Es geschieht nichts ohne Grund auf dieser Welt . . .

gisqua

ist wieder öfter hier
. . . manchmal habe ich jedenfalls diesen Eindruck.

Wir haben schon seit Jahren ein Theater-Abo. Das ist in mehrfacher Hinsicht eine gute Sache, denn dadurch werden wir "gezwungen", kulturell aktiv zu sein; raus zu gehen, nette Leute zu treffen, den Computer einmal bewusst abzuschalten u. a. m.
Was wir allerdings auch noch haben, ist ein schlechtes Gedächtnis! :angel
Trotz Kalender-Eintrag ist es uns wieder gelungen, den Termin am letzten Sonntag total aus unserem Gedächtnis zu streichen.

"Na gut, war sicher ein Stück, was man nicht unbedingt gesehen haben muss!"
So oder ähnlich sind dann die Ausreden, die man sofort parat hat.

Die Kritik am nächsten Tag in der Zeitung zeigte uns allerdings, dass wir sehr wohl etwas versäumt haben, auch wenn die Allgemeinheit anderer Meinung war, denn das Theater war nämlich recht spärlich besucht.

Wir beschlossen das Versäumte nachzuholen. Im Theaterbüro erzählte ich von unserem Missgeschick, während die freundliche Dame nach freien Karten suchte.
Sie sah mich an und sagte: "Wann wollen sie denn gehen - heute? - dann machen wir es doch so, dass Sie an die Abendkasse kommen, dort liegt dann eine Nachricht und Sie können sich einen geeigneten Platz aussuchen. Sie haben ja schon mit dem Abo bezahlt, warum sollten Sie denn noch einmal bezahlen!"
Einfach so - ich war platt. So etwas gibt es noch?

Zufrieden - mit einer so schönen Nachricht - kam ich zu Hause an, da klingelte das Telefon. Es war eine Freundin, die gerade ein wenig Trost brauchte.
Ich erzählte ihr von dem Theater und es stellte sich heraus, dass sie das Stück auch ganz gern gesehen hätte, aber keinen Mumm hätte, allein dort hin zu gehen.
Was lag näher, als ihr anzubieten, sie abzuholen und mit uns mit zu kommen.
Ihre Stimmung war sofort um mehrere Grade besser.

Sie freut sich jetzt schon auf die Ablenkung und wir freuen uns, dass wir manchmal ein schlechtes Gedächtnis haben.


Für Neugierige
 
Einfach so - ich war platt. So etwas gibt es noch?

Ganz ehrlich? JA. Auch wenn es nur am Rande dem Thema entspricht: wir als Familie haben momentan wegen Arbeitslosigkeit so ziemlich viele Probleme finanzieller Natur. Dennoch müssen Dinge (teuer) angeschafft werden, zB eine Brille, ohne die es einfach nicht geht. Bestellt für einen kleinen aber schmerzlichen 3-stelligen Betrag, sollte sie heute beim Optiker vorliegen. Da aber nun wirklich jeder einzelne Euro in der Kasse wichtig ist, dachte meine Frau, sie hakt mal nach wegen diesen Gutscheins..der kam nämlich heute mit der Post, für einen Rabatt auf den Rahmen, bei einer NEUBESTELLUNG. Nun gut, ich war der Meinung, und hatte eigentlich recht damit, dass der Gutschein nicht für eine Brille gelten könne, die nur noch abgeholt werden muss, aber vor zwei Wochen beauftragt wurde.

Die Überraschung dann beim Optiker: da wir noch nicht bezahlt hatten, war der 2 Wochen alte Auftrag für ihn nicht ausschlaggebend.. und ich Idiot hatte schon vorgeschlagen, das Werbedingens doch einfach in den Müll zu stecken, mit dem Missmut "das hätten wir vorher wissen sollen" im Kopf. Kurzerhand hatten wir einen Nachlass von über 40 Euro! Dazu noch Payback Punkte (an alle Neurotiker: :p ), und zwar nicht wenig!, die kurzerhand wieder in einen Real,- Einkaufsgutschein wandern ;)

tl;dr: wäre der Gutschein heute nicht zufällig in der Post gewesen, und meine Frau ihren Dickkopf behalten, wäre das Geld gewiss schon vor dem Monatsende leer. Der Optiker hatte dabei einen nicht unwesentlichen Beitrag ;)
 
Ich glaube nicht an das bewusst hinschauen, denn dann kriege ich regelmäßig die Krätze, denn: brauche/suche ich einen Pott, finde ich den Bohrersatz, den ich vor 2 Monaten gesucht und da doppelt so teuer bezahlt habe. Den Pott finde ich dann in 2 Monaten, wenn ich billige T-Shirts suche. Und so fort. Da steckt der Teufel im Sack und solche "AHA" - Erlebnisse wie bei Threepwood dürften die rühmlichen Ausnahmen darstellen. Der Rest Deines Lebens verarscht es Dich saumäßig. :cry:
 
ot:
@Lolly:
Du hast das Thema etwas verfehlt, hier geht es nicht um Messis und deren hartes Leben, sondern um glückliche Zufälle! ;)
sasmokin.gif
 
Ich glaube, wenn wir bewusster hinschauen, können wir noch viele solcher Beispiele finden.

Vieles sogar. :)

Vor kurzem habe ich mein Montagsauto gegen ein hoffentlich Dienstags produziertes getauscht.
Vom Verkäufer wollte ich eigentlich erstmal nur ein Angebot und mich dann in den folgenden zwei Wochen entscheiden. Andere Angebote hatte ich schon, kannte also die Rabatte, die im August von den Händlern gegeben wurden.
In dem Rahmen bewegte er sich auch: 12-15%, vielleicht noch 16 wenn ich nervig genug gewesen wäre.
Und was macht der Verkäufer? Erklärt mir, dass der Hersteller für Schwerbehinderte einen Sonderrabatt gewährt. Ein Blick nach rechts zu meinem Vater (den ich bei solchen Beträgen immer dabei habe), ein kurzes Nicken und schon hatte sich mein Vater ein neues Auto gekauft. :D

Ohne den Hinweis vom Verkäufer hätte ich mich auch mit 15% zufrieden gegeben, so wurden es dann 20. :)

Pure Freundlichkeit dürfte das wohl nicht gewesen sein - ich vermute mal, dass der Händler dafür einen Bonus vom Hersteller bekommt. Aber ehrlich: Mir egal, freut mich sogar für ihn, denn ich habe ja auch etwas davon.
 
Die Esoteriker sind der felsenfesten Überzeugung, daß eh nichts "aus Zufall" geschieht. Es gibt sozusagen keinen Zufall. Da ist auch was dran, wobei mir persönlich keine der beiden Varianten besonders gefällt.
 
Mit meinem Hauptberuf, Pechvogel, glaube ich nur noch an Zufall.
Dieses grosse Spagettimonster kann doch nicht staendig so die Karten mischen, dass ich staendig auf dem Ar... lande.
Warum sollte es auch so eine Gottheit des Schicksals geben?
Zu viele Welten im Universum? Zu viele Einzelschicksale hier?
Das ist zu viel Arbeit fuer einen Gott.
Nee Danke, aber Gott is ne klasse Erfindung- wenn ich nen Strohhalm brauche.
 
Esoterik und Götter? Och nö.. eher das Prinzip von Glück, Statistik und Chaostheorie.
Wer sein Leben lang dauernd Pech hat, muss statistisch gesehen auch irgendwann Glück haben. Oder: Zwergentoast landet immer auf der Brotseite, nicht auf der Marmeladenseite.
 
-ot-

Mit meinem Hauptberuf, Pechvogel, glaube ich nur noch an Zufall.
.........
Nee Danke, aber Gott is ne klasse Erfindung- wenn ich nen Strohhalm brauche.

Ich würde mich nicht gerade als "Glückspilz" bezeichnen, aber mit deiner "Weltsicht" brauchst du wirklich keine Feinde.
Das Richtige t-shirts ^^.jpg

Oder anders ausgedrückt: "Die Halbherzigkeit der Existenz".
Das ist es, woran ich denke, wenn ich deinen Post lese. Dabei ist es durchaus vorgesehen,
das wir uns viel freuen. :)

Ich halte dich für einen tüchtigen & fleissigen Mann. (Ich weiß auch was ackern auf dem Bau heißt!)
Aber unser Leben ist nicht dazu bestimmt um das Bruttosozialprodukt von BRD/AUS zu erhöhen. Und auch nicht das mal auf unserem Grabstein steht: "Arbeit war sein Leben - Ruhe hat ihm Gott gegeben". :ROFLMAO:

Aber genau das ist der (schwerwiegende) Fehler, das man G`tt aus seinem Leben ausspart - und sich dann noch wundert, wieso man (trotz Erfolg) immer noch ein Leben ohne richtigen Schwung, Glück & Erfüllung lebt.
Oder ..... krank wird und sich wundert, warum man leiden muß und es so lange dauert, bis man wieder gesund wird)

...... der Focus macht´s - oder besser die "Richtige" Beziehung! :weg


tty.
.
 
Passt auf, was Ihr über Gott sagt, Ihr diskutiert in seinem Forum :ätsch

Ich bin jedenfalls auch immer hin und her gerissen.
Hat wirklich alles, was geschieht, einen Sinn?
Oder ist es einfach nur unsere Fähigkeit, den Dingen notfalls auch nachträglich noch einen Sinn zu geben?

Ähnlich verhält es sich ja mit Zufällen - wie viele Paare haben sich durch saudumme Zufälle kennen gelernt, aber hinterher festgestellt, dass sie eindeutig füreinander bestimmt sind?
Gibt es das Schicksal wirklich - oder können wir den Gedanken, dass es wirklich fast ausschließlich durch Zufall bestimmt wird, mit wem wir in der Kiste landen, nur einfach nicht ertragen?
 
Es geschieht nichts ohne Grund auf dieser Welt...

....und habe deshalb gedacht, kommste lieber mal wieder vor der Weihnachtszeit mal wieder Heim :D

Zum Thema, an sich kann ich aus persönlicher Erfahrung, rückblickend sagen, das bei uns nichts ohne Grund passiert ist. Im nachhinein sogar meistens zum positiven, egal wie krass manche Sachen waren.

Pfiati - baba :)
 
ot:
Ei guck mal einer an, der San.
Willkommen Zurück Weltherrscher, wird Zeit das mal wieder jemand auf diesen Laden hier aufpasst.:D

Wo hast Du gesteckt?
Hast Du Berlusconi greholfen Italien zu ruinieren?:ROFLMAO:
 
ot:
Wir könnten jetzt diesen Thread sowas ot machen, das glaubst du gar nicht, aber gleich Ärscher mit dem Alien und unserem Tantchen, nene lieber nicht.

Aber jetzt mach ich mir erstmal nen gemütlichen DVD Abend, werd aber die Tage noch ein wenig mehr plaudern im inneren Kern.

Mr. Silvio hat ne Zeitung mit Fisch bekommen :D


:)
 
Im Gegenteil, Du wirst keinen groesseren Optimisten als mich treffen.
Zudem wird man mit meinem Glueck zum Stehaufmaennchen, dass jedes mal aus dem Dreck in das es fiel klettert und weiter macht.
Ichsehe das Negative und habe nur positive Erlebnisse. Naaaa, wenn das keine Einstellung ist- bis ich ins naechste Dreckloch falle- aber da komm ich auch wieder raus.

Und mein Computer geht auch wieder- nur kuenftig mit englischer Tastatur ohne die deutschen Besonderheiten.
 
Noch eine Geschichte

Heute stand Einkaufen auf dem Plan - natürlich mit Bus statt Auto, war ja nicht viel, was ich zu besorgen hatte.

Es gibt zwei Busverbindungen, die ich zur Heimfahrt nutzen kann: bei der ersten hält der Bus direkt vor der Wohnung - lt. Fahrplan aber nur stündlich; bei der zweiten muss ich ca. 12 Minuten laufen - entweder eine Station weiter fahren und von oben nach unten laufen (ja, es ist "bergig" im Rheinland!) oder den für mich etwas anstrengenden Weg, den Berg hinauf, dafür kann ich aber eine Haltestelle früher aussteigen.
Während ich noch grübelte, wurde mir die Entscheidung abgenommen, weil der Bus mit der "Laufstrecke" gerade eintrudelte.

Ein junger Mann, eine bepackte ältere Dame und ich stiegen ein. Beim Anfahren bückte sich die ältere Dame und hob ein zusammengefaltetes Schriftstück auf, hielt es hoch und fragte: "Hat das jemand verloren?"
Da keine positive Antwort kam, brachte sie den Brief, oder was immer das war, zum Fahrer.

Ich weiß zwar nicht warum, aber ich bin dann eine Station eher ausgestiegen, vielleicht wollte ich
meinem revoltierenden inneren Schweinehund eins auszuwischen.
Der junge Mann stieg mit mir zusammen aus und lief etwas zögerlich vor mir her. Ich merkte, wie er unruhig wurde, sich umdrehte, den kurzen Weg zurück sah, seine Hosentaschen durchsuchte und ein total erschrecktes Gesicht machte.

"Haben Sie etwas verloren?" fragte ich ihn, "ein Schriftstück vielleicht?"
Er sah mich verwundert an und bejahte. Ich sagte ihm, dass die Frau im Bus etwas aufgehoben hätte, rundgefragt hätte und den Fund dann beim Busfahrer abgegeben hätte.
"Oh, vielen Dank, ich hätte jetzt gar nicht gewusst, wo ich das wichtige Schreiben noch suchen sollte!"

Die Erleichterung war dem jungen Mann sofort anzusehen. Er entschied sich dann, bei den Stadtwerken anzurufen, um die Zeit zu erfahren, wann der Busfahrer auf der Rückfahrt an dieser Haltestelle vorbei kommt.

Der junge Mann hatte zwar sein Schriftstück noch nicht wieder, aber er wusste wenigstens, wo er es wieder bekommen konnte.

Und ich wusste nun, warum ich gerade diesen Bus genommen hatte und warum ich unbedingt diese Haltestelle zum Aussteigen benutzt hatte.
 
AW: Noch eine Geschichte

Auch Kleinigkeiten ergeben einen Sinn

Heute ist wieder so ein Tag - nein nicht Montag, aber er fühlt sich an wie ein Montag - da möchte ich am liebsten im Bett bleiben.
Geht aber nicht, weil ich seit Montag einige Sachen vor mir herschiebe, die nun endlich erledigt werden müssen.

Der Blick aufs Außenthermometer - 0,5° - hebt meine Stimmung nicht wirklich, auch die sich biegenden Bäume vor der Haustür verraten, dass Windstille etwas anderes bedeutet.
Betont langsam und voller Widerstand mache ich mich auf den Weg.
Dass der Bus zu spät kommt, unterstützt meine negative Stimmung.

Den freundlichen Busfahrer übersehe ich erstmal einfach.
Als er dann aber bei der nächsten Haltestelle seinen Platz verlässt, um einem Fahrgast mit Rollator die drei Stufen raufzuhelfen und auch noch fragt, wo er denn wieder aussteigen will, weil er dann wieder helfen will, bekommt meine schlechte Laune einen kleinen Knacks.
Aber nur einen ganz kleinen.

Mit bärbeißigem Gesicht stapfe ich frierend durch die Straßen. Der eisige Wind zerzaust meine Frisur.
'Selbst schuld, warum kaufst du dir nicht endlich eine passende Kopfbedeckung.'

Da kommt eine Frau auf mich zu und fragt mich etwas undeutlich, ob sie mir eine Botschaft sagen darf.
"Unser Herr Jesus Christus liebt Sie!"
Innerlich sträubt sich alles bei mir und ich mache eine verneinende Handbewegung.
Es ist ja nicht so, dass ich nicht gläubig wäre, aber so ganz in die vorgegebenen Normen passe ich eben doch nicht.
Die Frau lächelt mich an und sagt: "Unser Herr Jesus Christus liebt Sie trotzdem!"
Dann dreht sie sich weg und ihr Blick scheint nach neuen "Opfern" Ausschau zu halten.

Etwas gedankenverloren gehe ich weiter und zehn Schritte weiter werde ich schon wieder angesprochen.
"Wissen Sie wie spät es ist?"
Ich könnte jetzt "JA" sagen und weiter gehen, aber so etwas kommt ja nur in Witzen vor und ganz so unfreundlich will ich ja nun auch nicht sein.

Aber irgendwie muss meine abwehrende Haltung eine anziehende Wirkung haben.
Ich wurde noch dreimal angesprochen.
Einer hatte sich verlaufen und suchte die Marktstraße,
die zweite suchte die Bushaltestelle, wo es nach Koblenz geht
und die dritte wollte zu einem Juwelier, stand allerdings schon kurz davor.
Jedes dankbare Lächeln der Suchenden nahm mir etwas von meiner schlechten Laune.
Als dann auch noch die Sonne für einen Augenblick durch die Wolken strahlte, war es um mich geschehen, der Stimmungsumschwung war da.

Zu dumm, dass schon alles erledigt hatte, aber zu Hause gab es ja noch genug aufgeschobene Dinge.

Auf der Nachhausefahrt hatte ich einen recht unwirschen Fahrer erwischt.
Aber komischerweise versuchte ich seinen Unmut zu verstehen, indem ich dachte:
"Vielleicht hat er auch so einen schlechten Start, wie ich heute Morgen?"

Er bekam ein extra freundliches Lächeln von mir.
 
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