Rechte für Hartz-IV-Empfänger

Schpaik

jeder nach seiner Façon
Ich hab nu ne Weile rum ge ixquikt (alternative zu goggle) aber nix vernünftiges gefunden, was meine Rechte als HartzIV Mitglied als bestehender Arbeiter angeht.
Sprich - ich bin in eine 1€ Maßnahme gedrückt worden, und finde nicht raus, was mein Recht ist.

Das ich arbeiten muss, weiß ich, aber da muss doch noch irgendwas von übrigbleiben von wegen "das darf ich auch". ....... Oder bin ich rechtelos?
 
Das Hartz4 das Grundgesetz aushebelt dürfte klar sein. Es gibt einiges an BSG-Urteilen, die in meinen Augen klar verfassungswidrig sind. Nur schleppt das niemand zum BVG.

Also kurzum.., du bist bist (fast) rechtslos, weil idR. deine Situation keine große juristische Schlagkraft mitbringt und meist bei (kostenlosen) Sozialgerichtsklagen endet, in denen du schlecht oder gar nicht vertreten wirst. Grundsätzliches ist dort nicht zu erreichen. Als Belohnung wird dir auch noch der Hahn zugedreht.

Moralisch hast du aber Möglichkeiten. Wenn dein 1-Euro-Job nicht gemeinnützig ist (wenn du also meinst, dein Job könne auch regulär durch Vollzeitstelle besetzt werden), dann liefere auch nur Arbeit ab, die diesen EINEN Euro wert ist. Allein deine Anwesenheit ist sicher schon mehr wert, leider aber nicht zu umgehen.

Arbeite dagegen, nie mit. Sei Wertlos. Richte mehr Schaden als Produktivität an! Dazu fordere ich alle 1-Euro-Jobber auf. Solange bis begriffen wird, dass reguläre Jobs nicht durch solche "Billigheimer" ersetzt werden können und dürfen.
 
Arbeite dagegen, nie mit. Sei Wertlos. Richte mehr Schaden als Produktivität an! Dazu fordere ich alle 1-Euro-Jobber auf. Solange bis begriffen wird, dass reguläre Jobs nicht durch solche "Billigheimer" ersetzt werden können und dürfen.

Du siehst dabei nur diesen einen Euro mehr die Stunde, das aber die anderen Leistungen weiter laufen siehst Du scheinbar nicht.
Andersrum, wir gehen 200 Jahre zurück, wer also keinen Job hat verhungert, oder jagd sein Mittagessen selbst.
Unter irgend einer Brücke oder im Wald ist auch noch genug platz um bequem wohnen zu können.

Ab wann wär es denn akzeptabel?
3 Euro? 5 Euro? oder Mindestlohn von 10 Euro für jeden?
 
Der Erste Link ist klasse, da steht eigentlich schon alles drin.

Der 1€-Job ist neben der Wiedereingliederungsvereinbarung eine Vorbereitung
auf den ersten Arbeitsmarkt - damit der "Kunde" sich wieder an einen regulären
Arbeitstag gewöhnt und zB nicht Mittags erst aufsteht usw bla.

Die Tätigkeit wird mit dem Vermittler abgesprochen, der unterbreitet Vorschläge
und fragt auch nach, welche Richtung es haben kann. Es gibt caritative Einsätze,
aber auch die berüchtigten "Grünanlagenpfleger" oder auch technische Hilfsjobs
als Hausmeisterhelfer, nur Beispiele.

Die Tätigkeit geht idR 6 Monate, endet aber immer am 31.12. desselben Jahres, danach
muss das neu ausgehandelt werden. Ebenso wird darauf geachtet, dass eine Tätigkeit
lokal ausgeübt werden kann, also mit dem Fahrrad oder zu Fuss erreicht werden kann.
Falls erforderlich, wird für weitere Entfernung ein (meist Sammel-) Transport gestellt.

Auf die Auswahl des Jobs hat der Vermittler im späteren Verlauf keinen Einfluss mehr,
er trägt den Kunden auf eine Liste ein und eine zentrale Stelle vergibt die dann.

Das Soll für solche Vermittlungen liegt bei 70%, Anfang es Jahres lag es drüber, jetzt
wieder drunter - es dürfte daher vermehrt zu Einträgen kommen.

@auenteufel - du solltest sowas belegen müssen. Ein einfaches "nimmt Arbeitsplätze weg"
ist mir zu billig. Sicher, mann könnte sich durch Zeitarbeitsfirmen nen Hiwi besorgen,
das können offizielle Träger (Städte Gemeinden) auch selbst. Und es sind so gesehen
auch nur solche Jobs. Und man muss es ganz krass sagen - es sind die untersten
Hilfsjobs, die man sich nur vorstellen kann. Man darf auch den Aspekt der Eingliederung
nciht vergessen, was soll letztlich damit bewirkt werden!
Und von daher halte ich Aussagen wie deine letzte extrem gemeingefährlich, weil sie
einfach zu pauschal sind noch dem Ziel was bringen. Ich kann und darf im allgemeinen
nicht mit dem Gedanken in eine Arbeit gehen, dass ich unterbezahlt wäre und den
Betrieb nachweislich boykottieren - hallo - gehts noch?
 
...... Oder bin ich rechtelos?

Du hast es klar erkannt! Du bist als Hartzi nicht besser dran als die Sklaven seinerzeit im alten Rom. Ebenso zähle ich auch die hier:

....mann könnte sich durch Zeitarbeitsfirmen nen Hiwi besorgen...

Sowohl als auch werden vom Staat total ausgebeutet und geniessen in unserer Gesellschaft keinerlei ansehen. Man könnte genausogut Luft sein. Und vielen wäre das tatsächlich lieber.

Gelegentlich bekommt man das Gefühl, das der Staat mit seinen ganzen Regeln und Kürzungen nur eines im Sinn hat - die Arbeitslosen wegzuhungern. Wäre doch eine schöne heile Welt danach, oder?
 
Sowohl als auch werden vom Staat total ausgebeutet und geniessen in unserer Gesellschaft keinerlei ansehen.
Bekommen aber wenigstens Geld vom Staat - was man von Hausfrauen / Müttern nicht sagen kann. Wenn man als solche eine Arbeit sucht, hat man keinerlei Ansprüche, bis man selbst was gefunden hat.
 
@auenteufel - du solltest sowas belegen müssen. Ein einfaches "nimmt Arbeitsplätze weg"
ist mir zu billig. [...]
Und von daher halte ich Aussagen wie deine letzte extrem gemeingefährlich, weil sie
einfach zu pauschal sind noch dem Ziel was bringen. Ich kann und darf im allgemeinen
nicht mit dem Gedanken in eine Arbeit gehen, dass ich unterbezahlt wäre und den
Betrieb nachweislich boykottieren - hallo - gehts noch?

Du erwartest doch jetzt nicht von mir, dass ich massenhaft offizielle Statistiken, TV-Berichte, Presserecherche, usw. zitiere. Google doch selbst. Du wirst reichlich beschäftigt sein. Es hat sich eine regelrechte "Vermittler- und Qualifizierungsmafia" etabliert, die als einzige von dem ganzen 1-Euro-Job-Unsinn profitieren. Die Handvoll Hartz4'ler, die durch solche Maßnahmen tatsächlich länger als 12 Monate in sinnvolle und ausreichend bezahlte Beschäftigung vermittelt wurde, ist quantitativ marginal.

Ich bleibe dabei; diese Ausbeuterei muss bei jeder Gelegenheit sabotiert werden!
 
Ich les immer nur "Ausbeutung" - und zwar von denen, die Arbeit haben.
Schon mal an das Interesse des arbeitssuchenden Langzeitarbeitslosen gedacht?
Ich glaub eher, dass deine (#jakabar) Vorstellung von so einer Position reichlich von der
Realität abweicht, ganz im Ernst. Ich kann mich mangels Erfahrung nun auch nicht
in einen erledigten 1-Euro-Job-Tag fühlen und wie lange man dafür arbeiten musste.
Bei dem aktuellen Wetter dürfte sich der Wasserverbrauch auch erhöhen, nur
muss auch erwähnt werden, dass das Amt einen Teil der Nebenkosten zahlt,
wenn auch nur jedes Jahr einmalig berechnet (Nebenkostenabrechnung).

#@auenteufel - geh du mal sabotieren, du hast es dann anscheined nicht
besser verstanden - womit sich nicht nur dein Standpunkt für mich erledigt hat.
 
[...] Du erwartest doch jetzt nicht von mir, dass ich massenhaft offizielle Statistiken, TV-Berichte, Presserecherche, usw. zitiere. Google doch selbst. Du wirst reichlich beschäftigt sein. Es hat sich eine regelrechte "Vermittler- und Qualifizierungsmafia" etabliert, die als einzige von dem ganzen 1-Euro-Job-Unsinn profitieren werden. [...]

Ein wenig Wahrheit steht wohl dahinter @Brummelchen. Lustig ist dass Doku "Armutsindustrie": Zehn Tage Arbeit für ein Puzzle - taz.de
YouTube - ARD-exklusiv: Die Armutsindustrie (WDR) 1/3 nicht mehr, was man da so im schilde führt. Alles mit freundlicher Genehmigung durch den Staat. Ehrlich gesagt, raufen sich angesichts solcher Dokumentation bei mir die Haare, wenn ich mit ansehen muss, dass auf der einen Seite mehr als ordentlich Geld verdient wird, während andere - nicht alle - aber viele - ausgeblutet werden.
 
Also...

Meiner Meinung nach ist es nur richtig, dass Hartz 4 Empfänger einen 1 Euro Job erledigen müssen. Keiner zwingt dich den Job anzunehmen auch der Staat nicht, er gibt dir doch Geld damit du über die Runden kommst und dir einen Job suchen kannst. Wenn du dieses Angebot vom Staat nicht möchtest dann kannst du halt auch kein Hartz 4 beziehen. In Amerika hättest du gar kein Geld und dann würdest du in der Not auch für einen Euro pro Tag arbeiten gehen.

Dann hör ich immer , ja wir haben kein geld. Dann kann ich aber gleichzeitig nicht verstehen, warum man dann den Euro Job ablehnt. Jeden Tag 10 Euro mal 28 macht ja schon was aus.
 
Jeden Tag 10 Euro mal 28 macht ja schon was aus.
Kann das jemand bestätigen?
Oder sind das 5h*2Euro?

@nightwishman - ich mag gar nicht anzweifeln, dass gewissen Konsorten
das unter dem Deckmäntelchen "öffentlich sozial" missbraucht haben.
Nur sollte man bei sowas die Kirche im Dorf lassen, so viele waren es nicht.
 
@nightwishman - ich mag gar nicht anzweifeln, dass gewissen Konsorten das unter dem Deckmäntelchen "öffentlich sozial" missbraucht haben. Nur sollte man bei sowas die Kirche im Dorf lassen, so viele waren es nicht.

Deshalb an dieser Stelle - in diesem Thread - meinerseits geschieben. "nicht alle - aber viele - ausgeblutet werden" Dass!, ist wirklich ein sehr schwieriges und anstregendes Thema.
 
Es ist schlicht erschreckend, wie viel hier einfach nur nachgeplappert wird, ohne zumindest rudimentär die sozialen Zusammenhänge zu erkennen. Mit so einer Truppe wird es schwer werden, über Mechanismen wie "bedingungslosem Grundeinkommen", Mindeslöhnen und schlicht der Erkenntnis, dass Vollbeschäftigung Utopie ist, zu einer gerechten und sozialen Gesellschaft zu gelangen.

Der "Neidfaktor" wirkt sich wohl wechselwirksam aus.
 
Ich würde da mal von einer 40 Stunden Woche ausgehen - das mal 4 macht ca. 160,- Euro im Monat zusätzlich zu Hartz IV.
Es sind sicher keine Unsummen, aber ein Arbeitsloser der sich wirklich ernsthaft bewirbt, überall abblitzt und den Eindruck hat, dass ihn keiner braucht oder will - für den stell ich mir so eine Stelle schon als Gelegenheit vor, sich in der Arbeitswelt zu zeigen und zu beweisen. Vor allem aber seinen Willen zu beweisen, sich aus seiner Situation zu befreien. Wenn er dann auf Krawall macht und "sabotiert" macht das bei künftigen Bewerbungen sicher keinen guten Eindruck.
 
Ich würde da mal von einer 40 Stunden Woche ausgehen - das mal 4 macht ca. 160,- Euro im Monat zusätzlich zu Hartz IV.
Es sind sicher keine Unsummen, aber ein Arbeitsloser der sich wirklich ernsthaft bewirbt, überall abblitzt und den Eindruck hat, dass ihn keiner braucht oder will - für den stell ich mir so eine Stelle schon als Gelegenheit vor, sich in der Arbeitswelt zu zeigen und zu beweisen.
In meinem Fall sind es (und ich glaub ich hab den Höchstsatz) 30 Std. / pro Woche zu 1.40 Euro. Das sind (wenn ich mich nicht verrechnet habe) 168 € pro Monat. Wobei hier auch ganz klar die Fahrkarte die ich brauche davon abgezogen werden muss. Also minus 38 Euro.

Vor allem aber seinen Willen zu beweisen, sich aus seiner Situation zu befreien. Wenn er dann auf Krawall macht und "sabotiert" macht das bei künftigen Bewerbungen sicher keinen guten Eindruck.

Ich will nicht sabotieren! Ich sehe nur, das es nicht genügend Arbeit für mich gibt. Im Normalfall habe ich am Tag etwas für zwischen 40 und 90 Minuten Arbeit!
Okay, bisher habe ich meiner Vorgesetzten mitgeteilt, das ich jetzt nichts mehr zu tun habe und bin in die Warteschleife "Internet" gegangen.
Am Freitag jedoch, wurde mir ein Schreiben vorgelegt, das die Benutzung des Internets von betriebseigenen Anschlüssen untersagt, für, nicht bei Ebay (ich hab da nicht mal einen Acc.), Spieleseiten (meine einzigen beiden online Spiele kann ich dort nicht installieren weil zu groß), Chatrooms (ich chatte nicht), allgemeine Seiten mit Filesharing, Pornoseiten oder ähnlichem (versteht sich in meinen Augen von selbst) und Diskussionsforen (und hier pissen sie mir ans Bein!)sein darf.
Darunter fallen nämlich auch Informationsseiten wie Spiegel-online oder ARD Nachrichten, weil ich dort nämlich nen Kommentar schreiben könnte, also Diskutieren könnte.

Meine Nachfrage hier im Forum bezog sich im Grunde auf: Was darf ich? Kann ich ARBEIT verlangen?! Und welche Rechte hab ich? Dürfen sie mir die "Informationsfreiheit" einschränken?

Ich will grundsätzlich arbeiten! Jedoch tue ich mich schwer, etwas zu tun, was keinen Sinn macht, nicht produktiv ist oder in einem Tempo zu erledigen sein soll, das eine Schnecke einschläft beim onanieren!
 
Wie lange bist du denn schon in der Maßnahme? Ich meine, kann die Vorgesetzte/ Anleiterin schon einschätzen, was deine Fähigkeiten sind?

ich hatte nämlich mal die dankbare Aufgabe, MAE-Kräfte anzuleiten und da wurde mir grundsätzlich erstmal erzählt "Sie brauchen mir gar nüscht sagen, ich kann das alles."
Im Laufe der Zeit relativierte sich das nur allzu oft und ich hab versucht, jeden - so gut es ging - nach seinen Möglichkeiten einzusetzen. Wobei das fast ausschließlich sehr schwache Menschen waren, deren Arbeitserfahrung... sagen wir mal... sehr begrenzt war.
Je mehr Überforderung desto öfter Misserfolgserlebnisse, desto größer die Frustration und entsprechend die Abwehrhaltung.
Ich hab mir Mühe gegeben, die Aufgaben so zu verteilen, dass die Chance auf Motivation bestand. Hat leider nicht immer geklappt und mich auch frustriert. Schön war es aber immer, wenn Teilnehmer dabei waren, die zurückgemeldet haben, dass sie sich einsetzen wollen und die anderen auch ein bißchen mitgezogen haben.

Je nach Einsatzgebiet ist das aber schwierig - wie schätzt du das in deiner Maßnahme ein?
 
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