Bewegungsmelder ohne Aderendhülsen - erlaubt?

nachtwächter

chronische Wohlfühlitis
HalliHallo

Eventuell rennen hier ja auch ein paar (Hobby-)Elektriker rum.

Gestern haben wir(ich) für die Tiefgarage bei meinem Opa verschiedene Bewegungsmelder angeschlossen.

Ein Kandidat war auch der Bewegungsmelder für 10€, "Hersteller" Voltomat, vom Bauhaus (Eigenmarke).

Ich war etwas schockiert, als ich rein Interessehalber die darin enthaltene Lüsterklemme aufgeschraubt habe.
Denn dort waren die blanken Adern ohne Aderendhülsen reingeschraubt (flexible Leitungen!). Auch eine dafür geeignete Brücke in der Lüsterklemme war fehlanzeige.

Nun interessiert es mich, ob das erlaubt ist. Dürfen in Deutschland Geräte (angeblich Made in Germany!) verkauft werden, welche keine Aderendhülsen haben und die Adern direkt in einer Lüsterklemme?
On the other side ist es wiederum nicht erlaubt, selbst Stecker ohne Aderendhülsen anzuschließen?

Abgesehen davon finde ich es verdammt fahrlässig, soetwas zu verkaufen.

Liege ich mit meiner Vermutung richtig, werde ich den "Hersteller" dieses Gerätes auch "verpetzen", denn auf kosten der Sicherheit bei soetwas Herstellungskosten zu sparen sehe ich nicht ein.

Danke für eure Kommentare
 
Soweit ich weiß sind bei Schraubklemmen Aderendhülsen vorgeschrieben. Bei Federdruckklemmen dürfen keine Aderendhülsen verwendet werden.
 
Naja, was du bei dir zu Hause machst ist immer noch dir selbst überlassen oder? Solange man keine Plomben im Sicherungskasten entfernt.

Steckklemmen mit feindrähtiger Leitung ohne Aderendhülsen dürfte aber schwierig werden.

Wie schnell man doch die ganzen Begriffe aus der Elektrotechnik wieder vergisst.
 
Grad etwas recherchiert, da ich selbst nur Industrie kenne.
Also nur verdrehen oder nur verzwirbeln ist verboten, es
muss mindestens Lötzinn drauf sein.
bei flexiblen Netzkabeln (230 Volt) ist es inzwischen verboten. Es können einzelne Drähte der Leitung abbrechen und damit den Querschnitt der Leitung verringern. Das passiert schon in 75% der Fälle bei Festschrauben der Lüsterklemme. Ein verminderter Querschnitt wirkt aber wie ein Flaschenhals im Stromfluß, der Widerstand der Leitung wird hier größer und neigt im Fehlerfall oder bei Überlastung vom Erwärmen bis hin zum Brand.
http://www.gutefrage.net/frage/soll...or-man-sie-in-einer-luesterklemme-verschraubt

@Amon - selbst zuhause ist man VDE unterworfen - es sei denn man wohnt im Eigenheim und
hat eine ausreichend kulante Versicherung :D
Der Vertrieb von solcher Ware ist fahrlässig (s.o.).
 
@Brummel, im Moment @Vaterheim. Als bei uns der Speicher abgebrannt ist, war die Versicherung eigentlich sehr kulant :D

Das Haus ist von 1860, die Kabel die hier verlegt sind, sind teilweise noch Stoffummantelt. Hier im Büro hab ich überhaupt kein Saft mehr, da ist irgendwas durchgeschmort, der kommt mit der Kabeltrommel aus der Küche...

Hab leider kein Werkzeug um mich darum zu kümmern.
 
Solange die Stolperfalle gut markiert ist :D
Die Kulanz berechnet sich nach dem Alter des Hauses ;)
Solche Häuser unterliegen irgendwie dem Denkmalschutz,
wenn man dran umbauen will, kommt mindestens einer mit dieser Keule.
Schon mal an eine Modernisierung gedacht? ;)
 
Grad etwas recherchiert, da ich selbst nur Industrie kenne.
Also nur verdrehen oder nur verzwirbeln ist verboten, es
muss mindestens Lötzinn drauf sein.

Sollte man Kabel mit Lötzin versiegeln bevor man sie in einer Lüsterklemme verschraubt?

@Amon - selbst zuhause ist man VDE unterworfen - es sei denn man wohnt im Eigenheim und
hat eine ausreichend kulante Versicherung :D
Der Vertrieb von solcher Ware ist fahrlässig (s.o.).
Selbst Lötzinn ist meines Wissens verboten, da dieses beim Zudrehen mit der Zeit plattgedrückt wird, das Kabel in der Klemme nicht mehr hebt und es ebenfalls zu Wärmeentwicklung führen kann!

Ich für meinen Teil werde den Hersteller mal anschreiben und fragen, dass dieser Sch*** soll, weshalb man sich nicht an die VDE-Vorschriften hält.

Bei einem Gerät, das in China produziert wird, könnte ich mir das ja noch vorstellen. Aber auf dem Gerät ist "Made in Germany" aufgedruckt, und in diesem Fall habe ich absolut kein Verständnis für soetwas.
 
So, soeben ging eine Mail an Bauhaus raus, ich bin sehr gespannt, ob und wie darauf reagiert wird.

Guten Tag,

vor wenigen Tagen habe ich mir im Bauhaus Heidenheim 2 Bewegungsmelder der Marke Voltomat gekauft (die genaue Typenbezeichnung weis ich auswendig nicht, sie haben aber 10€ gekostet).

Diese Bewegungsmelder weisen einen gravierenden Sicherheitsmängel auf und sind in Deutschland verboten!

Aus einfachem Grund: Im Bewegungsmelder sind die Adern der Kabel ohne Aderendhülsen o.ä. direkt in die Lüsterklemmen geschraubt. Dies WÄRE erlaubt, wenn die Lüsterklemmen eine Drahtbrücke haben. Sie haben dies aber nicht, wodurch einzelne Adern abgetrennt werden können, sich der Leiterquerschnitt verkleinert und es somit sogar zu einem Brand wegen Überhitzung kommen kann!

Ich möchte Sie höflichst auf diesen Fehler aufmerksam machen und hoffe sehr, dass Sie zum Wohl und zur Sicherheit Ihrer Kunden diese gefährlichen und in Deutschland VERBOTENEN Bewegungsmelder aus dem Programm nehmen.

Im übrigen bin ich schockiert, dass dies bei einem Melder, "wohl Made in Germany", ich dies entdecken musste. Bei einem Melder "Made in China" wäre das noch halbwegs Verständnisvoll gewesen...
 
Ich für meinen Teil werde den Hersteller mal anschreiben und fragen, dass dieser Sch*** soll, weshalb man sich nicht an die VDE-Vorschriften hält.

Das Schreiben kannst Du Dir auch schenken! Die Antworten sind vorgedruckt!
 
Über den Murks mit der blanken Litze bei kaum mehr als 1 Amp.würde ich mich nicht mal so aufregen ( die letzten 50 Jahre habe ich im Bedarfsfalle eben verzinnt-und bis gestern stand hier noch kein Haus in Flammen ) Viel schlimmer sehe ich den Standby-Verbrauch dieser Bewegungsmelder. Die z.Zt. bei ALDI angebotenen Lampen mit 150 W verbrauchen 11 Watt wenn sie n i c h t leuchten, die angeblich intelligenten Innenraum-Leuchten von Steinel verbrauchen ca. 7 Watt. Wer sich dann einen Bewegungsmelder dauerhaft installiert ist energie- ökonomisch ein Witz. Man könnte sich für den gleichen Energieverbrauch 1-2 Energiesparleuchten ohne jeglichen Ausschalter 24 Std. am Netz dauerhaft brennen lassen, ohne nur einen Cent mehr Energiekosten zu verursachen.
 
Ich habe vorhin einen Anruf von Bauhaus erhalten. Der Fall ist in der Prüfung und vermutlich wird der komplette, deutschlandweite Vertrieb gestoppt. Der Mitarbeiter am Telefon war auch doch recht besorgt und versprach mir, sich bei mir zu melden, sobald er Neuigkeiten habe (Anruf kam von der Heidenheimer Filiale). Auch er war der Meinung, dass der Vertrieb von Bewegungsmeldern mit diesen Mängeln sofort gestoppt werden muss, bevor es zu Gefahren kommen kann (Brand z.B.).
Bauhaus ist wohl mit dem Hersteller in Kontakt.

Sie unternehmen scheinends doch etwas. Ich halte euch auf dem laufenden. Zumindest bin ich froh, dass ich diesbzgl. schon etwas erreichen konnte, bevor ein untalentierter "Hausmeister" evtl. etwas nicht richtig anschließt und es dann gefährlich werden könnte.
 
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