bin ich im opimalen Hörbeireich der Mitten. Die Höhen hinken schon hinterher und die Bässe sind nur weit weg auf dem WC optimal zu genießen. Wißt Ihr was? Das TomTom unserer Uhr-Uhr-Uhrsteinzeitahnen, das hat's gebracht. :D
 
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