Nun mal etwas ernsthafter - ganz so witzig ist der Witz nämlich nicht, wenn es einen selber betrifft.
Wir hatten seinerzeit Brüderchen und Schwesterchen gekauft. Daß die kastriert werden müßten, war von Anfang an klar. Man soll das bei einem Kater nicht zu zeitig machen lassen; er würde dann einen kleinen Kopf behalten, heißt es. Daß nicht viel drinnen ist, in so einem Katzenkopp, außer viel Sturheit, das weiß man - ... Männer halt ... Aber ein massiver Schädel ist wohl auch sowas wie ein Statussymbol - ... bei Katzen.
Wir hatten bis zu dem OP-Termin schon sehr aufpassen müssen, daß die beiden nicht Inzucht treiben, hatten letztlich aber doch immer noch rechtzeitig die Hand dazwischen.
Wenn ich mir anschaue, wie oft der Kerl inzwischen über seine Schwester steigt - wir wären wohl nicht mehr froh geworden, wenn wir dem idiotischen Ratschlag von "Katzenfreunden" gefolgt wären, der Katze wenigstens einen Wurf zu gestatten, eh man sie kastriert - damit die mal in den Genuß von Mutterfreuden käme.
Das Leben ist hart zu uns allen, warum also nicht ruhig auch zu Katzen. Noch viel härter wäre es nämlich, wenn nachher Junge da wären und man sie nicht losbekäme. Dann hätten wir erst zwei, dann sieben, dann 22 ... - und dazwischen lägen jeweils deutlich weniger als 9 Monate ! Denn totmachen oder totmachen lassen, das würden wir beide ('Eltern') nicht übers Herz bringen.
Die Viecher hatten wir übrigens nicht ersatzweise statt Kindern angeschafft - vielmehr gerade WEGEN und FÜR diese. Kümmern mußten seitdem ausschließlich WIR uns um die (Katzen). Eigentlich war ja auch nur eine einzelne geplant gewesen, doch da fing es schon an: Die Schwester (Halbschwester - man weiß ja, wie die es treiben !) hatte sich aber so rührend um ihren Bruder gekümmert - der einzige Kerl aus dem 'Gelege' -, sodaß wir sie gleich auch noch mitgenommen hatten.
Übrigens: Die Katze denkt immer nur an das EINE; beim Streicheln reckt sie eindeutig ihr Hinterteil in die Höhe und träumt ganz offensichtlich von der Sache. Sobald ihr Bruder sie besteigt, findet sie das jedoch nicht mehr lustig. Dafür ist es amüsant, zuzuschauen: Der steigt drüber, beißt sie in den Nacken - ... und weiß nicht, was da nun weiters zu tun wäre. Steht einfach so da, und hat nicht die Spur von einer Idee. Während ihr der Biß natürlich wehtut.
Ich rede dann immer belehrend auf ihm ein, indem ich ihm die Grundzüge unserer Populationspolitik zu erklären versuche. Dann läßt er irgendwann ab und leckt seine Schwester liebevoll ab.
Manchmal muß ich auch mit irgendwas nach ihm schmeißen ...