Das Einwohnermeldeamt und die Daten

Jac Longdong

bekommt Übersicht
Bin mir nicht sicher ob ich hier richtig bin, aber hier gibt es doch sicherlich Sympathisanten der Piraten die sich auch etwas mit Offline-Datenschutz auskennen.

Bin letztens umgezogen und habe prompt einen Schrieb von der lokalen Kirchengemeinde bekommen der sich auf die Information des Einwohnermeldeamts berief und mich als neues Gemeindemitglied begrüßte.
Jetzt stehe ich vor der Frage: "Darf das Einwohnermeldeamt einfach so meine Daten herausgeben?"
Und vor der weiteren Frage: Wie gehe ich dagegen vor, soweit mir der Gesetzgeber überhaupt die Möglichkeit dazu lässt und was wird mich das voraussichtlich kosten? Die Stadt will ja immer für alles erst mal Geld sehen und davon abgesehen das ich ohnehin ständig pleite bin, hab ich derzeit noch Umzugskosten und drohende Hochzeit im Nacken.
Ich bin mir schon bewusst, daß das ohnehin nur ein sinnloses Aufbegehren ist und die Stadt bzw. die Angestellten dort mit oder ohne meiner Zustimmung die Daten einfach weiterverticken, aber ich bin halt ein kleiner Westentaschen-Rebell der jede Möglichkeit nutzt um Ärger zu machen.
 
Unabhängig davon, dass hier keine Rechtsberatung stattfinden darf, hängt Gemeinde, Steuerbehörde
und Gericht beim Thema Konfession stark zusammen und es gibt dazu auch eine Rechtsgrundlage. :)
 
ot:
Ist doch nett, dass diejenigen, die Geld (Kirchensteuer) von einem bekommen, sich um einen kümmern, man bezahlt sie ja schließlich dafür. Ich habe keinen solchen Brief von einer Kirchengemeinde bekommen, könnte natürlich daran liegen, dass ich sei nicht dafür bezahle - aber ich würde mich freuen, wenn andere, die ich bezahle, auch einmal Notiz von mir nehmen würden. Es wäre toll gewesen, wenn mir nach meinem letzten Umzug mitgeteilt worden wäre, wo sich z.B. welche Ämter befinden, wann die Müllabfuhr kommt, an welchen Aktionen man im Ort teilhaben kann usw.

Gut, mittlerweile weiß ich das alles, aber freiwillig hat es mir keiner gesagt ... ;)
 
hängt Gemeinde, Steuerbehörde
und Gericht beim Thema Konfession stark zusammen und es gibt dazu auch eine Rechtsgrundlage. :)

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, daß die Steuer abgegriffen und überwiesen wird. Nicht das die noch die Lebensgeschichte des Opfers an die Gemeinden funken.

Leider komm ich da vorerst nicht raus. Meine Verlobte will noch kirchlich heiraten, erst danach kann ich dieser Institution vollständig den Rücken kehren.

ot:
Ist doch nett, dass diejenigen, die Geld (Kirchensteuer) von einem bekommen, sich um einen kümmern, man bezahlt sie ja schließlich dafür. Ich habe keinen solchen Brief von einer Kirchengemeinde bekommen, könnte natürlich daran liegen, dass ich sei nicht dafür bezahle - aber ich würde mich freuen, wenn andere, die ich bezahle, auch einmal Notiz von mir nehmen würden. Es wäre toll gewesen, wenn mir nach meinem letzten Umzug mitgeteilt worden wäre, wo sich z.B. welche Ämter befinden, wann die Müllabfuhr kommt, an welchen Aktionen man im Ort teilhaben kann usw.
ot:


Jeder wie er möchte, aber ich möchte nicht das die Notiz von mir nehmen. Wie ich mittlerweile von einer alteingessenen Nachbarin erfahren habe, hatte dieser Brief wohl auch weniger mit "Wir kümmern uns um unser neues Schäfchen" zu tun, sondern eher damit das die Gemeinde nach schweren internen Streitigkeiten massiven Schwund hat.
Beim Ummelden wollten der Bürohengst noch glatt meine Telefonnummer haben. Er war recht pikiert als ich ihn fragte, was die ihn den anginge. "Für Servicezwecke" murmelte er dann. Selten so gelacht.
 
Wenn Du nicht möchtest, dass die Notiz von Dir nehmen, dann musst Du austreten, so wie es derzeit aussieht, bist Du freiwillig Mitglied in dem Verein.

Das ist wie bei jedem Verein, der was auf sich hält - auch ein Fußballverein möchte gerne wissen, wo seine Mitglieder wohnen (denn er muss die Einladungen zur Vollversammlung und zu Vorstandswahlen rausschicken können, ähnlich wie auch die Kirche) und häufig auch die Kontonummer zum abbuchen der Mitgliedsbeiträge haben ;)

PS: Vielleicht hätte ich noch dranschreiben sollen, dass derjenige, der die Ironie findet, sie auch behalten darf ;)
 
:ROFLMAO: QuHno :ROFLMAO: ich habe noch keinen Verein erlebt, der sich bei mir gemeldet hat, solange die "Mitgleidsbeiträge" - möglchst noch zu hoch - in der Kasse geklingelt haben. Z.B. hab ich es noch nie erlebt, daß das Finanzamt mich angeschrieben und gelobt hat, weil ich ein gesetzestreuer Bürger war und wieder mal brav den Mitgliedsbeitag zum wiedervereinigten Germanien geleistet habe. Nö, nur Binnenbriefe kommen von Ämtern. Wenn Sie nicht binnen....... oder: Sie haben binnen.....

Staatliche Banditen, die ollen Raubritter waren auch nicht viel inhumaner. :smokin

@ Jac Longdong, sei nicht voreilig, bedenke, die Kirchensteuer ist eine Versicherung gegen Fegefeuer! :devil
 
Nicht nur Behörden können untereinander Daten austauschen, sogar Privatpersonen können Eigentümerdaten vom Amt bekommen, wenn sie ein berechtigtes Interesse haben.:eek:
Wenn ich z.B. einen Bauplatz suche, kann ich beim Katasteramt nachfragen, wem ein bestimmtes Grundstück gehört. Das geht auch mehrmals.
Ähnliches gilt auch beim Meldeamt. Man darf diese Daten aber nicht für andere Zwecke missbrauchen, z.B. Werbung. Also mal eben zum Amt rennen und 500 Eigentümerdaten nachfragen, wäre auffällig.
 
ot:
ich habe noch keinen Verein erlebt, der sich bei mir gemeldet hat, solange die "Mitgleidsbeiträge" - möglchst noch zu hoch - in der Kasse geklingelt haben.
Dann solltest Du den Vereinen mal kräftig auf die Füße treten, denn sie sind laut Vereinsrecht verpflichtet, dich unter anderem zu Mitgliedervollversammlungen usw. einzuladen, streng genommen sogar schriftlich - auch wenn man das bei einem Kleckerverein schon mal gerne mündlich erledigt - denn ansonsten kannst Du Dein gesetzlich verbrieftes Mitbestimmungs- und Kontrollrecht nicht ausüben.
 
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