Nur eine kurze Zeitungsnotiz

gisqua

ist wieder öfter hier
Es war nur eine von den vielen kleinen Nachrichten, die man unter "Kompakt" in jeder Zeitung findet, irgendwo ganz unten auf Seite xy zwischen Werbung und Kontaktanzeigen, die man normalerweise überliest . . .

"Ohne ihr Wissen soll ein 23-Jähriger aus Bernkastel-Kues zehn Schüler heroinsüchtig gemacht haben . Der Jüngste war 14 Jahre alt. Der Dealer hatte die Jugendlichen zum Haschischrauchen mit in seine Wohnung genommen und bot ihnen dabei auch "Haschisch-Öl" an. Das war in Wahrheit aber Heroin. Der Mann, gegen den ein Haftbefehl erging, hält sich zurzeit in den USA auf."

Mich hat dieser Bericht nachdenklich gemacht. Mehr jedenfalls als beispielsweise die Reportage über Umwelt-Gespräche, die zum wiederholten Mal nutz- und ergebnislos abgebrochen wurden.

Da nutzt ein Dealer die natürliche Neugier und das Zugehörigkeitsverlangen von Jugendlichen aus, um sie süchtig zu machen. Vielleicht noch mit den Worten:
"Haschisch ist nicht gefährlich, das müsst ihr unbedingt probieren, das ist cool, das ist IN", oder wie immer das heutige Wort für modern / zeitgemäß / dazugehörend heißt.
Und das alles nur, um Kohle zu machen. Das Schicksal seiner Versuchskaninchen, bzw. der erhofften zukünftigen Kunden ist ihm sch. . . . egal.

Wenn ich sowas lese, dann rebelliert mein Innerstes. Die Friedfertigkeit, die bei mir normalerweise die Oberhand besitzt, wird einfach beiseite gefegt, auch wenn es mich nicht persönlich betrifft.

Ich wollte das nur mal loswerden.
Danke fürs Zu"hören".
 
Wer so einen Scheiss ("Haschisch ist nicht gefährlich.." glaubt,
ist auch kaum intelligenter als Knäckebrot...
Gehören immer zwei Seiten dazu.
 
Blöde Propaganda... Um "süchtig" zu werden, muss man das Zeug schon monatelang nehmen... Und Haschisch hat ja wohl auch nix mit Heroin zu tun... ;)
 
@Brummelchen
Mir ging's eigentlich nicht darum, dass die Jugendlichen in Unkenntnis blauäugig darauf vertrauten, NUR Haschisch zu probieren, sondern eher um die Tatsache, dass ihnen das gefährlichere Heroin untergejubelt wurde.

Heute ist ein Tag vergangen und ich betrachte die Sache schon etwas nüchterner und fange an zu hinterfragen. (Ich weiß, das hätte ich schon eher tun sollen)
Bei Wikipedia hab ich dann nachlesen können, dass Heroin zwar das höchste Suchtpotential hat, aber nicht beim erstenmal süchtig macht (wie ich in meiner eigenen Blauäugigkeit angenommen hatte.); es sind wohl eher zwei Wochen.

Nichtsdestotrotz bleibt ein sehr schaler Geschmack zurück.
 
ich finde, dass man den jugendlichen und den kindern mit 12 jahren aufwärts, nicht das wissen eines erwachsenen unterstellen darf, auch wenn sie dieses immer wieder gerne für sich in anspruch nehmen.
denn wie sich immer wieder erweist (auch in wesentlich weniger gravierenden situationen ) ist dieses nicht der fall.

grüße,
carialice



grüße,
carialice
 
>> Der Jüngste war 14 Jahre alt.
Wer in der 7. bzw 8. Klasse noch nichts "Drogen" gehört hat, ist aus meiner Sicht
schlichtweg dumm oder lebt in einer Wattebäuschchenwelt.
(wobei letzteres aus den erzieherischen Instanzen kommt - Aufklärung allgemein)
Und wer auf eine Drogenparty geht und verascht wird, darf sich nicht wundern.
Es wird seit Jahrzehnten gemahnt - und das frühzeitig, dass Drogen auch vom
einmaligen Genuss süchtig machen - manche mehr, manche weniger.
Montag kann ich mehr dazu schreiben, dann hab ich entsprechende Stellen hier
angesprochen auf diese Thematik.

Nachtrag - 10 Schüler waren es. Kann mir keiner erzählen, die wären alle soo naiv gewesen:
Artikel: http://rhein-zeitung.de/on/09/11/16/rlp/t/rzo639935.html?markup=rzo639935
>> Schulschwänzer
Muss man dann nicht weiter ausführen? Schule ist ja so scheisse, dass man sich die Kante geben muss.
 
Da teile ich Brummelchens Meinung voll und ganz, denn wenn sich Schüler, statt ordnungsgemäß am Morgen in der Schule einzulaufen, stattdessen in einer dubiosen Haschhöhle zum Kiffen einfinden, dann handelt es sich schon um eine besondere Spezies frühreifer "Früchtchen", das muss man mal so unterstellen.

Und vom einfachen Kiffen bis zum Testen härterer Sachen ist der Weg nicht allzu weit, vor allem wenn der adoleszente Gruppenzwang und die Neugier noch ihr Weiteres dazugeben.

Schule ist uncool und macht dumm, wie ja hier auch schon unlängst propagiert worden ist. Aber allerhöchstens macht die Schule die Kinder im Schonraum Schule auf eine gewisse subtile Art lebensunpraktisch (==> heimlicher Lehrplan!), wenn man umgekehrt konstatiert, dass hedonistische Suchtvergnügungen neben egoistischer Selbstdurchsetzung ziemlich wichtige Hauptpfeiler der Selbstverwirklichung in der realen Welt darstellen.

Diese "Früchtchen" haben es nur etwas früher als die anderen gecheckt, wie der Hase läuft. Trotzdem würde ich die "Braven" nicht als die Dummen abqualifizieren, in den meisten unserer Kinder steckt Gott sei Dank noch ein gerüttelt Maß an innerer Gesittung und fester Haltung drin, meist erworben durch eine adäquate Erzeihung, aber auch durch eigene innere Führung trotz oft widriger äußerer Umstände.

Bei denen, wo das dann nicht so gut läuft, lässt sich natürlich trefflich am Kamin darüber diskutieren, wer daran Schuld ist, die Eltern, die Gesellschaft oder Schule, die Medien, die Computerspiele, die weiß nicht was ... :rolleyes:

Dieses ganze Verschieben von Verantwortlichkeit dient doch nur einem Zweck, nämlich die eigene Unmündigkeit zu zementieren und sich selbst zu entschuldigen. Kinder und Jugendliche sind kraft Alters und mangelnder Weisheit zwar noch nicht die gefestigten Persönlichkeiten späterer Jahre, machen auch viele Fehler zum Lernen, aber sooo schutzlos und betüddelungswürdig sind sie eben auch nicht. Es sind junge Menschen mit ganz eigener, schätzenswerter Persönlichkeit, die eben oft auch im Feuer bitterer Erfahrung geformt wird.

Und das hört ja dann nicht auf im weiteren Leben ... ;)

Trotzdem, die Abgabe von nicht legalen wie auch legalen Drogen an Jugendliche ist streng zu ahnden, keine Frage. Da wird einiges zu lässig gehandhabt.


gruß schrotti :):)
 
>> Schulschwänzer

Von Schulschwänzern stand in dem Artikel, den ich gelesen hatte, nichts drin.
In Deinem Link zur Rhein-Zeitung steht wesentlich mehr.

Ich lebe wahrscheinlich auch in so einer -von Dir so treffend formuliert- Wattebäuschchenwelt.
Aber muss ich das deswegen so hinnehmen? Es stumpft ab, wenn ich jedesmal sagen würde: Es ist eben so / die Welt ist eben schlecht / die AKWs sind zwar umweltschädlich, aber nun sind sie mal da . . . .
...ich weiß, das gehört nicht zum Thema, aber wenn ich mich über etwas aufrege, dann suche ich mir die Argumente (oder Rechtfertigungen) von überall her.

Ansonsten hast Du natürlich völlig recht, wer auf so eine Party geht, weiß was ihn erwartet.
Was die Tatsache an sich nicht unbedingt besser macht.
 
Und vom einfachen Kiffen bis zum Testen härterer Sachen ist der Weg nicht allzu weit, vor allem wenn der adoleszente Gruppenzwang und die Neugier noch ihr Weiteres dazugeben.

Ein Argument was ich immer noch nicht nachvollziehen kann. Sprichst du da aus Erfahrung? :D

Wer den Unterschied zwischen weichen und harten Drogen nicht kennt sollte generell die
Finger davon lassen. In Holland wäre so etwas sicherlich nicht passiert. Es werden immer nur die negativen Seiten gezeigt. Autofahren ist auch gefährlich, viele können nicht damit umgehen und wickeln sich um den Baum. Das hält mich nicht davon ab, Auto zu fahren. Mariuhana ist in der deutschen Jugendkultur so tief verwurzelt, da solltet vielleicht eher IHR mal aus eurer Wattebuschwelt rausstolpern!
 
Wer so einen Scheiss ("Haschisch ist nicht gefährlich.." glaubt,
ist auch kaum intelligenter als Knäckebrot...
Leider hilft Intelligenz hier überhaupt nicht weiter, sondern ausschließlich Wissen - und letzteres ist nicht angeboren.
Ohne den Verantwortlichen in irgendeiner Weise entlasten zu wollen, aber da haben dann auch andere Leute im Umfeld der Jugendlichen es versäumt, entsprechend aufzuklären.
 
Hab ich ja gar nicht abgestritten - und - siehste, ich hab was vergessen zu fragen...
 
Ich frage mich manchmal, ob unsere Gesellschaft und der Nachwuchs langsam völlig am Verblöden ist...

Das o.g. Beispiel ist nur eins davon.

Also, ich will mich ja nicht über den Klee loben, aber ich wusste mit 14 Jahren was Haschisch und was Kiffen ist und ich wusste auch, was harte Drogen sind.

Mein Nachfolger, also mein Sohn, inzwischen 20 Jahre, wusste das auch.

Beide, Vater und Sohn, haben auch mal aus Spass was eingepfiffen und zwar nur das, was sie kannten, es waren Jugendgeschichten, die gegessen sind und fertig.

Andererseits frage ich mich oft, wie dröge manche Jugendliche heute drauf sind und was sie mit ihrem Nicht-Wissen sich und anderen antun.

Ein Beispiel aus meinem nächsten Umfeld ist der Sohn meiner Freundin.

16 Jahre alt, mit dem Gemüt eines 9 jährigen, Mutter traut ihm nix zu, er frisst das und bleibt einfach Kind.
Jugendliches Aufbegehren, wie ich das von mir und meinen Kinder kenne, nix...null...und meine Freundin beschwert sich, dass ich den Knaben nicht für voll nehme...

Folgende Meldung aus der Presse von heute:

Ginnheim: Junge stürzt aus Fenster im zweiten Stock | Frankfurter Rundschau - Frankfurt

So, da fällt ein 13 jähriger aus dem Fenster, oh Schreck, oh Graus, er war alleine in seinem Zimmer, da muss man ja aus dem Fenster fallen.

Früher kannte man solche Meldungen auch schon, aber da waren die verunglückten Kinder eher 2-4 Jahre alt.

Heute stehe ich an der Theke einer Hähnchenbraterei, hinter uns 5-6 Jugendliche, ca. 15-17 Jahre alt.

Auf der Preistafel steht:

100g Hähnchenschenkel 0,78 €

Frage des ersten:

"Geil, nur 78 Cent...und wie viel bekomme ich dafür?"

"Keine Ahnung, frag halt mal!" So die einhellige Meinung der anderen.

Plonk! war mein erster Gedanke und mein Kollege hat sich fast einen Krampf in die Backe gegrinst.

So, das waren mal ein paar, wenige Beispiele und ich erlebe hier in der Großstadt täglich mehr davon.

Aber woran liegt das? Wollen Eltern verhindern, dass die Kinder erwachsen werden und sie möglichst lange klein bleiben?
Haben sie keine eigenen Lebenserfahrungen gemacht, die sie an die Kinder weiter geben können?
Reden die nicht mehr miteinander?

Ich sag's mal jugendlich: "Keine Ahnung!"

Fassungslos...
 
Leider hilft Intelligenz hier überhaupt nicht weiter, sondern ausschließlich Wissen - und letzteres ist nicht angeboren.
Ohne den Verantwortlichen in irgendeiner Weise entlasten zu wollen, aber da haben dann auch andere Leute im Umfeld der Jugendlichen es versäumt, entsprechend aufzuklären.

Intelligenz? Haben diese Jugendlichen, keine Frage. Diese abzurufen und einzusetzen, haben diese auch.
Sie haben nur Probleme, gewisse Rahmenbedingungen einzufügen und auch zu leben.
Sicher, nun kommen die Einwände "Wir wollen nicht Eure Lebensart".
Will ja auch keiner! Was sagten wir vor 30-40 Jahren? Nicht Anderes, nur auf einer anderen Art und Weise.
Was wissen die Jugendlichen eigentlich? (Bitte nicht über einen Kamm geschert) Schwere Frage. Sie/Diese wissen, dass man sie nicht für alles belangen kann. Sie wissen, dass man sie bei gewissen Delikten nicht mal festhalten/anfassen kann/darf.
Kann sein, dass ich es schon einmal geschrieben habe:
Vor zig Jahren wurden auf meine Anregung hin Streetworker eingesetzt, weil Jugendliche in der Fussgängerzone randalierten. Von diesen Streetworkern sieht man auch kaum noch etwas.
Dann darf man auch nicht vergessen, diese Jugendlichen von vor 20 Jahren, sind heute Eltern, evtl auch schon Grosseltern. Was diese Eltern - Jugendliche von Gestern - schon damals versäumt haben, können diese es den Kindern von Heute eigentlich noch vermitteln?

Dann frage ich mich, warum hat die eigene Intelligenz nicht geholfen, dieses Wissen zu erarbeiten?

Habe Smilies extra ausgelassen!
 
Sie haben nur Probleme, gewisse Rahmenbedingungen einzufügen und auch zu leben.
Es sind eben die Rahmenbedingungen der nächsten Generation nach denen sie leben sollen.
Die Rahmenbedingungen der jungen Generation sehen grundsätzlich anders aus - wachsen aber nicht mit, bzw. die Menschen wechseln mit den Jahren unmerklich in den nächsten Rahmen.

Oft genug ist das Ergebnis so, wie ich es noch von der Mengenlehre her kenne:
Hier eine Menge Erwachsene, dort eine Menge Nachwuchs, da gibt es keine oder nur eine kleine Schnittmenge.

Es ist bei solch einer Konstellation besonders schwer, den Kindern die eigenen Werte zu vermitteln.

Man versucht ja immer die "Fehler" der vergangenen Generation nicht zu wiederholen, und macht - aus Sicht der nachwachsenden Generation - neue / andere "Fehler".
 
Ich möchte bezweifeln, dass Leute wir Ihr, die sich ja anscheinend eine Menge Gedanken über das Thema machen, die Fehler machen. Das Problem sind doch viel eher die Familien, die ihre Kinder mit RTL und Vox erziehen. Oder noch schlimmer, heute haben Kinder doch durch das Internet Zugriff auf alle Perversionen die man sich vorstellen kann - unbegrenzt und unkontrolliert.. .
Leider ist es nunmal so, dass genau diese Familien sich am schnellsten vermehren...
Was soll man sagen..ich sehe schwarz für die Zukunft
 
Ich möchte bezweifeln, dass Leute wir Ihr, die sich ja anscheinend eine Menge Gedanken über das Thema machen, die Fehler machen. Das Problem sind doch viel eher die Familien, die ihre Kinder mit RTL und Vox erziehen.
Leider ist das nicht ganz richtig. Probleme gibt es auch dort, wo sich die Eltern eine Menge Gedanken machen - möglicherweise, weil sie es unbedingt besser machen wollen?
Was soll man sagen..ich sehe schwarz für die Zukunft
Ich nicht! Es gibt auch eine "weiße" Richtung, und in die solltest Du sehen.
Solche Menschen, wie Du zum Beispiel, (äh, ich weiß natürlich nicht wie alt Du bist) die darüber nachdenken und sich hier im Forum ernsthaft über dieses Thema unterhalten, sind der beste Beweis dafür.
 
Das ist ja genau das was ich meine und hoffe, dass ein paar Leute es richtig machen - oder es wenigstens versuchen. Natürlich ist niemand perfekt. Ich selber bin übrigens durchaus im zeugungsfähigem Alter (23) ;)
Trotzdem bleibe ich beim schwarz sehen. Oder sagen wir dunkelgrau. Ich arbeite neben dem Studium in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und da haben wir oft genug genau diese RTL-Kinder. Was man da für haarsträubende Erziehungsmethoden kennen lernt ist manchmal einfach nur noch unfassbar. Und die armen Kinder landen dann in der Psychiatrie, weil Ihre Eltern nicht wussten wie man Kondome benutzt. Oder dass man beim Sex schwanger werden kann.
Für alles braucht man in Deutschland einen Schein, selbst wenn ich nur kellnern will muss ich vorher einen Hygiene-Kurs absolvieren. Aber ein Kind in die Welt setzen darf jeder..ich kann mich da nur wundern. Ein Leben in die Welt zu setzen und dieses zu einem umgänglichen, friedlichen und selbstdenkenden Wesen zu erziehen ist so eine große Aufgabe ...
 
Ich finde es schade, dass es kaum noch Großfamilien gibt, bei denen mehr als Zwei Generationen unter einem Dach wohnen. Zum einen ist da meistens jemand für die Kinder da, und zum anderen gibt es da Personen, die alle Fehler schon ein Mal gemacht haben.

Man lernt halt am besten durch nachmachen - aber wen haben die jungen Eltern von heute eigentlich als Vorbild?

Die Erziehung, die sie selbst genossen haben, ist schon zu lange her, ihre Eltern oder Großeltern leben wo anders, also bleibt nur noch die Supernanny ...

... da wundert mich wenig.
 
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