Das Hemd ist immer näher als die Hose ...
Trauern kann man meines Erachtens nach nur, wenn man den Verstorbenen auch kannte. Ein Vergleich oder der Versuch, den Tod eines einzelnen Deutschen mit den vielen Toten auf dieser Welt, insbesondere aus Krisengebieten und der dritten Welt, in Verbindung zu bringen ist doch mehr als unglücklich.
Ich trauere nicht um die vielen Toten, die diverse Kriege mit sich gebracht haben. Ich bin lediglich entsetzt, dass es sowas heute noch gibt.
Ich kann um einen "Star" trauern, weil ich etwas persönliches (z.B. meine Vorliebe für seine Musik oder seine Filme) mit ihm verbinde. Ich kann schlecht um einen komplett fremden Menschen trauern, erst recht, wenn er einer von vielen Tausenden ist. Ich kann traurig sein, dass wieder Menschen wegen irgendeiner Scheisse gestorben sind, trauern ist aber etwas anderes.
Ich kann sogar trauern, wenn meine Katze, mein Hund oder auch mein Hamster gestorben sind. Auch da gab es eine persönliche Beziehung. Es gibt Leute, die trauern sogar, wenn ihr fahrbarer Untersatz für immer in die ewigen Jagdgründe abdampft.
Trauer ist etwas sehr persönliches; etwas was jeder anders erlebt und erfährt. Gerade dieses unterschiedliche Erleben der Trauer macht es so schwer, als Aussenstehender damit umzugehen. Braucht der Trauerende Trost oder will er seine Ruhe? Aus jüngster Erfahrung weiß ich um die Probleme, die Trauer hervorrufen können und die Ängste Anderer, mit der Trauer eines Freundes, Bekannten, Nachbarn umzugehen...
Was aber in meinen Augen gar nicht geht, ist die Trauer eines Menschen (in welcher Form auch immer) als unsinnig und relativ darzustellen. Wenn der Betroffene es von sich aus so kommuniziert ist es OK, aber auch nur dann.
Ich kannte Rufus nicht persönlich. Ich bin lediglich ein paar Mal über sein Kompendium gestolpert. Und gerade deswegen habe ich Achtung vor der Trauer derer, die ihn persönlich gekannt haben, und bin traurig.
Nur geade das Thema was ich oben (in diesem Post) angesprochen habe geht mir halt gehörig auf die Nüsse, gerade weil ich schon in vielen Ländern gelebt habe und dieses "Wir Deutschen sind die wichtigsten" gehabe was hier oft rumgeht echt zum Kotzen finde.
In Großbritannien wird ein Fass aufgemacht, wenn ein Brite im Ausland getötet wird, in den USA sieht es ähnlich aus, und auch in den meisten anderen Ländern dieser Welt sieht man es ähnlich. Das ist weder eine typisch deutsche Eigenschaft, noch ist es ungewöhnlich ...
In diesem Fall ging es auch nicht um "irgendeinen Deutschen", sondern ein Forenmitglied, dass durch die Weitergabe seines Wissens sicherlich vielen geholfen hat. Sollte ich nach meinem Tod feststellen, dass Du einen ähnlichen Beitrag auf meinen Nachruf erstellst, kannst Du davon ausgehen, dass ich Dich Nachts heimsuchen werde!
Du bist und bleibst ein Cretin!!!