Information Supergau in Japan

Bullabeisser

assimiliert
Den ganzen Tag schon ziehe ich mir die Nachrichten aus Japan rein. Block 1 des betroffenen AKW hat man anscheinend aufgegeben - man flutet mit Meerwasser - sprich: Sie kommen nicht mehr an den Kern ran zwecks Kühlung.

Block 3 hat laut letzten Meldungen bereits ne partielle Kernschmelze. Na Mahlzeit.

Inzwischen wird vermeldet, dass alle 6 Blöcke des AKW "unsicher" sind.

Letzte Meldungen sagen, dass die Strahlung nicht von Block 1 und 3 des betroffenen AKW stammen können. Es muss ein weiteres AKW betroffen sein - aber darüber schweigt die japanische Presse.

Bin mal gespannt, was sich da so noch rauskristallisiert. Wir werden unseren Teil garantiert noch abbekommen.

Ich habe mir nie große Gedanken um unsere AKW's gemacht. Jetzt schon. Abschalten - und zwar sofort. Diese Technik kann keiner beherrschen - die aktuelle Lage bestätigt das.
 
Seh ich nicht so.
1.) Wir haben keine so starken Erdbeben.
2.) Wir haben hier keine Tsunami - Flutwellen, die Nordsee ist da ein sehr guter Puffer.
3.) Einen Super - Gau hat es noch nicht gegeben: Per Definition ist ein Super - Gau der unkontrollierte Austritt von Radioaktivität. Bisher war der Austritt aber kontrolliert durch Druckablassen zustande gekommen.

Bisher gilt: Kein Grund zur Panik. Weder in Japan, wo die Situation nicht außer Kontrolle geraten ist (noch kann man kühlen, wenn auch nur noch nach dem Notfallplan), noch in Deutschland. Denn, wenn man jetzt alle Atomkraftwerke sofort abschalten würde, würde das nur Frankreich freuen, weil wir deren (Atom)strom zukaufen müßten ;)
 
@Bio-logisch: Deutschland kauft schon lange von Frankreich Atomstrom (Cattenom)

Ich bin ja auch gegen AKWs, doch das ist einfach auszusprechen.

Im Moment mag sich die Stimme der politischen Schaumschläger und auch des Volkes erheben, in 2 Jahren aber redet niemand mehr darüber, es werden weiterhin fröhlich AKWs gebaut werden.

Wie weit bin ich bereit dafür zu gehen? Auf was würde ich bereit sein zu verzichten und welche Einbussen im Komfort nehme ich in Kauf ohne mit der Wimper zu zucken? Also ich meine nicht nur temporär verbal - sondern REAL und langfristig. Solche Fragen sollte man sich stellen, wenn man AKWs abschaffen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss zugeben, ich war emotional angehaucht. Ich hatte Zeit, mein Hirn durchzuspülen.

Zuerst: Ich wünsche den Japanern allen Erfolg dieser Welt.

Zweitens: Ich glaube nicht, dass sie es schaffen. Aber ich wünsch es ihnen - ich hoffe es inständig.

Trotzdem:
Mir war es immer "wurscht" was Kernenergie anbelangt- der Strom kommt aus der Steckdose.
Jetzt hab ich meine Meinung geändert. Man stelle sich sowas in D vor.
 
Seh ich nicht so.
1.) Wir haben keine so starken Erdbeben.
2.) Wir haben hier keine Tsunami - Flutwellen, die Nordsee ist da ein sehr guter Puffer.
3.) Einen Super - Gau hat es noch nicht gegeben: Per Definition ist ein Super - Gau der unkontrollierte Austritt von Radioaktivität. Bisher war der Austritt aber kontrolliert durch Druckablassen zustande gekommen.

Bisher gilt: Kein Grund zur Panik. Weder in Japan, wo die Situation nicht außer Kontrolle geraten ist (noch kann man kühlen, wenn auch nur noch nach dem Notfallplan), noch in Deutschland. Denn, wenn man jetzt alle Atomkraftwerke sofort abschalten würde, würde das nur Frankreich freuen, weil wir deren (Atom)strom zukaufen müßten

Also
1.
Es gibt keine Definition für Super-GAU, aber es gibt unkontrolliertes Austreten von radioaktivem Material. Wir wissen weder genau woher es kommt, noch kann man vom Dampf-Ablassen (damit uns die ganze Scheiße nicht mit nem riesen Pilz um die Ohren fliegt) auch nicht mehr von kontrolliert sprechen.

2. Die Japaner wissen, dass sie Erdbebengebiet sind, aber mit einem Beben dieser Stärke konnte keiner Rechnen. Das Beben war 7-mal stärker, als ein Beben für welches die Sicherheitseinrichtungen vorgesehen waren. Es ist also davon auszugehen, dass hier vor ein paar Jahren jemand ähnlich wie du argumentiert hat.
Ich nehme mal an, dass es in Deutschland kein AKW gibt, welches gegen Beben der 7 fachen Stärke, des in Deutschland bisher am höchsten gemessenen Wertes, gefeit ist.

3. Was wären wir für Hirnlose Trottel, wenn wir jetzt glauben würden wir müssten unsere AKW gegen Tsunamis sichern. Das ist natürlich Quark, aber wir wissen nun wieder einmal mehr, dass es zu viele nicht kalkulierbare Risiken gibt.

4. Es gibt kein einziges AKW in Deutschland, was auf dem aktuellen Stand der Sicherheitstechnik ist.

5. Kein Grund zur Panik
6. Frankreich ist böse
7. Die Regierung hat immer recht
8. In Europa ist die Welt rosarot
9. AKW Gegner sind alles Ökohippies
10. Kein Grund zur Panik

Ok ich gebe zu andere Anlagen sind auch unsicher...
 
Zuletzt bearbeitet:
....
4. Es gibt kein einziges AKW in Deutschland, was auf dem aktuellen Stand der Sicherheitstechnik ist.
Moin Jochen 11,

woher hast Du dies Wissen?

Das was gerade in Japan passiert sollte uns sicherlich zu Denken geben, aber so pauschal alles verurteilen hilft hier sicherlich nicht weiter. Wir alle dürfen uns auch mal fragen ob wir nicht unseren Teil zu solchen Katastrophen beigetragen haben. In vielen Fällen wird versucht den Energieverbrauch "ökologischer" (z. B. durch Bio-Masse) zu gestalten, anstatt eine Minimierung des Verbrauch herbeizuführen und diese dann ökologisch sinnvoll zu bedienen. Ich kann weder der Ausstellung von "Persilscheinen" pro Kernenergie, noch dem sofortigen Abschalten ohne Vorbehalt zustimmen. Ich frage mich aber immer öfter ob dieser Teil der Energiegewinnung nicht besser aus der "privaten (gewinnorientierten)" in die "öffentliche Hand" gehört?

ot:
Das sollte dann aber besser als hier laufen wo Herr Trittin etwas voreilig ein Urteil fällt.

Empört zeigte sich Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin in einer ersten Reaktion: „Es ist unmöglich, dass der Bundestag über keine Notstromversorgung verfügt, wenn Vattenfall mal wieder Mist baut.“
Quelle

Ein Bagger einer Baufirma beschädigt die zur Versorgung genutzten Kabel und dem Netzbetreiber wird es zur Last gelegt? Schon ein wenig fragwürdig in meinen Augen.
 
@Jochen: Der erste Kommentar Deines geposteten Artikel ist geil! :D

Christian hat gesagt…
Solange nicht geklärt ist, wie der ganze Wind überhaupt entsorgt wird, sollte man die Windkraft ohnehin meiden.

Bezüglich Erdöl sollte man sich mal diesen Absatz im wiki mal reinziehen - hab mir irgendwie ganz verwundert die Augen gerieben.
 
Mathematiker sollten hierbei nicht mitreden, vor allem wenn sie keine Wissenschaftler sind. Murphy's Law lässt sich wissenschaftlich sehr wohl widerlegen (mathematisch nicht ;)) und zwar in dem Fall, in dem man etwas macht, was schief gehen kann und es dennoch nicht schief geht, was jedem von uns schon einmal passiert ist. Da aber Mathematiker idealisieren und mit Unendlichkeiten rechnen, tritt Murphy's Law bei ihnen mit 100% Wahrscheinlichkeit ein - leider ist aber Unendlich ein unglaublich langer Zeitraum oder eine unglaublich große und vor allem nicht in unserem Universum existierende Größe sondern lediglich ein theoretisches Konstrukt um nicht definierte Bereiche zu vermeiden.

Abgesehen davon, ist die Kernforderung des Artikels, dass man nichts machen sollte, was mit einem Restrisiko verbunden ist:
FAZ schrieb:
Gefühlte Nullen bei kleinen Risiken und daraus folgenden Bauchentscheidungen sind rückwärts weisend und indiskutabel in einem Land, das sich im Informationszeitalter angekommen wähnt.
Diese Aussage ist nicht nur dumm, sondern sogar gefährlich, denn wenn man dabei den Grenzübergang macht, darf man gar nichts mehr machen, da alles mit einem Restrisiko verbunden ist, also nicht einmal mehr untätig herum sitzen, denn das ist auch mit einem Restrisiko verbunden (ein Asteroid könnte einem dabei auf den Kopf fallen) - und was das Informationszeitalter damit zu tun hat, leuchtet mir nicht ein.

Wissenschaftlich gesehen gibt es auf die Katastrophe in Japan nur eine Antwort:
Die bisherigen Theorien stimmen nicht ganz, also müssen sie angepasst werden und daraus folgend alles getan werden, um genau solche Probleme zu vermeiden. Des weiteren muss eine neue Hypothese aufgestellt werden, auf deren Basis man beginnen sollte zu planen, was in solchen Katastrophenfällen zu geschehen hat.

Was spricht z.B. dagegen, die Reaktoren mit einer Art "Schnellauswurf" für die Brennelemente zu versehen und sie über einen größeren Raum zu verteilen, damit die Reaktion verlangsamt wird und somit nicht mehr genügend Hitze für eine Kernschmelze entsteht?

Mehr als Risiken zu minimieren können wir Menschen leider nicht machen, denn wir sind immer noch viel zu dumm, alle Zusammenhänge und Folgen einer Tat zu erkennen und zu berücksichtigen.

BTW: Im Vergleich zu den biologischen und ökologischen Risiken, die wir derzeit eingehen, sind Reaktorunfälle zwar spektakulär, aber räumlich begrenzt und auf lange Sicht für das Überleben der Menschheit eher unbedeutend. Auch das gehört zu einer vernünftigen Risikoabschätzung und hätte gerade von einem Mathematiker "im Informationszeitalter" (was immer noch nichts damit zu tun hat) berücksichtigt werden müssen.
 
Was mich vor allen Dingen mal interessieren würde - wie lange muss so eine Kühlung aufrecht erhalten werden, bis die Brennstäbe eine ungefährliche Temperatur haben und halten?
 
Mit ein wenig Pech Monate. Einfach mal nachsehen, wie lange Brennstäbe im Abklingbecken verbringen müssen, bevor sie überhaupt zur Wiederaufbereitung oder zur Endlagerung gebracht werden können. Auch Castoren sind heiß - wörtlich heiß, nicht nur im übertragenen Sinne, die Kühlrippen sind nicht zum Spaß daran.

Als nächstes werden sie jedoch die Kraftwerke mit Sand und Beton zuschippen. In Sand und Beton werden die Neutronen deutlich stärker gebremst und somit treten nicht mehr so viele Spaltungen/Zeit auf, was die ganze Sache zwar nicht weniger radioaktiv, aber thermisch kälter macht, so dass man überhaupt eine Chance hat, zu retten, was zu retten ist - und damit meine ich nicht, das Teil wieder in Betrieb zu nehmen, der Zug ist abgefahren.
 
Christian hat gesagt…
Solange nicht geklärt ist, wie der ganze Wind überhaupt entsorgt wird, sollte man die Windkraft ohnehin meiden.


ot:
Danke, das hat mich aus meinem Gedankentief wieder rausgerissen.
Danke @alle
Die Informationen, die ich hier bekomme, sind wesentlich intensiver und verständlicher, als wenn ich nur Ztg. lese oder Nachrichten höre.
 
Die zwei AKW Firmen wurden vor dem Aufstellen der Klappdinger mehrmals drauf hingewießen, die lieber nicht an die Küste zu bauen
Aber was machen sie? Sie bauen sie an die Küste, jetzt haben sie den Salat. Selbst eingebrockt. Es gibt übrigens kein Land, auf dem so viele AKW's in der Dichte stehen. Insgesamt stehen in Japan 50 Kraftwerke. Wie schlimm die Lage wirklich ist, vertuschen die Atomfirmen doch sowieso... Ich bin gespannt, wie das weiter geht. Ich habe großes Mitgefühl für alle, die Ihre Freunde und Familien verloren haben.

Und das schärfste ist ja jetzt auch, dass unsere Affen oben an der Regierung alle Kraftwerke noch mal prüfen lassen wollen. Ich frage mich da: Warum nochmal? Wurde da damals gefuscht oder was gibts dazu für einen Grund? Daran, dass sowas wie in Japan auch uns passieren könnte - daran denkt natürlich keiner. Alle sehen nur die Geldscheine vor ihren Augen, aber denken nicht an das, was alles passieren kann. Erst, wenn der Super Gau kommen würde, würden die da oben vllt aufwachen, wobei ich das selbst dann noch nicht glaube. Aber dann wäre es sowieso zu spät... Traurig Traurig. Meiner Meinung sollte bei uns im Land auch schon jetzt mal was unternommen werden. Sollen die Politiker mal darauf scheißen, bei der nächsten Wahl nicht gewählt zu werden, aber vllt sollte man wirklich mal was in Gang setzen und sich nicht gemütlich auf den Stühlen im Bundestag ausruhen und Zeitung lesen. Was haben wir eigentlich für Pappnasen da oben? Davon taugt doch keiner was... Und vllt eine Oppositionspartei die meiner Meinung ist, kann alleine leider eh nichts unternehmen, weil die größere Macht, sowieso dagegen ist, weil sie keine Stimmen verlieren möchte. Man wartet nur auf den Super Gau.

Wenn ich nur daran denke, was wir hier noch in meiner Nähe für Klappmühlen stehen haben an Kraftwerken, wo schon mit Klebeband geflickt wird, dann wird mir ganz schlecht...
 
Du weißt auch nicht, was Du willst, oder?

Willst Du nun, das die Politik reagiert und nachschaut, also am besten vor Ort, ob in D.land was ähnliches in den AKWs passieren kann, oder nicht?

Weil, dafür ist eine weitere Überprüfung unter der Berücksichtigung der Ereignisse in Japan doch durchaus sinnvoll?
Oder willst Du nur ganz allgemein über die pöhsen Politiker ablästern?
 
Ich habe gerade einen intertessanten Kommentar zu dem Thema von einem Bekannten aus Kanada erhalten:
Brian schrieb:
What strikes me is that they are talking about all of these disasters that Japan has endured throughout history going back to the 1923 Tokyo earthquake. But no one mentions Japan's *other* nuclear disaster in 1945...
Was mir gerade in den Sinn kommt ist, dass sie über alle Katastrophen reden, die Japan im Verlauf der Geschichte aushalten musste, bis hin zum großen Beben von 1932 in Tokio - aber keiner erwähnt Japans *andere* nukelare Katastrophe von 1945...
 
Mit ein wenig Pech Monate. Einfach mal nachsehen, wie lange Brennstäbe im Abklingbecken verbringen müssen, bevor sie überhaupt zur Wiederaufbereitung oder zur Endlagerung gebracht werden können. Auch Castoren sind heiß - wörtlich heiß, nicht nur im übertragenen Sinne, die Kühlrippen sind nicht zum Spaß daran.

Wie war das... das ursprüngliche Material in den Stäben reagiert nicht mehr, sobald die Steuerstäbe ausgefahren sind (zu wenig Neutronen für eine laufende Reaktion), aber während der Reaktion vorher entstehen Zwischenprodukte, die dann weiter mit der Zeit zerfallen und dabei Wärme abgeben.

Das ist das Problem an den Kraftwerken - die kann man nicht ausschalten. Weniger als ein paar Prozent der vorherigen Leistung geht halt nicht, weil diese Reste weiter zerfallen. Ich hab' da Zahlen von 8% bis 3% gelesen, d.h. auf Null kriegt man so einen Reaktor halt nicht.

So weit also alles gut geht (also nicht z.b. durch Verformung die Steuerstäbe unwirksam werden) ist keine aktive Kernspaltung mehr da - sonst wäre das ja auch massiv heisser.
 
...fragenüberfragen...

muss möchte ich auch noch stellen:

Wie potentiell (un)gefährlich bleibt ein AKW wenn abgestellt?

:unsure:
 
Noch über einen Link gestolpert...

Hängt ganz davon ab wieviele militante Terroristen gerade zur Besichtigung in der Gegend weilen... :iiiii

Wenn ich diese Seite lese würde ich sagen zumindest noch einige Jahre nach dem Betrieb gefährlich genug. Die Betreiber der Seite sind aber AKW-Gegner und ich kann deren Objektivität, wie auch die potentielle Gefährdung nicht fachlich beurteilen, was mich aber nicht daran hindert prinzipiell möglichst einen grossen Bogen um AKWs zu machen. Ob sie noch im Betrieb sind oder nicht ist mir relativ schnurz.
 
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