Weiterbildung Fachinformatik?

sirmes

assimiliert
Ahoi Boardies!

Ich habe vor, kurz- bis mittelfristig mein Hobby zum Beruf zu machen: d.h. eine Umschulung/Weiterbildung/Studium/"was weiß ich" in Richtung Fachinformatik. Einige gute Ratschläge habe ich schon bekommen (danke dafür :)). Eine 2 Jährige Ausbildung "Fachinformatik Systemintegration" an einer privaten Schule hier in Dresden zum Beispiel könnt ich mir gut vorstellen. Bin aber für alle anderen Wege offen, die es mir ermöglichen, beispielsweise als Systemadministrator oder ähnlichem meine Brötchen zu verdienen.

Also Frage 1: Welche Wege stehen einem bereits (anderweitig) ausgebildetem Männlein Ende 20 offen zur Erreichung dieses Zieles?


Natürlich kostet so eine Ausbildung Geld. Damit sind wir beim nächsten Problem: Ich habe keins ;) Meine Eltern würden mich zwar sicher unterstützen, aber ich will nicht, daß sie mir jetzt noch eine Ausbildung komplett bezahlen.
Dann wäre da ja noch das Arbeitsamt. Die oben beschriebene Ausbildung in Dresden ist eine sogenannte "Geförderte Weiterbildung", d.h. das Arbeitsamt bezahlt die über sogenannte Bildungsgutscheine. Jetzt ist aber das "blöde" an der Sache, daß ich nicht arbeitslos bin. Ich steh in Lohn und Brot, also wird sich das Arbeitsamt das wohl verkneifen, mir diese Ausbildung zu bezahlen. Seh ich das richtig?

Also Frage 2 (an diejenigen, die sowas schon durch haben): Welche Möglichkeiten der Finanzierung habe ich? Hilft mir das Arbeitsamt, auch wenn ich nicht arbeitslos bin und das sozusagen als Einkommenssicherung für die Zukunft betreibe? Wie siehts aus mit Bafög (elternunabhängig?) bzw. Ausbildungsbeihilfe?


Jede Menge Fragen, die sich mir da auftun. Einige Fragen beantwortet das olle Google, einige das Arbeitsamt. Aber auch persönliche Erfahrungen würden mir bei einer Entscheidung sehr helfen, deshalb dieses Thema hier. Ich danke euch :)
 
Kurz und knapp, keine Chance da Du Arbeit hast. Was Dir bleibt wäre eine selbstfinanzierte schulische Massnahme und da muss ich direkt zu sagen, dass ich da die Finger von lassen würde. Ich hab das Spiel vor 5 Jahren gehabt, war allerdings eine Massnahme vom Arbeitsamt da ich zu der Zeit arbeitslos war, gebracht hat es nichts denn auf dem Arbeitsamt hat man mit diesen Zertifikaten/Zeugnissen kaum eine Chance denn auf jede Stelle wo ich mich danach beworben habe kamen einige komplett studierte Informatiker sowie reichlich ausgebildete Fachinformatiker, bei einer Stelle hier im Krankenhaus waren es tatsächlich etwa 300 Bewerber die besser qualifiziert waren wie ich ;)

Das ist ein Fass ohne Boden, die einizige Möglichkeit die ich für Dich sehe ist eine Ausbildung in dem Bereich zu machen, wenn das finanziell für Dich machbar ist wäre das Dein Weg.
 
@Tequilla: ich denke es wird trotzdem sehr schwierig sein, wenn man sich als Ausbildung sogenannte Modeberufe auswählt, das ist wie mit dem Mechatroniker.
@sirmes: ich will Dir die Hoffnung nicht nehmen, aber schau mal beim Arbeitsamt, wie viele Ausbildungsabgänger und freie Stellen es gibt. Wie sicher ist denn dein heutiger Job? Willst Du den nur schmeißen weil er Dir kein Spaß macht?
 
@hotman Ein Modeberuf war das damals schon aber ich bin mit gleicher Idee wir Sirmes dran gegangen, das Ergebnis war nach 5 Monaten erneuter Arbeitslosigkeit der Taxischein, da konnte ich wenigstens Arbeiten :D Ich bin heute ganz davon ab im IT-Bereich zu arbeiten, hab es noch einmal dieses Jahre versucht was bekommen aber ich denke ich werd mich davon verabschieden.
 
denn auf jede Stelle wo ich mich danach beworben habe kamen einige komplett studierte Informatiker sowie reichlich ausgebildete Fachinformatiker, bei einer Stelle hier im Krankenhaus waren es tatsächlich etwa 300 Bewerber die besser qualifiziert waren wie ich
Seit das Arbeitsamt damals massenweise auf IT getrimmt hat, ist der Markt
überschwemmt gewesen und heute können die sich die Rosinen rauspicken.
Wer heute in die IT will, muss einen Job 100% sicher haben, sonst ist es
vergeudete Zeit und Geld. Glück könnt man allerdings bei Mediabrech und
Pluto haben, selbst die kleinen Läden sind dicke satt und dank Internet
werden die auch weniger.
 
Ja ja, die Woche über haben sie noch im Radio getönt - es fehlen 45.000 Informatiker. Fragt sich eben nur wo.

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Wenn dein Arbeitgeber das mitmacht könntest du vielleicht ein berufsbegleitendes Studium (heisst das so? *überleg*) machen - du würdest an einem Tag unter der Woche und am Samstag studieren und müsstest ansonsten nach der Arbeit ziemlich büffeln. Ich kenne einige die das (allerdings in Richtung BWL) gemacht haben und da waren die Arbeitgeber immer Feuer und Flamme und haben die Einschnitte unter der Woche und die finanzielle Seite gerne übernommen (dafür mussten sie sich dann für 5 Jahre an die Firma binden, aber das dürfte dir weniger ausmachen, oder?).
 
(...) Wie sicher ist denn dein heutiger Job?

Wenn ich das wüßte...

Willst Du den nur schmeißen weil er Dir kein Spaß macht?

Nein. Mein Job macht mir prinzipiell sehr viel Spaß. Ich bin Vermessungstechniker, und das im Großen und Ganzen mit Leib und Seele. Aber auf der anderen Seite bin ich auch Realist. Meinen jetzigen Job hab ich mit viel Glück und Vitamin B bekommen. Die moderne Technik, so sehr ich auch Freund derjenigen bin, nimmt mir einfach die Arbeit weg. Ein Auftrag, der vor 10 Jahren 2 Techniker/Ingenieure 8 Stunden beschäftigt hat erledigt heute ein mit entsprechender Messtechnik ausgestatteter ungelernter in 4 Stunden...für ein Drittel des Erlöses. Was das für das Berufsbild des Vermessungstechnikers bedeutet, brauch ich sicher nicht erklären...

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@all: Danke für die Antworten, auch wenn es nicht ganz das ist, was ich hören wollte ;) aber dafür mag ich euch :)

Nun gut, ich werde weiter grübeln, gucken, denken :)

@Timelord: An sich eine gute Idee, aber für mich wohl aussichtslos. Inh einem 4 Mann Vermessungsbüro ist der Bedarf an Systemadministratoren recht gering...und das bischen Bedarf deck ich schon so ab ;)
 
:) sirmes,

versuchs mal bei einer Uni, die Teilzeitstudiengänge anbietet.

Mein Sohn ist mittlerweile 32 und macht ein Studium in Nimwegen in den Niederlanden. Das heißt, er muss nur jeden Freitag an der Uni sein. An den restlichen Wochentagen geht er einer Beschäftigung nach.

BAföG gibt es meines Wissens nur bis zum 27. Lebensjahr. Erkundige dich aber lieber noch einmal.

Radboud Universiteit (de) 2008 - Radboud Universiteit - www.ru.nl
 
Wenn Du diese berufliche Umorientierung anstrebst, um wieder als abhängig Beschäftigter zu arbeiten, dann lass es sein - so wäre mein Rat.
Wenn Du aber als selbständiger Freiberufler tätig werden möchtest, hast Du ungleich bessere Chancen - aber Du musst dann auch gut sein :). Der Fachkräftemangel ist wirklich da, aber bevor die Unternehmen Personal einstellen, verzichten sie lieber.
Eine selbständige Existenz kannst Du Dir auch nebenberuflich aufbauen - je nachdem, in welche Richtung es Dich treibt.
Gerade kleinere Unternehmen können sich oft eine eigene IT-Abteilung gar nicht leisten und greifen bei Bedarf lieber auf externe Dienstleister zurück.
Theoretisches Wissen würde ich mir nur dort aneignen, wo es wirklich unerlässlich ist, ansonsten sind Referenzen viel wichtiger - da muss man eben klein anfangen und sich langsam nach oben arbeiten. Auftraggeber sehen jedenfalls lieber, was jemand praktisch schon gekonnt hat, und nicht, was er theoretisch können müsste ;).
Wenn man gut ist und sich mit der Zeit einen Kundenstamm aufgebaut hat, dann wird das im Vergleich zu einer Festanstellung größere Risiko der Beschäftigungslosigkeit ebenfalls überschaubar.
 
>> Vermessungstechniker

So mit Fernglas und Lasermessgerät draussen unterwegs?
Dann isses ne Männerdomäne und dann kann ich verstehen, warum man weg möchte ;)
Ansonsten einfach mal das Umfeld wechseln, Tunnelbau oder so :D

>> es fehlen 45.000 Informatiker

Ja, 30, stukatiert - und 20 Jahre Berufserfahrung am besten. Arbeitslose Akademiker
haben auch schlechte Karten, weil die "raus" sind. In meiner Branche sind feste
Fachleute auch extreme Mangelware und die fehlende Kräfte werden fast ausschliesslich
durch Zeitarbeit gestellt. (Industrieelektrik, Bau+Wartung)
 
>> Vermessungstechniker

So mit Fernglas und Lasermessgerät draussen unterwegs?
Dann isses ne Männerdomäne und dann kann ich verstehen, warum man weg möchte ;)
Ansonsten einfach mal das Umfeld wechseln, Tunnelbau oder so :D
:ROFLMAO: ist immer wieder niedlich, wie sich "unwissende" den Beruf eines Vermessers vorstellen ;) Und eben weil man oft draußen ist, bekommt man schon den einen oder anderen Leckerbissen zu sehen ;)

>> es fehlen 45.000 Informatiker

Ja, 30, stukatiert - und 20 Jahre Berufserfahrung am besten.

Nenn mir einen Beruf, wo das nicht so ist ;)
 
Hoi Sirmes,

also zunächst einmal gibt es BaFöG auch wenn mann älter als 27 ist - zumindest hab ich es bekommen.

Der Vorschlag von Supi ist gut, setzt aber voraus dass Du Kontakte hast oder Dir schaffen kannst. Das ist der eine, harte und steinige Weg, der zudem risikoreich ist. Der Mangel an IT-Fachkräften ist da, und ich seh es nicht so schwarz wie einige hier.

Mein Weg (nach mittlere Reife und Ausbildung) war der zweite Bildungsweg: Abi, jobben, Studium (mit Bafög). Dann bekommst Du eine solide Ausbildung. Ist auch hart und steinig und erfordert Geduld.

Ich kann Dir von den beiden Möglichkeiten keine empfehlen, ganz einfach weil ich Dich und Deine Möglichkeiten nicht kenne. Was ich immer gut finde, ist die Bereitschaft etwas Neues anzugehen, mit Biß!

IT ist sicher einer der wachstum-reichsten und -tragendsten Bereiche, aber Du musst gut und pfiffig sein. Besonders in den Gebieten Embedded Systems, wo Europa immer noch führend ist, gibt es vielfältige Möglichkeiten. Ein Fach übrigens, welches an den Unis und FHs etwas stiefmütterlich behandelt wird (zumindest in den letzten Jahren, mittlerweile tut sich da etwas).

hth,
dan
 
Alternative FernUniversität (z. B. Haagen):
Die bieten Studiengänge an, die in "Heimarbeit", d. h. mit Einsendeaufgaben erledigt werden.

Setzt natürlich ein Abitur voraus und ist auch nicht ganz billig...
Studiengangs- und Kursangebot Wintersemester 2008/09 - Bewerbung - Studium - FernUniversität in Hagen

@Bio-logisch war schneller. So ist es. Ein Fernstudium zur Weiterbildung etc. wäre in deinem Fall @sirmes der gangbare Weg. Da du in Lohn und Brot stehst, dürfte einer Finanzierung seitens der Fernschule nicht wirklich viel im Weg stehen. Abitur wird aber nicht immer vorausgesetzt. Viel Glück!
 
Mit der Ausbildung zum FISI kannst Du dir den Allerwertesten abwischen ;)
Mit ner Umschulung imho erst recht.

Wenn Du wirklich in dem Bereich Fuß fassen willst und auch nicht nur irgendwelche Jobs im First Level (Telefonsupport, Rechner vor Ort aufbauen) übernehmen willst, brauchst Du entweder a) Berufserfahrung oder b) ein Studium.
 
Also ich sehe es derzeit auch nicht ganz so schwarz mit der IT-Branche. Zurzeit geht es wieder aufwärts, wobei es allerdings noch lange keine Goldenen Zeiten für Informatiker gibt.

Was allerdings den Beruf Fachinformatiker Systemintegration angeht, sehe ich die Lage etwas kritisch. Ich habe diese Ausbildung vor wenigen Monaten beendet. Es war zwar definitiv das Richtige für mich und ich denke, ich kann durchaus von mir behaupten, das ich auf dem Gebiet sehr gute Arbeit leisten könnte (soll jetzt nicht eingebildet klingen). Das "könnte" beschreibt auch schon das eigentliche Problem. In unserer Region ist es definitiv so - und ich denke, in anderen Regionen ist es nicht anders - das Fachinformitker Systemintegration der mit Abstand am häufigsten gewählte Ausbildungsberuf ist. Die Anwendungsentwickler, Systemelektroniker und was es sonst noch gibt, machen hingegen nur einen verhältnismäßig kleinen Teil aus. Schaut man sich jedoch die Jobangebote an (auch überregional) werden weniger Systemintegratoren gesucht. Ich arbeite bin jetzt auch nicht im typischen Arbeitsgebiet eines FiSi. Ich denke als Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung hat man derzeit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt - aber auch keine sehr guten.

Möchte man studieren (die wohl bessere alternative zur Ausbildung) ist man wohl mit dem Studiengang Wirtschaftsinformatik am besten bedient - da wird man überall gebraucht ;)

Auf der anderen Seite muss kann man natürlich mit einer etwas außergewöhnlicheren Ausbildung/Studium den richtigen Schritt machen. Man muss ja nicht unbedingt die breite Masse des Arbeitsmarkts bedienen. Möchte man sich auf etwas spezialisieren und nicht die typischen Informatikjobs machen, die alle anderen ITler machen, fährt man mit einem anderen Studiengang eventuell besser.

Wenn du wirklich eine Umschulung machen möchtest, denke ich du solltest es bald wagen. Damit meine ich nicht heute oder morgen, aber in den nächsten Jahren. Mit ende 20 kansst du das noch packen und nen Job bekommen. Bist du 40, wird das sicherlich schwieriger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache derzeit neben der Arbeit mein Studium als Betriebswirt (Wirtschaftsinformatik). Wenn Du in der Nähe eine Technikerschule hast die das ausbildet kannst Du mal bei einem Informationsabend reinschnuppern. Bei uns (Berlin) dauert es als Abendvariante 8 Semester (Vollzeit 4 Semester) und endet als „Staatlich geprüfter Betriebswirt/in" Fachrichtung: Informatik (Schwerpunkt: Wirtschaftsinformatik). Nachteil ist das das noch vor dem FH-Abschluß steht. Vorteil: Es kostet meistens kein Schulgeld.

Allerdings ist der Schwerpunkt auf Wirtschaftsinformatik gelegt.
 
Von den 45 gesuchten Informatikern werden 44 dringend benötigt, die

- 'Dipl. Inf.' und 'Dipl. Ing.' im Namen haben
- max. 25 Jahre alt sind
- über 10 Jahre Berufserfahrung haben
- fließend PHP, .NET, SAP, C#, VB, ASP, XML und Java sprechen
- keine Persönlichkeit besitzen

um dem 1 übrig gebliebenen FISI den kompletten Tag zu ruinieren,
weil der dafür gesucht wird, den ganzen Sch* auszubaden, den die verbockt haben:

- Ihr Aufgabengebiet umfasst die Fehleranalyse und Behebung von Störungen bei unseren Anwendern
- Sie sind verantwortlich für die Erfassung und Abwicklung von Helpdesk-Vorgängen entweder vor Ort oder via Fernwartung
 
Ein paar Monde sind ins Land gezogen und ich habe mir weitere und weitreichende Gedanken gemacht. Ich habe mich noch weiter informiert und bin zu dem Schluss gekommen, das die IT-Branche wohl doch nicht mein neuer Brötchengeber wird. Weder Programmierung noch Wirtschaftsinformatik reizen mich sonderlich.

Aber weiter mache ich trotzdem, zumal ich letztens meine betriebsbedingte Kündigung erhalten hab - :eek: - soviel zum Thema "wie sicher ist dein Job?".

Und wenn ich schon nochmal Zeit in Bildung investiere, dann könnens auch 4 Jahre sein. Wenn alles so laufen würde wie ich mir das vorstelle würde ich dann ab nächsten Oktober wieder Student sein - mit Ziel Dipl.-Ing. für Maschinenbau. Langzeitziel: Spezialisierung in Richtung Messtechnik und vielleicht kann ich dann irgendwann die Instrumente entwickeln, die mir heute die Arbeit wegnehmen :D

[Kopfkino]...oder irgendwann Messgeräte in der Hoch-/ bzw. Tiefseeforschung betreuen [/Kopfkino]

Allerdings muss noch die Frage nach der Finanzierung des Ganzen geklärt werden. Aber da bin ich dran...

@SteelyDan: Hast du elternunabhängiges BaFög bekommen? Wie alt warst Du zu dem Zeitpunkt (wenn ich das fragen darf)?
 
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