Neuigkeit Apple-Chef Steve Jobs tritt zurück

bastla

mit bastla_Assi
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iMac, iPod, iTunes, iPhone, iPad: Innerhalb eines Jahrzehnts hat Apple-Chef Steve Jobs mit seinen Geräten die digitale Welt verändert. Ob die Erfolgsstory weitergeht, ist ungewiss.

Es war immer die ganz große Inszenierung: Wenn Apple neue Produkte vorstellte, verschickte das Unternehmen nicht einfach nur eine Pressemitteilung. Stattdessen stellte sich Konzernchef Steve Jobs persönlich auf die Bühne vor hunderten geladenen Journalisten und Apple-Fans und präsentierte die Neuerungen in einer Show, die eher an einen Gottesdienst erinnerte. Erst die Predigt, dann die Offenbarung. Jobs sprach in diesen Momenten gerne von „magischen“ oder „revolutionären“ Geräten – und in vielen Fällen hat ihm der Erfolg Recht gegeben. Apple hat die Computerwelt nachhaltig verändert.

Dabei hatte alles gar nicht mehr gut ausgesehen für den Computerhersteller, der 1984 mit dem Macintosh gezeigt hatte, dass Computer auch Geräte für Endverbraucher sein können. Doch Firmengründer Steve Jobs hatte das Unternehmen 1985 verlassen und auf lange Sicht hatte sich herausgestellt, dass Apple ohne den als Visionär geltenden Machtmensch die Erfolgstorys nicht lange weiterführen konnte. Rund zehn Jahre später kam Jobs zurück – und machte Apple durch eine geschickte Kombination von Inszenierung und richtungsweisenden Produkten zur Kultmarke für den Massenmarkt.

1998: Der iMac bringt den Computer in den Monitor
Ein Computer aus einem Guss, verpackt in ungewöhnliches Design: Ein Jahr nach seiner Rückkehr zu Apple präsentierte Steve Jobs seine Vision, wie Computer künftig aussehen werden. Der iMac war ein All-in-One-Computer, ein Röhrenmonitor der gleichzeitig auch den gesamten Computer enthielt. Keinen Rechner mehr unter dem Schreibtisch, keine Monitorkabel, sondern nur noch ein Gerät, das sich zudem selbst für Computerlaien gleich nach dem ersten Einschalten relativ problemlos bedienen ließ. Dazu ein Gehäuse in poppigen Farben – die Rechenmaschine war plötzlich ein Lifestyle-Produkt. Heute ist der iMac, inzwischen ein schlanker Flachbildmonitor mit Alugehäuse, die führende Desktoplinie des Herstellers. Und kaum ein Konkurrent versucht sich nicht in ähnlichen Geräten.

2001: Der iPod als Walkman des digitalen Zeitalters
Drei Jahre später folgt der nächste große Aufschlag, ein Gerät, das den Grundstein für Apples heutigen Erfolg legen sollte. Der im Oktober 2001 vorgestellte iPod war ein für heutige Verhältnisse noch etwas klobiger Musikplayer, doch vor zehn Jahren eine wirkliche Innovation. Ein kompaktes Gerät mit der man die Musiksammlung auch unterwegs anhören konnte, schon das Startmodell hatte eine Festplatte mit fünf Gigabyte Speicherkapazität. Ein Drehrad auf der Oberseite des weißen Players diente zur Navigation. Bis heute hat der iPod zahlreiche Transformationen durchlaufen, manche Modelle sind bis auf Miniaturmaße geschrumpft, der iPod touch ist eine Multimediamaschine mit Internetverbindung – und auch der Ur-iPod hat im iPod Classic überlebt, inzwischen deutlich geschrumpft und mit der 30-fachen Kapazität des Vorbildes.

2003: iTunes erschafft den Apple-Kosmos
So stark der iPod den digitalen Lebensstil des vergangenen Jahrzehnts dominierte, war es doch die dafür nötige Software, mit der Apple seine künftige Produktwelt vorbereitete. 2003 öffnete der iTunes-Store mit 200000 Liedern, die man dort für jeweils 99 Cent herunterladen und auf Computer oder iPod abspielen konnte. In der ersten Woche verkaufte Apple, das damit die großen Musiklabel unter einem Dach vereinte, bereits eine Million Songs. Zwar geriet das Unternehmen wegen seines restriktiven Kopierschutzes – iTunes-Songs waren nur auf bei Apple registrierten Computern und iPods abspielbar – in die Kritik. Aber heute sind die Schlachten um den Kopierschutz geschlagen, die Musikindustrie und auch Apple bieten digitale Musik inzwischen kopierbar an. Und iTunes hat sich zu einer mit Software, Filmen und Büchern ausgebauten Schaltzentrale des Apple-Universums entwickelt, an der alle multimedialen Geräte des Herstellers hängen. Auch der App-Store für Mac-Computer folgt inzwischen diesem Prinzip und bindet die Apple-Nutzer immer stärker an das Unternehmen.

2007: Das iPhone verändert die Handybranche
Gerüchte um ein Mobiltelefon von Apple hatte es schon seit Jahren gegeben. Als Steve Jobs jedoch am 9. Januar 2007 auf der jährlichen Hausmesse Macworld Conference & Expo in San Francisco das iPhone vorstellte, hielt die Branche den Atem an. Ein internetfähiges Smartphone mit Touchscreen, leicht zu bedienen und vor allem durch kleine Programme erweiterbar, das war in dieser Form neu. Heute orientieren sich alle Handy-Hersteller an Apples Mobiltelefon und versuchen, den so geschaffenen digitalen Lifestyle auch in ihren Marken zu verankern. Branchenriesen wie Nokia scheinen bei diesem Wettrennen auf der Strecke zu bleiben, während andere im Fahrwasser des weltweiten iPhone-Kults plötzlich zu Playern werden. Softwaregigant Google etwa hat sich mit seinem offenen Betriebssystem Android und der immer schneller wachsenden Zahl von guten Android-Smartphones von Herstellern wie HTC oder Samsung zum wichtigsten Konkurrenten von Apple etabliert.

2010: Das iPad läutet das Post-PC-Zeitalter ein
Vorerst letzter Meilenstein der Erfolgswelle: Der Tablet-Computer iPad. Wie viele Produkte von Apple war die Idee eines tragbaren Touchscreen-Computers nicht unbedingt neu. Microsoft-Gründer Bill Gates hatte bereits viele Jahre zuvor ein solches Gerät präsentiert – ein Flopp. Apple jedoch schaffte es, mit dem leichten und intuitiv zu bedienenden iPad eine neue Gerätegeneration zu begründen. Steve Jobs rief selbstbewusst eine „Post-PC-Ära“ aus, der Touch-Computer wurde zum Verkaufshit, an den bis heute keiner der bisherigen Konkurrenten kratzen konnte. Ein Umstand, den Steve Jobs bei der Vorstellung des Nachfolgemodells im März 2011 genüsslich auskostete. „2010 war das Jahr des iPads“, höhnte der Apple-Chef in Richtung der iPad-Verfolger. „Ist 2011 das Jahr der Nachmacher?“ Und nicht zuletzt die Ankündigung von HP, immerhin bislang einer der größten Computerhersteller, sich von der Produktion von Tablets und Smartphones sowie vermutlich auch seinem PC-Geschäft zu verabschieden, zeigt, wie sich die Kräfteverhältnisse in Richtung Apple verschoben haben.

Fraglich ist nun, ob das auch ohne Steve Jobs so bleiben wird. Dem dominanten Apple-Gründer wird ein Großteil des Erfolges der letzten zehn Jahre zugeschrieben, die Ankündigung von Steve Jobs Rückzug sorgte folgerichtig zu Turbulenzen beim Aktienkurs des börsennotierten Unternehmens. Und Steve Jobs ist krank, sehr krank. Schon seit Monaten hatte er das operative Geschäft an seinen Stellvertreter und jetzigen Nachfolger Tim Cook abgegeben und war lediglich für die Präsentation des iPad 2 noch einmal auf die Bühne gekommen. Mit seinem formellen Abgang aus der Unternehmensführung beendet Jobs seine Ära bereits jetzt – und nimmt der bei vielen Apple-Käufern zu beobachtende beinahe religiöse Verehrung der Marke den Guru. Doch Cook hat bereits beweisen, dass die Geschäfte auch unter seiner Führung gut laufen können. Erster Testballon wird die nächste Generation des iPhone sein, das vermutlich im Oktober auf den Markt kommt soll. Ob die Erfolgsstory jedoch ein weiteres Jahrzehnt andauern kann, muss sich zeigen.

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Als Apple in Form einer Pressemitteilung und einer Mail an die Belegschaft mitteilte, dass der Firmengründer Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen von seinem Posten zurücktritt, traf diese Mitteilung die IT-Branche wie ein Erdbeben. Wir sagen Ihnen, was der überraschende Schritt für Apple bedeutet.

In der Mail an seine Angestellten schrieb Steve Jobs:

"Ich habe immer gesagt, dass wenn jemals der Tag kommen sollte, an dem ich nicht länger meine Aufgaben und Erwartungen als CEO von Apple erfüllen kann, ich der erste wäre, der Euch das wissen lässt. Leider ist dieser Tag gekommen.
Ich trete hiermit als CEO von Apple zurück. Ich möchte, so der Aufsichtsrat dies für möglich hält, als Vorsitzender des Aufsichtsrats, als Aufsichtsratsmitglied und Mitarbeiter von Apple behilflich sein.
Was meinen Nachfolger angeht, empfehle ich mit Nachdruck, dass wir unseren Nachfolgeplan erfüllen und Tim Cook zum CEO von Apple ernennen.
Ich glaube, dass die besten und innovativsten Tage noch vor Apple liegen. Und ich freue mich darauf, den Erfolg von Apple in einer neuen Rolle zu sehen und dazu beizutragen.
Ich habe bei Apple einige der besten Freunde in meinem Leben gefunden und ich danke Euch allen für die vielen Jahre, die ich neben Euch arbeiten konnte.

Steve"

Insbesondere der erste Absatz schürt die Sorge um Steve Jobs' Gesundheitszustand. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet jedoch aus Vorstandkreisen bei Apple, dass der Rückzug nicht als Zeichen zu werten sei, dass sich der Gesundheitszustand des krebskranken Steve Jobs drastisch verschlechtert habe.

Plötzlicher Abschied oder kalkulierter Rückzug?
Tatsächlich könnte der scheinbar plötzliche Schritt auch ein taktisch sehr kluger Schachzug sein: Dass Steve Jobs früher oder später aus Rücksicht auf seine Gesundheit von seinem Posten an der Spitze von Apple zurücktreten muss, war spätestens seit seinen mehrmonatigen Auszeiten 2009 und Anfang 2011 klar. Dementsprechend hat sich Apple auch bereits seit Längerem auf das Ende der Ära Jobs vorbereitet. Bereits im Mai wurde bekannt, dass man an einem Nachfolgeplan arbeitete. In diesem Plan, den Steve Jobs ja auch in seiner Mail erwähnt, ist Tim Cook ganz klar als der neue starke Mann an der Spitze des Konzerns vorgesehen.

Bereits von Januar bis Juni 2009 hatte Tim Cook das Unternehmen erstmals geleitet, als Steve Jobs unter anderem eine neue Leber transplantiert wurde. In diesem Zeitraum von nicht einmal einem halben Jahr konnte Cook unter anderem unter anderem eine ausgesprochen positive Aktienkurs-Entwicklung von plus 48 Prozent für sich verbuchen. Auch in seiner zweiten Amtszeit als Interims-CEO Anfang dieses Jahres trug Cook wieder maßgeblich zum Erfolg von Apple bei, das mittlerweile das wertvollste Unternehmen der Welt ist.

Kurzzeitige Kursverluste ohne Langzeitbedeutung
Auf diesem Höhepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung übernimmt Cook nun dauerhaft das Steuer der Firmengeschicke. Trotz dessen makelloser Bilanz drückten einige Anleger durch Panik-Verkäufe den Aktienkurs von Apple um zeitweise bis zu acht Prozent. Doch diese Reaktion war absehbar und unvermeidbar, sondern von der Apple-Führungsspitze um Jobs und Cook sicherlich auch längst einkalkuliert. Denn der Effekt wird sich bereits in wenigen Wochen wieder umkehren.

In bereits rund einem Monat wird Apple das iPhone 5 vorstellen und den Aktienkurs damit aller Voraussicht nach auf eine neue Höchstmarke klettern lassen. Gleichzeitig wird Cook so als erste offizielle Amtshandlung das neueste Modell des Geräts darstellen, das wie kein anderes für den aktuellen Erfolg von Apple steht. Und daher deutet alles darauf hin, dass Steve Jobs auch seinen letzten Auftritt als CEO genau so gestaltet hat wie jeden bisherigen: nämlich bis ins letzte Detail geplant.

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