Android@Home - Google zieht bei Dir zu Hause ein

Supernature

Und jetzt?
Teammitglied
Android@Home - unter diesem Schlagwort verfolgt Google, was uns seit Jahren als Vision verkauft wird: Das völlig vernetzte Zuhause.
Die (inzwischen nicht mehr ganz so sichere) Vormachtstellung im Internet genügt dem Unternehmen nicht mehr, jetzt will Google auch zu Hause das Kommando übernehmen.
Als zentrale Plattform soll dabei das Betriebssystem Android dienen.
Nach den Vorstellungen von Google will man künftig in praktisch jedem elektronischen Gerät einen Chip unterbringen, der es erlaubt, dieses Gerät über Android fernzusteuern.
Und das scheint mehr als nur Phantasie zu sein - auf seiner Entwicklerkonferenz I/O gab Google dieser Tage bekannt, dass an der Entwicklung gearbeitet wird und man Ende des Jahres (in den USA) bereits entsprechende Geräte kaufen kann.

Das Smartphone würde damit quasi zur Universal-Fernbedienung werden.
Man stelle sich nur mal vor:
Der Wecker wird auf 7:30 Uhr programmiert, um diese Uhrzeit schalten sich Musikplayer und das Licht im Schlafzimmer ein, der Heizlüfter im Bad beginnt schon zehn Minuten vorher zu laufen, und bis man aus der Dusche steigt, ist auch schon der Kaffee fertig.
Ob man diese Vorstellung reizvoll oder grauenvoll findet, liegt sicher im Auge des Betrachters - und das genannte Beispiel ist nur eine schöne Spielerei.

Und selbstverständlich gibt es auch Risiken - wenn ein vom Smartphone zum "Life-Controller" mutiertes Gerät zum Beispiel in falsche Hände gerät, lässt sich damit allerhand Unfug anstellen.

Dass derlei Techniken kommen werden, steht für mich allerdings außer Frage.
Einen echten Durchbruch kann und wird es aber nur geben, wenn herstellerunabhängige Standards geschaffen werden und nicht jeder Hersteller versucht, die Kunden in seinem proprietären Mikrokosmos gefangen zu halten.
 
Klingt beängstigend, vor Jahren habe ich zu Freunden gesagt:
Irgendwann kann man in der Wohnung nichts mehr tun, ohne daß es ein Computer "weiß".

Damals wurde ich verlacht, heute dürfte den Herrschaften das Lachen vergangen sein.
Ich kann mir nicht helfen:
Orwells "1984" ist fast schon Realität,
bleibt nur zu hoffen, daß Aldous Huxleys "Schöne neue Welt" nicht Wirklichkeit wird.
 
Ich finde, es ist eine geile Mischung aus "beängstigend", "cool" und "langweilig".

Beängstigend weil dann (das ist nur ein im Moment noch überspitztes Szenario) der Arbeitgeber schon Bescheid weiß wenn du an dem Tag nichts weiterbringst weil du zu Hause auf Grund von Verdauungsstörungen zu viel WC-Papier brauchst und er deshalb an diesem Tag deinen Gehalt kürzt...

Cool weil ich gerne in einer futuristischeren Welt leben würde (ohne den ganzen Überwachtungs-Klim-Bim oder zumindest mit einer wahrhaft verantwortungsbewussten Instanz (gibt's vmtl. eh nicht))...

Langweilig weil ich mir denke, wo ist denn da der Spass dabei wenn man das schon kaufen kann. Da schraub' ich lieber selbst an meinem Router herum der dann die Steckdosen, PC, etc. steuern kann...
 
Die Diskussion kam schon auf, als sich die dicken Datenleitungen Ende 2000 durch ATM/SDH bis an die Haustür durchgesetzt haben. Wenn ich mir dann allerdings 10 Jahre später ansehe, wie viel (wenig) Automatisiertes inzwischen nur Wirklichkeit geworden ist, sehe ich die Grenze in den dafür notwendigen technischen Geräten.

Bleibt zu hoffen, das in Zunkunft zumindstens für so was immer mehr Technik verfügbar wird.

Gesetzlich wird die Gesellschaft dabei sowieso wieder dem technischen Fortschritt hinterher hinken ... ;)
 
Das ist so ein Beispiel, was ich oben ansprach. Sieht toll aus, funktioniert bestimmt auch super - aber es ist und bleibt proprietärer Murks.
Apple kann sowas in seine Richtung entwickeln, Google kann sein eigenes Süppchen kochen - und wenn alle fertig sind, kommt sicher auch noch Microsoft hinterher und tut so, als habe es das gerade erfunden. Jeder wird für seine Variante Fans finden, die sich dann gegenseitig vorhalten, warum ihre Lösung die einzig Wahre ist - aber etwas für den Massenmarkt wirklich Brauchbares und vor allen Dingen kostengünstiges wird dabei nicht heraus kommen.

Es kann doch sicher nicht schwer sein, einen Schnittstellen-Standard für elektronische Geräte zu definieren, an den dann alle andocken können - das hat für die Hersteller der Panels dann auch den Vorteil, dass sie sich ganz darauf konzentrieren können, ihre Oberfläche zu der besten zu machen - da bleibt immer noch genügend Raum für eigene Kreativität.
 
... Apple hat sicher im Entertainmentbereich die Nase vorn, aber ich meinte eher solche Technik.

Bestimmt properitär, aber da setzt sich sicher die universelle Variante durch und dann ...:)
 
und wenn alle fertig sind, kommt sicher auch noch Microsoft hinterher und tut so, als habe es das gerade erfunden.


Microsoft sitzt eher gähnend da und fragt "Jungs, erfindet ihr auch mal was neues?"

Bill Gates Haus « Licht 2.0

So neu ist das schon seit Jahren nicht. Ich bezweifle, dass in Gates Setup ein Blackberry oder Konsorte fehlt, für die mobile Steuerung des zentralen Servers. Ob gut oder schlecht sei mal dahingestellt, denn immerhin kann man ja sämtliche Verbindung nach aussen auch abstellen, sodass das Haus ein Inselsystem wird. Spätestens mit einer Axt ein wenig auf der letzten Meile rumhacken.. ;)

LG
 
Tja so differenziert, wie das gedacht ist kommt es auch daher. Keiner hat sicher Lust sich ständig nur seine Liebligsmusik anzuören oder von automatisch das Licht eingestellt zu bekommen
-> ich bin traurig ... es wird dunkel - ich bin glücklich - es wird hell :)
Das würde ja heißen man weiß immer schon lange vorher was man will. Bei mir ist das leider nicht so.

Aber beim Verlassen des Hauses darauf hingewiesen zu werden, das die Kaffeemaschine, das Bügeleisen oder der Herd noch an sind, unterwegs die Informationen zu bekommen, das der Strom ausgefallen ist oder das das die Tür oder ein Fenster geöffnet worden ist wäre schon cool.
Von so etwas wie eine differenzierte Steuerung für meine Heizung oder eine einfache Klimaanlage, die ich an mein Heizungssystem anschließen kann mal ganz zu schweigen.

Keine Frage -das sind heute alles Sachen die schon lange möglich sind ... teilweise steinalt ... aber leider immer noch für den Normalbürger unbezahlbar und ich find da wird es spannend. Ob nun Apple, MS oder Google ist mir egal - bezahlbar wäre das Kriterium und nicht so eine utopische Laborinstallation die keiner je haben wird.

Und haben die Jungs von MS z.B. schon was gebracht ... ??? Ich finde da nichts in den letzten zwei Jahren.
 
Google will und muss Geld Verdienen.

Wie verdient Google Geld, wenn ich von denen ein Werkzeug in die Hand bekomme das meine Kaffeemaschine bedient?

Warum sind die Links in den Googletreffern (jetzt meine ich die Suchmaschine) seit paar Wochen verschlüsselt?

Die Grundidee "Wir speichern das Internet" ist schon länger obsolete, seit geraumer Zeit ist "Wir übernehmen die Weltherrschaft" aktuelles Thema.

Abstellen wird kaum gehen -> Nicht das Haus wird zur Insel, sondern man selbst.
 
Google will und muss Geld Verdienen.

1. Es werden diese kleinen Gadgets in alle Haushaltgeräte eingebaut. Inwieweit google damit etwas verdient ist unklar.

2. Es geht google nicht nur ums Geld. Es geht google auch nicht um die Weltherschafft. Es geht google aber mit Sicherheit darum sich eine Zukunft in einem sehr herausfordernden Markt zu sichern.
 
1. Es werden diese kleinen Gadgets in alle Haushaltgeräte eingebaut. Inwieweit google damit etwas verdient ist unklar.
Guten Morgen, Herr Vordack. Ihre Kaffeemaschine meldet, dass der Kaffeevorrat zur Neige geht. Dürfen wir Ihnen die Marke ABC empfehlen?
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Bitte sagen Sie laut und deutlich: "Ja, ich will!" und wir werden Ihre Bestellungen dem Händler 0815 übermitteln.
2. Es geht google nicht nur ums Geld. Es geht google auch nicht um die Weltherschafft. Es geht google aber mit Sicherheit darum sich eine Zukunft in einem sehr herausfordernden Markt zu sichern.
Letztendlich geht es nur ums Geld. Alles andere soll dazu dienen, auch zukünftig Geld verdienen zu können.
 
Guten Morgen, Herr Vordack. Ihre Kaffeemaschine meldet, dass der Kaffeevorrat zur Neige geht. Dürfen wir Ihnen die Marke ABC empfehlen?
*Werbejingle der Marke ABC*

Auch Kaffeesahne ist nicht mehr in ausreichenden Mengen vorhanden. Die Marke XYZ hat gerade ein interessantes Sonderangebot.
*Werbejingle der Marke XYU*

Wir haben die Bestellung bei Ihrem bevorzugten Onlinehändler bereits vorbereitet. Vielleicht möchten Sie sich auch einmal von den besonderen Vorteilen einer Bestellung bei unserem zertifizierten Händler 0815 überzeugen?
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Bitte sagen Sie laut und deutlich: "Ja, ich will!" und wir werden Ihre Bestellungen dem Händler 0815 übermitteln.

Ich habe doch nichts anderes behauptet. Was Du hier swchreibst ist bis jetzt noch kein Fakt, könnte es aber werden.

Letztendlich geht es nur ums Geld. Alles andere soll dazu dienen, auch zukünftig Geld verdienen zu können.

Stimmt so nicht ganz. Es geht auch um die Existenz der Mitarbeiter (Wenn Du es so willst, ja, es geht darum dass die Mitarbeiter ihr Geld bekommen), nicht nur um Herr Zuckerberg. Natürlich, wenn man alles aufs komplett rudimentäre herunterbricht dreht sich ALLES nur ums Geld, nur diese Sichtweise finde ich äußerst primitiv und "billig". Wer so sieht macht es sich zu einfach zu sagen "alles ist Scheisse".
 
Ich habe doch nichts anderes behauptet. Was Du hier schreibst ist bis jetzt noch kein Fakt, könnte es aber werden.
Google verdient u.a. Geld mit Werbung. Android könnte ich mir schon jetzt als "Betriebssystem" für eine Vielzahl zukünftiger Haushaltsgeräte vorstellen (von Kühlschrank über die Waschmaschine bis hin zur Kaffeemaschine, Toaster und Staubsauger), dank WLan ist noch nicht mal die Verlegung von Kabeln zum Vernetzen nötig.

Das könnte natürlich auch für den Verbraucher Vorteile mit sich bringen, z.B. eine einheitliche Bedienung, Benutzerführung und Programmierung für Waschmaschine, Backofen und Multimediacenter.

Das wird imho ganz sicher kommen, die endgültige Marktdurchdringung wird aber einen längeren Zeitraum benötigen. Schon aus dem Grund, dass es sich teilweise um Haushaltsgeräte handelt, die man nur alle 10 Jahre mal ersetzt.

Und wer kauft sich einen neuen Kühlschrank, nur weil es jetzt welche mit Android@Home gibt? Natürlich wird es auch solche Kunden geben, aber das wird eine Minderheit sein.
Stimmt so nicht ganz. Es geht auch um die Existenz der Mitarbeiter (Wenn Du es so willst, ja, es geht darum dass die Mitarbeiter ihr Geld bekommen), nicht nur um Herr Zuckerberg.
Die Mitarbeiter interessieren doch eine Firma wie Google nicht. Natürlich behauptet man etwas anderes, weil es opportun ist. Siemens hat sich beim Verkauf seiner Handysparte an BenQ auch einen Dreck um die Mitarbeiter geschert.
Natürlich, wenn man alles aufs komplett rudimentäre herunterbricht dreht sich ALLES nur ums Geld, …
Willkommen in der Realität!
… nur diese Sichtweise finde ich äußerst primitiv und "billig". Wer so sieht macht es sich zu einfach zu sagen "alles ist Scheisse".
Firmen handeln betriebswirtschaftlich und betreiben Gewinnmaximierung. Je größer eine Firma und je internationaler/globaler ihr Markt ist, desto ausgeprägter ist dieses Verhalten. Wegen der Anonymität der großen Menge an Beschäftigten fällt es natürlich auch umso leichter, rein nach betriebswirtschaftlichen Aspekten zu entscheiden, selbst wenn Mitarbeiter von diesen Entscheidungen negativ betroffen sind.

Nur die Rendite bzw. die Dividende für die Aktionäre ist ausschlaggebend.

Der gute onkelhafte Gründer einer Wirtschaftsdynastie, der noch jeden Hilfsarbeiter mit dem Vornamen kennt und sich tatsächlich Sorgen und Wohl und Wehe seiner Beschäftigten macht ist ausgestorben und war schon in der Vergangenheit ein äußerst seltenes Exemplar. Und von diesen wenigen Einzelfällen haben sich einige dieses Image aus Gründen der eigenen Legendenbildung wohl auch noch selbst gestrickt.
 
@Grainger

Wenn das Deine ehrliche Sichtweise ist tust Du mir ehrlich leid. (Dies soll keine Beleidigung sein)
 
Kann ich dann auch etwas von Deinem Mitleid ab haben? ;)

Grainger hat nur geschrieben, wie es ist - und nicht, dass er das so gut findet.
Und ich stimme mit seiner Sicht überein, vielleicht sehe ich es sogar noch drastischer.
Alles ist der Rendite untergeordnet - und zwar tragischerweise nicht lang-, sondern meist nur kurzfristig. In einem Unternehmen arbeiten heute keine Menschen mehr, sondern ein Unternehmen verfügt über "human ressources" - eine anonyme Manövriermasse, beliebig austauschbar und einen Dreck wert.
 
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