Internet-Tauschbörsen: Was das neue Raubkopie-Gesetz für die Nutzer bedeutet

andi p

dem Board verfallen
Spiegel Online schrieb:
Das neue Copyright-Gesetz schützt Raubkopierer vor absurd hohen Abmahnkosten - doch Datensauger sollten sich nicht zu sicher fühlen. Der Gesetzestext ist vage und gibt Richtern viel Freiheit. Strafanzeigen, Gebühren, Datenschutz: SPIEGEL ONLINE beantwortet die wichtigsten Fragen zum neuen Recht.
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Der Text ist ein schwammigerer Schwamm, als ich ihn eigentlich von Spiegel-online gewohnt bin.

Dreht es sich dabei um die Nutzer von p2p Tauschbörsen, oder auch um den Datensauger, der eine Webseite mit 3000 Titeln gefunden hat und diese leer saugt?
Muss man die Dateien dafür auch anbieten, oder reicht das alleinige Saugen?

Ich vermute fast letzteres, da man ja auch mit dem unrechtmäßigen Erwerb eine Copyrightverletzung begeht - aber kann alleiniges saugen ohne anbieten überhaupt gewerbsmäßig sein? Fragen über Fragen...

Mein Tipp: Gebt die paar Cent für den Kram aus, den er kostet und ladet ihn bei einem der üblichen offiziellen Verkaufsportale runter.

Und wenn ihr schon kein Geld für Musik ausgeben wollt: RIPt das einfach aus Radiostreams heraus, das ist AFAIK immer noch legal und wird auch von der Polizei "empfohlen" ;) :D

PS: Welche Nummer hat das neue Copyrightgesetz? Noch die selbe wie das alte? Ich würde gerne mal den Gesetzestext lesen....
edit: Alles Quatschkram. Das Urhebrerrecht (gemeinhin Copyrightgesetz genannt) bleibt unangetastet, es dreht sich um die Umsetzung einer EU Richtlinie zur Durchsetzung der Ansprüche. Das ist etwas ganz anderes und berührt das Urheberrecht nur am Rande. Das ist meiner Meinung nach eher unter Verfahrensrecht und Gebührenverordnung einzuordnen - aber ich bin kein Anwalt und kann deshalb auch nur raten, welche komischen Sachen der Gesetzgeber mal wieder verklausuliert hat.

Bundesjustizministerium Pressemitteilung mit Beispielen schwamm^2
 
Zuletzt bearbeitet:
"Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich die Musikindustrie diese Entscheidung der Generalstaatsanwälte gefallen lassen wird."
Soweit sind wir schon -
bald wird die Musikindustrie bestimmen, was Staatsanwälte zu tun und zu lassen haben...
 
In die Verlegenheit werden die nicht kommen - ich gehe davon aus, dass die Rechteinhaber über kurz oder lang direkten Zugriff auf die Daten der Provider bekommen, anders geht das gar nicht mehr.
 
Tauschbörsen... langweilig. ;)

Hat jemand ne Ahnung wie es mit Newsgroups aussieht?
Ich dachte immer, dass man sich da verabredet, wann man wem welches DVD Paket zuschickt weil der Download von TB Daten aus den alt.binary Gruppen so lange dauert :ätsch

Ohne Scherz:
Da die Daten über Deinen Einwahlknoten kommen (Verbindungsdaten / Vorratsdatenspeicherung bei Deinem Provider) ist es völlig schnurz, ob Du die neueste Software bzw. das letzte Filmchen aus einer Newsgroup oder über ein P2P Netz ziehst. An Deinem Einwahlknoten kommt alles zusammen und wird mitgeloggt - und solange die Daten nicht heftigst verschlüsselt übermittelt werden, lässt sich problemlos mitverfolgen, wann Du was herunter geladen hast. Bei Verschlüsselung könnten sie lediglich mutmaßen, was es ist und müssten schon einen Honigtopf aufstellen, was aber letztendlich auch nicht sooo schwer ist.

Hochladen ist problematischer: Wenn Du in einer NG etwas hochlädst, stehen da eh Deine Daten bei, genauer gesagt, von welchem Anschluss es wann gekommen ist - schon mal in die Kopfzeilen gesehen? ;)

Die Binary NGs sind nur durch ihre gigantische Größe und die Zeitbeschränkung und ständig wechselnden Orte, wo welcher DL zu finden ist halbwegs geschützt, aber es ist auch nur noch eine Frage der Zeit, bis das "Problem" gelöst ist. Spätestens mit vollem Zugriff auf die Verbindungsdaten ist damit auch Schluss.

PS: Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Newsserver mit Binary NGs dicht machen und die Benutzer IPs/Loginzeiten herausreichen muss ;)
 
Danke QuHno (wofür steht das eigentlich?)^^,

also bis jetzt heisst es ja bei bestimmten Newsgroup Providern daß die Übermittlungsdaten anonym bleiben, also nicht an dritte weitergegeben werden.

Da die Politiker in Moment auf Tauschbörsen scharf sind werden diese ja überwacht, NGs sind da noch nicht mit dabei.

Also gehst Du davon aus daß bald ein Gesetz entworfen wird daß die NG-Transaktionsdaten transparent machen soll?

Zu Deinem PS: Das gabs schon?
 
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Newsserver mit Binary NGs dicht machen und die Benutzer IPs/Loginzeiten herausreichen muss ;)

Davon habe ich zwar noch nichts gehört aber die Content-Industrie versucht durchaus auch gegen das Usenet vorzugehen, bislang aber mit eher mäßigem Erfolg.

Hier ein paar Meldungen dazu...

heise online - 29.01.08 - OLG Düsseldorf verneint Störerhaftung von Usenet-Anbietern

heise online - 17.10.07 - US-Musikindustrie nimmt das Usenet ins Visier

heise online - 22.05.08 - Videothekenverband geht gegen Usenet-Provider vor

heise online - 24.08.07 - Sony BMG scheitert in der Berufung gegen Usenet-Anbieter

Das Usenet lässt sich halt nicht gerade mal so vom Netz nehmen wie irgendeine Torrent-Seite.
 
Nö, nur einige Server an sich. Prinzipiell kann ja jeder seinen eigenen Server zuhause aufsetzen. Halbwegs anonym werden Dateien aber erst, wenn sie auf anderen Newsservern gespiegelt werden ;)

BTW: Was heißt hier Usenet Provider? Sowas wie usenext? Die fassen doch im Prinzip auch nur zusammen, was sie auf den initialen Newsservern finden, halten es für ein paar Tage/ Wochen / Monate vor und kassieren dafür auch noch ordentlich ab.

Mir persönlich sind die Originalserver lieber, zumindestens wenn sie eine Vorhaltezeit haben, die nur durch die Plattengröße begrenzt ist - da kann man auch mal ältere Sachen nachschlagen...
 
Wenn Du die Adressen der Newsserver kennst, kannst Du auch ohne Provider direkt draufgehen. Das kostet nichts, ist schnell - und da sie häufig im Ausland sind, auch relativ verfolgungsfrei :D
 
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