Politik Die Landtagswahl in Hessen 2009

Wenn würdest/wirst du wählen?

  • CDU

    Stimmen: 2 14,3%
  • SPD

    Stimmen: 4 28,6%
  • FDP

    Stimmen: 2 14,3%
  • B’90/Grüne

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die Linke

    Stimmen: 1 7,1%
  • REP

    Stimmen: 0 0,0%
  • FW Freie Wähler

    Stimmen: 1 7,1%
  • NPD

    Stimmen: 0 0,0%
  • Piraten

    Stimmen: 3 21,4%
  • BüSo

    Stimmen: 0 0,0%
  • ich würde/werde aus Protest nicht wählen

    Stimmen: 1 7,1%
  • ich würde/werde aus Desinteresse nicht wählen

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
  • Umfrage geschlossen .
Münte ist eh so eine Sache für sich. Seit dem er als Wahlkampfmanager Schröder an die Macht gebracht hat, ist er anscheinend nicht nur beim rechten Flügel der SPD ein Heiliger.

Sollte nichts unerwartetes passieren, wird die SPD im Herbst mit Pauken und Trompeten untergehen. Bloß selbst dann wird man vermutlich stoisch an Münte und den Stones festhalten. Wobei - wer sollte es denn auch sonst machen? Die Jüngeren auf Bundesebene sind Heil, Scholz, Nahles und Gabriel. Gegen dieses Gruselkabinett ist eine Proktoskopie das reinste Vergnügen. Auf Länderebene gibt's noch Maas, die Vogt und jetzt noch den TSG.

Die SPD hat derzeit nichts und niemanden in der ersten Reihe der gegen Kohls Mädchen irgendetwas bringen könnte. Und die zweite Reihe hat bis jetzt nichts gerissen, was sie wirklich empfehlen würde. Maas liegt in seinem persönlichen Kleinkrieg mit Oskar, Vogt sitzt in BW auf verlorenem Posten und TSG darf erst mal in Hessen die Brocken zusammenlesen.

Ansonsten ist da nix (zumindest fällt mir sonst keiner mehr ein). Die SPD müsste daher nach der Wahl erst mal genug Rückgrat zusammenkratzen, um mit einer vollkommen neuen und unbekannten Mannschaft nach vorne zu gehen. Und dieses Rückgrat wird sie nicht haben, zumal die Seeheimer wohl eher die Parteiauflösung fordern würde, als jemandem zu folgen der seinen Amtseid nicht auf die Agenda 2010 ablegt.
 
Was die SPD einfach nicht begreifen will, ist die Tatsache das der Schröder und die Seinen, die SPD zerlegt haben!
Sie ist einfach keine Arbeiterpartei mehr!
Dann wird da immer von "Bürgerlichen" gesprochen!
Ich habe mir mal angeschaut WO die FDP ihr Stimmen bekommen haben.
Kennt sich wer in HESSEN aus?
Nun, dort wo die Stimmen der FDP herkommen sitzt das Geld!
Noch Fragen?
Auch ist es interessant in Welchen Wahlkreisen die CDU gepunktet hat.
Kurz:
Sie ist eine Bauernpartei! Ach, und da wären noch die ewig gestrigen aus Fulda!
Amen.
Wo bitte sind das "Bürgerliche" ?

Allen gemein ist, dass sie auf Datenschutz scheißen, was mir aber wichtig ist.

Im Nachhinein glaube ich, dass es ein Fehler war wählen zu gehen.

Das S***gesicht ist immer noch da und den Reichen wird in Zukunft noch mehr zu gebuttert.

Die Grünen sind auch bescheuert! Gegen den Flughafen! Soll ich Blätter fressen?

Unterm Strich gibt es keine gescheite Partei, ......
 
Unterm Strich gibt es keine gescheite Partei, ......
Demokratie bedeutet zunächst einmal "Herrschaft des Volkes". Es steht jedem frei, eine Partei zu gründen oder sich allgemein politisch zu aktivieren und für Umbrüche zu sorgen. Wenn man alles richtig macht und den Nerv der Zeit trifft, wird man gewählt, wenn ein Großteil des Volkes jedoch eine andere Richtung für richtig hältst, dann eben nicht. Du musst eben nur das Volk von Deinen eigenen Überzeugungen überzeugen.

Ich finde, man macht es sich zu einfach, allgemein auf die Politiker zu schimpfen. Das ist kein leichter Beruf. Es ist schwer, Entscheidungen zu fällen, die dem Allgemeinwohl dienen (Legitimität). Da gibt es immer Leute, die denken, anders wäre es aber besser. Diese Leute sollen dann doch bitte selber einer Partei beitreten oder eine gründen, dies ist legitim und erwünscht!
Aber wer sagt, dass "die da oben" alles Scheiße machen und selber keine konstruktiven Vorschläge hat, die realistisch und umsetzbar sowie auch vertretbar sind, ist naiv.
 
@HO!: Theoretisch stimm ich dir zu - praktisch aber dann doch nicht.

Schau dir einfach mal die relevanten Parteien an:

SPD: Gibt's seit 1875, also schon richtig bös' lange dabei.

CDU: Gibt's seit Stunde Null unserer Republik. Eine Sammlungsbewegung von christlich Konservativen die sich zu einem Zeitpunkt gebildet haben, als noch alles in der Schwebe war. Außer der alten Dame SPD gab's da rein gar nichts, gegen das sie sich erst groß durchsetzen mussten.

FDP: Selbes Muster wie die CDU.

Linke: Die Ursprünge hat der Laden wenn man es genau nimmt in der SPD, wo sich Teile der KPD gesammelt haben. Nach dem Krieg dann die Zwangsfusion der Ost-SPD und der KPD zur SED, die nach der Wende zur PDS wurde. Danach das bekannte Fusions- und Umbennungsspielchen mit der SPD-Abspaltung WASG.

Bleiben nur die Grünen als einzige Partei die sich wirklich neu gebildet und dann auch Erfolg gehabt hat. Und das ist mittlerweile auch schon wieder 29 Jahre her. Die Rahmenbedingungen haben sich seit dem entsprechend verändert.

Allein das Thema "Geld": Um wirklich ins Bewusstsein der Leute zu kommen, brauchst du Geld, Geld und nochmals Geld. Z.B. mit irgendwelchen Amateuerspots wirst du nur als hinterher hinkende Splitterpartei wahr genommen. Mit Kleinspenden und Mitgliedsbeiträgen erreichst du da im Anfangsstadium gar nichts. Wahlkampfkostenerstattung oder Großspenden gibt's auch erst wenn du eh schon eine gewisse Größe erreicht hast. Fazit: Wenn du nicht gerade einen Polit-Hopp in der Hinterhand hast, ist das schon das erste KO-Kriterium.

Dann das Thema "Medien": Da interessieren einen natürlich vor allem die Mainstream-Medien die die größten Leser/Hörer/Zuschauer-Zahlen haben. Dummerweise interessieren sich die dann meist aber auch nur für das was die breite Masse haben will und das sind nun mal die sich schon im Geschäft befindlichen Big Five. Im Wahlkampf kriegst du dann bestenfalls mal einen kleinen Artikel mit "Ferner beteiligen sich"-Tenor.

Und dann natürlich noch der alte Vorbehalt gegen die kleinen Splitterparteien, daß diese die Lage nur unübersichtlicher machen würden, wenn sie es denn mal in die Parlamente schaffen würden. Notfalls wird halt die Weimarer Republik bemüht um Splitterparteien als etwas geradezu gefährliches da zu stellen. Dazu kommt das die Extremisten wie KPD und NPD, die Spaßparteien wie APPD oder DIE PARTEI und dann noch die Sonderlinge wie die Violetten oder die Autofahrerpartei den Ruf von kleinen Parteien endgültig ruinieren.

Ich sage nicht das es unmöglich ist heutzutage eine neue Partei hochzuziehen, aber realistisch ist es weiß Gott nicht.

Und was Veränderungen durch Parteieintritt angeht - probier es einfach mal aus. Auf kommunaler Ebene kannst du vielleicht sogar kleine Einzelerfolge erringen, aber diejenigen die du eigentlich bekämpfen willst, sitzen nicht umsonst auf ihren Stühlen. Die wissen schon sehr genau wie sie mit Konkurrenz von unten umzugehen haben.

Abschließend bleibt zu sagen - es steht jedem frei sich zu äußern. Das Wahlrecht ist glücklicherweise nicht an aktive Parteiarbeit gebunden. Zumal es auch relativ weltfremd ist Kritik nur mit einem "Mach es selber besser" zu verknüpfen. Das ist in etwa so, als ob jeder der die Autokonzerne wegen ihrer Spritschlucker kritisiert mit einem "Bau doch selber etwas Besseres!" abgebügelt würde.
 
Abschließend bleibt zu sagen - es steht jedem frei sich zu äußern. Das Wahlrecht ist glücklicherweise nicht an aktive Parteiarbeit gebunden. Zumal es auch relativ weltfremd ist Kritik nur mit einem "Mach es selber besser" zu verknüpfen. Das ist in etwa so, als ob jeder der die Autokonzerne wegen ihrer Spritschlucker kritisiert mit einem "Bau doch selber etwas Besseres!" abgebügelt würde.

Auch ein gutes Argument. Allerdings muss man auch dabei beachten, dass wir hier von vielen Millionen Menschen sprechen. Es ist zweifellos richtig, dass es schwer bis unmöglich ist, als Otto Normalverbraucher kurzfristig in ein politisches Amt zu gelagen, mithilfe dessen man wirklich etwas bewegen kann. Zumindest dann, wenn man keine Unterstützung hat.

Was aber, wenn ich andere Unzufriedene suche und diese dazu bringe, zusammen mit mir einer etablierten Partei beizutreten? In Hessen sind mehr als ein Drittel der Wähler zu Hause geblieben. Das ist doch eine Macht! Würden überall in Deutschland die Unzufriedenen der gleichen Partei beitreten, gäbe es sicher in vielen Wahlkreisen plötzlich Direktmandate für die Unzufriedenen.

Ok, das klingt ein wenig naiv, aber ich denke Ho!s Aufruf ist so zu verstehen, dass einer der Unzufriedenen aufsteht und den Job für die anderen erledigt. Sondern, dass alle Unzufriedenen aktiv werden sollten. Und dann, da bin ich sicher, ließe sich etwas bewegen. Auch wenn ich meine Zweifel habe, dass das dann besser für Deutschland wäre.
 
Schön zusammengefasst Mad Hatter. (y)
Dazu kommt dann noch, dass man die Hälfte der Begriffe in den Vorschriften zur Gründung einer Partei nur mit einem Jurastudium versteht.

chmul schrieb:
Würden überall in Deutschland die Unzufriedenen der gleichen Partei beitreten, gäbe es sicher in vielen Wahlkreisen plötzlich Direktmandate für die Unzufriedenen.
Das klappt leider auch nicht, da man sich dafür einig sein muss. "Den kann ich nicht leiden, den wähle ich nicht" / "Die sieht aber doof aus, da kann ich doch nicht einer Meinung sein" - das sind nur kleine Beispiele die man in unserem Städtchen aber schon öfter (und teilweise noch krasser) gehört hat.
 
@chmul: Du wirst lachen, aber solche Versuche gab es schon öfters. Soweit ich weiß hat die FDP sich mittlerweile satzungsrechtlich gegen so etwas abgesichert um unterwanderte Verbände notfalls von oben entmachten zu können, da sie wohl schon das ein ums andere Mal Ziel solcher Versuche wurden.

Auch sonst werden die Parteiveteranen bei Masseneintritten sehr schnell misstrauisch. Verständlich. Ansonsten muss man um jedes Neumitglied mit Händen und Füßen werben und plötzlich kommen da die Massen an.

Habe selbst mal an einem innerparteilichen Übernahmeversuch teilgenommen. Plötzlich sind ein Dutzend Mitglieder der Jugendorganisation in die Mutterpartei eingetreten. Der Stadtverbandsvorsitzende hat natürlich sofort Lunte gerochen und die Anmeldungen solange verschleppt, bis die Jahreshauptversammlung durch und sein Stuhl sicher war.

Und Timelords Anmerkung ist leider auch so ein Punkt - persönliche Animositäten haben meist größere Wirkung als man im allgemeinen so denkt. Und wenn dann noch die Interpretation der heiligen revolutionären Schrift um einen Halbsatz von der eigenen Interpretation abweicht, ist eh Polen offen.

Im Grunde muss man die Grünen bewundern - aus so einem Sauhaufen eine echte Partei zu machen, war eine politische Großleistung (egal was dann daraus geworden ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
>The Mad Hatter: Die Frage ist ja nun, was Deine Lösung ist. Grundstäzlich vertraust Du ja keiner Partei mehr. Bleibt man da lieber auf seinem Sessel sitzen und meckert über die Politik und alles bleibt beim Alten, oder enagiert man sich selber und versucht wenigstens, etwas zu bewegen?
 
>The Mad Hatter: Die Frage ist ja nun, was Deine Lösung ist. Grundstäzlich vertraust Du ja keiner Partei mehr. Bleibt man da lieber auf seinem Sessel sitzen und meckert über die Politik und alles bleibt beim Alten, oder enagiert man sich selber und versucht wenigstens, etwas zu bewegen?

Du willst eine Lösung? Die kann ich dir nicht bieten. Und was das "etwas bewegen" angeht - nun ja, es geht tatsächlich. Ich habe tatsächlich einige kleine Dinge in meiner Heimatstadt verändern können. Aber ich hab auch gesehen, was passiert wenn man sich von so einem Ehrenamt auffressen lässt. Und gerade die die tatsächlich etwas verändern wollen, sind diejenigen die am meisten unter den Gegebenheiten leiden. Bei mir in der Fraktion gab es da so einige Beispiele von Typen die für dieses Engagement teuer bezahlt haben. Politikverbot vom Arzt für einen unter 50. Frustriertes Aufgeben nach Jahrzehnten Parteiarbeit. - Was meinst du wieviel Alkohol nach einer durchschnittlichen Sitzung so konsumiert wurde, bis die Leute wieder fähig waren nach Hause zu gehen, ohne ihren Frust an ihren Familien auszulassen?

Wie gesagt - ich habe keine Lösung.
 
...Kritik nur mit einem "Mach es selber besser" zu verknüpfen. Das ist in etwa so, als ob jeder der die Autokonzerne wegen ihrer Spritschlucker kritisiert mit einem "Bau doch selber etwas Besseres!" abgebügelt würde.
Und:
...Wie gesagt - ich habe keine Lösung.
Die Lösung bist Du selbst. Diese Diskussion. Dieses Board. Wir Alle.


Äußerungen wie "Hör auf zu meckern und mach´s besser!" werden - nach meiner Beobachtung - im Allgemeinen von Leuten getätigt, die sich mit den Gegebenheiten abgefunden haben (ob aus mangelnder Übersicht, Korrumpierbarkeit oder aus Bequemlichkeit, ist da egal) und innerhalb dieser Mitläuferhaltung jede Kritik als massive Störung, bzw. Angriff auf die eigene Persönlichkeit sehen.

Wenn solche Kritik eine breitere Zustimmung fände, könnte das ja Veränderungen am Status Quo bewirken, womit das persönliche Wohlbefinden gefährdet ist. Womöglich müsste sich der "Abgefundene" ( -schönes Wort in diesem Zusammenhang- ;) ) in einem neuen Status Quo zurechtfinden und gemütlich machen. Zumutung, sowas!!!

Also bügelt man Einwände und Kritik mit solchen Forderungen ab, von denen man genau weiß, dass der Kritiker sie nicht erfüllen kann.

Der kann das deshalb nicht, weil er sich seiner Rolle in der Demokratie offenbar nicht (mehr) bewusst ist! Die Rolle des Kritikers ist doch diejenige, die eine Demokratie erst zum Leben bringt, bzw. sie erhält. Jede politische Maßnahme der Herrschenden muss überprüft werden. Und zwar möglichst auf alle enthaltenen Fehler. Sonst wird in kürzester Zeit eine Monarchie oder eine (Partei-)Diktatur daraus.

Dass wir alle uns nach unseren besten Kräften an der Fehlersuche beteiligen, liegt im Interesse des Staatserhalts. In einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren trägt jede Meinungsäußerung zur Verbesserung bei. Natürlich nur, wenn die dadurch erkannten Fehler dann auch korrigiert werden.

Da jeder von uns eine andere Lebenserfahrung und - das ist ja auch so gewollt - eine andere Ausbildung, also andere Kompetenzen hat, kann die Zahl der subjektiv festgestellten Mäkel natürlich explodieren. Als Filter zur korrekten Analyse benutzen wir dann die Häufigkeit einzelner Kritikpunkte. Wird ein bestimmter Fehler von sehr vielen dieser unterschiedlichen Persönlichkeiten geäußert, ist das ein Hinweis auf die Berechtigung des Einwandes.

Also versuchen wir, schon im Vorfeld "Gleichgesinnte" (d.h. Leute, die denselben Fehler feststellen) zu finden, um unser Anliegen auf Berechtigung zu prüfen.Auch z.B. hier im Board. Dies führt zur "Partei"engründung (von lat. pars,= Teil; sinngemäß also etwa Teilhaberschaft, man nimmt Anteil).

Nicht immer finden sich "Anteilhaber" in der gebotenen Menge und Geschwindigkeit - wir wollen ja schließlich UNSERE Idee durchsetzen. So sind wir (von uns selbst) gezwungen, weitere Anteilhaber zu finden. Ob wir das auf dem Weg der Überzeugungsarbeit machen oder durch Zwang, bleibt jedem selbst überlassen.

Allerdings hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass "Überzeugung" besser aussieht als Zwang. Besonders fanatische und gewiefte "Teilhabersucher" sind nun irgendwann auf den Trichter gekommen, dass man Zwang wie Überzeugung aussehen lassen kann. Wenn man z.B ein "Angebot macht, das der Andere nicht ablehnen kann". Da wir - selbstverständlich jeder zu einem anderen Grad - korrumpierbar sind, ist der Erfolg gesichert.

Heute sind wir offensichtlich soweit, dass "Überzeugungsarbeit" fast ausschließlich auf diesem Weg geleistet wird. Das ist dann aber exakt die Konterkarierung der demokratischen Idee.

Um diesen Umstand gar nicht erst bewusst zu machen, ist es sinnvoll, jede Gefahr der Entdeckung schon im Entstehen zu ersticken.



Eine Möglichkeit wäre da z.B, Kritiker mit "Totschlagargumenten" mundtot zu machen.
 
Äußerungen wie "Hör auf zu meckern und mach´s besser!" werden - nach meiner Beobachtung - im Allgemeinen von Leuten getätigt, die sich mit den Gegebenheiten abgefunden haben (ob aus mangelnder Übersicht, Korrumpierbarkeit oder aus Bequemlichkeit, ist da egal) und innerhalb dieser Mitläuferhaltung jede Kritik als massive Störung, bzw. Angriff auf die eigene Persönlichkeit sehen.

Äußerungen wie "Die Politiker und die Bonzen machen doch eh was sie wollen, der kleine Mann kann da nichts tun!" werden - nach meiner Beobachtung - im Allgemeinen von Leuten getätigt, die sich in ihrer Opferrolle abgefunden haben (ob aus mangelnder Übersicht, Desinteresse oder aus Bequemlichkeit, ist da egal) und innerhalb dieser Verweigerungshaltung jede Kritik als massive Störung bzw. Angriff auf die eigene Persönlichkeit sehen.

Zwei wunderschöne Einschätzungen. Gut formuliert, schwer angreifbar weil auf niemanden konkret ausgerichtet. Es handelt sich ja schließlich um "meine Beobachtung" und die ist natürlich nicht zwangsläufig vollständig. Außerdem lässt die Formulierung genug Spielraum für Spezialfälle. Wenn sich also jemand provoziert fühlt, kann ich ihn immernoch darauf hinweisen, dass ich ja "im Allgemeinen" gesagt habe und ihn gar nicht unbedingt gemeint habe. Tolle Sache!


Ich bin auch der Ansicht, dass ein Forum und eine Diskussion wie diese ein sehr wichtiger Teil der Meinungsbildung und damit eine Stütze der Demokratie bildet. Im Idealfall, und das ist ja das, was ich in meiner Rolle als Abgefundener ja immer wieder anrege, bildet sich daraus tatsächlich eine Bewegung, die auch politisch etwas bewegen kann. Ich denke diesbezüglich sind wir uns einig. Und vermutlich auch bei der Einschätzung, dass es sehr aufwändig und schwierig ist, tatsächlich etwas zu erreichen.

Stellt sich also die Frage, wie man so etwas angeht. Und da bin ich halt unbeirrt der Ansicht, dass die Strategie "ich muss den Arsch hochkriegen" der Strategie "ich kann eh nichts machen" eindeutig überlegen ist.
 
ot:
Wenn ich eure (Delwin und chmul) Beiträge richtig verstanden habe, kann ich beide nachvollziehen.

Grundsätzlich stimme ich der Aussage "beweg dich" zu, aber ... ;)
... man sollte bei einer solchen Aussage immer den Hintergrund der Person auf die man sie bezieht kennen (daher halte ich eine grundsätzliche Verwendung der Aussage für falsch).
Warum? Man trifft damit jeden der an der entsprechenden Diskussion teilnimmt. Weiss man aber, ob nicht vielleicht derjenige vor einem bereits politisch engagiert ist? Nein, aber man stellt ihn mit der pauschalisierten Aussage trotzdem als "einen der den Arsch nicht hochbekommt" hin. Ob man dies für diese eine Person möchte oder nicht ist für mich irrelevant, da man davon ausgehen muss dass ein weiterer Leser dies nicht wissen kann. "Man fährt mit dieser Aussage anderen über den Mund" / "Man macht sie damit mundtot".

Wenn das so gewünscht ist, ok (ist ja schliesslich auch eine Meinung und hat daher seine eigene Berechtigung ausgedrückt zu werden). Ansonsten bitte ich die Verwendung solch pauschaler Aussagen immer nochmal zu überdenken.

Ausserdem: Stellt euch mal die Konsequenz vor, wenn jeder das geforderte tun würde - es gäbe plötzlich nur noch Vollzeitpolitiker. :ROFLMAO:
 
Genau so wenig weiß man, ob derjenige der "beweg Dich" sagt, nicht eben genau das schon getan hat! ;)

Natürlich sind Pauchalierungen kritisch, auch clever formulierte. Deshalb habe ich Delwins Statement ja auch genau ins Gegenteil verkehrt. Und ich bin sicher, dass kein Teilnehmer dieser Diskussion tatsächlich eine so pauschale Einstellung vertritt. Es ist ein feiner aber wichtiger Unterschied, ob ich sage "alle die nur meckern, sind einfach zu faul selbst etwas zu tun" oder ob ich sage "etwas tun ist besser als nichts zu tun".

Ich bleibe allerdings dabei, dass es in Deutschland inzwischen eine große Zahl von Menschen gibt, die lieber über andere schimpfen, als selbst was zu tun. Und dabei ist Politik oder politisches Engagement nur eine Ausprägung. Das gilt nämlich auch (ich weiß, ich hab's schon oft geschrieben) für Vereinsarbeit oder Engagement in Schule oder Kindergarten.
 
Und dabei ist Politik oder politisches Engagement nur eine Ausprägung. Das gilt nämlich auch (ich weiß, ich hab's schon oft geschrieben) für Vereinsarbeit oder Engagement in Schule oder Kindergarten.

Richtig, bloß nur die Politik kann wirklich etwas nachhaltig verändern. Und es nützt ehrlich gesagt herzlich wenig, wenn man im Kleinen etwas verbessert, es dann aber von "oben" wieder demoliert wird.

Du magst recht damit haben, daß nur schimpfen nichts hilft. Aber das andere Extrem halt leider auch nicht.

Manchmal ist es besser wenn der Druck im Kessel ansteigt. Hat dann zwar meist unschöne Auswirkungen, aber es ermöglicht einen Neustart.

Was die Fraktion der Schimpfer angeht - ich denke das ein recht großer Teil sich durchaus nach einem Befreiungsschlag sehnt. Natürlich mag es auch genug Typen geben, die eben aus Lust an der Freude alles schlecht reden (uns Deutschen sagt man ja diese Neigung nach), aber der Großteil wäre vermutlich durchaus bereit sein schimpfen zu beenden, wenn er denn auch nur eine echte Möglichkeit der Verbesserung sehen würde. Denn wären wir nur ein Volk von Statlers und Waldorfs hätten wir wohl nie solche Leistungen erbracht wie zB ein Wirtschaftswunder in einem Land zu vollbringen, das eben noch zwei Weltkriege verloren, einen Genozid zu verantworten hat und in Schutt und Asche liegt.
 
Genau so wenig weiß man, ob derjenige der "beweg Dich" sagt, nicht eben genau das schon getan hat! ;)
...oder der, zu dem es gesagt wird...

"etwas tun ist besser als nichts zu tun".
Unwidersprochen. Allerdings weigere ich mich entschieden, etwas zu tun, bevor ich darüber nachgedacht habe. Diese Art zu handeln ist Leuten wie Bush und seinen Mitstrategen vorbehalten.

Ich bleibe allerdings dabei, dass es in Deutschland inzwischen eine große Zahl von Menschen gibt, die lieber über andere schimpfen, als selbst was zu tun. Und dabei ist Politik oder politisches Engagement nur eine Ausprägung. Das gilt nämlich auch (ich weiß, ich hab's schon oft geschrieben) für Vereinsarbeit oder Engagement in Schule oder Kindergarten.
Deine Meinung sollst Du hier auch unbedingt und unaufhörlich posten. Aber nicht immer unwidersprochen:

Für mich ist häufiges Nachdenken über andere Menschen (auch diejenigen politischer Ausprägung) und damit Äußerungen von Ärger über eventuell entdeckte oder vermutete Fehler genau eine Form und ein Zeichen des Engagements. Wahrscheinlich ist der Jeweilige "Meckerer" erst durch sein Tun im RL auf diesen oder jenen unerträglichen Umstand gestoßen.
Hier wird bereits etwas getan.

Bevor ich jemandem, der nach meiner Meinung einen Fehler gemacht hat, eine reinhaue, versuche ich mir über dessen und meine Hintergründe klarzuwerden.

Das nennt man "Nachdenken". Manche tun das laut, manche leise. Manche auch auf Vorrat, dann ist das ein "Vordenker".

Auf jeden Fall dient es der Psycho-Hygiene. Und damit solltest es gerade Du, unser Board-Psychiater, doch befürworten, statt die Leute ständig aufzuhetzen, ihren erstbesten (Vor-)urteilen durch Taten Ausdruck zu verleihen. :)
 
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