Counter Strike als Sündenbock für Amoklauf in Erfurt

Jumper

Senior Member
Counter Strike als Sündenbock für Amoklauf in Erfurt

Zum Üben für den Amoklauf in der Erfurter Schule soll der Täter laut der FAZ den beliebten Ego-Shooter Counter Strike verwendet haben. Durch dieses Spiel soll der Amokläufer den Sinn für die Realität aus den Augen verloren haben.

Laut FAZ wird von Psychologen noch erkundet werden, 'ob der Massenmord für ihn Spiel oder das Spiel schon Mord war'. Wenngleich eine Begründung noch ausstünde, so sei Counter Strike jedenfalls nicht unschuldig an der Tat.

Chip-Online hingegen widerspricht dem Artikel der FAZ und findet, dass man lediglich nach einem leicht zu findenden Sündenbock gesucht hat, den man dann schließlich in Counter Strike fand.

Webreporter: red.devil

Quelle: http://www.shortnews.de/
 
Counter-Strike is bestimmt jedem hier bekannt, ich selbst kenne noch die ersten Versionen davon. Wo es noch Degee-Strike hies. Das Spielprinzip hat sich aber bis heute nich geändert. Als ich selbst diesem Spiel verfallen bin und auf fast jede Lan-Party dafür ging, muss ich gestehen dat ich meist danach Angst hatte durch die Straßen zu gehen, glaubte dat ich schon überall sniper sehe die auf meinen Kopf zielten. Das Spiel is einfach zu realistisch, besonders die Waffen. Wer da nich mehr Spiel von Realität unterscheiden kann, der verliert jedes Gefühl zu anderen Menschen.
Mich selbst hat es irgendwann mal gelanweilt: Scheiss Sniper, scheiss camper, scheiss cheater. :mad
 
Tut mir Leid das ich es jetzt so grass ausdrücke, aber dass ist alles Schwachsinn.

Ich bin seit Jahren in einen Sportschützenverein, habe zu Bundeswehrzeiten auch mit scharfer Munition geschossen, spiele auch regemäßig Ego-Shooter,

bin ich jetzt auch ein zukünftiger Amokläufer???

Wie Jumper schon gesagt hatte es wird ein Sündenbock gesucht. Ich sehe das wie mit den "Pornos", würde die es nicht geben, würde es auch mehr Vergewaltigungen geben, so in etwa sehe ich das auch mit den EGO-Shootern. Vielleicht etwas weit hergeholt, aber von Prinzip das selbe.

Nicht falsch verstehen, nur meine persönliche Meinung.

Steve
 
@Steve
Es gibt aber nun Menschen die werden mit bestimmten Situationen nicht so gut fertig als andere. Die die nicht so gut darin sind, bei denen fehlt meist nur ein kleiner Funke und deren Sicherung fliegt raus. Das kann man ganz leicht an einem Beispiel erklären: Ein Junge wird geschlagen, anstatt das er sich wert, frisst er die Wut in sich auf und sucht Dinge mit denen er sich abreagieren kann. Er verliert aber den Gedanken an diesen Vorfall nicht. Findet er nun etwas, mit dem er diesen Vorfall assoziert, kann es passieren das er irgendwann nichts mehr von beidem auseinander halten kann. Z. b. zwischen Spielen und der Realität. Außerdem wollen solche Menschen diese Probleme aus der Welt schaffen, aber mit reden is bei denen nichts.

Edit: Jeder ist ein potenzieller Mörder, solange der innerliche Geist gegenüber dem Körper beherscht werden kann.
 
mag ja sein, aber wie hoch ist die Chance, das diese Person, dann ausgerechnet diesen extremen Weg geht (in einem Sportschützenverein ist, EGO-Shooter spielt, Kinofilme verbietet etc.). Ich sehe das vielleicht etwas zu Kritisch, aber mich stört es, wenn jetzt 2,5 Mio. Sportschützen darunter leiden müssten, weitere Millionen nicht mehr entsprechende Games zocken dürften.

Die Politiker gehen in solchen Fällen immer den einfachsten Weg, die meinen, wenn Sie jetzt die ganzen Spiele/Filme verbieten würden, strengere Gesetzte für Sportschützenvereine rausbringen würden, dass es dann nicht mehr passiert, wer es glaubt.

Steve
 
Politiker könnten jegliche Spiele verbieten, aber jeder würde sich diese wiederum im Netz beschaffen. Also is dat nur ein Wunschtraum was sich viele vorstellen.

Der nächste Amoklauf steht sowieso schon bevor, seis Morgen, nächsten Monat oder erst nächstes Jahr. Keiner weiss es und keiner kann es verhindern. Faktoren für solche Taten gibt es überall, seien es jetzt Spiele, Eltern, Schulprobleme oder sonstige Dinge ihrer Art.

Jeder reagiert auf viele Dinge anders als andere, vielleicht gibt es welche die Amoklaufen wenn es keine dieser Ego-Shoter mehr gibt.

Hoffen wir das Beste und erleben nicht das Schreckliche.
 
Gähhn!!! - das ist doch alles schwachsinn!!!!!! Ich habe "Nightmare", "Muttertag", "Freitag der 13.", "Zombie" , "Maneater" und alle wichtigen Horrorfilme gesehen.

Von "Comando Lybia (auf dem C64)" bis "Wolfenstein" habe ich alle "bösen" Spiele auf dem Rechner gehabt. Seltsamerweise, wollte ich noch nie jemanden umbringen.

Fernsehen, Spiele und Filme machen keine Mörder.....
 
@Kuja
kennst du das Spiel in der Bar?
Einer trinkt 10 Bier und man merkt ihm nichts an, er is auch noch sehr gesellig. Ein anderer trinkt 2 Bier und fliegt anschließend schon in einen Tiefschlaff. Ein anderer wiederrum trinkt ein Bier, er merkt das es ihm schmeckt und er will mehr, aber irgendwann ist er so besoffen das er sich kaum noch unter Kontrolle hat.

Nehme man diese Situation auf ein Spiel auf, entweder derjenige fühlt sich davon gelangweilt wie der der 10 Bier trankt. Oder er is fasziniert davon und verfällt diesen Geschehnissen, wie der der 1 Bier trankt und dabei anschließend die Kontrolle über sich verliert.

Ich will damit nicht solche Dinge als Schuldig verurteilen, aber jeder nimmt alle Dinge in seiner Umwelt verschieden auf. Seis so :angel oder so :uzi
 
Richtig Subsys, jeder nimmt seine Umwelt unterschiedlich wahr. Darum ist es ja so unsinnig sie durch Ver- und Gebote zu verändern. Es wird immer solche potentiellen Amokläufer geben. wir müssen damit leben.

Als einzige würde ich villeicht überdenken ob man wirklich schon 18 jährigen eine Waffenbesitzkarte aushändigt. Das Mindestalter für den Sprengstoff- oder Personenbeförderungsschein liegt auch nicht ohne Grund bei 21.
 
@ Thargor und SubSys: Ihr habt ja recht. Ich habe wohl auch dämlich formuliert.

Ich bin nur immer wieder davon genervt, wenn nach solch schrecklichen Vorfällen immer gleich nach Verboten und schärferen Gesetzen geschrien wird - als ob das was bringen würde.
 
Gesetze sollen Frieden schaffen, aber sie bringen auch einschränkungen und somit Angst jedem dem damit Freiheiten genommen werden.

Das erinnert mich an einen Satz: Wenn der Krieg ausbricht, war dann der Frieden ein Gefängnis?
 
Erfurter Polizei-Sprecher: Kein Hinweis auf Einfluss von Computerspielen

- "Den Tathergang im Gymnasium könnte man auch aus jedem Trickfilm ableiten"

30 April 2002 15:37:45
Nach den traurigen Ereignissen in dem Erfurter Gutenberg-Gymnasium und der Diskussion über Gewalt in Computerspielen meldet sich nun erstmals die Erfurter Polizei zu Wort, die in diesem Fall ermittelt. Laut ihrem Sprecher, Detlef Kasch, handelt es sich bei der in der Wohnung des Amokläufers Robert S. sichergestellten Software um frei im Handel erhältliche Spiele. Allerdings müsse die Tat nicht in Zusammenhang mit diesen Computerspielen stehen.

Nach den traurigen Ereignissen im Erfurter Gutenberg-Gymnasium und der Diskussion über Gewalt in Computerspielen meldet sich nun erstmals die Erfurter Polizei zu Wort, die in diesem Fall ermittelt. Laut ihrem Sprecher, Detlef Kasch, handelt es sich bei der in der Wohnung des Amokläufers Robert S. sichergestellten Software um frei im Handel erhältliche Spiele.

Gegenüber der Financial Times Deutschlanderklärte der Polizeisprecher, dass der Inhalt der sichergestellten Spiele nicht den "üblichen Maß an Gewaltdarstellung" überschreite.

In den Medien war - teilweise mit falschen Behauptungen über Computerspiele ( wir berichteten) - eine Diskussion entbrannt, an der sich auch Politiker beteiligten. Detlef Kasch dagegen kommt jetzt zu einem ernüchternden Ergebnis: "Den Tathergang im Gymnasium könnte man auch aus jedem Trickfilm ableiten."

In dem Artikel "Computerspiele haben nur begrenzten Einfluss"hat die Financial Times Deutschland auch Experten befragt. Nach Ansicht von Tanja Witting, Leiterin der Studie "Wirkung virtueller Welten", sollten Eltern und Pädagogen in Gesprächen mit Kindern herausfinden, wie diese die Inhalte der in die Kritik geratenen Spiele erleben. Die Spiele seien "nicht die Ursache der Gewalt", so Wittig.

Der 24jährige Bremer Rami Allouni, Teamcaptain der Deutschen Counter-Strike-Mannschaft, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass es in Deutschland rund 500.000 Counterstrike-Spieler gäbe. "Wenn diese Unterstellungen richtig wären, hätten wir eine halbe Million potenzieller Amokläufer", so Allouni in Hinblick auf das in die Kritik geratene Spiel.

:uzi
 
Wenn die Medien nicht auch noch ihren Teil dazu beitragen!

Im Fernsehen,Radio und in der Zeitung kann jeder alles mitverfolgen. Jetzt denkt irgendsoeinpsycho er muß das was da Geschehen ist verfeinern und evtl. noch größer Aufziehen weil er sich mit dem Täter idendifiziert.
 
Ich lehn mich vermutlich jetzt ziemlich weit aus dem fenster, zumal ich eine recht friedliche und behütete kindheit verleben durfte, aber was mich ziemlich aufregt ist die tatsache, dass man die schuld immer zuerst bei spielen, den medien, dem leistungsdruck, der gesellschaft und weiss ich noch wo sonst sucht.

Der typ war verantwortlich. ER hat die waffe genommen und abgedrückt. Er ist im wahrsten sinne des wortes ausgerastet. Und das ist eine urmenschliche eigentschaft.

Die eltern unter Euch werden es bestätigen können. Der nachwuchs kann einen dermaßen auf die nerven fallen, dass man selbige verliert. Wer hat nicht schon mal die tastatur oder die maus in einem plötzlichen wutanfall böse traktiert?

Im UT-forum haben wir das auch schon diskutiert und ich wiederhole mich hier: Unschuldig sind die spiele sicher nicht. Es ist durchaus vorstellbar, dass durch ego-shooter die hemmschwelle zur benutzung einer waffe herabgesetzt wird. Aber deshalb CS, UT oder andere spiele verantwortlich dafür zu machen ist maßlos übertrieben. Bei verkehrs-unfällen von jugendlichen wegen überhöhter geschwindgkeit will auch niemand die formel 1 und die entsprechenden spiele verbieten und ich habe starke zweifel, dass es nach der erstausstrahlung von Robinson Crusoe zu vermehrtem auftreten von kanibalismus-fällen kam.

Zunächstmal sind wir selbst für unser handeln verantwortlich. Dann muss das unmittelbare umfeld untersucht werden: Die familie. Dann die schule und der rest des sozialen umfelds. Wie gesagt, gewalt-spiele tragen ihren teil zur katastrophe bei, in meinen augen aber nur so viel, wie ein einzelner regentropfen für eine pfütze verantwortlich ist.
 
@-=SubSys=-: ich fand dein beispiel mit dem alkohol gar nicht so schlecht, aber das würde dann konsequenter weise heißen, wenn die spiele (*hautaufdieshooter**supermedienträchtig**endlichdiegefahrgebannt* ;) )verboten werden, dann müsste auch der alkohol (*aberderbringtnochgenugsteuern*) verboten werden.

Vielleicht bin ich zu sarkastisch, aber ich finde man soll die gesellschafts- bzw. erziehungsprobleme einer leistungsgesellschaft (*immerdruckhaben*,*nurdiekohlezählt*) (ich möchte hier mal die vorteile einer solchen gesellschaft ausser acht lassen, da die hier nicht zur diskussion stehen), nicht mit billigen (*sichrühmenzurlösungbeigetragen,problembehoben*) verbieten von shootern verkaufen.

zum thema alkohol, wenn man einen alkoholiker fragt, warum er säuft dann kommt immer eine antwort, der oder die sind schuld. aber ich glaube, er vergisst wer die flasche ansetzt.

vielleicht ecke ich mit manchen an, ich möchte auch die shooter nicht mit alkoholiker gleichsetzen, aber das ist meine meinung zu dem thema.
 
Original geschrieben von Thargor
Richtig Subsys, jeder nimmt seine Umwelt unterschiedlich wahr. Darum ist es ja so unsinnig sie durch Ver- und Gebote zu verändern. Es wird immer solche potentiellen Amokläufer geben. wir müssen damit leben. (...)

Genau, aber das will offensichtlich keiner Einsehen. Das das Leben ist nun mal mit Risiken verbunden, und auch mit immensem Aufwand ist keine absolute Sicherheit vor solchen Problemen zu erreichen, aber das ist wohl zu unbequem. Bei Tausenden von Schülern rasten pro Jahr einige aus, das ist einfach so, das einzige was man tun kann, ist iher Zahl zu reduzieren...
Wenn man dann den Ruf nach Sicherheit und Kontrolle nach so einer Tat zum Wahlkampfthema machen kann, wird das natürlich ausgeschlachtet.
 
Ich will das mich jeder kennt!


so hat es der Amokläufer in Erfurt vor seiner Tat einmal gesagt und nun ist es passiert, jeder kennt ihn. Jetzt frage ich mich, vielleicht hatte er einen Gedanken an seinen Tod dabei gehabt. Denn wenn er stirbt, stirbt jeder Gedanke an ihn, vielleicht hat ihm dieser Gedanke Angst gemacht und er wollte dies ändern.
 
Wenn man denn unbedingt die Verantwortung sucht so wird man sie am wahrscheinlichsten im Elternhaus finden. Kindererziehung ist eine harte Sache, keine Frage, aber eine ihre Aufgaben ist es, dass am Ende dabei ein Mensch herauskommt, welcher in der Lage ist auf eigenen Füssen zu stehen. Dazu gehört auch die Kritikfähigkeit und Problembewältigung. Beides sind Eigenschaften welche der Mörder von Erfurt nicht besessen hat. Kaputte Typen kommen immer aus kaputten Verhältnissen. Es mag Ausnahmen geben, die fallen jedoch kaum ins Gewicht. In einer Gesellschaft, in der der Ferseher die Rolle des Erziehers übernommen hat, wachsen noch viel mehr von diesen Irren heran. Hier helfen keine Gesetze sondern nur intakte soziale Bindungen innerhalb der Famillie.
 
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