Vielen Dank für eure Tipps und Infos.
Als ich mir gerade den Xtreamer bestellen wollte, fiel mir ein Testbericht eines anderen Gerätes in die Hände und das hat mich dann überzeugt:
AC Ryan ACR-PV73200.
Gestern abend kam das Päkchen an (ich bin von unseren Hermesboten hier sehr angetan - die bringen Päkchen sogar zu Zeiten, in denen ich zu Hause bin, wenn es mal nicht klappt liegt ein Zettel mit der Handynummer im Briefkasten, dann kann man einen Termin abstimmen
).
Die Verpackung war gut, wenngleich mir die Modellbezeichnung auf dem Originalkarton fehlte (warum - dazu gleich mehr).
Nachdem ich mich erstmal in die Mitte des Raumes gesetzt und den Packungsinhalt um mich herum verteilt hatte war ich sehr erstaunt: Das beigelegte HDMI-Kabel war zum einen überraschend lang (1,8m), zum anderen macht es einen wirklich hochwertigen Eindruck - nach meinen ersten Tests wird es aber durch ein (vorhandenes) kürzeres Kabel ersetzt, damit der Kabelwust hinter dem Fernseher nicht noch grösser wird.
Der zweite Blick machte einen weniger guten Eindruck. Die beigelegten Batterien für die Fernbedienung gehören der Sorte der 08/15-Billigvariante an - Auslaufen vorprogrammiert (ich habe da schon einige schlechte Erfahrungen gemacht, glücklicherweise habe ich die Fernbedienung meines DVD-Rekorders wieder sauber und benutzbar bekommen ...). Da hat der Hersteller sich eine ziemliche Peinlichkeit geleistet.
Der Aufbau ging recht schnell, schliesslich wollte ich das Gerät gestern nur kurz testen und musste daher keine Kabel anständig verstecken: HDMI-Kabel in den Fernseher und den Mediaplayer, die Steckdose mit dem Netzteil bestückt und letzteres ebenfalls an den Player angestöpselt, LAN-Kabel rein, fertig. Fertig? Denkste - das andere Ende des LAN-Kabels war nämlich nicht in der LAN-Dose eingestöppelt, da hing noch mein Notebook dran (*grmpf*, jetzt habe ich drei Geräte, aber nur einen Anschluss, daran hätte ich vorher denken müssen :wand) - aber auch das Problem lies sich schnell lösen (nachdem ich mich wieder einmal über die hervorragenden Eigenschaften von Windows bei der Suche nach versteckten WLAN-Netzen aufgeregt habe ...).
Egal, alle notwendigen Stecker waren eingestöpselt, Strom war drauf, die rote Bereitschaftsleuchte leuchtete und ich saß in den restlichen Teilen und friemelte die Batterien (nicht die beigelegten, sondern Qualitätsware) in die Fernbedienung. Das ging auch einfach (Deckel auf, Batterien rein, Deckel zu, wer hätte es gedacht?
). Dann habe ich die Fernbedienung umgedreht und war erstmal enttäuscht - so gut sie auch aussah und alle Funktionen enthielt gab es doch einen grossen Makel: Sie ist sehr anfällig gegen Fingerabdrücke und die Tasten sind äusserst Schmutz- und Staubanfällig.
Was solls - ich gehe mit dem Zeug sowieso sehr pfleglich um, da passiert schon nix. Also Einschalten! Knopf gedrückt und schwupps, das rote Licht verwandelte sich in ein blaues ("blau macht glücklich", wie einst eine Autowerbung philosophierte
). Nanü? Kein Bild? Ist da was kaputt? Oh nein, peinlich, ich hatte den Fernseher noch nicht eingeschaltet. :hammer
Nachdem auch mein Fernseher eingeschaltet war, konnte ich bereits das Menü sehen. Ganz rechts befindet sich das Setup-Menü, dort habe ich erstmal die Sprache von Englisch auf Deutsch umgestellt und die Netzwerkeinstellungen vorgenommen. Letzteres allerdings nur rudimentär, eine Verbindung nach aussen habe ich dem Player nicht spendiert (sorry, aber was soll er auch da? Internetradio interessiert mich nicht).
Auf der Suche nach den Netzlaufwerken bin ich dann (wahrscheinlich durch die rudimentären Netzwerkeinstellungen, oder die nicht änderbare Arbeitsgruppe) erstmal auf ein Problem gestossen: Netzwerkfreigaben kann das Gerät anzeigen - dummerweise hat es mein NAS nicht gefunden. Ok, kein Problem, NFS kann der Player ja auch. Das NAS wird gefunden, aber auf die Daten komme ich trotzdem nicht - die IP ist auf dem NAS nicht berechtigt. Haha, nicht mit mir, das kann ich ja schnell nachholen, das Notebook steht ja nur zwei Meter entfernt. Schön wäre es gewesen, hätte Windows nicht wieder den versteckten WLAN-Zugriffspunkt verloren (*grmpf* WLAN gibt es ja jetzt nicht erst seit gestern, nicht mal Win 7 kommt mit einer brauchbaren Unterstützung ...).
Was mach ich nun, wie teste ich weiter? :columbo
Hmmm, klicke ich halt einfach mal wild durchs Menü. UPnP - klick - NAS gefunden, Videos, Bilder und Musikordner sind verfügbar. Ähm, moment. Wie geht das denn? Eigentlich sollte der UPnP-Server auf dem NAS doch abgeschaltet sein? Oha, da muss ich heute abend dann nochmal an die NAS-Konfig.
Aber für meinen Test ist es prima, dass der Dienst läuft, kann ich eben damit mal herumspielen.
Als erstes habe ich ein paar Videos probiert - Aufnahmen meines DVD-Rekorders in diversen Formaten (DVD, AVI, MPG). Das klappte alles reibungslos und mit guter Qualität (einen Unterschied zum direkten Abspielen mit dem DVD-Rekorder konnte ich nicht erkennen). Lediglich bei den DVDs wurde es problematisch: Wie klicke ich mich durch das Menü? Bislang habe ich keine Möglichkeit gefunden (nach diversen Berichten funktioniert es, Aufbau und Test gestern abend dauerten nur ca. 30 Minuten, habe also nicht viel Zeit in die Suche investiert), bin allerdings versehentlich bei einer DVD darüber hinausgekommen - da muss ich mich noch damit beschäftigen.
Was mir hier noch fehlt ist der Test mit den TS-Dateien meiner Dreambox und mit Flashvideos. Bislang bekommt der Player aber einen Pluspunkt für die Hauptfunktion.
Weiter ging es mit dem Thema Musik. Da ich meine Musik sehr akribisch sortiert habe (Interpret als Ordner, Titel als Dateiname, beides nochmal im ID3-v1-Tag), ging ich davon aus dass es nicht klappt. Doch hier überraschte mich der Player - es dauerte zwar fast eine halbe Minute bis er mir den Musikordner darstellen konnte, aber immerhin - er kann es. Abspielen von MP3s geht prima, wenngleich er der festen Überzeugung war, keinen ID3-Tag zu finden (entweder liegt das am UPnP mit dem ich mich wegen normalerweiser Nicht-Nutzung nicht auskenne, oder der Player sucht nur nach v2-Tags, die ich grundsätzlich nicht pflege).
Einen leichten Schock bekam ich, als ich noch eine zweite Datei testen wollte - als ich zurück zum Musikordner schaltete musste der Player wieder alle Ordnernamen einlesen, entsprechend gab es wieder eine Wartezeit von ca. 30 Sekunden. Das ist nicht schön, da muss ich mal sehen, was passiert, wenn ich direkt auf die Freigabe zugreife.
Durch den kleinen Schreck habe ich dann auch ganz vergessen auszuprobieren, ob meine m3u-Playlisten mit dem Player funktionieren.
Da die Klangqualität ok war und auch beide Testdateien (einmal mit fester, einmal mit variabler Bitrate) abgespielt wurden, bin ich mit der Funktion vorerst mal zufrieden, einen Pluspunkt gibt es aber auch nicht.
Funktion 3 - Bilder. Keine Ahnung warum: Die Bilder wurden als Bilder erkannt, konnten aber nicht dargestellt werden. Meine Vermutung geht wieder Richtung UPnP, das muss ich aber auch erstmal prüfen.
Da ich die Funktion wahrscheinlich nur äusserst selten brauchen werde, soll es mir vorerst egal sein. Einen Minuspunkt gibt es trotzdem erstmal.
Wie ich anfangs versprochen hatte, komme ich noch einmal auf die fehlende Modellbezeichnung der Verpackung zurück. Die Modellbezeichnung fehlt auch am Player (ausser der Seriennummer ist nichts vermerkt). Das ist ja nicht tragisch, aber dummerweise ist das beigelegte Handbuch für den grösseren 73100er ausgelegt. Dazu kommt, dass die enthaltenen Bilder nur in s/w und auch noch leicht unscharf sind. Die Krönung: Das Handbuch ist ausschliesslich in Englisch. Das macht einen sehr schlechten Eindruck, sowas wäre mir als Hersteller nicht nur peinlich, dafür würde ich mir ein Erdloch suchen und mich darin verkriechen. Die Pflicht (ein brauchbares Gerät) wurde erfüllt, die Kür sehr gut begonnen (das hochwertige HDMI-Kabel), aber danach vollkommen versemmelt.
Ein Lichtblick zum Handbuch gibt es aber doch: Die Software auf dem Player ist mit dem grösseren Modell mit der kleineren Modellnummer identisch und so passt die Beschreibung dann doch, auch wenn das falsche Modell draufsteht.
Nur der Vollständigkeit halber möchte ich noch ein paar Dinge erwähnen:
* Nach dem Test war das Gerät nur minimal warm geworden, das gefällt mir.
* USB-Anschlüsse sind auch vorhanden, mal sehen ob ich ein DVD-Laufwerk anschliessen kann.
* Optional kann man den Player auch mit einem WLAN-Adapter versehen.
Hmmm, ungefähr 30 Minuten dauerte der Test gestern, der Bericht hier ebenfalls. Irgendwas mache ich falsch.
Heute abend befasse ich mich nochmal etwas länger mit dem Player. Bislang bin ich der Überzeugung, dass meine Anforderungen von dem kleinen Gerät erfüllt werden, bei den Feinheiten muss ich mich noch einarbeiten.