Vertikale Maus Logitech Lift ausprobiert: Flüsterleiser Handschmeichler

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Vertikale Maus Logitech Lift ausprobiert: Flüsterleiser Handschmeichler

Logitech Lift vertikale Maus Titelbild


Seit einigen Wochen ist mit der Logitech Lift eine neue vertikale Maus auf dem Markt. Als langjähriger Nutzer der Logitech MX Vertical musste ich den Nachfolger unbedingt ausprobieren, der aber irgendwie gar kein Nachfolger ist, denn zu groß sind trotz der gleichen Bauform die Unterschiede.

Es beginnt damit, dass die Lift deutlich kleiner ist als die MX Vertical. Der gefühlte Unterschied ist erheblich größer, als es das Vergleichsfoto erahnen lässt. Aus diesem Grund war ich fest davon ausgegangen, dass sie ebenfalls sehr viel leichter ist, beim Probewiegen war ich daher ganz schön überrascht: Mit 131 Gramm ist die Lift vier Gramm schwerer als die MX Vertical. Irgendwie fühlt sie sich dennoch viel leichter an.

Logitech Lift im Vergleich mit der MX Vertical

Logitech bewirbt die Lift als besonders gut geeignet für Menschen mit kleinen und mittelgroßen Händen, allein aus diesem Grund ist sie kein 1:1 Nachfolger der MX Vertical. Wer über Baggerschaufeln am Ende seiner Arme verfügt, greift in der Tat besser zu der größeren Variante.

In meine rechte Hand hat sich die Lift dagegen quasi in Sekundenschnelle geschmiegt (es gibt auch eine Variante für Linkshänder). Es passiert mir selten, dass ich ein neues Gerät in die Hand nehme und schon nach wenigen Minuten weiß, dass es mein neuer Favorit sein wird, bei der Logitech Lift war das der Fall. Sie sitzt sozusagen wie angegossen und verschwindet quasi in meiner Hand.

Logitech Lift vertikale Maus

Es gibt insgesamt fünf Tasten und ein Scrollrad, das ebenfalls über eine Klick-Funktion verfügt. Benutzt habe ich bisher allerdings nur vier der fünf Tasten. Die mittlere Taste unter dem Scrollrad liegt so weit unten, dass ich die Maus komplett loslassen muss, um sie zu drücken. Dafür fällt mir keine nützliche Verwendung ein, daher ignoriere ich sie. Alle Funktionen der Maus wie beispielsweise Scrollgeschwindigkeit und Tastenbelegung können mit der Software Logitech Options konfiguriert werden.

Die Logitech Lift verfügt über drei Profile, kann also mit bis zu drei Geräten gepaart werden, die Umschaltung erfolgt über eine Taste an der Unterseite. Geliefert wird sie mit dem Logitech Bolt Dongle, sie ist aber ebenso mit dem Vorgänger Logitech Unifying kompatibel, Bluetooth LE beherrscht sie ebenso.

Die Oberfläche der vertikalen Maus ist um 57 Grad geneigt und gekippt, das ist steiler, als es die nackte Zahl vermuten lässt.

Logitech Lift Nahaufnahme

Die Haptik der Maus ist großartig, die leicht gummierte Oberfläche vermittelt ein sehr angenehmes Gefühl. Das ist selbstverständlich nur ein erster Eindruck, denn in dieser Kategorie trennt sich erst nach einigen Monaten täglicher Nutzung die Spreu vom Weizen, minderwertige Oberflächen sind schnell abgegriffen. Ich gebe der Lift hier einen Vertrauensvorschuss, denn bei der MX Vertical sind nach dreieinhalb Jahren bislang nur die beiden Tasten leicht speckig geworden, der Rest des Gehäuses zeigt keinen Verschleiß.

Die Logitech Lift arbeitet praktisch lautlos. Das Klicken der Tasten ist nur bei völliger Stille wahrnehmbar. Das ist zuerst einigermaßen irritierend, aber man gewöhnt sich schnell daran und dann lernt man das auch sehr zu schätzen. Lediglich beim Scrollrad führt die auf besonders leisen Betrieb ausgelegte Gestaltung dazu, dass es sich ein wenig schwammig anfühlt.

Betrieben wird die Maus mit einer Standard AA Batterie, für die eine Laufzeit von bis zu 24 Monaten versprochen wird. Das hängt logischerweise sehr stark von der Häufigkeit der Nutzung ab, nach drei Wochen kann ich diese Angabe noch in keiner Weise verifizieren. Der Batterieprüfer zeigt nach wie vor „voll“ an.

Die Logitech Lift ist in den Farben Schwarz, Weiß und Rose verfügbar (Affiliate Links). Die UVP ist, wie man es von Logitech gewohnt ist, mit 79,99 Euro eher sportlich.

Fazit​


Ein allgemeingültiges Fazit, ob eine vertikale Maus grundsätzlich besser ist oder nicht, kann man nicht ziehen, dafür sind die individuellen Vorlieben zu unterschiedlich. Wer neugierig ist oder gar bereits über Probleme in der Maushand klagt, dem kann ich allerdings nur wärmstens empfehlen, es mal mit einer vertikalen Maus zu probieren. Es muss ja nicht gleich ein hochpreisiges Modell sein, man bekommt sie auch schon für unter 20 Euro und zum Ausprobieren reicht das allemal.

Bei mir schlagen die beworbenen Vorteile der vertikalen Bauform, nämlich eine deutlich spürbare Entlastung und damit weniger Verspannungen und Schmerzen, voll durch. Die Logitech Lift hat mich darüber hinaus durch den flüsterleisen Betrieb und die sehr angenehme Haptik überzeugt.

Disclaimer: Das Testgerät wurde mir von Logitech kostenlos überlassen. Eine Verpflichtung zur Veröffentlichung eines Testberichts oder eine Einflussnahme auf dessen Inhalt gab es nicht.

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Ich bin ja schon seit vielen Jahren begeisterter Nutzer vertikaler Mäuse (eine Havit und eine CSL aus dem oben angesprochenen Billigsegment), die Ergonomie ist einfach fantastisch. Der damals vor der Nutzung schon nach kurzer Zeit langsam anfangende schmerzende Mausarm (RSI-Syndrom) bei normalen Mäusen war praktisch auf der Stelle wieder schmerzfrei und kam nach ausschließlichem Einsatz der vertikalen Mäuse nie wieder. Eine genauso gute Wirkung kann auch ein Trackball haben, doch die mag ich wiederum nicht, während andere Nutzer sich nicht an vertikale Mäuse gewöhnen können. Kommt halt drauf an, was einem haptisch und vom Handling besser liegt.

Die Datenangaben bei Amazon weichen häufig von den wirklichen ab, teils sogar ganz erheblich, wie hier z. B. beim Gewicht. Manche Angaben fehlen sogar ganz, mittlerweile fast auch immer der Sensortyp. Aufgrund der angegebenen Batterielaufzeit würde ich auf einen Laser tippen, Infrarot ist dagegen ein viel stärkerer Stromfresser und verbraucht meiner Erfahrung nach rund das Zehnfache. Echter Vergleich meiner uralten Logitech M705 mit Laser zu einer meiner neueren vertikalen CSL/Havit Mäuse mit IR-Sensor: fast 2 Jahre zu knapp über 2 Monate bei sehr häufigem Betrieb. Somit dürfte die Herstellerangabe von Logitech zur Luft durchaus nicht ganz falsch sein.

Das Datenblatt von Logitech bei den abweichenden Werten:

Gewicht - 125 g (Amazon: 210 g), damit liegst du noch locker in der Messtoleranz, während A vielleicht die Kartoffelwaage benutzt hat. :LOL:
Fand die Messung eigentlich mit oder ohne Batterie statt?
Tasten - 6 (Amazon: 4)
Sensor - Logitech Advanced Optical Tracking (was auch immer das sein soll; Laser, IR oder schlagmichtot?) (Amazon: k. A.)

PS: Hab die Maus übrigens mal bestellt, mit 69,99 € bei Amazon im Moment also 10 € günstiger. Ich bin ja mal gespannt, ob die Tasten bei diesem doch noch ziemlich hohen Preis wenigstens länger als 2-3 Jahre halten, deren Qualität hatte ja während der letzten ~15-20 Jahre nach und nach erheblich nachgelassen. Nur durch eigene Reparatur mit neuen OMRON-Kontakten ist meine letzte Logitech-Maus M705 bis heute noch funktionsfähig (wird aber nur noch unterwegs genutzt).


Martin (@Supernature), dein erstes Bild der beiden Mäuse sieht hübsch aus, leider zu hübsch, denn es ist in der Farbgebung ein Fake. Ich war ja im ersten Moment durchaus erfreut, dass mal ein sehr interessantes leuchtend schwarz/blaues Design geschaffen worden sein soll, wobei der Blauanteil auch noch einen tollen Farbverlauf nach schwarz aufweist. Pustekuchen und maximaler Trugschluss, das kommt leider nur durch die Beleuchtung vom Hintergrundbild deines riesigen Monitors im Hintergrund. Du solltest vielleicht eine Zuverdienstmöglichkeit bei den Gauklern im Marketing suchen, die nötigen Fähigkeiten dafür hast du ja schon. :ROFLMAO: ;)
 
Und schon ist sie da, meine neue schwarze Lift Maus. Alten Unifying Empfänger raus aus dem USB-Anschluß, neuen Logi Bolt USB-Empfänger rein, Windows 10 erkennt ihn automatisch und konfiguriert den ja schon installierten Standardtreiber. Sekunden später fertiggestellt wird noch empfohlen, die Logitech-Software zu installieren, was ich aber zunächst mal übersprungen habe. Die Grundfunktionen sind alle da, die bisherigen Einstellungen wurden unverändert übernommen und die Cursorbewegung erscheint mir einen kleinen Tick schneller und flüssiger als zuvor. Keine Ahnung, mit wie viel DPI die Abtastung in der Grundeinstellung erfolgt, gefühlt könnten es 1600 sein. In den technischen Daten steht was von 1000 DPI Nennwert, was ich aber im Vergleich zur CSL Maus mit 1400 DPI nicht so recht glauben will, die Lift müsste sonst langsamer sein. Aber egal, um das zu sehen und ändern zu können, werde ich noch die Logitech Software installieren müssen. Das mache jedoch erst später.

Mein erster Eindruck bestätigt Martins Beschreibungen fast vollumfänglich. Wobei ich die mittlere Taste unter dem Scrollrad aber gut mit dem Zeigefinger erreiche, ohne die Maus loslassen zu müssen. Vielleicht habe ich ja einen biegsameren Finger als Supi oder bin das einfach schon von meinen anderen Vertikalmäusen her gewöhnt.

Die Logitech Lift ist die kleinste meiner bisherigen Vertikalmäuse und gerade eben groß genug für meine schlanken mittellangen Hände (18 cm). Kürzer dürfte die Maus nicht mehr sein, der Zeigefinger schließt mit der linken Maustaste ganz genau ab, der Mittelfinger steht an der rechten Maustaste leicht über, liegt aber immer noch mit der Spitze bequem auf der Rundung der Taste. Im Anhang mal eine Grafik über die 3 Handgrößen, welche ich mir aus dem Amazon-Produktlink geklaut habe.

Begeisterung hat bei mir auch das Batteriefach, bzw. dessen Deckel ausgelöst. Einfach nur passgenau von 3 kleinen kräftigen Magneten gehalten, die genau über 3 Stahl-Innenschrauben sitzen, kann der Deckel mit einem leichten Druck auf einen markierten Punkt angehoben und abgenommen werden. So einen feinen Verschluss hatte ich noch bei keinem Batteriefach.

Über das Gewicht kann ich mangels Waage nicht viel sagen, vom Gefühl her ist sie relativ leicht und liegt etwa zwischen meiner viel größeren CSL- und der nur wenig größeren Havit-Maus.

Der Sensor ist wie vermutet ein Laser, ich erwarte also eine ähnlich lange Batterielaufzeit wie bei meiner alten M705, wobei die allerdings mit 2 AA-Batterien bestückt ist. Mindestens 1 Jahr sollte bei Vielnutzung jedenfalls drin sein und wäre damit für mich schon okay.

PS: Wer bestellt sowas eigentlich in Pink... Blondinen, Barbiepuppen, Diverse? Sogar Tastaturen und Mauspads bietet Logitech in dieser Babyfarbe an. Passt ja zum grässlichsten PC-Gehäuse aller Zeiten. 😄
 

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Ich hab mir schon immer überlegt, ob eine solche Maus nicht viel besser für meine (spiel-gequälte) Hand wäre.
Da ich aber immer noch mit Windows7 unterwegs bin, frage ich mich, ob die da auch funktioniert?
Ich hatte mit meinem Mann darüber gesprochen, dass ich mir sowas bei Media Markt gern mal ansehen würde.
Er hatte aber nichts besseres zu tun, als mir eilends eine bei den "Amazonen" zu bestellen.
Leider konnte ich das nicht wieder rückgängig machen - ich hasse diese Pakete-Schickerei, wenn ich einen Markt fast vor der Haustür habe.
Darum: Die Sendung mit der Maus kam heute an.
Ganz so handschmeichelnd, wie Supi das beschrieben hat, finde ich sie nicht.
Aber meinem Handgelenk gefällt sie. Eine richtige und auch lesbare Anleitung gab's leider nicht.
Nun bin ich ja wahrlich kein Experte, aber wissen würde ich schon gern, wozu die beiden Tasten auf der linken Seite gut sind. (die mit Daumen zu bedienen)
Mein Mann ist jedenfalls ganz begeistert von der Handhabung und darum fürchte ich, dass dieses Geschenk doch nicht so ganz ohne Hintergedanken bestellt wurde.;)
 
Hallo Gisela,
die beiden linken Tasten sind für Vor und Zurück im Browser, also wie die beiden Pfeiltasten dort oben links.

Unter Windows 7 sollten zumindest die 5 Standardtasten (linker, rechter Mausbutton, die beiden linken Tasten und die Radtaste) mit dem Standard-Maustreiber von Windows funktionieren. Nur die mittlere Taste hinter dem Mausrad hat keine Funktion und der DPI-Wert (Sensor-Auflösung) lässt sich nicht einstellen. Ist bei mir unter Windows 10 ohne dem Logitech-Maustreiber genauso. Die sonstigen Werte lassen sich wie gehabt im Windows-Maustreiber einstellen.

Eine Bedienungsanleitung braucht es für die Maus eigentlich nicht, auf der oben von mir verlinkten Webseite zu den technischen Daten findest du auch FAQs, den Support und weitere Infos, die genügen sollten. 😉
 
Ganz so handschmeichelnd, wie Supi das beschrieben hat, finde ich sie nicht.
Schon nach den wenigen Tagen der Nutzung kann ich das zumindest in einem Punkt bestätigen. Und zwar betrifft es den Bereich der gummierten Fläche, die komplett von der Handfläche umschlossen wird.

Die Riffelung der Gummierung erzeugt nach einiger Zeit das leicht unangenehme Gefühl, ein Mini-Waschbrett durch die Gegend zu schieben. Es zwingt einen praktisch zum Loslassen der Maus, wenn man sie gerade nicht braucht, obwohl das wegen der entspannten natürlichen Haltung von Hand und Arm gar nicht nötig wäre. Auch nach dem Loslassen fühlt es sich noch eine ganze Weile so an, als ob sich die Rillen in die Handfläche eingeprägt hätten (ich habe tatsächlich nachgeschaut, ob das der Fall ist,:LOL: aber da war nichts zu sehen). Da ich die Maus sehr viel nutze, bleibt zu hoffen, dass sich diese Gummirillen im Laufe der Zeit abnutzen und glätten werden. Wird aber wohl trotz Vielnutzung mindestens 1-2 Jahre dauern (Martins Erfahrung mit der MX Vertical lässt da allerdings nur wenig Hoffnung).
Das kenne ich ja schon von ähnlichen Oberflächen einiger meiner weiteren Eingabegeräte, vor allem Mäuse und Joysticks. Allerdings ist/war bei denen die Gummierung lediglich leicht rau anstatt geriffelt, was eine erheblich angenehmere Haptik als diese blöden Rillen ergibt. Die vertikale CSL-Maus ist da mit ihrer glatten Gummierung ein sehr gutes Beispiel und weil ich sie erst etwa 1 Jahr habe, ist da auch noch nichts abgenutzt.

Ansonsten ist die Ergonomie und Handhabung durch die Form wie bei meinen anderen Vertikalmäusen ganz hervorragend.

Die Logitech Lift arbeitet praktisch lautlos. Das Klicken der Tasten ist nur bei völliger Stille wahrnehmbar.
Das betrifft aber nicht die beiden Tasten auf der linken Seite, die sind sehr deutlich zu hören. Stört mich persönlich aber gar nicht, zumal sie ja vergleichsweise selten genutzt werden.

Und wer denkt, die anderen Tasten könnten für sie/ihn zu leise sein, sodass ohne deutliche Reaktion auf einen Mausklick unklar sein könnte, ob der denn richtig erfolgt ist, kann unbesorgt sein. Obwohl sich die Tasten äußerst leicht betätigen lassen, ist der Druckpunkt dennoch sehr deutlich spürbar.
 
Die Riffelung der Gummierung erzeugt nach einiger Zeit das leicht unangenehme Gefühl, ein Mini-Waschbrett durch die Gegend zu schieben. Es zwingt einen praktisch zum Loslassen der Maus, wenn man sie gerade nicht braucht
Wow, und ich dachte schon, ich hätte sehr zartfühlende Hände :). Diesen Effekt hatte ich bis jetzt noch überhaupt nicht. Wenn mich vor dem Beitrag jemand gefragt hätte, ob man diese Riffelung spürt, hätte ich gesagt "nein, das ist eigentlich nur Optik". Echt interessant, wie da die Wahrnehmungen auseinander gehen können.
 
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