Diskussion Spielsucht?!

chmul

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Kürzlich wurden die Ergebnisse eine Studie veröffentlicht, die untersucht hat, wie es um die Computerspielsucht bei den 14-bis 16-Jährigen bestellt ist. Danach sind bereits etwa 2,7% tatsächlich süchtig und weitere 3% sind gefährdet. Insgesamt seien laut Studie 34.000 Jugendliche betroffen.

Offensichtlich scheint ein hoher Medienkonsum im Kindesalter die Sucht bei Jugendlichen zu begünstigen. Wenn also Kinder von früh viel vor dem Fernseher sitzen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie später auch Gefahr laufen, nicht mehr vom Rechner wegzukommen. Dabei sind es vor allem Jungs, die in die Sucht abrutschen. Häufig natürlich bei Spielen, bei denen man sein Ego aufpolieren und sich beweisen kann.

Wie bei allen Suchtgefahren sind Gruppenzwänge und Probleme Hauptgründe für den ungesunden Umgang mit dem PC. Und wie bei allen Suchtproblemen sind vor allem die Eltern gefordert, sich mit der Thematik zu befassen, mit den Jugendlichen zu sprechen und zu versuchen die Ursachen zu bekämpfen. Dazu gibt es immer mehr Initiativen, die Eltern helfen, zumindest ansatzweise, zu verstehen, was da vor sich geht. Viele Eltern machen sich kein Bild davon, was der Nachwuchs bereits am Rechner kann und ist demzufolge überfordert, wenn es darum geht, Sucht zu vermeiden oder ggf. zu erkennen.

Andererseits wäre es kritisch, den Umgang mit dem Rechner gänzlich zu verbieten, weil auch in der Schule IT eine immer größere Rolle spielt. Es ist für die Kinder von großer Bedeutung in Sachen Medienkompetenz am Ball zu bleiben, um später nicht hinterherzuhinken. Es gilt also - wie so oft - sich mit den Kindern zu beschäftigen und sich mit dem zu befassen, was sie tun. Daran teilhaben, auch wenn's einen eigentlich nicht interessiert. Sich auch mal was erklären lassen, das man schon weiß. Oder kurz: Den Kontakt halten.

Ich habe drei Jungs zu Hause, die beiden 12-Jährigen spielen ein "Flyff" und sind ziemlich ungehalten - um es mal vorsichtig zu formulieren - wenn sie mal nicht an den Rechner dürfen, um ihre Spielfigur zu verbessern. Suchtgefahr? Zumindest nicht unmöglich. Hin und wieder scheint mir eine Reaktion auf ein Computerverbot doch etwas zu heftig, allerdings bilde ich mir noch ein, die Nutzung der Rechner noch einigermaßen unter Kontrolle zu haben. Beide treffen sich auch in der realen Welt mit Freunden und sind in Vereinen aktiv. Der Kleinere ist zwar auch sauer, wenn er nicht an den Rechner darf, bei ihm kann's aber auch mal sein, dass er mehrere Tage am Stück überhaupt nicht spielen will.

Dass das mit der Sucht ganz langsam und unbemerkt gehen kann, habe ich an mir selbst festgestellt. Ein harmloses Browserspiel, bei dem es darum geht auf einem fernen Planeten ein Stück Land zum eigenen Lager auszubauen und mit anderen Spielern zu interagieren. Anfänglich reichen zwei, drei Klicks in größeren Zeitabständen (Tage), weil beispielsweise eine Technologie erforscht werden muss und das dauert halt. Im Verlauf des Spiels werden die Möglichkeiten des Spielers aber vielfältiger, er kann mehrere Sachen gleichzeitig tun und verbringt alleine deshalb mehr Zeit im Spiel. Schließlich kommt man an einen Punkt, an dem man etwas tun muss, um im Spiel keinen Nachteil zu erleiden. So kam es bei mir schließlich so weit, dass ich während einer Geschäftsreise meine Schwester angerufen habe, die für mich dann ein paar Klicks machen musste, damit ich keinen Schaden nehme.

Irgendwann ist mir aufgegangen, wie viel Zeit ich für das Spiel aufgebracht habe und wie ich mein echtes Leben nach den Anforderungen des Spiels ausgerichtet habe. Ich schätze ich war noch nicht süchtig, weil ich einfach damit aufhören konnte und auch kein Bedürfnis mehr gespürt habe, wieder anzufangen. Viel gefehlt hat vermutlich aber nicht mehr.

Heute beschäftigt sich SWR3 mit diesem Problem, unter anderem weil ein Spiel namens Farmville, derzeit einen absoluten Hype verursacht. Kernpunkt ist ein virtueller Bauernhof mit Gemüseanbau und Viehzucht. Vom Prinzip her aber das Gleiche wie meine Planetenbesiedlung. Kritisch wird's dann eben, wenn man den Wecker auf 3:30 stellen muss, weil sonst die Karottenernte nur noch 20% Ertrag bringt. Kritisch wird's auch, wenn man während der Arbeit immer mal wieder "kurz" rein schaut und damit im schlimmsten Fall sogar seinen Job riskiert.

Wie sieht das bei Euch so aus? Wer spielt? Wer spielt zu viel?

Quelle1

Quelle2

Quelle3

Quelle4
 
Find ich ganz gut geschrieben.

Mir stellt sich dabei immer eine entscheidende Frage: Ab wann gilt jemand als süchtig?

Sucht rein an der Zeit zu messen die man mit Computerspielen verbringt, halte ich für wenig sinnvoll. Und das hat fundierte Gründe.
 
Es gilt also - wie so oft - sich mit den Kindern zu beschäftigen und sich mit dem zu befassen, was sie tun. Daran teilhaben, auch wenn's einen eigentlich nicht interessiert. Sich auch mal was erklären lassen, das man schon weiß. Oder kurz: Den Kontakt halten.

Das ist der Knackpunkt.

Zitat BLLV:
- die steigende Computersucht spiegelt massives Fehlverhalten von Erwachsenen wider.
- statt Verbote müssen Jungendliche Angebote erhalten, die attraktiver als virtuelle Welten sind.


Das ist einfacher gesagt als getan.
Wenn ich zurückblicke, habe ich als Elternteil sicher viel falsch gemacht in dieser Richtung; ich habe einfach Glück gehabt mit meinen Kindern.
Es war ja so einfach, den Fernseher als "Lehrmeister" zu benutzen. Und heute übernimmt das Internet eben diese Aufgabe. Man glaubt ja auch noch, dass man den Kindern etwas Gutes antut, weil die meisten Eltern gar nicht über so viel Wissen verfügen, wie es das Internet bietet.
Dass das im Grunde genommen eigentlich eine Ausrede ist, und die Gefahren einfach übersehen werden, ist den wenigsten bewußt.

Da auch viele Eltern (und Großeltern) meist in irgendeiner Weise süchtig sind, ist die Toleranzgrenze schon mal leicht verschoben.

Eine Lösung hab ich leider nicht. Ich könnte nur chmuls obiges Zitat wiederholen.
 
Vor einiger Zeit war ich zu einem Geburtstag eingeladen an dem plötzlich der Gastgeber verschwand. Er wurde etwas später in seinem Arbeitszimmer gefunden: "Feiert ihr mal weiter.. ich komme später wieder dazu.. im Moment braucht mich der Clan"

Denke, das ist ein ausreichendes Indiz für eine Spielsucht.

Ein anderer Bekannter ist mittlerweile von seiner Firma freigestellt, da er fast rund um die Uhr mit Online-Poker beschäftigt ist. Nebenbei ging auch ein nicht unbescheidener Teil seines Vermögens dabei drauf.

Neben der sozialen Verwahrlosung hat diese Zocksucht m.E. weiteres beträchtliches zerstörerisches Potenzial.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele und habe gespielt.

Ja, dieses Beispiel von Chmul habe ich am eigenen Leib erfahren; das harmlose Browserspiel hat mich so gefesselt dass ich unausstehlich wurde wenn ich keinen Zugang zum Spiel hatte. Zum Glück fand ich die Kraft mich da abzumelden.

Versteht mich nicht falsch ich halte diese Spiele nach wie vor für gut, mein Umgang damit war das Problem.

Seitdem spiele ich nicht mehr so oft, dafür geniesse ich es. Mittlerweile ist es mir auch egal dass die Spiele die ich lokal spiele veraltet sind. Solang sie mich noch nicht langweilen spare ich das Geld oder lass es meine Frau und die Kinder ausgeben. ;)

Ein Problem im ganzen ist ja auch dass die Jungs und Mädels unbeaufsichtigt am Rechner hängen. Es ist mir bewusst dass es je nach Familiensituation schwierig ist immer einen Erziehungsberechtigten im Hause zu haben. Da hat unsere Gesellschaft meiner Meinung nach ein riesiges Defizit.
 
Vor einiger Zeit war ich zu einem Geburtstag eingeladen an dem plötzlich der Gastgeber verschwand. Er wurde etwas später in seinem Arbeitszimmer gefunden: "Feiert ihr mal weiter.. ich komme später wieder dazu.. im Moment braucht mich der Clan"

Denke, das ist ein ausreichendes Indiz für eine Spielsucht.

Möglichweise hast du einfach nur ein schlechtes Beispiel erwischt, aber ich denke, da bist du im Unrecht. Ausgerechnet das Spielen in Clans ist für mich alles andere als ein Indiz für eine Sucht. Hättest du denn auch das Beispiel des verschwindenden Gastgebers gebraucht, wenn er statt für den Clan stattdessen für den Handballverein kurz hätte wegmüssen? Ich denke nicht. Nur weil es am PC passiert, heisst es nicht, dass da nicht Sozialverantwortung dahinterstecken kann (in Clans gibt es auch manchmal "Anwesenheitspflicht", wie gewisse Trainingsstunden im Verein oder freiw. Sozialstunden im Jugendhaus, die man zugesagt hat). Einzig das Datum/Uhrzeit dumm zu wählen, und zwar während der eigenen Geburtstagsfeier, reicht nicht für ein Suchtindiz, zumal auch der Gastgeber einfach Pech gehabt haben kann, dass ausgerechnet eine Trainingseinheit auf eine Stunde an seinem Geburtstag fällt, und auch bei Clans gibt es eben "Verpflichtungen" wie beim Fussball-, Handball- oder sonst einem Verein.

;)

Das ist aber zum Teil auch das Schwierige, denn es ist manchmal eben nicht so einfach die Grenzen zu ziehen. Ich jedenfalls bin im e-Sport Bereich nicht unwissend, kenne den einen oder anderen aus früheren Zeiten, und weiss wie das Clanleben tatsächlich aussehen kann. Es heisst nicht, dass es da keine Suchterscheinungen und echte Suchterkrankte gäbe, lediglich dein Indiz reicht absolut nicht aus, und ist eigentlich auch keines. Salopp gesprochen, wenn der Kerl weitaus mehr, als nur die Pflicht erledigt, und dafür aber andere Pflichten/Termine/Dinge links liegen lässt, DANN wäre das vielleicht ein Indiz. Vielleicht war es bei der Feier sogar so, aber beide meiner Thesen lassen sich nicht klar rauslesen aus deinem Post. Deshalb Achtung: ich möchte nur einen anderen Blickwinkel anbieten. Generell sollte man so jemanden wohl direkt darauf ansprechen und erstmal hinterfragen, was wirklich Sache war, aber gerade bei den neuen Medien auch aufgeschlossen genug sein, "neue Welten" zu akzeptieren. Das sieht man ja auch immer wieder bei e-Sport Debatten, um mal beim Thema zu bleiben, recht wenig Leute schauen da über ihren Tellerrand und wollen gar nicht erst akzeptieren, dass auch online eine Art "Vereinsleben" möglich ist. Mitsamt Pflichten und Rechten, wie eben im Fussballklub auch.
Und bevor ich jetzt ganz abshweife und zu sehr OT gehe, schluss :D

LG
 
Nun, Spielsüchtig bin ich in der weise nie geworden, da mich die Games nie wirklich fasziniert haben. Ich meien, ich hab zwar oft am Abend mal CS, Global Operations, Wolfenstein oder ähnliche gespielt, jedoch ist z.b. der ganze mmorpg-Hype spurlos an mir vorübergegangen.
Das einzige was mich da noch aufmerksam macht ist, wenn ich in der Zeitung (on- oder offline) lese, dass wieder mal ein Jugendlicher gestorben ist, weil er wasweisichwielange vorm computer ohne unterbrechung gezockt hat.

Was mir viel eher auffällt ist, dass ich -meist sonntags- schon mal den ganzen tag vorm pc hocke, und mir einen Film/Serie/Doku nach der anderen ansehe.

Alles in allem hab ich jedoch oft spiele offline gegen die KI gespielt, was jedoch nach einer gewissen Zeit langweilig wurde, sodass ich mich wieder was anderem gewidmet habe.

Nun ja, mal schaun was wird. Denn ein neuer PC ist im anmarsch, und diesmal will ich auch ins online-spielen reinschnuppern (CS, L4D, L4D2, ...) ...
 
Der Zeitfaktor alleine kann nicht unbesehen als Indiz herhalten. Man konstruiere sich nur mal ein Beispiel: 60 Stunden online pro Monat. Das sind zwei Stunden pro Tag. Bleiben immer noch 22 für das restliche Leben. Wenn man aber nur am Wochenende an den Rechner kann, sieht das schon wieder ganz anders aus. Auch verändertes Verhalten oder neue Prioritäten alleine können trügen. Wie so oft ist es vermutlich eine Kombination mehrerer Faktoren.

Außerdem ist auch das Spiel oder besser das Spiele-Genre von Bedeutung. Einem Trackmania unterstelle ich weniger Suchtpotenzial als WOW.
 
Wie sieht das bei Euch so aus? Wer spielt? Wer spielt zu viel?

Ich spiele gern und viel - insofern ich die Zeit dazu habe. Momentan leider viel zu wenig.
Dabei dient das Spielen an sich nicht der Egosteigerung (eher im Gegenteil, momentan werde ich auf der Arbeit häufig gelobt, nach einigen Arbeitsstellen bei denen Leistung nicht von Bedeutung war, tut das auch mal ganz gut :ROFLMAO:), sondern mehr der Ablenkung, da ich eine gewisse Menge an "Action" brauche um mich gedanklich von der Arbeit zu lösen.

Früher nutzte ich das Spielen auch um Agressionen abzubauen - mit meiner recht schmächtigen Figur war ich immer schnell das Ziel von Spott und Hohn. Die Wut darüber musste irgendwie raus und da habe ich virtuelle Monster mit Kettensägen zerteilt. Eine Gefahr, dass ich dies auch in meiner wirklichen Umgebung durchführen würde gab es nie - mir waren abstrakte Monster lieber, als real wirkende (daher gefallen mir auch die aktuellen Shooter nicht - das sieht alles so echt aus, dass es mich langweilt).

Spielen am Computer verbindet für mich zwei Hobbies, Technik und Spiel. Auch "Offline" bin ich ein Spielertyp. Allerdings weniger im Glücksspielbereich (uaaaahhh, habt ihr euch mal die Chancen im Lotto ausgerechnet?), sondern mehr im sportlichen Wettkampf. Ich bin eben ein "Vereinsmeier". :)

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Edit:
Außerdem ist auch das Spiel oder besser das Spiele-Genre von Bedeutung. Einem Trackmania unterstelle ich weniger Suchtpotenzial als WOW.
Bist du dir da sicher? Wenn du Trackmania mit "Rennen fahren" gleichsetzt stimme ich dir zu. Wieviel Zeit kann man aber mit dem Basteln von Strecken verbringen? Oder mit dem Skinnen von Fahrzeugen / Mods / etc.? Hier wird die kreative Ader von uns Menschen angesprochen, auch dadurch kann eine Sucht ausgelöst werden. Da man dazu aber selbst etwas tun muss und nicht nur konsumieren kann, ist die Klientel glücklicherweise ein wenig eingeschränkter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde wirklich interessieren wie diese Erhebungen durchgeführt werden um zu eroieren ob jemand süchtig ist oder einfach nur gerne spielt.

zB Man liest teilweise, dass süchtige sehr häufig an ihr Spiel denken. Nun ich denke hier in der Arbeit auch gerade an ein Browsergame (Insel Monarchie) und was ich bauen werde wenn ich nach hause komme. Aber das hat nichts mit Sucht zu tun, sondern nur damit, dass mir derzeit einfach extrem langweilig ist, weil seit ca 4 Stunden kein Kunde mehr bei mir war und ich alle Arbeiten erledigt habe ... Setzt mir irgendjemanden ins Büro mit dem ich quatschen kann oder macht dass eine gute Freundin im Messenger on kommt damit ich mit der chatten kann, irgendwas und ich denke keine Sekunde mehr an diese Spiel (ich finds eigentlich eh nicht wirklich interessant, habe peinlicherweise nur sonst nichts zu tun).

Soll das jetzt ein Anzeichen dafür sein, dass ich süchtig bin? Aja weil ich gerade dabei bin. Ich sage ja auch, dass ich nicht glaube dass ich süchtig bin. Ich will die Tatsachen nicht wahr haben, zweites Anzeichen von Sucht?

Ich habe auch lange Zeit WoW gespielt. Wenn man bestimmte Spielinhalte (die interessanteren, ca 50% vom gesamten WoW) spielen möchte, ist man auf 24 andere Leute angewiesen mit denen man eine Gruppe bildet und langwierige Instanzen (abgeschlossene Bereiche in WoW, da haben dann wirklich nur diese 25 Zutritt, jede andere 25er Gruppe kann zwar die gleiche betreten aber es wird für diese dann hald eine neue Instanz eröffnet ... ähnlich wie bei CS Servern, eine Gruppe Spielt auf de_dust und paar andere auch, aber jede Gruppe für sich alleine) betritt. Bei so vielen Leuten ist es unabdingbar sich vorher für festgelegte Termine Zeit zu nehmen, dies erfolgt meist per onlineanmeldung. Meist 1-4 Tage vorher.

Wenn ich mir da 4 Tage vorher mit den 24 anderen Leuten ausgemacht habe, dass ich mit ihnen Spiele an einem Abend und ich habe danach eine Einladung, kA zB zum Pokern bekommen, habe ich das Pokern auch abgesagt wenn kein Ersatz für mich in WoW zur Stelle war. Weil ich einfach eine Zusage getroffen hatten und wenn ich dann nicht komme, und im Spiel vielleicht eine wichtige Rolle einnehme (zB Heiler oder Tank , wenn da einer zu wenig ist, kann man nichts machen) und dann trotzd Anmeldung einfach nicht komme, kann es sein, dass die 24 anderen Leute wegen mir nicht spielen können (sich aber für den Abend vielleicht extra nichts anderes vorgenommen haben, oder vielleicht sogar abgesagt haben).

Bin ich in so einem Fall dann spielsüchtig oder einfach nur zuverlässig?

Es gibt einfach sehr viele Kriterien die zur Beurteilung ob süchtig oder nicht süchtig herangezogen werden müssen und ich denke, dass dies oft falsch oder gar nicht gemacht wird.

Noch was, aggressives Verhalten. Ich muss gestehen, dass mich WoW teilweise auch aggressiv gemacht hat. Gutes Beispiel, PvP. Wenn man einen Kampf gegen einen anderen Spieler verliert, weil man plötzlich lags hat, oder Blizzard einen Bug seit ca 3 Patches ignoriert, oder das Klassendesign einfach vollkommen verplant hat und man dadurch gegen eine bestimmte Klasse einfach unmöglich gewinnen kann, wenn der Gegner nicht blind und mit 9 gebrochenen Fingern spielt ... dann kann ich schon sauer werden.

Aber mal anderes Beispiel. Wenn ein Fußballer von nem anderen Spieler ständig taktisch gefoult wird und der Schiri nie ne Karte zückt oder nicht mal pfeift ... wird der dann sauer? Wenn ja, ist dass dann ein Anzeichen für Sucht?
 
Wie gesagt, die Kombination verschiedener Merkmale und deren Ausprägung. Wenn Du voher noch um die Häuser gezogen bist und täglich ne Stunde im Bad verbracht hast und nachher, Deine Traumfrau anschreist, das Licht auszulassen, damit im Monitor nichts spiegelt und Dein Zimmer nach Dir und Speiseresten stinkt, dann ist sicher eine Grenze überschritten.

Natürlich müssen das ganz harte Fälle sein, sonst läge die Quote in dieser Altersgruppe nicht so niedrig. Würde man erheben, wie viele Jugendliche zwischen 14-16 am Rechner spielen, bekäme man vermutlich einen hohen zweistelligen Wert. Aber diese Unterscheidungen sind auch nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass man sensibilisiert wird (egal ob es um einen selbst, um Freunde oder Kinder geht) und ggf. rechtzeitig etwas tun kann, um das Abrutschen in die echte Sucht zu verhindern.

Nicht jeder der viel spielt ist süchtig. Und jemand der sich voll für seinen Clan einsetzt (ich hab mit dem [SRC] hier auch ne Menge Arbeit), ist sicher auch nicht automatisch süchtig. Wenn aber jemand sein Kind ohne Abendessen ins Bett schickt, weil es jetzt wichtiger ist, das Saatgut für den Weizen auszubringen oder wenn ich mich krank melde (oder im Büro meine Arbeit liegen lasse), weil ich mein virtuelles Haustier dressieren muss, damit ich beim virtuellen Wettbewerb einen Preis gewinne, dann sieht das einfach anders aus.
 
Ja und das ist für mich der Punkt. Ich hab schon beim ersten Posting gemerkt dass du das normal siehst. Bitte versteh mich da ned falsch. Ich bin eh deiner Meinung. Ich frag mich hald nur wie "Experten" diese Erhebungen durchführen. Da denke ich nämlich, dass die Kriterien etwas anders ausehen.

Und was das mit der Freundin betrifft ... ohh mann ich muss eh jeden Tag den gnazen Tag an eine (jetzt) gute Freundin denken und frag mich immer ... naja das gehört ned hier her^^
 
Also aus meiner Sicht kann man diese Sucht nur bedingt auf Merkmale beschränken... Z.B. ein Freund von mir spielt eigentlich in seiner Freizeit IMMER... Der Unterschied ist aber, wenn man mit ihm etwas unternehmen will ist er sofort dabei... Auch längere Spielpausen machen ihm nichts aus. Und man merkt auch an seinem Verhalten das das Spielen am PC für ihn überhaupt nicht wichtig ist... er Spielt natürlich wenn er nichts besseres zu tun hat aber wenn etwas anliegt dann kann man auf ihn zählen.
Also ich würde sagen,dass es immer sehr stark von der Person abhängig ist. Aber natürlich kann man das in der Kindheit beeinflussen was man für ein Mensch wird.
Bei mir selbst war es auch schon einmal kurz vor einer Sucht. Ich habe mit 14 angefangen WOW zu spielen und bin mit 17 aus meinem Traum erwacht und habe endlich aufgehört... Bei mir ging es gar soweit, dass ich unter der Woche wo ich ja eigentlich zur Schule muss, geschwänzt habe nur weil ein "Raid" anstand. im Nachhinein total bescheuert.
Ich finde, dass die Sucht an dem Zeitpunkt anfängt, wenn man sagt: "jaja noch 30 Minuten" Und daraus dann doch 2 Stunden werden. Das ist sicherlich noch nicht schlimm aber doch ein Hinweis auf eine angehende Sucht.
 
ot:

Originaltext wurde durch ein Edit irelevant ;)

Aber ich muss gestehen ich werde gerade etwas nervös, weil ich ein Sudoku nicht spielen kann weil gerade die www.diepresse.at Seite nicht aufgeht ... nicht dass ich Sudoku süchtig sei, aber ich sitz seit 9 Uhr früh hier in meinem Büro und bis jetzt waren ca 5 Leute bei mir, die jeweils nur ca 5 Minuten etwas von mir gebraucht haben .... ich brauche eine Beschäftigung :eek:

Naja ich such mal verrückte smilies die ich hier einbaun kann^^

:nuts :freak2 :insane
 
Zuletzt bearbeitet:
früher habe ich gezockt was das Zeug hält, Clan leben und WoW waren teilweise auch meine Freizeitbeschäftigung, aber immer mit dem Grundsatz, dass wenn jemand was mit mir machen will RL immer vorgeht. Sicher nicht zuletzt deswegen, weil ich in der Schule sonst dafür gedisst wurden wäre :D
Heute scheint Spielen aber offensichtlich Gesellschaftlich anerkannt zu sein ^^
 
Alles fing bei mir mit der Einstiegsdroge C64 an ;)

Ich zocke zuviel, das weis ich, will aber auch nicht wirklich etwas daran ändern, denn ich brauche das einfach für mein Seelenheil.
Wenn mir ein Spiel gefällt interessiert mich auch das Genre nicht, ob Sport, Simulation oder stumpfer Egoshooter, alles egal.
 
Ich weiss nicht mal ob ich eine Menge zocke. Absolut könnte man die Zeit, die ich beim Zocken verbringe, schon als viel bezeichnen, aber relativ zur Gesamtzeit, die ich vorm PC verbringe, ist es dann doch nicht so viel - weniger als die Hälfte auf jeden Fall.
Ich spiele demnach, wenn ich Zeit vertreiben will, und da ich Schüler bin, die Schule nicht unbedingt so fordernd ist und ich momentan nicht in der Lage bin, zum Handballtraining zu erscheinen, habe ich eine Menge Zeit. Also sitze ich in meinem Zimmer, höre Musik, mache Musik, lese irgendwas - oder sitze eben am PC, was sich ja dank Internet mit den erstgenannten 3 Betätigungen nahtlos verknüpfen lässt (Youtube, Musiker-Board, Wikipedia usw. usf.).
Das heisst, ich würde zwar kaum irgendein Spiel einer Aktivität im RL vorziehen, aber wenn gerade nichts anderes zu tun ist, ist es auch nicht meine Frage, ob die eine Stunde mehr mich jetzt in irgendeiner Form zum Suchtlappen machen könnte, denn letztendlich liegt die Autorität, zu entscheiden, was denn nun "zu viel" des Guten ist, immer noch bei mir ;)

Auch der Fakt dass ich oft genug nachts um 2 mal Trackmania anwerfe, ist nicht zwingend ein Indiz für Sucht - das ist einfach eine Konsequenz meines Schlafbedürfnisses resp. meiner Schlafgewohnheiten, kein unbändiger Drang zu zocken.
Was ich damit aussagen will ist, dass eine statistische Diagnose für Sucht ab einer gewissen Betrachtungsnähe auf eine bestimmte Person nur noch Müll hervorbringt. Man kann das natürlich auch einfach als Ausrede darstellen, das sei jedem selbst überlassen :D

Das ausser acht lassend, kann ich die hier schon geposteten Vorbehalte gegenüber Browsergames und WoW/MMORPGs nur bestätigen - sobald man beginnt, sein "virtuelles Ich" über sein reelles zu stellen, ist das natürlich Sucht. Nur darf man das, wie ebenfalls schon vorgebracht, niemals mit dem Aspekt der Community, der solchen Spielen innewohnt, vergessen - "Der Clan braucht mich" ist nun mal ein brauchbares Argument wenn es nicht aus dem tiefsten Bedürfnis, jetzt unbedingt etwas für sein VL zu erreichen, ausgesprochen wird, sondern einfach aus Zuverlässigkeit der Community gegenüber.

just my 2 cents,
~johnny
 
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