Information Waffenskandal in Crailsheim

In manchen Bundesländern ist der möglichst gewinnbringende Verkauf von ausgemustertem öffentlichem Eigentum so stark gesetzlich festgelegt, daß alte Polizeiwaffen dort regelmäßig an Privatpersonen verhökert werden.

So hart es klingt, aber die elf Knarren machen da den Bock auch nicht mehr fett.
 
Mal abgesehen, vom Verschwinden der 11 Waffen und nur auf den Weiterverkauf von Waffen bezogen:

[Ironie]Teilweise kann man es ja nachvollziehen - durch die Wirtschaftskrise wird halt Geld gebraucht. Hätte der OB mal eine Sekunde länger nachgedacht, hätte er verstanden, dass dies eher kontraproduktiv war. Der Verkauf von Altwaffen kostet die Kommunen mehr Geld als sie einnehmen. Die Hersteller verkaufen daher nämlich weniger Neuwaffen (wodurch wieder mehr Steuern eingenommen würden). Und die professionellen Vernichter haben keine Aufträge und müssen Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit entlassen.[/Ironie]

Mich würde das komplette Interview mit dem OB (Link seitlich in der Quelle oben) interessieren. Aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen lassen niemanden gut dastehen. Wenn ich über jemanden den Kopf schütteln will, dann aber richtig.
Im allgemeinen ist der Bericht sehr reisserisch aufgemacht, Niveau unter dem der Bildzeitung. Viele Vermutungen, Aussagen von Leuten die sich nicht vor die Kamera stellen wollen (wie hirnrissig ist das denn - wieviele Vorsitzende haben die beiden Schützenvereine denn, das nicht jeder in Crailsheim weiss, wer das gesagt haben soll?).

Hier gibt es ein wenig sachlichere Informationen: Waffenkrimi geht in die Fortsetzug
Daraus ein Auszug schrieb:
Innenministerium und Regierungspräsidien hatten bereits am 25. März vereinbart, Waffen zu vernichten, die bei Behörden abgegeben werden. Eine veränderte Verwaltungsvorschrift soll Ende Juli in Kraft treten, sagt eine Sprecherin von Innenminister Heribert Rech (CDU). Am 30. März empfahl das RP Stuttgart „Waffen aus Anlass des Amoklaufs von Winnenden“ am 11. März „der Vernichtung zuzuführen“. Der Diebstahl in Crailsheim passierte über zwei Monate später. Das Schreiben der Aufsichtsbehörde sei aber „formal keine Anweisung gewesen“, erklärt ein RP-Sprecher.

Ergo: Unrechtmässig wurde wahrscheinlich nichts verkauft. Moralisch sollte man sie höher hängen.

Edit: Wenn man sich mal überlegt, dass Ende März etwas beschlossen wird, das aber erst Ende Juli gültig werden soll ... gerade im Bezug auf den aktuellen politischen Aktionismus ist das völlig unverständlich. Noch dazu beim Thema Waffen.
 
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