B
Brummelchen
Gast
http://www.zeit.de/2005/24/Kapitalismus_6
Ein lesenswerter Artikel, hier wenige Zitate:
Ein lesenswerter Artikel, hier wenige Zitate:
Der Kapitalismus hatte versprochen, die Globalisierung würde die Kluft zwischen
Reich und Arm verringern. Stattdessen ist sie nur noch größer geworden. Die 356
wohlhabendsten Familien der Welt erfreuen sich zusammen eines Reichtums, der
mittlerweile das Jahreseinkommen von 40 Prozent der gesamten Menschheit übertrifft.
Die drei allerreichsten Familien, Bill Gates, Warren Buffet und die Waltons von der
Wal-Mart-Supermarktkette, verfügen zusammen über mehr Vermögen, als dem
Jahreseinkommen der 940 Millionen ärmsten Menschen auf der Erde entspricht.
Überlässt man den entfesselten Markt seiner eigenen, inneren Logik, führt er
nicht zu einem größeren Stück vom wirtschaftlichen Kuchen für alle, sondern zu
einem Ausscheidungsspiel, bei dem am Ende der Sieger alles einsteckt. Wie sonst
sollten wir die Tatsache erklären, dass Amerikas ungezügeltes Marktmodell zu einer
dramatischen Ausweitung der Kluft zwischen Reich und Arm geführt hat und diese
Entwicklung auch noch direkt proportional zur Lockerung der externen Kontrollen
über die Wirtschaftspraktiken verlief?
Die Vereinigten Staaten, die von allen Ländern der Welt den Marktkapitalismus
in reinster Form praktizieren, stehen zugleich in dem negativen Ruf, von allen
fortschrittlichen Industrienationen die meiste Armut zu produzieren. Eines von vier
amerikanischen Schulkindern lebt gegenwärtig unter der Armutsgrenze. Die USA
weisen auch die höchste Verbrechensrate in der industrialisierten Welt auf. So
unglaublich es klingt: 25 Prozent sämtlicher Gefängnisinsassen dieser Welt sind
gegenwärtig in den Vereinigten Staaten inhaftiert.