Oskar Maria und seine Gedanken zu Egoschootern

Punkattack

assimiliert
Er saß im Gymnasium ein Reihe vor mir, war der Kaspar vom Dienst und hatte bereits eine unrühmliche Karriere quer durch alle Gymnasien im schwäbischen Reutlingen hinter sich gebracht. Seine Eltern gehörten zur Kaste der Unternehmensmillionäre und versuchten mit viel Geld und guten Worten ihrem Filius den Weg zum Abitur zu bahnen. Unsere Klassengemeinschaft war ein wilder Haufen, kaum durch die Lehrerschaft zu bändigen, aber dieser Hugo übertraf alles. Während wir als 15jährige Schwachsinnige uns in den Pausen wilde Schlachten mit Wasserpistolen lieferten, brachte Hugo regelmäßig eine echte Knarre in die Schule mit. Und vor der versammelten Klasse zeigte er, wie man mit dem Revolver umgeht, wie man ihn durchlädt und welche Durchschlagskraft verschiedene Patronen so haben.

Das Klassenzimmer hatten wir mal wieder ordentlich unter Wasser gesetzt, die kommende Geographiestunde nahm sowieso niemand ernst. Unser Pauker begutachtete den Wasserschaden, zuckte resignierend mit den Schultern und begann mit dem Unterricht. Hugo raschelte mit den Händen unter der Tischplatte, das störte. Mit einer schnellen Bewegung bückte sich der Lehrer, schaute unter den Tisch und entdeckte Hugos Hände, die mit der Knarre spielten. Er wurde laut: „Gib sofort die Wasserpistole her“ und fasste unter den Tisch. Doch Hugo war schneller. Er war aufgesprungen, ein paar Schritte zurückgewichen, hielt seien Waffe locker an der Hüfte, lud eine Patrone in den Lauf und erklärte cool: „Von Ihnen lasse ich mich nicht entwaffnen!“

Jetzt erkannte auch der Geographiepauker seinen Irrtum. Er wurde aschfahl im Gesicht und verlies wortlos das Klassenzimmer. In dieser Stunde tat sich nichts mehr, wir alle saßen ruhig auf unseren Stühlen und harrten der Dinge die da kommen sollten. Auch in der nächsten Stunde erschien zuerst kein Lehrer, die Sache wurde lächerlich. Wie konnte das gesamte Kollegium so feige sein und sich vom Kaspar Hugo einschüchtern lassen. Derweilst sonnte sich Hugo in seinem Ruhm und erzählte jedem, der es hören wollte oder nicht, dass er es jetzt aber mal richtig einem Pauker gezeigt hätte. Denn schließlich habe keiner das Recht ihn zu entwaffnen.

Nach einer langen Wartezeit wurde unser Religionslehrer als Unterhändler in die Klasse geschickt, um die Situation auszuloten. Dem gelang es mit ein paar Sätzen Hugo zur Herausgabe der Waffe zu überreden. Wir alle wurden nach Hause geschickt, damit war die Episode zu Ende.

Der Vorgang ist lange her, spielte Anfang der siebziger Jahre in einer gutbürgerlichen Umgebung. Damals wurde von der Sache kein großes Aufheben gemacht, Hugo flog wieder mal von der Schule. Die Eltern bekamen Stress mit dem Jugendamt. Weiter ist nichts passiert und auch in der Zeitung stand nichts darüber. Heute würde alles ganz anders ablaufen. Die Lehrerschaft würde die Polizei alarmieren, diese würde mit einem Sondereinsatzkommando mit Spezialwaffen und schusssicheren Westen anmarschieren, die Medien wären mit Übertragungswagen life dabei. Das ist die eine Seite. Und auf der anderen Seite würde vielleicht ein junger Dummkopf stehen, der vom Spiel am Computer mit Quake, Counterstrike, Unreal Tournament oder Wolfenstein eine ganz andere Vorstellung von der Macht der Waffe in der Hand hat. Er ist der finale Terminator, der keine Angst kennt und der ausgestattet mit mächtigen Waffen und starker Lebenskraft hinauszieht, um sich die Welt untertan zu machen und den Medien zu zeigen, was für ein toller Fighter er ist.

Will sagen – nicht das Gewaltpotential unter jungen Leuten hat sich seither geändert. Persönlich habe ich eher den Eindruck, dass die heutigen Teens selbst hier in Frankfurt erwachsener agieren, als meine Generation zur damaligen Zeit. Aber neu sind die Allmachtsphantasien , die die heutige Computergeneration überkommt, wenn man am Bildschirm im Alleingang Planeten vom Übel befreit oder sich in zahllosen Duellen als der gnadenloseste Fighter bewährt. Und sehr viel größer ist auch das Medieninteresse geworden. Extreme Reaktionen von Kids rufen ein riesiges Medieninteresse hervor. Man wird zum Megastar für kurze Zeit, etwas was andere in ihrem ganzen Leben nie erreichen werden.

Das ist auch der Grund warum ich angesichts des tragischen Vorfalls in Erfurt hier in den BoardNachrichten etwas darüber schreibe. Im Netz und auf den Boards tummeln sich Legionen von Hardcore-Dattlern, die virtuell schon ganze Heerscharen von Gegner gnadenlos niedergemäht haben. Wir wissen – alles ist ein Spiel, eine Fiktion, ein Traum, ein virtuelles Erlebnis. Und seit gestern wurde uns erneut klar – manchmal wird für junge Leute diese virtuelle Welt zur Realität. Grund genug unsere Einstellung zu diesen gewalttätigen Spielen zu überdenken.
Quelle: http://www.gibtnet.de/phpNuke/

:ROFLMAO:
 
nett

Oskar Maria, wirklich nett, aber doch einfach ein bischen zu oberflächlich, greultaten verschiedenster amokläufer mit der 2D brille zu betrachten.

aber ich sage euch, diese brille ist bei vielen leuten, die was zu sagen haben im umlauf.

und die haben es meist versäumt ihren präventiven aufgaben nachzukommen und suchen nach ursachen und lösungen nach dem motto:

aha, gefunden: hat mit waffen und töten zu tun...unreal tournament ist also schuld.

oje, damals hätte ich also nie zorro oder rauchende colts oder gar die tagesschau sehen dürfen. nun ich spiele unreal und bekenne mich nach obengenannten schlussfolgerungen mindestens 2378 virtuelle gegner getotet zu haben.

ich bin ein virtueller massenmörder

ach und eh ichs vergesse im reallife bin ich Sozialpädagoge und arbeite mit kindern zwischen 3 un d6 jahren.

:ROFLMAO: :ROFLMAO:
 
Ist euch mal aufgefallen das immer das erste was schuld hat der PC oder der Fernseher ist ?
Zitat vom ZDF : "Er hat eine Vorliebe für Brutale Killerspiele und die Heavy Metal Band Slipknot gehabt !"
Na und ? Hat jemand nach der Familieren Situation gefragt ? Oder nach kontaktschwierigkeiten zu anderen Personen ? NEIN ! Diese Brutalo Filme und Spiele haben immer Schuld. CounterStrike können wir jetzt vergessen, denn jetzt wird es 200 % indiziert :mad .

Gestern in Sat.1 kam ein "Blitz-Spezial" über einen Jugendlichen der Seine Eltern und seine kleine Schwester mit einer Katana Klinge getötet hat. sein Vorbild : Squall Lionheart und Cifer aus Final Fantasy VIII ( ab 12 J. ). Das ist ein Rollenspiel in dem eine Liebesstory im Vordergrund steht, und in dem in der ganzen Geschichte niemand "stirbt". Wenn ein Mitglied des eignen Teams "stirbt", dann ist es bloß "KO" und kann geheilt werden. PS : Der Jugendliche war 19 Jahre.

Sorry, aber mir als Kenner fast jedes Ego Shooters kann keiner erzählen, dass NUR Spiele Schuld an solchen Vorfällen haben. Wenn man mal alle meine "Virtuellen Opfer" zusammenzählt, dann bin ich über die 100.000 Marke schon lange drüber weg und bin keineswegs Brutal und ein potenzieller Amok-Läufer. Die Familiere Situation ( z.b. Erziehung ) hat da sehr großen Einfluss drauf ob ein Jugendlicher Ausklinkt oder nicht.

Die Ursache solte also nicht in den Spielen und Filmen gesucht werden, sondern bei den Eltern und Verwandten, die die Kinder erziehen.

So, das war meine Meinung.

Jetzt eure !
 
Da habe ich was passendes bei heise.de gelesen. Hat eine recht reißerische Überschrift... Trotzdem: Nur noch Teletubbie-Spiele, ganz ohne Aua?? Ich denke der Nutzen eines solchen Verbots würde sich in Grenzen halten, da man, wenn man es denn wirklich will :))) auch an die ausländischen, unzensierten Spiele rankommt. Nicht das es jemand machen würde, gell? :ROFLMAO:

Stoiber will Gewalt in Computerspielen verbieten

Als Reaktion auf den Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt sprach sich Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber für ein Verbot von Gewaltdarstellungen in Computerspielen aus. Auf einer Landesdelegiertenversammlung seiner Partei in München sagte der CSU-Chef, die Gesellschaft brauche dringend eine Diskussion über Akzeptanz und Nachfrage von Gewalt und größere Intoleranz gegenüber deren Verherrlichung.
Am gestrigen Freitag erschoss ein 19-jähriger ehemaliger Schüler des Gymnasiums 13 Lehrer, zwei Schüler und einen Polizisten, bevor er sich selbst das Leben nahm. Nach Polizeiinformationen war der Amokläufer ein "sehr aktives" Mitglied eines Schützenvereins und besaß Besitzkarten für langläufige Waffen.
Uwe Wetter vom Berufsverband Deutscher Psychologen erklärte, Gewaltdarstellung in Fernseh- und Videoprogrammen sowie auf dem Computer konditioniere potentielle Täter. Das Training durch Videospiele schaffe zusätzliche Schießkompetenz, so der Psychologe Bernd Jötten. Polizeipsychologe Adolf Gallwitz vertritt die Ansicht, die Beschäftigung mit Gewalt und Rache werde gefördert durch Computerspiele oder Filme, gegen Amokläufer gebe es jedoch keinen 100- prozentigen Schutz. Schüler und Lehrer sollten vielmehr auf Hinweise achten, die es häufig vor einem Amoklauf gebe und diese Tat zum Anlass nehmen, über Gewalt und Konfliktbewältigung zu sprechen und mehr Verantwortung für einander zu übernehmen. (rop/c't)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch ganz klar, dass die diskussion wieder aufflammt. Spiele zu indizieren ist ein sehr einfaches mittel, mit dem man unter beweis stellen kann, dass man handelt. Gleichzeitig hat man den vorteil, dass man niemandem auf die füsse treten muss. Außer ein paar zockern, die aber ohnehin eine höchst suspekte randgruppe der gesellschaft darstellen.

Man kann die tatsache nicht wegdiskutieren, dass spiele wie UT bei gewaltbereiten menschen die negative tendenz eher verstärkt, aber dieses eine argument, dass man überhaupt noch anführen kann, trifft auch auf zig andere faktoren zu!

Tatsache ist, dass noch kein massaker mit UT (nur stellvertretend) begangen wurde. Zunächst gibt es zwei faktoren, dass jemand zum amokläufer wird: Ein typ (seltsamerweise sehr, sehr selten frauen!) dreht durch und hat eine waffe.

Dafür, dass waffen in umlauf kommen, kann UT mit absoluter sicherheit nichts. Bleibt also die frage, was den typen zum durchdrehen bringt. Ein computerspiel? Ein 19 jähriger entschliesst sich in seine frühere schule zu gehen und ein blutbad anzurichten, weil er jeden abend am computer durch virtuelle welten rennt (die übrigens nie wirklich echt aussehen) und gegner abschiesst? Wohl kaum.

Da liegen die ursachen doch eher tiefer. Was weiss ich, was jemanden dazu bringt auszurasten. Als kind von der wickelkommode gefallen, vom vater geschlagen, von der mutter verlassen, vom onkel misbraucht, in der schule verhauen, von den mädchen ausgelacht, von den lehrern nicht ernst genommen... Da können viele sachen zusammen kommen. Alles schlimme sachen, die die entwicklung eines kindes, eines jugendlichen oder auch eines erwachsenen negativ beeinflussen können.

Es wäre naiv zu behaupten, ein spiel wie UT hätte in einem solchen fall KEINEN einfluss. Aber es kommt doch auch keiner auf den gedanken die formel 1- spiele zu verbieten, wenn wieder mal einer auf einer landstraße bei einem waghalsigen überholmanöver beim frontalcrash eine familie mit in den tod reisst.

Selbst wenn thriller und horror-filme verboten würden, spiele indiziert und nachrichten mit potentiell gefährdendem inhalt nicht gesendet würden. Auch wenn bücher mit gewalt-stories aus dem handel genommen würden und spielzeugpistolen geächtet würden. Egal was man in dieser richtung unternähme, es würde trotzdem immer wieder amokläufe passieren.

Computerspiele zu verbieten ändert meiner meinung nach nichts.
 
Tom & Jerry : Oh mein Gott, die killen sich gegenseitig und das ist ein Programm für kleine Kinder ! Sofort Verbieten !

Es ist nachgewiesen das Computerspiele die Agressionen abbauen, und nicht aufbauen. Wenn ein Jugendlicher nicht ganz Gesund im Kopf ist und die Eltern ihn schlecht erzogen haben, dann passiert sowas. Ich selbst bin 16 und spiele auch UT, CS und all die Ego Shooter und das schon seit Jahren und bin noch dazu im Football Verein, bin trotzdem kein Amok-Läufer. Ich habe Serious Sam 1 in 2:30 Std. mit ca. 2750 kills abgeschlossen und bin trotdem noch nicht ausgeklinkt und bin Amok-Gelaufen. Was ich damit sagen will ist das die Schuld nicht bei den Medien und Computerspielen gesucht werden sollte, sondern bei den Eltern, und dem Sozialen Umfeld.

Und das CounterStrike verloren ist, ist ja sowieso klar. Für die BPjS ist CounterStrike jetzt ein Brutales Killerspiel, und kein Sportlicher Wettstreit mehr.

@ Stoiber : So bleibst du nicht lange Kanzler ( wenn es überhaupt dazu kommt ), zumindest stehen die nächsten Generationen nicht auf deiner Seite.
 
uiuiui

Seit 3 Jahren höre ich Slipknot, Kittie, Disrespect und der gleichen.
1. Handeln deren Lyrics nicht im geringsten irgendwelchen Massenmorden
und
2. Sie fordern auch nicht dazu auf

es ist schwachsinn Greueltaten auf Musik oder Gewalt im Fernsehen oder halt Ego- Shooter zu schieben. Sie suchen nur Gründe, welchen sie nicht kennen und darum Angst vorhaben. Bei den Klatschtanten kommt es gut an und es sorgt für Furore!! Und das :kotz mich regelrecht an!!!
Die Texte von Slipknot handeln über den Schmerz, meißt im Bezug auf Liebe und nicht von Gewaltaten!


:devil BEZ :devil
 

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und weiß ich noch ganz vergessen hab. CS spiel ich auch noch, vielleicht brütet in mir der nächste Amokläufer.
Abe jetzt mal im Ernst: Sorry, dass ich leicht makabere Witze reiss, aber das kott einen echt an!!

Gruß
Bez
 
Punk - im Sinne einer friedlichen Gemeinschaft möchte ich dich bitten, gerade *diese Nachrichten nicht mehr per copy&paste weiterzutragen, sondern nur noch als Link anzubieten.

Wenn du mehr wissen möchtest, so bin ich bereit, die das näher in einer Mail zu erklären.

Nein, keine Zensur, nur ein ***wirklich, WIRKLICH*** gut gemeinter Rat.
 
Hi Brummel,

das würde mich jetzt auch mal interessieren - Man kann ja nicht behaupten, dass Punk aus dem
Zusammenhang gerissen zitiert hätte.
 
Ich habe extra "per mail" drum gebeten - es geht nicht um das WAS, sondern "DASS". Falls ihr das nicht einseht, werde ich Supi bitten, das Topic rauszunehmen, denn er weiss, warum ich das so meine.
 
Original geschrieben von Brummelchen
Ich habe extra "per mail" drum gebeten - es geht nicht um das WAS, sondern "DASS". Falls ihr das nicht einseht, werde ich Supi bitten, das Topic rauszunehmen, denn er weiss, warum ich das so meine.

no comment :ROFLMAO:
Punk
 
Ich habe mich heute mal mit Mitschülern Unterhalten, und dabei ist heraus gekommen, das allein in meiner Klasse 15 von 28 Schülern potenzielle Amok-Läufer sind, weil wir gern Linp Bizkit und diese Gruppen hören und weil wir alle Ego Shooter ( @ Punky ;) ) mit Blood Patches spielen. Wir haben aber alle keine Probleme Zuhause, und da kommt es hert und nicht von Spielen und Filmen.

@ Brummelchen : Hä ? :confused
 
Punk, lach ruhig, ich hab auch schon Schweine kotzen sehen. Mit deinem jugendlichen Leichtsinn hab ich auch schon ne ganze Menge vebrochen - öffne deinen Horizont und nimm meinen Rat an: es ist nicht alles "Wohlfühlboard"
 
Ich kann mir denken, worauf Brummel 'raus will, aber Punk hat doch eindeutig die Herkunft des
Textes schon am Anfang angegeben und auch nichts als sein geistiges Eigentum hingestellt. Ich
glaube, auch ohne direkten Link findet hier doch jeder den Weg zu Oskar Maria ;)
 
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