Ubuntu Natty Beta1 Kurzbericht

ZuluDC

assimiliert
Gestern habe ich das kommende Ubuntu 11.04 installiert (Desktop-CD x86). Bei der Installation konnte ich wählen ob während dieses Vorgangs die aktuellsten Pakete in den Sourcen genommen werden sollen (also vielleicht 1 oder 2 Tage neuer als auf der CD selber). Sprache wählte ich Deutsch mit Hang zum tastaturisierten Schweizer Ländchen. Gnome aber erschien nach der Installation in englisch und irgendwo im Menü unter System - Einstellungen oder System - Systemverwaltung musste dieser Umstand korrigiert werden, wobei zuerst noch Pakete für die deutsche Sprache runtergeladen werden.

Der proprietäre Nvidia-Treiber wurde direkt ohne jegliche Nachfrage installiert. Die Unigine-Benchmarks liefen zwar, aber ohne Sound. Zuerst muss man OpenAL (libopenal1) installieren und da es direkt nicht lief habe ich auch noch python-openal reingepfriemelt, welches es aber evtl. gar nicht brauchen würde. Irgendwo gibt es da aber noch Bugs, denn noch immer war kein Klang den Boxen zu entnehmen. Abhilfe schuf das Erstellen eines Eintrages in der /etc/openal/alsoft.conf mit drivers = alsa. Ganz astrein ist es aber nicht, denn wenn ein Benchmark läuft und ich wurstle auch noch im Internet rum und habe vielleicht auch noch gedit offen, kann es nach 2-3 Minuten zu harten Rucklern kommen, die die Tastatur resp. jeglich Eingabe verunmöglichen. Das Ruckeln löst sich zwar wieder schnell in Luft auf, aber dummerweise kann der Fall erfolgen, dass die Tastatur ausser Betrieb gesetzt wird. Die Maus geht noch, aber es folgt keine Reaktion mehr auf das Klicken - man muss rebooten, obwohl Sound oder Film weiterläuft. Flash ist auch so ein Kandidat.

Ich vermute es liegt u.A am proprietären Nvidia-Treiber, da ich das Problem manchmal auch unter Maverick habe, wenn auch seltener. Apropos Audio: Da Linux und Windows den Audioausgang meiner Soundkarte anders belegen und ich nicht immer umstöpseln will, muss ich den Ausgang unter Linux mittels pavucontrol konfigurieren. Unter "Konfiguration" wähle ich "Analog Sourround 5.1 Output + Analog Stereo Input" anstatt des bei mir nach der Installation standardmässigen "Analog Stereo Duplex" (vielleicht war es auch "Analog Stereo Output"...die Macht des Vergessens...). Den Druckertreiber hatte ich schnell installiert, aber ich musste rebooten um den Drucker verfügbar zu machen. Der Scanner (Epson) wurde schon seit eh und je gleich erkannt ohne Hand anzulegen.

Software ist logischerweise ziemlich aktuell - letztes LibreOffice, Firefox 4.0. Gnome ist noch in der alten Version: 2.32irgendwas. Wer PPAs nicht scheut, dem sei der "Y PPA Manager" empfohlen (Web Upd8: Ubuntu / Linux blog: Ubuntu PPAs By WebUpd8). Mittels Ubuntu Tweak habe ich die Schliessen, Maximieren, Verkleinern Buttons nach rechts verfrachtet. Ist auch ansonsten ein sehr gutes Tool. Wer mit Schriften rumhantiert soll sich Fontmatrix angucken, wer mit CAD: Dassault DraftSight. Sind aber nicht alle diese Programme als eingebundene Sourcen verfügbar.

Beim Einloggen kann man Gnome Classic mit oder ohne Effekte wählen, wie auch Unity. Mit Unity müsste ich mich zuerst befassen - sah direkt zuwenig Einstellmöglichkeiten. Sieht mehr aus wie ein reduzierter Desktop für Netbook-Belange. Anfangs war ich auch unter Gnome irgendwie recht verwirrt, bis ich schnallte, dass die obere Leiste sich wie in MacOSX verhielt, d.h Programme haben nur noch einen nackten Rahmen um sich, alles Programmspezifische für den Zugriff (Datei - Bearbeiten - Hilfe ) - also die Programmmenüs - ist dann in dieser oberen Leiste drin. Obere Leiste gelöscht und weg war der Zauber.

Fazit: Man steht mit dieser BETA praktisch genau am gleichen Ort wie mit einem mittels PPA aufgebohrten Maverick - nur mit weniger eingebundenen PPAs.
 
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