AW: "Unbefugte Datenveränderung" - ein Ausdruck, den man sich merken sollte...
Die Begründung des Richters für die Bestrafung auf diese Art ist grottig: Es war nach dem Gesetz nicht möglich, diese Person wegen Diebstahls zu belangen, da Diebstahl laut Gesetz nur für
materielle Güter gilt.
Da stellen sich mir ein paar Fragen:
Warum würde ich wegen Diebstahl bestraft, wenn ich ein paar Nullen vor dem Komma in Form von Bits und Bytes vom Konto einer anderen Person auf mein Konto transferiere? Das ist auch nur virtuell und repräsentiert lediglich einen Wert, genau wie ein "mehrere Tausend Euro teures Spiel-Item".
Wieso hat das Bundesverfassungsgericht im Zusammenhang mit dem Urheberrecht und unerlaubter Vervielfältigung und dem öffentlichen Zugänglichmachen urheberrechtlich geschützter Werke wortwörtlich von "geistigem Eigentum" (ebenfalls immateriell) gesprochen und dieses ausdrücklich unter den Schutz von
Art. 14 GG gestellt? Dabei wird im Allgemeinen noch nicht einmal etwas weggenommen, zumindest nichts materielles, sondern eher vermehrt, speziell wenn man es ausdruckt ...
Dreht es sich nicht letztendlich in beiden Fällen um real auf dem Konto vorhandenen Verlust bzw. entgangene Gewinne?
Warum wird da immer noch mit zweierlei Maß gemessen?
Weil ein Spieler des MMORPG Metin 2 virtuelle Gegenstände im Wert von einigen tausend Euro "gestohlen" hat, ist er zu 20 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden.
