Hinweis Steve Jobs verstorben

Nachdem ich in gut 26 Stunden das Hörbuch von Steve Jobs' Biografie gehört habe, komme ich zu dem Schluss, dass er menschlich ein Arschloch war, aber wir diesem Umstand einige Neuerungen und Fortschritte der Technik verdanken.
Wenn er nicht gnadenlos ehrlich seine Mitarbeiter zur Schnecke gemacht hätte, wenn etwas nicht so funktionierte, wie er sich das vorstellte, dann wären Geräte wie iMac, iPod, iPhone und iPad nie entstanden - dann hätten Microsoft und Co. auch nichts zum abkupfern gehabt und die heutigen Computer wären vermutlich lange nicht so weit entwickelt, wie sie es sind. Klar, direkt "erfunden" hat er wenig - er hat eher komponiert - hat größtenteils Bestandteile von anderen Entwicklern zusammengefügt, ein paar eigene Ideen dazu gemischt und dann das Ganze perfektioniert.

Am besten gefallen mir seine Worte über Microsoft und Bill Gates: "geschäftlicher Erfolg war wichtiger als die Herstellung großartiger Produke, er wurde schließlich zum reichsten Kerl überhaupt und wenn das sein Ziel war, dann hat er es erreicht. Aber mein Ziel war das nie und ich frage mich letztendlich ob das sein Ziel war." ... "Selbst als sie den Mac gesehen hatten, waren sie nicht in der Lage in gut zu kopieren - sie haben es absolut nicht verstanden."

Bleibt abzuwarten, ob Jobs mit Tim Cook einen gleichwertigen Quälgeist "herangezogen" hat, der ebenfalls jeweils erst mit dem perfekten Produkt zufrieden ist.
 
@Bastelmeister
Uiui, das sind aber harte Worte. :(
Das ist aber allgemein bekannt, das Techiefreaks und Computerfatsos nicht in erster Linie ein goldenes Händchen haben in Altruismus/Empathie und korrektes Sozialverhalten auffallen.

Tatsache ist, das er einer der wichtigsten und kreativsten Köpfe der letzten 30 Jahre war und viele Teens & Twens
schätzen seine Produkte bis auf den heutigen Tag. :)

..... und ausserdem wo Licht ist, ist auch Schatten.



LG.
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Nun - wenn er seine Mitarbeiter konsequent und streng kritisiert hat, sofern etwas nicht seinen Vorstellungen entsprach, dann mag er dafür vor allen Dingen von den Betroffenen stellenweise für ein Arschloch gehalten worden sein.
Geradlinigkeit und Offenheit sind manchmal eben nur schwer auszuhalten.
Wenn es so war, dann war er meiner Meinung nach keines, sondern nur jemand, der seine Ziele nicht aus den Augen verliert und keine Kompromisse eingeht.
Wenn seine Kritik aber unsachlich und persönlich war, dann ist das auch kein geeignetes Mittel zum Zweck - dann war er halt ein genialer Denker mit charakterlichem Totalschaden.
Aber es ist müßig, darüber nachzudenken - ändern wird er sich jetzt nicht mehr :).
Und was die Worte über Microsoft und Bill Gates angeht - wenn sie den wahr sind, klingt da schmerzlicher Neid heraus. Ich bezweifle aber, dass er das überhaupt gesagt hat, denn Gates und Jobs hatten ein eher herzliches Verhältnis miteinander.
 
Jobs und Gates waren in wirklichkeit nie die erbitterten Konkurrenten die die Medien gerne aus ihnen gemacht haben.
Dafür waren die Zielgruppen einfach zu unterschiedlich.

Am Ende haben sie auch eher voneinander profitiert als andersrum.
Und wer weiß, vielleicht würde es Apple ohne die eine oder andere Unterstützung aus dem Hause MS schon lange nicht mehr geben.;)
 
Naja, wenn ich so mein und andere Unternehmen betrachte, in denen alle nett, freundlich und konfliktscheu sind und nichts funktioniert, dann wäre mir einer wie Jobs fast lieber...
 
Und wer weiß, vielleicht würde es Apple ohne die eine oder andere Unterstützung aus dem Hause MS schon lange nicht mehr geben.;)
Da könnte durchaus was dran sein, ohne dass ich jetzt Google anwerfe und nach eventuellen Tatsachen suche.

Ich muss da nur an damals denken, als der PC auf dem Markt erschien und seinen unglaublichen Siegeszug antrat. Die bis dahin erfolgreiche Firma Commodore blieb dabei auf der Strecke und von den Nachfolgemodellen des fast ebenso erfolgreichen Atari ST's der Firma Apple sprach kein Mensch mehr. Steve wurde im Jahr 1985 von Apple gefeuert und gründete die Fa. NeXT Inc., wo er dann einige seiner neuen Ideen mit Erfolg umsetzen konnte. Interessanterweise wurde NeXT Ende 1996 von Apple aufgekauft und Steve Jobs kehrte kurz darauf ebenfalls zu Apple zurück (mehr dazu im Link). Keine Ahnung wie es Apple geschafft hatte, während jener Zeit zu überleben, da müsste ich auch erst mal nachforschen.
 
@Supi: ich denke schon, dass dies wirklich seine Worte waren, zumindest kündigt der Biograf (Walter Isaacson) ausdrücklich Originalzitate an (im letzten Kapitel des Buches).
Wenn man vorher über die Biografie Steve Jobs etwas kennengelernt hat, weiß man auch, dass da Neid sicher keine Rolle gespielt haben wird.
Ja, Gates und Jobs waren nie verfeindet, aber es war schon ein harter Konkurrenzkampf, bei dem Jobs hin und wieder wirklich sauer auf Gates war. Als wirklich herzlich wird deren Verhältnis aber auch nie beschrieben. ;)

Im Großen und Ganzen kann ich aber das Buch nur empfehlen, da steht schon noch so einiges drin, was über die normalen Medien nicht unbedingt publik wurde. Allerdings neigt man dazu, Jobs am Ende trotz seines (wie Supi es nennt) charakterlichen Totalschadens eigentlich ganz sympathisch zu finden und ich speziell bedaure jetzt mehr als vorher, dass er so früh gehen musste, weil ich denke, dass er ganz viel von dem war, was Apple ausmacht.
 
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