Warum hat eigentlich noch keiner seine Meinung über die "Schlag den Raab"-Sendung vom Samstag geschrieben? Ich meine, das war doch immer ein schöner Anlass, mal über Raab herzuziehen. Oder ihn zu loben.
Zumal es diesmal echt anders war. Das Erfolgsrezept der Sendung ist ja, dass es immer Gewinner im Publikum gibt. Raab polarisiert und so gibt es immer welche, die sich freuen, wenn er gewinnt. Es gibt aber auch mindestens so viele, die ihm für seine Art gerne eine reinhauen würden und deshalb auf der Seite des Kandidaten sind, damit Raab verliert. Tatsächlich ist es sogar so, dass auch Raab-Fans oft auf der Seite des Kandidaten stehen, weil er halt der David ist und es Spaß macht, Raab zu sehen, wenn sein Ehrgeiz gefragt ist.
So lief am Samstag anfänglich auch alles wie gewohnt. Aus den Bewerbern wurde derjenige herausgesucht, dem man am ehesten zutraute, Raab zu schlagen. Der angehende Apotheker Hans-Martin konnte sich nur knapp gegen die Profifußballerin Melanie durchsetzen. Möglicherweise gab die kleine, zarte Figur der Fußballerin (top trainiert aber eben klein) und die Mitgliedschaft im Hochbegabtenclub Mensa von Hans-Martin dann den Ausschlag.
Hans-Martin schwimmt, fährt Eindrad, spielt Tennis und Fußball, hat einen IQ von 143 und findet toll an seinem Job, dass die Kunden zufrieden und glücklich den Laden verlassen. Mit letzterer Bemerkung war er bei mir schon unten durch. Natürlich habe ich auch schon mal eine Apotheke mit dem Gefühl der Zufriedenheit verlassen (ist ja auch nicht schwierig, wenn man eine Packung Aspirin möchte und diese auch bekommt), aber glücklich? Ich wüsste nicht, wie einem Apotheker das gelingen sollte und ich möchte mir nicht vorstellen, wie Hans-Martin, der mit Cousine und Nachbar als Unterstützung anreiste, mich glücklich macht.
Wie dem auch sei, das Publikum schien ihm diesen Spruch nicht übel zu nehmen und stand anfangs voll hinter Hans-Martin, der allerdings die ersten vier Spiele verlor. Von Raab erwartet man eine spitze Zunge und die eine oder andere provokative Bemerkung. Sie ist in der Regel aber als solche zu erkennen und unterstreicht den Unterhaltungscharakter der Sendung. Meiner Ansicht nach bleibt Raab dabei aber immer fair.
Anfangs hätte man meinen können, Hans-Martin versuchte sich davon eine Scheibe abzuschneiden und mit ähnlichen Sprüchen zu kontern. Beim Spiel "Bahnradfahren" meinte er zum Beispiel, dass er sich ernsthaft schämen müsse, wenn er das nicht schaffen würde. Leider verstand es der Kandidat aber nicht, dieser Bemerkung den Anschein zu geben, es sei eine scherzhaft gemeinte Provokation.
Am gleichen Ort fand dann auch noch ein Diskuswerfen statt und da ging's dann gleich weiter. Nachdem der Kandidat gut vorgelegt hatte und Raab bei seinen Versuchen - wenn überhaupt gültig - eher schwach abschloss, fragte der Kandidat vor seinem letzten Wurf, ob er überhaupt noch werfen solle. Ein Scherz? Wenn man den äußerst verbissenen Ehrgeiz von Hans-Martin betrachtet, kommt man zu einem anderen Schluss. Der Kandidat sank also weiter in der Publikumsgunst. Da half es dann nicht mehr, dass Raab in seinem letzten Versuch drei Meter weiter warf und dieses Spiel gewann.
Neben dem nervig-überheblichen Getue feuerte sich Hans-Martin auch immer wieder selbst an oder bestrafte sich verbal selbst, wenn ihm etwas misslang. Alter, Fuck, Scheiße usw. usw. Der Kommentator aus dem Off sprach dann irgendwann von Hans und Martin, der sich miteinander unterhält.Dazu kamen mehrfache Diskussionen mit Schiedsrichtern und allzu offensichtliche Freude, wenn Raab einen Fehler machte. Tja und so kam es dann, dass Hans-Martin vermutlich der erste Kandidat war, der es geschafft hat, die Zuschauer gegen sich aufzubringen. Selbst Stefan Raab konnte an einer Stelle auch nicht mehr anders: Ich verlier ungern, aber heute besonders!"
Der Wettkampf selbst wurde erst im letzten Spiel entschieden und der Kandidat konnte es für sich entscheiden. Es war ein spannender Wettkampf und der Kandidat hat verdient gewonnen. Zu einem glanzvollen Sieg hätte aber ein anderes Auftreten gehört. Aber Hans-Martin sagte selbst, dass er wegen des Geldes gekommen sei, nicht um Freundschaften zu schließen.
Schade eigentlich. Auf der anderen Seite hat es vielleicht auch sein Gutes. Da Hans-Martin am Ende ausgebuht wurde, als er mit grimmig-triumphaler Grimasse den Geldkoffer in die Luft riss, nimmt er unter Raabs Gegnern eine Sonderstellung ein und wird deshalb eventuell für die Boulevardpresse interessant. Vielleicht springen dabei auch noch ein paar Euro raus. Ganz nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert ...
Die Welt brachte übrigens ein sehr aussagekräftiges Bild vom Kandidaten zum Artikel über die Sendung.
Zumal es diesmal echt anders war. Das Erfolgsrezept der Sendung ist ja, dass es immer Gewinner im Publikum gibt. Raab polarisiert und so gibt es immer welche, die sich freuen, wenn er gewinnt. Es gibt aber auch mindestens so viele, die ihm für seine Art gerne eine reinhauen würden und deshalb auf der Seite des Kandidaten sind, damit Raab verliert. Tatsächlich ist es sogar so, dass auch Raab-Fans oft auf der Seite des Kandidaten stehen, weil er halt der David ist und es Spaß macht, Raab zu sehen, wenn sein Ehrgeiz gefragt ist.
So lief am Samstag anfänglich auch alles wie gewohnt. Aus den Bewerbern wurde derjenige herausgesucht, dem man am ehesten zutraute, Raab zu schlagen. Der angehende Apotheker Hans-Martin konnte sich nur knapp gegen die Profifußballerin Melanie durchsetzen. Möglicherweise gab die kleine, zarte Figur der Fußballerin (top trainiert aber eben klein) und die Mitgliedschaft im Hochbegabtenclub Mensa von Hans-Martin dann den Ausschlag.
Hans-Martin schwimmt, fährt Eindrad, spielt Tennis und Fußball, hat einen IQ von 143 und findet toll an seinem Job, dass die Kunden zufrieden und glücklich den Laden verlassen. Mit letzterer Bemerkung war er bei mir schon unten durch. Natürlich habe ich auch schon mal eine Apotheke mit dem Gefühl der Zufriedenheit verlassen (ist ja auch nicht schwierig, wenn man eine Packung Aspirin möchte und diese auch bekommt), aber glücklich? Ich wüsste nicht, wie einem Apotheker das gelingen sollte und ich möchte mir nicht vorstellen, wie Hans-Martin, der mit Cousine und Nachbar als Unterstützung anreiste, mich glücklich macht.
Wie dem auch sei, das Publikum schien ihm diesen Spruch nicht übel zu nehmen und stand anfangs voll hinter Hans-Martin, der allerdings die ersten vier Spiele verlor. Von Raab erwartet man eine spitze Zunge und die eine oder andere provokative Bemerkung. Sie ist in der Regel aber als solche zu erkennen und unterstreicht den Unterhaltungscharakter der Sendung. Meiner Ansicht nach bleibt Raab dabei aber immer fair.
Anfangs hätte man meinen können, Hans-Martin versuchte sich davon eine Scheibe abzuschneiden und mit ähnlichen Sprüchen zu kontern. Beim Spiel "Bahnradfahren" meinte er zum Beispiel, dass er sich ernsthaft schämen müsse, wenn er das nicht schaffen würde. Leider verstand es der Kandidat aber nicht, dieser Bemerkung den Anschein zu geben, es sei eine scherzhaft gemeinte Provokation.
Am gleichen Ort fand dann auch noch ein Diskuswerfen statt und da ging's dann gleich weiter. Nachdem der Kandidat gut vorgelegt hatte und Raab bei seinen Versuchen - wenn überhaupt gültig - eher schwach abschloss, fragte der Kandidat vor seinem letzten Wurf, ob er überhaupt noch werfen solle. Ein Scherz? Wenn man den äußerst verbissenen Ehrgeiz von Hans-Martin betrachtet, kommt man zu einem anderen Schluss. Der Kandidat sank also weiter in der Publikumsgunst. Da half es dann nicht mehr, dass Raab in seinem letzten Versuch drei Meter weiter warf und dieses Spiel gewann.
Neben dem nervig-überheblichen Getue feuerte sich Hans-Martin auch immer wieder selbst an oder bestrafte sich verbal selbst, wenn ihm etwas misslang. Alter, Fuck, Scheiße usw. usw. Der Kommentator aus dem Off sprach dann irgendwann von Hans und Martin, der sich miteinander unterhält.Dazu kamen mehrfache Diskussionen mit Schiedsrichtern und allzu offensichtliche Freude, wenn Raab einen Fehler machte. Tja und so kam es dann, dass Hans-Martin vermutlich der erste Kandidat war, der es geschafft hat, die Zuschauer gegen sich aufzubringen. Selbst Stefan Raab konnte an einer Stelle auch nicht mehr anders: Ich verlier ungern, aber heute besonders!"
Der Wettkampf selbst wurde erst im letzten Spiel entschieden und der Kandidat konnte es für sich entscheiden. Es war ein spannender Wettkampf und der Kandidat hat verdient gewonnen. Zu einem glanzvollen Sieg hätte aber ein anderes Auftreten gehört. Aber Hans-Martin sagte selbst, dass er wegen des Geldes gekommen sei, nicht um Freundschaften zu schließen.
Schade eigentlich. Auf der anderen Seite hat es vielleicht auch sein Gutes. Da Hans-Martin am Ende ausgebuht wurde, als er mit grimmig-triumphaler Grimasse den Geldkoffer in die Luft riss, nimmt er unter Raabs Gegnern eine Sonderstellung ein und wird deshalb eventuell für die Boulevardpresse interessant. Vielleicht springen dabei auch noch ein paar Euro raus. Ganz nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert ...
Die Welt brachte übrigens ein sehr aussagekräftiges Bild vom Kandidaten zum Artikel über die Sendung.