warum die Immunabwehr aber doch wichtig ist
November 1979
Ich hatte einen Einsatz auf der Intensivstation und betreute eine Patientin mit hohem Fieber 2 Tage lang. Wir hatten guten Körperkontakt, da ich sie jeden Tag waschen sollte. Dann wurde sie verlegt und ich versetzt auf eine andere Station. 2 Wochen später hörte ich durch Zufall - und ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine beginnende Erkältung - daß diese Frau Typhus gehabt hatte.
Ich las ALLES, was ich zu diesem Thema zu lesen bekommen konnte. Prompt bekam ich auch noch latenten Durchfall.... Klare Sache, das. Ich wusste es! ICH HABE TYPHUS!!!!!!!!!!!!!!!!
Hatte ich natürlich NICHT!
Aber ich habe in dieser Zeit etwas wichtiges gelernt: ich werde mich
NIE wieder wegen irgendeiner möglichen drohenden Krankheit so aufregen!
Diese sogenannten NEUEN Erkenntnisse der Hygieneregeln - das ist lachhaft. Darauf hat mein Opa (geb. 1899) schon Wert gelegt. Das ist nix Neues. Das sind Dinge, die eigentlich jeder innerhalb seiner Erziehung mitbekommen haben sollte.
So, das war der EINE Teil.
Eine intakte Immunabwehr ist die halbe Miete. Immer. Im ganzen Leben.
Dazu gehört:
- sich wohl zu fühlen - angstfrei zu sein - wer Angst vor einer Erkrankung hat, bekommt sie wesentlich schneller.
- Infekte durchzumachen - der Körper hat eine gut funktionierende Polizei im Arsenal, die im 'Ernstfall' lernt Gegenmassnahmen zu ergreifen. Dazu muss man ihm die Gelegenheit geben. 'Zig junge Eltern desinfizieren den gesamten Haushalt aus Angst der Nachwuchs könnte schlimm erkranken. Alles Quatsch. Das Gegenteil passiert. Kleinkind bekommt keine Möglichkeit sich gegen Erreger seiner Umgebung stärken zu können und erkrankt später viel schneller und heftiger. Also: weg mit Desinfektionsmitteln aus dem Haushalt und stattdessen gründlich putzen. Ein wenig Dreck ist nicht schlimm - nur das, was längere Zeit liegen bleibt als Grundlage und Nahrung zur Vermehrung von Keimen (egal welcher Sorte) Nicht nur die Pharmaindustrie auch andere Firmen machen ein gutes Geschäft mit der Angst der Menschen .. (simple Kernseifen u. ä. reicht aus für eine gesunde Umgebung - der Desinfektionswahn sollte nicht Haushalten geführt werden.) ot:
hingegen gehören Besuchsbabys/-kleinstkinder nun überhaupt nicht ins Krankenhaus und schon gar nicht auf Flurböden oder auf Betten ...
- vernünftige Lebensführung - keine schädigenden Exzesse ... versteht sich eh von selber, eigentlich. Dazu gehört aber genauso: eine ausgewogene sinnvolle Ernährung. Sicher geht auch mal Fastfood. Aber nicht allein und nicht hauptsächlich. Da brauchen auch keine besonderen und dollen Produkte gekauft werden - keine light oder sonstigen Dinge, einfach eine Ernährung wie z. B. Quhno sie hier beschreibt. Aber das SOLLTE an mindestens 6 Tagen / Woche der Fall sein. Wichtig ist dabei auch: ein ausgewogenes Mass an (Eu)Stress und den dazugehörigen Ruhephasen.
- Körperliche Bewegung. Sport härtet ab. Wechselduschen auch.
Das alles ist aber ganz schön lästig.
Dafür muss Mensch etwas tun, und es ist eigentlich viel leichter zu konsumieren - honi soit qui mal y pense ... :angel
Um das noch einmal ganz klar zu betonen: ob sich jemand impfen lässt oder nicht - das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich finde Impfungen per se sehr sinnvoll. Aber nicht jede bei jedem. Hier in diesem Thread steht einiges dazu, warum Mensch immerhin überlegen sollte, ob es sinnvoll ist, sich gegen DIESE Form der Grippe JETZT unter diesen Kautelen impfen zu lassen.
Was Dich erreichen soll - das erreicht Dich. Soviel Schutz gibt es nicht. Abwesenheit von Krankheit ist nicht unbedingt ein Verdienst. Das möchten wir sehr häufig glauben und die Medien und entsprechende Industrie nutzen das schamlos aus. Mit der Angst von Menschen lässt sich nämlich prima verdienen. Besser jedenfalls als mit der Vernunft.
Kurz (? wenige Jahre später? ich weiss es nicht mehr - ist aber schon wirklich lange her) nach meiner vermeintlichen beschämenden Typhus-Erfahrung sah ich einen Bericht von
Ranga Yogeshwar (einer meiner persönlichen Helden) über
Psychoneuroimmunologie. Er erklärte damals, warum es in früheren Zeiten klappen konnte, wenn die Hexe um Mitternacht auf dem Kreuzweg mit einer toten Katze die Warzen auf der Hand erfolgreich besprechen kann.
Mein Liebster hatte lange Jahre einen sehr stressigen Beruf, mit 18-Stunden Tag. Er erzählte, daß er immer gesund war, während er arbeitete. Nur dann, wenn er denn mal Urlaub machte, dann überfiel ihn irgendeine verdammte Erkältung ... das deckt sich mit all den Erfahrungen, die ich gemacht habe.
Ein langer Erguss - ich danke für's zulesen.