Supi's Linux-Tagebuch Teil 1+2

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Supi's Linux-Tagebuch: SuSE 8.0 im Newbie-Dauertest

Fast ein Jahr ist es her, dass ich mir dachte: "Jetzt versuchst Du es auch mal mit Linux." Damals kaufte ich mir SuSE 7.1 - auch mit den Nachfolgeversionen 7.2 und 7.3 probierte ich ein wenig herum, aber immer wieder liess ich mich von einzelnen Problemen entmutigen oder war einfach zu bequem, mich intensiver damit auseinanderzusetzen. Daher bin ich Heute eigentlich nicht viel weiter als vor Jahresfrist.
Aber jetzt soll es soweit sein, ich will es endlich wissen: Ist Linux inzwischen wirklich "alltagstauglich"? Ich weiss, es gibt viele, die diese Frage entschieden mit Ja beantworten und mindestens genau so viele, die der entgegengesetzten Meinung sind.
Ich habe mich entschieden, es selbst herauszufinden und meine Erfahrungen hier niederzuschreiben, denn ich denke mir, es gibt sicher Einige, welche es "in den Fingern juckt", oder die einfach nur neugierig sind.

Zum Einsatz kommt das brandneue SuSE 8.0 - an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die SuSE AG, die mir kostenlos ein vollständiges Professional-Paket zur Verfügung gestellt hat, obwohl sie noch nicht wissen können, wie mein Fazit ausfallen wird.

Das Testsystem:
Motherboard MSI K7T266A Pro2-RU mit Athlon 1600XP und 512 MB DDR-RAM
(OnBoard RAID-Controller Promise FastTrak Lite)
Grafikkarte ASUS V7700 Geforce 2 GTS
Soundkarte Terratec DMX xFire 1024
Netzwerkkarte 3com 905bx (kein Netzwerk, nur für DSL)
4 Festplatten
2 x 40 GB als RAID0 am primären RAID-Controller
1 x 80 GB am sekundären RAID-Controller
1 x 60 GB als Primary Master am normalen IDE-Controller
Dazu noch DVD, CDROM und Brenner (Plextor 2410)
Drucker: Epson Stylus C80 (USB)
Scanner: Epson Perfection 1250 (USB)
Monitor: Medion MD1998J
Tastatur über PS/2, optische schnurlos-Maus an USB

Die 60GB-Platte soll Linux beherbergen, dafür habe ich schon vor der Installation 3 Partionen vorbereitet: 15 MB für /boot, 512 MB als swap und eine 20 GB-Partition für /root - vielleicht etwas zu grosszügig, aber was solls ;).
Ich habe extra diese Platte gewählt. Es ist zwar die langsamste von allen, aber unter 7.3 wurde mein RAID-Controller nicht erkannt, darum bin ich vorsichtig und schaufele alle Daten, auf die ich unter Linux unbedingt zugreifen möchte, auf diese Platte.

Erste Überraschung: Bei SuSE 8.0 gibts keine Bootdisketten mehr dazu, sie fielen wohl dem Rotstift zum Opfer. Da ich glücklicherweise über ein bootfähiges CD-Rom verfüge, hält mich das aber nicht weiter auf, ich entscheide mich sogar für die Installation von DVD - wofür hat man es denn.

Los gehts!!!
Zu Anfang der Installation entscheide ich mich für den 800*600-Grafikmodus (1024*768 wurde vorgeschlagen, aber damit bin ich unter 7.2 mal auf die Nase gefallen, darum bin ich vorsichtig).
Es erscheint das Menü für die Spracheinstellungen, ich will klicken - und Pustekuchen, die Maus tut erstmal nicht, aber ich hab ja noch die Tastatur; das macht es zwar wesentlich umständlicher, aber es geht schon irgendwie.
Dann komme ich zu dem Punkt, wo mir die Installationsroutine einen Setup-Vorschlag unterbreitet. Und ich kann es kaum glauben: Es gibt nicht das Geringste daran auszusetzen. Während die vorherigen Versionen beispielsweise immer unbedingt meine Windows-Partition verkleinern wollten (trotz vorbereiteter Partitionen wie oben beschrieben), werden jetzt die eigens angelegten Partitionen sofort eingebunden. Auch an der Installationsart "Standard-System mit Office" gibt es nichts auszusetzen. Die Option "alle Pakete installieren" hat man entfernt, aber eigentlich zurecht.
Ich könnte an dieser Stelle noch ins Detail gehen und einzelne Programme aus dem Menü hinzufügen oder entfernen, aber da meine Maus nicht geht, verzichte ich darauf. Das erledige ich dann später.
Während der eigentlichen Installation lasse ich meinen Rechner dann in Ruhe werkeln. Nach der Installation startet die Hardware-Erkennung, und ich bin zum zweiten Mal baff: Sämtliche Hardware bis auf Monitor und Scanner wurde korrekt erkannt und funktioniert sofort anstandslos (jetzt geht auch meine Maus - juhu).
Sogar mein Gamecontroller (Logitech Wingman Rumble Pad, angeschlossen über USB) wurde ungefragt erkannt und eingerichtet.
Der Scanner ist noch recht neu, ausserdem ist er an einen der USB 2.0 - Ports auf meinem Board angeschlossen, wird wohl ein lösbares Treiberproblem sein, darauf komme ich dann später zurück.
Den Monitor wähle ich von Hand aus - Medion ist zwar in der Liste der Hersteller vertreten, mein Modell aber nicht, obwohl schon über ein Jahr auf dem Markt. Ist aber nicht mehr als ein Schönheitsfehler, ich gebe die khz- und mhz-Werte aus dem Moni-Handbuch von Hand ein und damit ist das Problem gelöst.

Tatsächlich hat die gesamte Installationsprozedur weniger als 45 Minuten gedauert - und wäre ich nicht so skeptisch gewesen und hätte nicht alles dreimal überprüft, so wäre ich wohl mit weniger als einer halben Stunde ausgekommen. Dieses Werbeversprechen wurde also schonmal gehalten.

Als grafische Oberfläche wähle ich (natürlich) das brandneue KDE 3.0
Der erste Weg führt mich zur DSL-Konfiguration, damit ich gleich online gehen kann. Für T-Online-Benutzer gibt es eine fertige Eingabemaske, in die ich meine Daten eintrage - und kurz darauf bin ich auch schon im Netz.
Danach führe ich die Online-Update-Funktion durch, denn kein System ist so neu, das es nicht schon Updates dafür gibt ;) - tatsächlich ist auch schon ein kleiner Menü-Bugfix verfügbar, außerdem werden die nVidia-Treiber für meine Grafikkarte angeboten, die aus rechtlichen Gründen in keiner Distribution enthalten sein dürfen. Nach Installation der GraKa-Treiber muss ich doch tatsächlich meinen Rechner neu starten - es gibt also auch unter Linux Situationen, in denen das unumgänglich ist.

Nun ist das System also fix und fertig und ich kann mich an die Arbeit machen. Meine ersten Erfahrungen dabei gibts in Kürze wieder hier. Dann bin ich hoffentlich auch schon soweit, dass ich meine Texte mit ein paar Screenshots untermalen kann.

Fortsetzung folgt!


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Premiere: Der erste "richtige" Login!

Etwas ungewohnt ist es schon, dass ich gezwungen bin, einen User und ein Passwort zu vergeben, wo ich doch der einzige Benutzer an diesem PC bin. Aber soviel habe ich schon gelernt: Dies ist ein grundlegender Sicherheitsaspekt, der meinen Rechner vor Schädlingen (der gefährlichste Schädling ist meist der, der direkt davor sitzt :)) schützt.

Direkt nach dem Einloggen begrüßt mich der KDE-Einrichtungsassistent - hier lege ich zuerst Land und Sprache aus, danach kommt ein interessanter Punkt - ich kann das "Systemverhalten" festlegen, zur Wahl stehen KDE, UNIX, Windows und Apple. Diese Einstellung legt z.B. fest, welche Tastenkombinationen welche Wirkung haben etc. - die Versuchung, auf "Windows" zu klicken, ist groß, aber ich widerstehe, schliesslich will ich ja etwas Neues kennenlernen, also entscheide ich mich für KDE.
Beim nächsten Schritt, der Auswahl des Oberflächendesigns, wiederholt sich dieses Spiel.
Zuletzt kann ich noch per Schieberegler festlegen, ob die grafische Oberfläche mit weniger oder mehr visuellen und akustischen Effekten arbeiten soll - hey, was für eine Frage - ich bin Windows-Umsteiger, ausserdem habe ich einen schnellen Prozessor, also her mit dem bunten Zeugs - ich ziehe den Regler bis zum Anschlag nach Rechts :D.

Die Strafe folgt auf dem Fuss - sphärische Klänge untermalen nahezu jede Aktion - ich habe das Gefühl, dass ich ein Icon nur anschauen muss, schon ertönt eine neue Melodie, das nervt gewaltig. Aber darum kümmere ich mich später, für den Moment schalte ich erstmal einfach die Lautsprecher ab.

Was mir sofort auffällt: Das Schriftbild ist, vorsichtig ausgedrückt, bescheiden. In den Programmen selbst ist es noch erträglich, aber auf Internetseiten kann ich kaum etwas lesen.
Ich eile ins KDE-Kontrollzentrum (das schauen wir uns später noch genauer an) um nachzuschauen, ob das Font-Antialiasing aktiviert ist - zu meinem Erstaunen ist es das auch. Also starte ich YAST2 und experimentiere ungefähr eine Stunde lang mit verschiedenen Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen, bis ich entnervt aufgebe, und ich sehe mich schon fast am Ende meines Versuches, denn von der unscharfen Schrift brennen mir schon nach kurzer Zeit die Augen - so mache ich auf keinen Fall weiter.
Aber wozu gibt es denn gute Boards im Internet? Ich wälze mich durch www.linuxforen.de und habe nach kurzer Zeit schon die Lösung gefunden: Ich brauche ein paar vernünftige TrueType-Fonts. Mehrere Lösungswege stehen zur Auswahl, der einfachste ist: "Kopiere die TTF-Dateien aus /windows/fonts nach /usr/x11R6/lib/X11/fonts/truetype". Das ist schnell passiert, allerdings geht das nur als Benutzer root.
Nachdem das erledigt ist, stelle ich auf die neuen Schriften um, und siehe da: alles schön glatt und scharf. Gott sei Dank, es kann weitergehen ;)
Fragt sich nur, warum nicht "von Haus aus" ein paar vernünftige Schriften integriert sind. Kann sich wohl nur um lizenzrechtliche Dinge handeln. Naja egal, jetzt weiss ich es ja.

Was mir beim "Rumspielen" positiv auffällt: Viele Tastaturkürzel, die man von Windows her kennt, funktionieren auch unter KDE, z.B. STRG+C/V - und vor allem: F1 (ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis man die Schrift auf der Taste nicht mehr lesen kann :D). Das macht natürlich vieles leichter.

Ich ahne es: Ihr wollt endlich auch mal sehen, und nicht immer nur lesen. Eigene Screenshots habe ich noch keine zu bieten, aber dafür habe ich ein paar Links gesammelt:

allgemeine KDE3-Screenshots:
http://www.kde.org/screenshots/kde300shots.html

Screenshots auf der deutschen KDE-Homepage:
http://www.kde.de/screenshots/screenshots.php

KDE-Screenshots bei SuSE
http://www.suse.de/de/products/suse_linux/i386/kde3.html

Nicht erschrecken: Die meisten Texte in den Shots sind englisch, das sind sie in der deutschen Version natürlich nicht.

Wer sehen will, was man mit der Oberfläche so alles veranstalten kann, sollte mal hierhin klicken:
http://www.kde-look.org
Ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Das ist ja noch bunter als Windows :D

Da Ihr jetzt erstmal eine Weile zu kucken habt, mach ich hier mal einen Schnitt.


nächstes Thema: Surfen, Chatten und Mailkonfiguration - ausserdem werfen wir einen Blick in die Handbücher

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Und weiter gehts, die Euphorie der schnellen Anfangserfolge muss genutzt werden.
Jetzt geht es so langsam ans Eingemachte, darum an dieser Stelle gleich ein Hinweis: Meine Sichtweise ist zwangsläufig einseitig. Ich werde versuchen, mit Linux genau das zu erledigen, was ich sonst auch unter Windows mache. Es lässt sich nicht vermeiden, dass ich Punkte auslassen werde, über die der ein oder andere gern mehr lesen würde, aber die mich eben nicht interessieren...

Nun geht's also ins Internet. Die DSL-Konfiguration ist ja schon erledigt, nun probiere ich ein paar Browser aus. Zur Auswahl stehen der KDE-eigene Konqueror, Netscape, Mozilla, und ausserdem lade ich mir noch die neueste Beta von Opera 6 herunter. Die drei letztgenannten unterscheiden sich in den Linux-Versionen nicht von Ihren Windows-Gebrüdern und haben die bekannten Stärken und Schwächen. Dem Konqueror merkt man an, dass seine Entwickler stets ein wenig nach dem IE geschielt haben, die Verwandtschaft ist unverkennbar. Bei der Darstellung von CSS-formatierten Feldern fallen mir ein paar Schwächen auf, aber insgesamt ist er absolut brauchbar, auch die Geschwindigkeit lässt keine Wünsche offen. Zum Lieferumfang gehören noch einige andere kleine Browser, aber die lass ich jetzt erstmal links liegen.
Standardbrowser soll erstmal Opera sein, da ich mich mit diesem ohnehin näher befassen wollte. Die KDE-Programme rufen aber bei URL-Verknüpfungen grundsätzlich den Konqueror auf, und da ich noch nichts gefunden habe, wie man das verändert, werde ich auch diesen Browser noch näher kennenlernen.
Insgesamt mache ich an das Thema Internet-Browser einen Haken.

Zeit, mal in den Chat zu schauen. Bei der Auswahl des IRC-Clients habe ich die Qual der Wahl. Die rein textbasierten sortiere ich gleich mal aus, ein wenig grafisch solls schon sein. X-Chat und Kirc machen einen guten Eindruck, viel mehr als Servernamen eingeben, verbinden und Texte schreiben ist aber nicht drin. Als MIRC- bzw. GermanFunScript-gewöhnter Chatter fällt mir das eindeutig zu spartanisch aus. Vielleicht muss ich mich aber auch erst noch richtig einarbeiten oder nach weiteren Alternativen umschauen (ich nehme gerne Eure Tips entgegen).
In dieser Kategorie siegen also erstmal die Windows-Vertreter. Damit kann ich allerdings leben, dann werden halt weniger bunte Sprüche in den Chat geschmissen ;).
Instant-Messenger á la ICQ gibt es für Linux auch, aber das schiebe ich erstmal nach hinten, denn ich nutze es zu wenig.

Kritischer bin ich da schon beim Thema EMail. Unter Windows nutze ich TheBat!, weil ich mehrere Mailadressen zu verwalten habe und die Post auch gerne getrennt aufbewahre.
Das zu KDE gehörende Mailprogramm heisst KMail, und als ich es zum ersten Mal starte, ist der Schrecken groß: Hilfe, ein OutlookExpress-Klon. Ein Posteingang, ein Ausgang - das wars - ich habs ja geahnt.
Trotzdem werfe ich einen Blick unter die Motorhaube und entdecke, dass ich zumindest mehrere Identitäten anlegen kann. Mehr aus Spieltrieb lege ich auch einen Ordner im Hauptverzeichnis an, und stelle zu meiner Überraschung fest, das dieser einer bestimmten Identität zugeordnet kann. Von da an geht es schnell, ruckzuck habe ich drei weiter Ordner mit jeweils einem Unterordner für Eingang und Ausgang angelegt und diese je einem Profil zugewiesen. Genau das, was ich wollte! Schmeichelhaft könnte man jetzt sagen, das Programm prahlt nicht mit seinen Features, aber das war beinahe zu gut versteckt, ich hätte fast kapituliert.
Daneben bietet KMail noch die Möglichkeit, Filter gegen Spammer und potentielle Schädlinge anzulegen und verdächtige Nachrichten gleich direkt auf dem Server zu killen. Die Ausführung von HTML-Code in Mails lässt sich ebenfalls unterdrücken.
Das Aussehen von KMail lässt sich ebenso frei konfigurieren wie die Tastaturkürzel, mit denen bestimmte Funktionen (Mails abrufen, neu erstellen, antworten etc.) aufgerufen werden.
Für OutlookExpress-Umsteiger interessant: Es gibt eine Funktion, mit der sich Mails und Adressbücher importieren lassen, die ich aber aufgrund nicht vorhandener Alt-Daten nicht testen konnte.
Achso, hätte ich fast vergessen - sicher wollt Ihr wieder wissen, wie das Teil aussieht - bitteschön:
http://pim.kde.org/img/screenshots/kmail.png

Unterm Strich bleibt festzustellen, dass ich zwar Einbußen hinnehmen muss, mit denen ich aber letztendlich leben kann. TheBat! gibt es nunmal (noch) nicht für Linux.

Allerdings gilt für KMail wie auch für alle anderen Programme, die ich mir noch anschauen werde: Ich habe keinen Überblick über das, was es alles gibt, und muss mich daher zwangsläufig am Mainstream orientieren. Wie unter Windows wird es auch bei Linux so sein, dass die meistverwendeten Programme nicht immer die besten sind, und das man erst im Laufe der Zeit die "Perlen" findet, die den eigenen Anforderungen besser gerecht werden. Und letztlich ist auch wieder alles eine Geschmacksfrage.

Mit den Handbüchern, über die ich Heute auch schreiben wollte, bin ich noch nicht weit genug vorangeschritten, darum müssen wir das auf die nächste Folge verschieben.



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Nachdem ich nun wieder vollständig an die Aussenwelt angeschlossen bin, mache ich es mir mit den Handbüchern auf der Couch gemütlich. Ich weiss, jeder Distributor predigt es, und auch eingefleischte Linux-Jünger empfehlen es jedem Einsteiger: "Lies erstmal ein gutes Handbuch, bevor Du anfängst!"
Aber dieser Versuch soll ja die Parxis möglichst realitätsnah widerspiegeln, und darum hab ich es nicht getan :D - und glücklicherweise hat es ja bisher trotzdem funktioniert.

3 Bücher werden bei SuSE 8.0 professional mitgeliefert:
  • BASIS - der Einstieg (200 Seiten)
    Hier finden sich Tips für Ein- und Umsteiger, Grundsätzliches z.B. zur Dateistruktur, eine Installationsanleitung (ich wusste es: da steht "Wichtige Tipps vorweg - unbedingt lesen!" - sorry, zu spät :)), Einführungen in KDE und GNOME sowie zur Systemkonfiguration mit dem SuSE-eigenen YAST 2. Und last not least noch ein Einstieg in die Arbeit auf der Kommandozeilenebene
  • PROGRAMME - die Praxis (150 Seiten)
    Beschreibungen und Anleitungen zu den am häufigsten verwendeten Programmen unter Linux:
    StarOffice, GIMP, die verschiedenen KDE-Tools mit Schwerpunkt KMail und Konqueror, Sound- und Multimedia-Tools und die Brennsoftware KOnCD sind hier aufgeführt.
  • DIE REFERENZ - alles zu SuSE Linux (518 Seiten)
    Der dickste Brocken enthält detailliertere Infos zur Installation, zum Bootmanager LILO, zum System an sich (KERNEL, Systemupdate, Netzwerkumgebung etc.)


Das Buch "Basis" greife ich mir zuerst. Auf Seite 1 lese ich "Herzlichen Glückwunsch, dass Sie sich für SuSE Linux entschieden haben!" - Also mal ganz ehrlich: Ein Ausdruck des Bedauerns hätte mich ernsthaft irritiert :ROFLMAO: - aber so lese ich beruhigt weiter...
Im ersten Kapitel gibt es grundsätzliche Tips für Umsteiger - hier erfahre ich, dass es unter Linux kein Laufwerk "c" mehr gibt, sondern nur noch einen Verzeichnisbaum, in den die einzelnen Laufwerke nach Belieben eingehängt werden können. Ich lerne Grundsätzliches über das Benutzer- und Rechtesystem. Da muss ich wirklich Hirnschmalz investieren, um das halbwegs zu kapieren. Ich begreife zumindest soviel, dass dies ein wesentlicher Bestandteil des Sicherheitskonzepts von Linux ist.
Ausserdem ist der Konfiguration von KDE und GNOME je ein umfangreiches Kapitel gewidmet - die überspringe ich und arbeite sie später direkt am Rechner durch. Natürlich lass ich Euch dabei dann über meine Schulter schauen.
Daneben gibt es noch eine Einführung in die Arbeit auf der Kommandozeilenebene, zur Systemeinrichtung mit YAST2, und am Ende auch noch die "SuSE Linux FAQ" und ein Glossar. Das hier jetzt alles breitzutreten würde Euch langweilen, darum lasse ich es sein.

Die Fürsorge geht sogar soweit, dass dem Thema "Ergonomie am Arbeitsplatz" ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Lieb gemeint, aber was hat das in einem Linux-Basishandbuch zu suchen? Naja, es zwingt mich ja keiner, es durchzulesen.

Insgesamt ist die Lektüre des Buches aber sehr hilfreich - ob es vollständig ist, kann ich nicht beurteilen, das kann ich Euch frühestens dann mitteilen, wenn ich das erste Mal auf die Nase gefallen bin, weil mir elementares Grundwissen gefehlt hat ;)
Ich habe aber tatsächlich einige Dinge gesehen, die ich besser vor der Installation gelesen hätte.
Also: Bevor Ihr Linux installiert, lest unbedingt das Handbuch!!:angel


Im Handbuch "Programme" schaue ich gleich mal ins Kapitel "KMail" und sehe nach, ob ich dort noch was Verwertbares finde, was ich bei der Einrichtung hätte besser machen können. Dort ist beschrieben, wie man mit Hilfe von Filtern eingehende Nachrichten in bestimmte Ordner umleitet. *Räusper* - hey, das hab ich auch ganz ohne Filter geschafft, und viel einfacher! Ob die noch Autoren suchen? :ROFLMAO:
Aber fliegen wir mal gemeinsam schnell durch die Kapitel:
Kapitel 1: StarOffice - leider noch für Version 5.2, die ich wegen des integrierten Desktops nie richtig mochte. Aber die Kurzeinführungen in Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank und Präsentation sind zum Großteil auch für Version 6 brauchbar.
Kapitel 2: Acrobat Reader - ich hätte nicht gedacht, dass man damit 5 Seiten füllen kann :) - erwartungsgemäss finde ich hier nichts Neues.
Kapitel 3: Browser für KDE und GNOME - von den 12 Seiten dieses Kapitels bekommt "Galeon" für GNOME gerade mal drei ab, der Rest geht für eine Einführung in den KDE-Konqueror drauf. Allerdings werden hier auch die Funktionen von Konqueror als Dateimanager mitbehandelt.
Kapitel 4: KMail - hatten wir schon, siehe oben
Kapitel 5: Sound unter Linux - hier werden verschiedene Player für Audio-CD's, mp3's und wav's vorgestellt sowie Tools zum Mixen und Schneiden.
Kapitel 6: TV, Video, Radio und Webcam
Kapitel 7: CD's brennen mit KOnCD
Kapitel 8: Grafikbearbeitung mit GIMP - mit fast 30 Seiten das umfangreichste Einzelthema. Darauf komme ich garantiert noch zurück
Kapitel 9: Kooka - das neue Scanprogramm. Kooka ist der Nachfolger von SANE bzw. es baut darauf auf. Wenn ich meinen Scanner noch ans Laufen kriege, dann werde ich da nochmal reinschauen.

Insgesamt ist die Auswahl eher exemplarisch - andererseits, wer würde sich einen fetten Wälzer antun, in dem jedes Programm bis ins Bit beschrieben ist?


Zuletzt noch das 518 Seiten starke Referenz-Handbuch - nein, das lesen wir jetzt nicht. Es ist auch vom Aufbau her eher ein Nachschlagewerk als eine Abendlektüre. Noch sieht es sehr neu aus, aber schon bald wird es mächtig vollgekritzelt sein und viele Eselsohren haben :)

Und damit ab ins Wochenende! Was ich als Nächstes ausprobieren werde, weiss ich noch nicht, lasst Euch überraschen. Am Montag gibts wieder Nachschub.



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22.04.02
Mein letzter Windows-Start liegt jetzt immerhin schon 3 Tage zurück...
Es scheint, als hätte ich in ein Wespennest gestochen. Die Aufmerksamkeit, die diesem Thema gewidmet wird, haut mich wirklich von den Socken. Und es scheint, als hätte ich schon in vielen die Neugier geweckt oder ihnen Mut gemacht, auch selbst mal einen Versuch zu unternehmen. Nur zu!
Eines möchte ich aber zu Bedenken geben: Auch wenn ich hier voller Begeisterung schreibe und bis jetzt fast ausschliesslich Positives berichtet habe - es ist kein Selbstläufer. Es gibt immer wieder Momente, wo man von einer Fehlermeldung überrascht wird, mit der man nichts anfangen kann, und man stellt sich die Frage "warum tu ich mir das überhaupt an?" ;) - aber da heisst es dann eben durchhalten, im Handbuch oder der Online-Doku nachsehen, Hilfe-Foren durchstöbern - und irgendwie geht es dann immer weiter. Und jedes gelöste Problem gibt wieder einen neuen Motivationsschub.


Auf dem Cosmo-Board gab es im Rahmen dieses Themas eine Grundsatzdiskussion zum Thema Office-Pakete und Grafikprogramme unter Linux. Ob es GIMP mit Photoshop & Co. aufnehmen kann, dazu dürft Ihr von mir keine Stellungnahme erwarten, ich bin in der Hinsicht ziemlich unbedarft. Aus Gründen der Objektivität müsste man GIMP aber vielleicht sowieso mit Windows-Tools der selben Preisklasse vergleichen (also alles um die 0,- € ;))
Was die Office-Suites angeht, so gehöre ich zu denjenigen, die hin und wieder ein Briefchen schreiben und gelegentlich mal eine Tabellenkalkulation erstellen - und das kann ich mit StarOffice oder OpenOffice ebenso gut, und die Bedienung unterscheidet sich kaum. Die PowerPoint-Pendants sind gewöhnungsbedürftiger, sollten für den Alltagsgebrauch aber auch ausreichend sein. Lediglich bei den Datenbanken herrscht Access tatsächlich noch unangefochten.
Viel tiefer werde ich jetzt und später auf dieses Thema nicht eingehen - ich kenne StarOffice sowohl in den Versionen 5.2 und 6 von Windows her, und für meine Ansprüche genügt es völlig. Wer es genauer wissen möchte, muss halt selber ran ;).


So, nun aber zu dem, was sich am vergangenen Wochenende ereignet hat. Leider hab ich das Programm, dass ich mir vorgenommen hatte, nicht annähernd geschafft. Der Hauptgrund: Meine Kinder haben "Tuxracer" entdeckt. Ein kleiner Pinguin rutscht auf dem Bauch die Gletscher runter und sammelt dabei Fische ein. Stundenlang war mein PC "besetzt" - aber Spass hats gemacht.
Wo wir gerade beim Thema Spiele sind - ich wollte auch das so gepriesene 3D-Spiel "Racer" ausprobieren. Allerdings war dieses Unterfangen von wenig Erfolg gekrönt. Nach dem Spielstart tat sich nicht viel, und nachdem ich ungeduldig auf ein paar Tasten rumgehauen hatte, geschah das Unfassbare: Das System hängte sich weg, Ende Gelände - ausser Reset blieb mir nichts mehr übrig. Also auch darauf muss man als Windows-Umsteiger nicht verzichten :ROFLMAO: - wir wollen zunächst mal davon ausgehen, dass es sich um einen Ausnahmefall handelte.

Aber so ganz tatenlos war ich dann doch nicht.

Um auf der Suche nach der richtigen Brennsoftware ein paar gute Tips zu bekommen, startete ich eine entsprechende Umfrage in den Linuxforen. Von den empfohlenen Programmen habe ich mir zuallererst den "CD Bake Oven" angeschaut.
Das Programm ist in der SuSE-Distri nicht enthalten, man kann es aber als fertiges Paket von der SuSE-Homepage runterladen. Es sieht auf den ersten Blick Nero am ähnlichsten, damit werde ich wohl meine ersten Versuche unternehmen, zumal in der letzten Ausgabe der Zeitschrift Linux-User ein entsprechender Workshop nachzulesen ist. Dem Thema "Brennen" werde ich mich aber noch ausführlich widmen.

Eine weitere "Perle", die ich beim Stöbern im Softwareangebot für KDE 3 bei SuSE gefunden habe, ist das Programm KCommander3. Es handelt sich dabei um einen Windows-Commander-Klon für Linux. Vom Funktionsumfang reicht er zwar nicht annähernd an sein Vorbild heran, aber als reiner Dateimanager hat er sich auf Anhieb als mein Favorit etabliert.
Nochwas zum Thema: Der Standard-Dateimanager in KDE ist der Konqueror, ich hatte ihn ja bereits mehr fach erwähnt. Nun, ich persönlich mochte den Windows-Explorer nie leiden, aber ich glaube sagen zu können: Wer den Windows-Explorer mag, wird den Konqueror lieben. Man kann das Layout nicht nur selbst völlig frei gestalten (mehrere Dateifenster nebeneinander, auf Wunsch noch eine Shell-Konsole dazu etc.), sondern sich diese verschiedenen Ansichten auch speichern und wieder laden. Nebenbei beherrscht er noch ein paar "Spezialaufgaben", wie z.B. das Rippen von Audio-CD's.
Selbst für Explorer-Hasser wie mich ist der Konqueror nützlich, vor allem in der Einstiegsphase, in der ich mich ja auch immer noch befinde.


Kommen wir nochmal kurz zum Thema Internet zurück.
Mit KMail hatte ich noch ein kleines Problem - ich wollte gerne eine akustische Benachrichtigung beim Empfang einer neuen Nachricht erhalten, fand aber keine Einstellung dafür. War allerdings mein Fehler, wie man hier nachlesen kann.

Probleme hatte bzw. habe ich ausserdem beim Aufruf eines Weblinks direkt aus einem Mail heraus, da ich einen anderen Web-Browser als den Konqueror verwenden möchte, dazu gibt es gleich zwei Links, die Ihr mal im Auge behalten solltet, denn im Moment gibts dafür noch keine Lösung:
Link 1
Link 2
Apropos Browser, übers Wochenende hat sich da Mozilla bei mir als Favorit etabliert. Er stellt die Seiten nicht nur besser, sondern auch schneller dar als Opera. Dafür verabschiedet er sich manchmal ohne Vorankündigung - ist aber auch noch die Version 0.98, werde die nächsten Tage mal auf den RC1 updaten.


Ansonsten habe ich einfach nur "rumgespielt" - hier mal eine Einstellung verändert, da mal ein Programm gestartet....auch dabei lernt man immer wieder was und bekommt mehr Routine beim Umgang mit den zwar ähnlichen, aber doch im Detail immer wieder unterschiedlichen Menüs.


Das war jetzt schon wieder mehr, als ich am 8. Geburtstag meiner Tochter schreiben wollte. Folgende Themen, die ich zwar schon teilweise beackert habe, aber erst noch "zu Papier" bringen muss, werden dann also auf morgen vertagt:

- erste Schritte mit dem Windows-Emulator "WINE"
- arbeiten mit der Online-Hilfe und der Dokumentation
- grafische Oberfläche nach eigenen Wünschen einrichten
- Installation von Software in "Handarbeit"

Also, wir sehen uns!


Hinweis: Dieses Thema ist nur aus "organisatorischen Gründen" geschlossen, damit es übersichtlich bleibt. Bitte verwende folgende Themen, wenn Du was dazu schreiben möchtest:
- Diskussion zum Tagebuch allgemein
- Fragen zum Tagebuch

Tip:
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Sorry, der für gestern geplante Bericht musste aus Zeitgründen leider auf Heute vertagt werden. Darum wollen wir uns gar nicht lange aufhalten und gleich loslegen...

...oder auch nicht ;) - denn als ich fast schon hiermit fertig war, veröffentlichte Hans- Peter einen äußerst umfangreichen Beitrag, siehe hier:
https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&threadid=10314
Von den Inhalten her könnte man fast meinen, wir hätten uns abgesprochen, ist aber definitiv nicht so. Wir schreiben einfach zufällig am selben Tag zu teilweise den selben Themen.
So, jetzt aber wirklich:


KDE: Arbeiten mit dem Desktop, Konfigurieren und einrichten
Im Prinzip findet man sich als Windows-Umsteiger sofort zurecht - Icons auf dem Desktop, links das Startmenü und unten eine Taskleiste, die hier "Kontrollleiste" genannt wird. Das Starten von Programmen verläuft zunächst wie unter Windows auch, und das Design der Programmfenster sowie deren Steuerung weichen, wenn überhaupt, nur geringfügig von Windows ab.
Die einen behaupten, dass KDE "das bessere Windows" sei - und wenn man nach Gründen sucht, um das zu beweisen, wird man auch fündig: So steht beispielsweise unter KDE nicht nur ein Desktop zur Verfügung, sondern bis zu 16! Wird der eine Desktop zu voll, lagert man eben ein paar Icons und Fenster auf einen anderen aus. Damit man bei mehreren Desktops nicht die Übersicht verliert, kann man ihnen auch eigene Namen zuweisen. Umschalten kann man einfach per Mausklick in der Kontrollleiste.
In dieser gibt es wie unter Windows auch eine Schnellstartleiste sowie ein Systray. Die Anzahl der Startmenüs ist ebenfalls nicht nur auf eines beschränkt. Ausserdem gibt es noch eine wahre Unmenge an sogenannten "Miniprogrammen", die man in die Leiste integrieren kann, z.B. einen Newsticker, dessen Inhalt sich wiederum frei gestalten lässt (z.B. ARD, Heise...)
Ich hatte noch nicht die Zeit, mich intensiv mit allen Gestaltungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, aber das würde hier ohnehin den Rahmen sprengen. Sollte mir noch was Wichtiges auffallen, werde ich es aber erwähnen.
Konfiguriert und eingerichtet wird KDE mit dem "Kontrollzentrum", dem Pendant zur Windows-Systemsteuerung. Was mir gut gefällt, ist die logisch aufgebaute Baumstruktur, in der man sich durch die einzelnen Unterpunkte hangeln kann.
Es gibt aber auch Kritiker, die KDE für ein fett aufgeblähtes, ressourcenvernichtendes Monstrum halten - auch die haben teilweise recht. Im Vergleich zu Windows verläuft der Start von Anwendungen merklich langsamer. Ausserdem merkt man, dass die Entwickler sich voll und ganz auf die Gestaltung einer grafischen Oberfläche konzentrieren konnten und nichts mit dem Betriebssystem selbst zu tun hatten. Nur so lassen sich die zahllosen und oft überflüssigen Gimmicks erklären.
Vielleicht sollte man sich eher an die Behebung der zweifellos vorhandenen Defizite machen, als neue Features einzu bauen (siehe hierzu auch den eingangs erwähnten Beitrag von Hans- Peter).
Insgesamt gefällt mir KDE aber trotzdem gut und ich könnte mir durchaus vorstellen, längere Zeit damit zu arbeiten.
(Screenshot-Links zu KDE findet Ihr weiter oben)


Software-Installation
Es gibt mehrere Wege, unter Linux neue Software zu installieren.
Zum Einen kann man mit der Distribution gelieferte Pakete von CD oder DVD nachinstallieren, oder man lädt sich direkt bei SuSE zusätzliche Programme herunter. Die Installation verläuft idiotensicher und problemlos.
Die Programme liegen dann übrigens als sogenannten RPM-Pakete vor - vergleichbar mit einer setup.exe für Windows. Davon ging ich auch aus, als ich mir den FTP-Server PureFTP heruntergeladen habe - mit einer RPM geht alles von selbst. Aber nichts da, direkt nach dem Aufruf kommt die Meldung, dieses Paket sei "for a different Architecture". RPM ist also nicht gleich RPM - wenn das Paket nicht explizit für die eingesetzte Distribution geschnürt wurde, sind Probleme fast vorprogrammiert.
Die andere Alternative ist, sich nur die Sourcen zu einem Programm runterzuladen, zu entpacken und dann von Hand zu installieren. Aber auch da gibt es Unterschiede, und vernünftige Anleitungen werden leider selten mitgeliefert.
Der "Normalanwender" ist, was dieses Thema angeht, erstmal zur Distributions-Hörigkeit gezwungen.


Erste Schritte mit "WINE"
Zur Zeit bin ich dabei, den Windows-Emulator "WINE" etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Mit diesem soll es möglich sein, Windows-Programme unter Linux zu nutzen. Die Installation und Einrichtung verlief zügig und problemlos. Man kann sich dabei entscheiden, ob WINE auf die Dateien einer vorhandenen Windows-Installation zurückgreifen oder ein eigenes "Fake-Windows" erstellen soll. Aufgrund des Warnhinweises, WINE könnte evt. das bestehende Windows-System beschädigen, habe ich mich für die zweite Variante entschieden.
Die Programme startet man durch das Kommando
/pfad/zum/programm/ wine programmname.exe
Als Erstes habe ich Mirc getestet - und es lief tatsächlich. TheBat! liess sich starten, aber das war es dann auch schon, die Menüs funktionierten nicht. Der BPFTP-Server startete überhaupt nicht (schade, wäre auch zu schön gewesen :(), dafür konnte ich aber den Downloadmanager GetRight starten, konfigurieren und auch sofort eine Datei damit downloaden. Das Hinzufügen von Downloads per Drag&Drop funktioniert allerdings nicht.
Dafür, dass ich das alles in weniger als einer Stunde durchgezogen habe, waren die Erfolge aber durchaus beachtlich. Ich werde nun mal eine Kopie meiner Windows-Installation in einem neutralen Verzeichnis anlegen und WINE auf dieses konfigurieren. Dann sollte es ja eigentlich noch etwas besser klappen.
Ich werde in jedem Fall noch eine ganze Reihe von Programmen durchtesten und dann hier eine Liste veröffentlichen, wo ich Erfolg hatte und wo nicht.
(Wenn jemand gute Tips und Links diesbezüglich hat, immer her damit)


Neuigkeiten gibt es, was das (Nicht-)Funktionieren meines Epson-Scanners angeht. Ich habs nocht nicht ausprobiert, aber der hier gegebene Tip macht Hoffnung:
http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=25518
Ich werde wieder berichten.


Unterdessen habe ich auch erfolgreich meine erste CD gebrannt, und zwar mit dem Programm "CD Bake Oven".
Von den Brenntools, in die ich bisher so reingeschnuppert habe, gefällt mir das noch am Besten. "KOnCD" hingegen hat sich einen Platz auf meiner Verbannungsliste gesichert - absolut unbrauchbar. Aber der große Brennsoftware-Vergleich steht ja noch aus, wie weiter oben ja bereits angekündigt.
Ich muss das aber leider ebenso etwas nach hinten schieben wie das für dieses Mal angekündigte Thema "arbeiten mit der Hilfe" - meine Zeit ist diese Woche eher knapp bemessen.
Aber es geht weiter, auch wenn sich scheinbar mal 2-3 Tage nichts tun sollte - fest versprochen! :)


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So, da bin ich mal wieder kurz. Wie angekündigt hatte ich am Wochenende zu wenig Zeit, um komplexe Themen anzugehen.
Nach mittlerweile fast 2 Wochen, in denen ich zu 90% mit Linux gearbeitet habe, stellt sich schon so etwas wie Routine ein. Surfen mit Mozilla, mailen mit KMail und arbeiten mit StarOffice sind inzwischen Normalität und erzeugen keine besondere Gefühlsregung mehr :).
Die wichtigsten Handgriffe laufen schon automatisiert (ich hab sogar schon unter Windows intuitiv Alt+F2 gedrückt und mich gewundert, warum nichts passiert :ROFLMAO:), und die Arbeit auf Kommandozeilenebene beginnt mir langsam richtig Spass zu machen. Wenn man die richtigen Befehle im Kopf hat, kann man da oft viel Zeit sparen.
Natürlich laufe ich immer wieder unvermittelt gegen Wände und scheitere im ersten Versuch an scheinbar völlig banalen Dingen. Das ist zwar nervend, aber wenn ich an meine ersten Windows-Erfahrungen zurückdenke, war das damals auch nicht anders, da muss man eben durch.
Genauso wie durch die anderen Probleme, die mich am Wochenende beschäftigt haben:
Da waren zum einen die rätselhaften Probleme mit dem KDE-Menü:
https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&threadid=10395
Und das zuerst miss- und dann ge-lungene Update auf Mozilla 1.0RC1: https://www.supernature-forum.de/showthread.php?s=&threadid=10449

Es wird mir zeitlich in dieser Woche leider nicht viel besser gehen, von daher wird die Frequenz meiner Berichte nicht kürzer werden.

Trotzdem oder gerade deswegen will ich an dieser Stelle ein kurzes Zwischenfazit ziehen:
Ich habe "mein" Linux liebgewonnen und will es nicht mehr missen. Ich hatte dabei wohl auch das Glück, während der Installation und der Einrichtung von größeren Rückschlägen verschont zu bleiben.
Ob es letztendlich dazu reicht, Windows dauerhaft von meinem Desktop zu verdrängen, vermag ich noch nicht zu sagen, es liegen noch einige Meilensteine vor mir.
Obwohl ich nicht zu den Anhängern der großen Gates'schen Verschwörungstheorie gehöre, übt die Aussicht auf einen Microsoft-freien PC einen gewissen Reiz auf mich aus, also werde ich weiter voller Begeisterung daran arbeiten.
Das "Tagebuch" wird also auf jeden Fall weitergeschrieben, auch wenn nicht jeden Tag etwas Neues drinsteht.


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Das Linux-Tagebuch - die nicht mehr für möglich gehaltene Fortsetzung

5 Monate später....

Gebt es zu, Ihr habt nicht mehr dran geglaubt, daß es nochmal weiter geht - hätte ich an Eurer Stelle auch nicht :D
Tatsächlich ist es auf den Tag genau 5 Monate her, daß mein Linux-Tagebuch, welches so hoffnungsvoll begann, sein abruptes Ende fand. Nicht, daß ich die "Schnauze voll" gehabt hätte, vielmehr zwangen mich persönliche Umstände dazu, meine Zeit am heimischen PC etwas einzuschränken, und so konnte ich meine Experimente nicht wie ursprünglich geplant weiterführen. Das Ziel, nämlich vollständig auf Linux umzusteigen oder festzustellen, daß es eben doch nicht geht, konnte ich demnach auch nicht erreichen.
Aber jetzt kommt der Herbst, man verbringt wieder mehr Zeit in den eigenen vier Wänden, und passend dazu kommt mit SuSE 8.1 auch eine neue Version auf den Markt.

Also, auf ein Neues!

Als treuer Kunde bekam ich das Päckchen von SuSE schon vergangenen Mittwoch, aber da ich auf Geschäftsreise war, kam ich erst Gestern dazu, es zu öffnen.
Dabei schon die erste Überraschung: Dem Update-Paket lag neben zwei hübschen SuSE-Aufklebern nicht mehr nur das dünne Update-Büchlein bei, sondern das komplette Referenz-Handbuch mit knapp 600 Seiten!
Bei der Installation soll mich ein Poster unterstützen - die ist ja auch inzwischen derart einfach geworden, daß man eigentlich überhaupt keine Literatur mehr dazu braucht. Was es bei der Vollversion noch an Büchern dazugibt, weiß ich leider nicht. Scheint aber so, als hätte die diesbezügliche Kritik an SuSE 8.0 gefruchtet. Bei den Installations-Medien hat sich nichts geändert - weiterhin wird auf 7 CD's und einer DVD ausgeliefert. Boot-Disketten gibt es leider wieder nicht :(

Mein System hat sich gegenüber dem letzten Mal nur geringfügig verändert: Als Monitor kommt jetzt ein Samsung Syncmaster 171b TFT zum Einsatz, und meine Maus hab ich wieder an die Leine gelegt und an PS/2 angeschlossen. Ansonsten ist alles beim Alten.

Ich hatte zwischendurch zwar immer mal wieder ein wenig rumgespielt, aber so sehr viel Wertvolles gab es nicht, das man hätte unbedingt erhalten müssen, darum habe ich die vorhandene 8.0 - Installation kurzerhand geplättet und eine Neuinstallation durchgeführt.

Sehr viel hat sich dabei gegenüber dem Vorgänger nicht geändert. Der Installationsvorschlag war wieder absolut perfekt, nur habe ich mir dieses Mal etwas mehr Zeit für die manuelle Auswahl zusätzlicher Programmpakete genommen. Dieses Feature wurde deutlich verbessert und bietet jetzt wesentlich mehr Übersicht. Leider musste ich dabei auch feststellen, dass die Vorauswahl "Standard-System mit Office" meiner Meinung nach unvollständig ist. So werden beispielsweise die Pakete "make" und "checkinstall" standardmässig nicht installiert, ebenso wird Mozilla per Default nicht vollständig installiert. Ist nicht wirklich schlimm, weil man ja auch später jederzeit nachinstallieren kann, aber unverständlich ist es teilweise schon.
Die Installation selbst dauert dann keine 20 Minuten, das ist nochmal schneller - und zu meiner großen Freude wird nun auch mein Scanner, der Epson Perfection 1250, erkannt und eingerichtet. Lediglich Monitore scheinen bei SuSE ein Stiefkind zu sein. Das oben erwähnte Modell ist schon mindestens ein halbes Jahr auf dem Markt, wird aber nicht automatisch erkannt und taucht auch in der Liste der Modelle nicht auf - das Problem hatte ich beim letzten Mal auch, und mit der richtigen inf-Datei ist das schnell gelöst. Trotz dieses kleinen Schönheitsfehlers stelle ich nunmehr fest: Zum ersten Mal habe ich nun ein Linux-System, auf dem alle meine Hardware-Komponenten funktionieren! *freu*

Viel weiter als bis zum Abschluss der Installation und dem ersten Systemstart bin ich noch nicht gekommen. Jetzt gilt es zunächst einmal den Zustand wiederherzustellen, auf dem mein 8,0-System vorher war, also TrueType-Fonts installieren, Mail, Browser, Chat einrichten etc. Lustig, dass ich dazu meine eigenen Beiträge durchlesen muss, weil ich so Vieles inzwischen vergessen habe :ROFLMAO:

Auf viele Probleme werde ich jetzt besser vorbereitet sein, aber bestimmt gibt's auch wieder neue Überraschungen. Ihr hört bald wieder von mir...




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Zuletzt bearbeitet:
..und da bin ich wieder. Glücklicherweise waren doch noch nicht alle Kenntnisse vollständig verrostet, somit hat es nur 2 Abende gedauert, um mein System wieder auf den Stand zu bringen, für den ich unter 8.0 noch 2 Wochen benötigt habe :)

Aber fangen wir ausnahmsweise mal mit den negativen Überraschungen an:
Gestern hab ich meine schnurlose Maus wieder hervorgekramt und über USB angeschlossen (die schnurgebundene war vorher an PS/2). Im Gegensatz zu 8.0 bemerkte YAST dies schon beim Booten und startete im Textmodus den Einstellungsassistenten. Ich wählte aus der Liste "USB-Maus mit Scrollrad", was auch schon vorausgewählt war, und drückte auf "Test" - aber nichts passierte....da ich keinen passenderen Eintrag in der Liste fand, brach ich an der Stelle ab und startete ganz normal durch. Mit der Tastatur hangelte ich mich ins Kontrollzentrum, rief YAST von dort nochmal auf, wählte genau den gleichen Eintrag - und dann ging's :confused. Aber damit nicht genug: Als ich später nach dem ersten Online-Update und dem Einspielen der nVidia-Treiber den X-Server neu starten musste, war die Maus wieder tot. Die Ursache fand ich später, als ich später in SAXX die 3D-Beschleunigung aktivieren wollte (da ist die Maus auch mit aufgeführt): Dort stand nämlich noch PS/2 als verwendeter Mausanschluss drin. Ich hoffe, dass ich nun alle Stellen gefunden habe, wo der Mausanschluß konfiguriert wird :ROFLMAO:.
Noch was Witziges zum Online-Update: Gleich der erste Patch, der angeboten wurde, betraf das Online-Update selbst, weil es unter bestimmten Umständen nicht funktionierte. Clever, gelle?

Aber genug gemeckert, es gab ja auch positive Erlebnisse, die zum Glück überwogen. Zum Einen funktioniert der Dateimanager "Krusader" nun auch endlich unter SuSE 8.1, bei der 8.0er war er ständig eingefroren und konnte nur noch per "kill" beendet werden. Der Krusader kommt vom Handling her dem WindowsCommander ziemlich nahe und ist daher erstmal mein Favorit in dieser Kategorie.

Die Themen Internet, Mail und Office waren ja schon unter 8.0 abgehakt. Da kommen bei mir Mozilla, KMail und OpenOffice zum Einsatz - da muss man gegenüber Windows keinerlei Abstriche machen.

Mit dem "MPlayer" scheint es nun auch endlich einen Multimedia-Player für Linux zu geben, der diesen Namen auch verdient. Er funktioniert hervorragend, spielt viele Formate und sieht auch noch gut aus, was will man mehr. Den RealPlayer gibts für Linux übrigens auch. Wenn ich jetzt noch DivX-Avi's und wmv's zum Laufen bekomme, dann bin ich wunschlos glücklich. Die Lösung steht hoffentlich bald hier.

Beim Thema Ergonomie gibt es ebenfalls Erfreuliches zu vermelden: Bei allen bisherigen SuSE-Versionen hatte ich nach einiger Zeit das Problem, das mir die Augen brannten, obwohl das Bild an sich eigentlich recht gut war. Ich war damit nicht allein, auch hier im Board wurde mal darüber geschrieben. Diesen Effekt habe ich jetzt nicht mehr - ob es allerdings an der neuen Version oder an meinem neuen TFT-Monitor liegt :D, vermag ich nicht zu beurteilen. Die Distributoren könnten Ihre Angebote ja durch das kostenlose Beipacken eines TFT's aufwerten, wär doch sicherlich ein Anreiz :ROFLMAO: :ROFLMAO: :ROFLMAO:.

Ein neues Brennprogramm gibt es auch, es trägt den sprechenden Namen "K3B". Brennprogramm ist eigentlich der falsche Ausdruck, denn wenn ich es richtig kapiert habe, dann gibt es nur unterschiedliche grafische Oberflächen für immer die gleichen Komponenten.
Es sieht ganz nett aus und bietet auch einige Funktionen, ist aber z.B. von einem Programm wie Nero noch Lichtjahre entfernt. Ich hab allerdings auch noch keinen so guten Überblick und werde mich nochmal informieren, oder wenn jemand gute Tipps hat, immer her damit.

So, das war es erst mal wieder, Heute abend will ich mal die mitgelieferten Spiele durchtesten und schauen, ob ich "Return to Castle Wolfenstein" unter Linux zum Laufen bekomme. Man darf also gespannt sein...




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Wie beim letzten Mal angekündigt, habe ich mich ein wenig den mitgelieferten Spielen gewidmet. Eigentlich wäre man schnell fertig und könnte das Thema mit "Masse statt Klasse" umschreiben - jede Menge kleine Karten-, Brett- und Geschicklichkeitsspiele, die zwar teilweise recht nett sind, von denen aber keines besonders erwähnt werden müsste.

Aber es gibt ja noch die Spiele, von denen in der Werbung immer geschwärmt wird, weil sie es grafisch angeblich mit 3D-Spielen unter Windows aufnehmen können.
Es sind dies
  • TuxRacer
  • TuxKart
  • Racer
  • Flightgear

TuxRacer
In diesem Spiel rutscht ein kleiner Pinguin auf dem Bauch einen Berg hinunter und sammelt dabei Fische ein. Gesteuert wird mit den Cursortasten, mehr braucht man auch nicht. Das Spiel ist simpel und macht riesigen Spaß (meinen Kindern zumindest :)). Die Grafikleistung ist vergleichbar mit einem späten PS-One-Spiel.
Screenshots



TuxKart
Ein Kart-Rennspiel eben...
Noch etwas simpler als TuxRacer und grafisch auf deutlich niedrigerem Niveau. Erinnert etwas an "Micro Machines".
Ein paar kleine Screenshots findet Ihr auf der Homepage



Racer
Wird gerne als das Linux-3D-Spiel schlechthin dargestellt - ich zitiere mal von der SuSE-Hompage:
Motorengeheul, bleihaltige Luft und nervöses Durcheinander in der Boxengasse: Hand auf's Herz, wer hat noch nicht davon geträumt einmal Gas zu geben wie Schumi? Hochkarätige Grafik, Rauch, sprühende Funken, Reifenspuren und die realistische Fahrphysik der einzelnen Boliden lassen das Rennfahrerherz höher schlagen. Für den ultimativen Kick sorgen beinharte Tracks und die vielen, teilweise konfigurierbaren Kamerapositionen in Racer.
Wenn so aufgetragen wird, dann schlage ich auch erbarmungslos zurück :): Das Spiel ist schlichtweg schlecht. Der Sound ist blechern, das Fahrverhalten kann aracadelastiger kaum sein und die Grafik ist so primitiv, das es fast schon wieder amüsant wirkt. Wer das Spiel aber im gleichen Atemzug wie beispielsweise die Need for Speed-Serie nennen möchte, der braucht schon eine verdammt gute Puste - denn ein paar Minuten Pause sollte man dazwischen schon lassen...
Screenshot



FlightGear
Ich gebe zu, ich mag keine Flugsimulatoren - und weit bin ich sowieso nicht gekommen. Da ich keine Ahnung hatte, wie ich die Maschine steuern soll, wollte ich die Hilfe aufrufen - ich bekam die Meldung, die Hilfe sei in einem externen Netscape-Fenster geöffnet worden, was aber nicht der Fall war (könnte es daran liegen, dass Netscape nicht installiert ist?). Dann eben nicht...
Mindestens in einem Punkt kann es das Spiel aber mit seinen Windows-Brüdern aufnehmen: Die Grafik ist ebenso unrealistisch :D.
Wer es sich näher anschauen will, der kann auf http://www.flightgear.org/ vorbeischauen - da gibt es auch ein paar Screenshots.



Es gibt noch etliche Spiele mehr für Linux, die aber nicht Bestandteil der Distribution sind. Gut möglich, dass sich da noch das eine oder andere Highlight verbirgt.



Viel interessanter ist aber gerade für Umsteiger: Laufen die Windows-Toptitel unter Linux?
Zum Einen gibt es da WineX, mit dem sich einige Spiele unter Linux zum Laufen bringen lassen - mal besser, mal schlechter.
Andere Titel werden aber auch schon richtig auf Linux portiert, wie zum Beispiel "Return to Castle Wolfenstein". Letzteres war im letzten Winter mein Lieblingsspiel, also musste ich mich daran natürlich gleich versuchen.
Ich lud mir die aktuellen Linux-Binaries herunter, war aber zunächst zu doof, das Installations-Skript auszuführen.
Wenn man das mal geschafft hat, muss man nur noch ein paar Dateien von einer bestehenden Windows-Installation kopieren (wenn man die nicht hat wirds umständlicher, geht aber auch), und dann soll es angeblich laufen - tat es aber nicht :cry:
Stattdessen hat es sich kurz nach dem Start mit Signal 11 ins Nirvana verabschiedet. Ragaller hat freundlicherweise für mich gegoogelt ;), da werde ich mich bei Gelegenheit mal durchwühlen.



Für ein Fazit ist es an dieser Stelle sicher zu früh, aber irgendwie glaube ich mir schon jetzt sicher zu sein, dass Linux für echte Zocker noch nicht wirklich attraktiv ist.

Aus Zeitgründen konnte ich nur dieses Kapitel fertigstellen, der Inhalt des nächsten steht aber schon fest. Freut Euch auf den nächsten Teil mit dem Titel "Der Wutanfall oder: Der Abend, als ich Linux von der Platte trat"
Aber keine Angst, bis dahin ist es wieder drauf :D






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pcangry.gif


Wer mich kennt, der weiß, daß ich ein impulsiver und ungeduldiger Mensch bin, der gelegentlich schon mal ausflippt, wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich vorstellt.
Daß mir das bei meinen Versuchen mit Linux irgendwann zum Verhängnis werden würde, war eigentlich abzusehen. Wie plötzlich es kam und wie heftig sich der Frust entlud, hat mich dann aber doch selber überrascht :D



Aber lest selbst:

Am Montag hatte ich einen freien Tag. Meine Tochter war in der Schule und nachmittags mit einer Freundin verabredet, der Kleine den ganzen Tag im Kindergarten, und meine Frau hatte ebenfalls zu tun. Beste Gelegenheit also, mir einen gemütlichen Tag am PC zu machen.


Zuerst probiere ich ein wenig mit den Spielen rum, das ernüchternde Ergebnis habt Ihr ja oben bereits gelesen.


RollerChris wartet noch auf ein paar Dateien von mir, also werfe ich den FTP-Client KBear an, um ihm die mal eben schnell rüberzubeamen. Aber leider ist das zum Scheitern veurteilt, weil ich es nicht fertig gebracht habe, eine funktionierende Verbindung aufzubauen, und mir das Programm alle Nase lang abgeschmiert ist.


Na gut, dann arbeiten wir eben was. Ich starte OpenOffice und will eine Excel-Datei öffnen, da stürzt es auch sofort ab - "es ist ein nicht behebbarer Fehler aufgetreten blabla..."
Das Gleiche auch beim Versuch, ein Word-Dokument zu öffnen. Ich boote schnell nach Windows, versuche es dort - kein Problem. Also nochmal zurück, neuer Versuch, wieder nichts.
Was macht man da? Ganz klar, OpenOffice neu installieren. Leider ohne Erfolg, der Fehler bleibt und die Faust ballt sich zum ersten Mal.
Also lassen wir das erstmal bleiben.


Da entdecke ich auf dem Schreibtisch die CD, welche mir mein Neffe am Vortag gebracht hat, mit der Bitte, sie doch bitte zu kopieren. Na gut, dann machen wir das mal schnell. Ich starte das Brennprogramm K3B, lege die CD ein und drücke auf "CD kopieren". Da meldet sich das Modul CDRDAO und meint, es könne mit meinem Lesegerät nichts anfangen. Verdammt und zugesch*****. funktioniert denn hier überhaupt irgendwann mal irgendetwas?
madgo.gif



Ich erinnere mich, dass ich Probleme bei der Konfiguration meiner CD-Laufwerke hatte, und auch, dass ich bei der Integration der TrueType-Schriften in OpenOffice eine Fehlermeldung erhalten hatte. Sollten die bestehenden Probleme damit zu tun haben? Und wenn ja, wie löse ich das? Die Antwort liegt auf der Hand - wir machen eine komplette Neuinstallation. Ist ja erst früher Nachmittag...


Bei der Neuinstallation denke ich, es wäre doch ganz praktisch, meine Windows-Partitionen standardmässig nach /home/martin/, also meinem User-Verzeichnis, mounten zu lassen. Ich übersehe dabei, das damit root zum Eigentümer des Verzeichnisses wird und ich später beim Anlegen des Users keinen Zugriff mehr darauf bekomme. Ok, Anfängerfehler, aber meine Laune wird dadurch sicher nicht besser. Weil ich unbedingt martin heißen will, fang ich halt noch mal von vorne an, ist sowieso Kaffeezeit.


Nach Abschluss der Installation teste ich gleich wieder OpenOffice - und es geht. Wer weiß, was ich mir da vorher zerlegt habe.
Zu meiner Überraschung muss ich jedoch feststellen, dass plötzlich das Scrollrad meiner Maus nicht mehr funktioniert, obwohl ich sie exakt so konfiguriert habe wie vorher. Langsam hab ich keine Lust mehr...
Irgendwann richte ich mich dann nochmal auf und den DSL-Zugang ein, starte das Online-Update, lade mir wie gehabt die aktuellen nVidia-Treiber, führe den empfohlenen Neustart durch.....und lande auf der Konsole :confused. Nix mehr mit grafischer Oberfläche. ICH FLIPP GLEICH AUS!!!
Da ich ja nicht mehr ganz dumm bin, starte ich neu und wähle die Option "Safe settings" - allerdings mit dem gleichen Ergebnis. Nun starte ich SAXX2 von der Konsole aus - und lache mich wenige Sekunden später schlapp - obwohl ich mich im Textmodus befinde, schaltet mein Monitor plötzlich ab und meldet "Videofrequenz zu hoch". Ok, ich hab ja nicht nur die eine Konsole, schalte ich eben zur nächsten und starte dort YAST2. Dort kann ich zwar die Konfiguration von Monitor und Grafikkarte aufrufen, aber ändern kann ich sie nicht, geschweige denn, dass ich aus dem Menü wieder rauskäme. Das ist der Moment, wo sich vor meinen Augen plötzlich alles rot färbt.

Was sich im Folgenden abspielte, sei hier in kurzen Stichpunkten dargestellt:

  • Reset-Taste am Rechner gedrückt
  • Partition-Magic Bootdiskette eingelegt
  • Linux-Partitionen gelöscht und den Platz der mp3-Partition zurückgegeben
  • ca. 20 Ausgaben des Magazins "Linux-User" im Altpapier entsorgt
  • zugehörige CD's in die gelbe Tonne gepfeffert
  • SuSE-Bücher und Installationsmedien im Schlafzimmerschrank verstaut
  • Kündigungsschreiben der SuSE- und Linux-User-Abos aufgesetzt, ausgedruckt und abgeschickt
  • SuSE 8.0 und 8.1 bei Ebay reingesetzt
Dies alles geschah innerhalb von knapp 30 Minuten, was vielleicht ein wenig auf die Dynamik schließen läßt, mit der das geschah :ROFLMAO:


Just zu diesem Zeitpunkt bekomme ich eine PN von Pennywise: "Empfiehl mir doch mal ein paar Programme für Linux" - der hat mich doch beobachtet und will mich nur ärgern! Ich erzähle ihm, dass ich mein Linux gerade nach einem Tag voller Frusterlebnisse in die Tonne getreten habe und nichts mehr davon wissen will.
Sein Rat an mich war: "Neue Installation, neues Glück - muss ja nicht Heute sein"


Am Dienstag sehe ich das auch nicht mehr ganz so eng, und am Mittwoch reicht die Kraft schon wieder aus, um die mp3-Platte erneut zu reorganisieren und das Linux-System wieder neu aufzusetzen. Und als ob es sich bei mir einschleimen wollte, hat alles wunderbar geklappt. Ich glaub aber, ich werde trotzdem noch ein paar Tage warten, bis ich mich wieder an größere Aktionen wage. Wozu eine Überdosis führen kann, hab ich ja gerade erlebt.

Die SuSE-Bücher sind übrigens wieder auf ihrem angestammten Platz. Die Ebay-Auktionen konnte ich beenden, weil noch keine Gebote drauf waren. Nur im Altpapier werde ich sicher nicht rumwühlen :ROFLMAO:




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Leider gibt es nicht allzuviel Neues zu berichten, aber ich will mich wenigstens mal wieder melden :)

Fortschritte habe ich in den letzten Tagen keine erzielt, eher sind neue Probleme hinzugekommen. Es geht mir wie bei meinem ersten Versuch auch: Man kommt sehr schnell bis zu einem gewissen Punkt, und ab da geht es nur noch zäh voran und der Weg ist mit Stolpersteinen übersät...

Ich habe mir den „Logitech Cordless Desktop Optical“ gekauft und per USB angeschlossen. Seither sieht sich mein Linux außerstande, die Mauseinstellungen dauerhaft abzuspeichern. Somit bin ich nun bei jedem Neustart gezwungen, den Maustyp anzugeben. Das alleine wäre noch nicht wirklich schlimm, wenn nicht auch die Einstellungen für Zeigerbeschleunigung etc. jedes Mal wieder auf Default zurückgesetzt wären.
Muss aber mal nachschauen, wahrscheinlich gibt es irgendwo einen Schalter, mit dem man die Suche nach neuer Hardware beim Systemstart deaktivieren kann. Vielleicht bleiben die Einstellungen dann erhalten.

In diesem neuen Kapitel wollte ich mich eigentlich dem Thema „Windows-Programme unter Linux mit WINE“ widmen. Dem eingefleischten Linuxer sträuben sich da angesichts der enormen Programmvielfalt unter Linux die Nackenhaare, aber mir geht es einfach darum, dass ich die Programme, für die ich bezahlt habe, auch weiterhin nutzen kann. Und wenn sich das realisieren läßt, warum sollte ich mich dann an etwas Neues gewöhnen?
Leider kann ich aber bisher erstmal nur meinen Frust hier ausschütten:
SuSE liefert WINE bereits vorkonfiguriert aus, mit wenigen Klicks ist die Installation und Einrichtung beendet. Um maximale Kompatibilität zu erreichen, habe ich wie empfohlen mein gesamtes Windows-Verzeichnis in das „Windows-Fake“-Verzeichnis von WINE kopiert. Gemäß einer vorliegenden Anleitung wollte ich dann mal testweise ein Programm installieren – das sah ja so einfach aus. War es aber natürlich nicht. Das Setup-Programm crashte, und auf der Konsole wurde mir angezeigt, dass die Registry-Einstellungen für WINE nicht in Ordnung seien. Praktischerweise enthielt die Fehlermeldung auch gleich einen Tipp, wie man das Problem lösen könne – nur funktionierte er nicht.
Ich erhielt dann ständig die Meldung, die Datei /root/.wine/config sei nicht vorhanden – das stimmte zweifelsfrei, denn das WINE-Setup hatte sie ja selbst nach /home/martin/.wine geschrieben. Ich dachte, ich könne das Problem beheben, indem ich mich als root einlogge und das WINE-Setup dann erneut durchlaufe. Doch da bekomme ich die Meldung „globales WINE-Setup wird nicht unterstützt, loggen Sie sich als normaler User ein und starten Sie das Setup erneut“ – somit kann ich die Config-Dateien unmöglich dort ablegen, wo das System sie später suchen wird – das hat eine gewisse Komik. Ich fand es allerdings nur bedingt witzig, denn jetzt stehe ich da mit meinem nicht funktionierenden WINE und weiß nicht mehr weiter.
Und allmählich stelle ich mir die Frage, ob ich mit dem Ansatz „ein Dummie klickt sich durch die Wizards“ wirklich richtig unterwegs bin. Zur Klärung der Frage, ob sich Linux als Einsteigersystem für jedermann eignet, ist das zweifelsfrei korrekt, und das war ja auch das ursprüngliche Ziel.
Aber ich will ja auch irgendwann tatsächlich den Umstieg schaffen, und dann brauche ich eben mehr als nur Internet, Mail und Office. Leider habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass man relativ schnell auf die Nase fällt, wenn man außerhalb von YAST irgendetwas am System verändert. Und sucht man im Internet nach Problemlösungen, wandelt man als SuSE-Benutzer schnell auf einsamen Pfaden, denn ausgerechnet das eine Konfigurationsfile, welches man editieren soll, findet man genau nicht an der Stelle, wo es eigentlich sein sollte, weil SuSE eben seine eigene Struktur hat.
Vielleicht werde ich mir doch mal RedHat anschauen, denn wie bereits oben erwähnt, der feste Wille zum Umstieg oder zumindest zum „gleichberechtigen Parallelbetrieb“ ist immer noch fest vorhanden.

In jedem Fall wird es das nächste Tagebuch-Kapitel erst wieder dann geben, wenn es auch handfeste neue Erkenntnisse gibt. Ich hoffe, das wird recht bald der Fall sein :)





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