Schpaik
jeder nach seiner Façon
Kika (meine Lebensgefährtin) und ich haben am Freitag unsern Felix zum Tierarzt gebracht.
In der Tierarztpraxis, wurden dann seine recht schlechten Zähne festgestellt und da wir grad ein wenig Geld - eigentlich für was anderes - übrig hatten, haben wir ihn dann da gelassen, für eine Komplettuntersuchung.
Ich hatte mich für Freitag gegen 17 Uhr für ein Wohltätigkeitsfussballspiel (Training) angemeldet, (am anderen Ende der Stadt) und nachdem es wohl sicher war, das er nur was mit den Zähnen hat, hat mich Kika dort auch hingeschickt - "Ich schaff das schon"
Um 20 Uhr rief mich Kika an und hat mir unter Tränen etwas ins Telefon gestammelt,
Klein Felix hat Tumore in den Nieren und in der Leber.........
Der Arzt hat angeboten ihn sofort einzuschläfern, was meine Kleine nicht wollte.
Gegen 23 Uhr kam ich nach Hause und nahm dort eine von Weinkrämpfen geschüttelte Kika in den Arm. Bis sie sich in den Schlaf geweint hatte, dauerte es noch.....
Ich habe noch in der Nacht einen Text geschrieben (schreiben hilft mir meist, um mir über meine Gefühle klar zu werden).
Dies ist der Text von Freitag:
In der Tierarztpraxis, wurden dann seine recht schlechten Zähne festgestellt und da wir grad ein wenig Geld - eigentlich für was anderes - übrig hatten, haben wir ihn dann da gelassen, für eine Komplettuntersuchung.
Ich hatte mich für Freitag gegen 17 Uhr für ein Wohltätigkeitsfussballspiel (Training) angemeldet, (am anderen Ende der Stadt) und nachdem es wohl sicher war, das er nur was mit den Zähnen hat, hat mich Kika dort auch hingeschickt - "Ich schaff das schon"
Um 20 Uhr rief mich Kika an und hat mir unter Tränen etwas ins Telefon gestammelt,
Klein Felix hat Tumore in den Nieren und in der Leber.........
Der Arzt hat angeboten ihn sofort einzuschläfern, was meine Kleine nicht wollte.
Gegen 23 Uhr kam ich nach Hause und nahm dort eine von Weinkrämpfen geschüttelte Kika in den Arm. Bis sie sich in den Schlaf geweint hatte, dauerte es noch.....
Ich selbst hab eine eher stille Art mit der Trauer umzugehen, meine Freundin jedoch hatte heut morgen einen fast zweistündigen Heulkrampf. Sowas macht mir viel mehr zu schaffen. Wenn du daneben stehst und weißt, das du nichts, aber auch gar nichts dagegen tun kannst als da zu stehn um da zu sein und der geliebte Mensch heult und klagt seinen Schmerz in die Welt hinaus.
Ich habe noch in der Nacht einen Text geschrieben (schreiben hilft mir meist, um mir über meine Gefühle klar zu werden).
Dies ist der Text von Freitag:
Ich bin völlig ausgebrannt......
Kika schläft jetzt und nu merke ich, wie die Trauer in mir hochsteigt.
Ich hätte nicht gedacht, das mir ein Katzenvieh nochmal so ans Herz wächst, das ich so down sein könnte........
Ich sitze vor dem Rechner und flenne in die Tastatur.
Es tut so weh.
Meine kleine Felix-Miez, mit der ich spazieren gehen kann. Auch weil er mir vertraut.
Inzwischen sind wir so ein gutes Team, das wenn ein Hund kommt, er sich hinter meinen Beinen versteckt, weil er weiß, an mir kommt kein Hund - oder wer auch immer vorbei.
Er läuft nicht weg, er weiß er ist bei mir sicher.
Wenn ich mal keine Lust auf nen Spaziergang habe, , dann weiß ich, das er nicht abhaut oder auf nicht sicheren Wegen rumläuft. (ohne mich, nicht über die Straße!)
Er kommt, wenn ich ihn rufe! - Hat noch nie ne Katze bei mir getan.
Wenn draussen die lauten Böller krachen - is EM (Deppenvolk) - dann kommt er zu mir.
Wenn ich mal schlecht gelaunt bin, schleppt er irgendeins von den Katzenspielzeugen an, um mich zu trösten. (Er selbst spielt nie mit irgendwelchem Katzenspielzeug!)
Er hat sogar mal versucht, mir einen meiner Schuhe anzuschleppen......
Jetzt gerade, schläft er halb zusammengerollt auf meinem Rucksack um mir wohl deutlich zu machen, "Nicht ohne mich!"
Wir suchen jetzt nach einer Möglichkeit unsere Felix-Miez zuhause töten zu können, damit ihm der letzte Blick in einer vertrauten Umgebung geschenkt wird.
Würde ich mit Tinte schreiben, wäre hier alles verschmiert......
Es tut mir so weh.
Ich wollte nie Katzen oder andere Haustiere haben, aber ich konnte doch nicht zulasssen, das er ins Tierheim kommt.
Und jetzt muss ich dafür sorgen, das er eingeschläfert wird.
Verdammt.......
Ich sitze seit fast zwei Stunden an diesem Text, um ihn immer wieder zu editieren, weil ich mich andauernd verschreibe.
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Eigentlich wollte ich es nur aufschreiben und niemand weiteren damit nerven, aber das klappt nicht.
Ich hab nu das zweite mal den ganzen Text gelöscht und nochmal geschrieben, weil ich niemand damit belästigen wollte. Aber vielleicht bringt es mir was, es tatsächlich jemanden zu erzählen.... und nicht so zu tun als ob.
Ich wüsste sonst nicht wohin damit und Felix bedeutet mir anscheinend viel mehr als ich jemals dachte und es tut mir wohl doch sehr gut es jemanden zu schicken als nur einfach Text auf ein fast seelenloses Stück Papier zu schreiben.
P.S.
Nachdem ich jetzt schon viel geschrieben habe, merke ich, wie mich dann doch langsam die Ruhe überfällt.
Ich weiß nicht ob ihr es nachvollziehen könnt.
Jedoch scheint es wohl doch zu wirken, seine (meine) Trauer irgendwo hinzuschicken und nicht nur aufzuschreiben.
In ein paar Stunden, wird Kika wieder wach und dann muss ich wieder sie in den Arm nehmen und trösten.
Dadurch, dass wir keine Kinder haben, sind die drei Katzen die wir haben, ihr ein und alles.
Mir wird wohl zufallen, den Arzt zu sagen, wann er ........
Vielleicht habe ich deshalb soviel Angst?
Ich habe noch niemals jemanden dazu bestimmt, einem Tier den Todesstoß zu geben.
Bisher habe ich nur Tiere getötet, um sie essen zu können.
Hier handelt es sich mehr um einen Freund. Er kam immerhin erst mit fünf Jahren zu mir und hatte bis dato schon eine Menge erlebt.
Vor jetzt nicht ganz sieben Jahren, fing ich dann an eine persönliche Beziehung zu Felix aufzubauen.
Die ersten Schritte machte er - als ich mich mal wieder mit meiner Lebensgefährtin gestritten hatte - und ich auf der Couch schlafen durfte - kam er an, setzte sich auf meine Brust und fing sich demonstrativ an zu putzen.
Nein, nicht normal - ich weiß wie normale Katzen, bzw. er, sich normaler Weise putzt - , sondern mit Stil und zwei Wachen Ohren und mindestens einem mir ständig zu gewandtem Auge, um zu sehen, wie ich reagiere.
Ich hab ihn damals gewähren lassen, obwohl er verhindert hat, das ich meinen Film - Videothek - weitersehen kann.
Danach hat er noch zwei Tage mich leicht angeschnauzt, wenn ich an ihm vorbeiging und dann war auf einmal alles in Ordnung.
Mit der Zeit wurden wir ein richtig gutes Team.
Was ich besonders an ihm schätze, ist, ...... er behandelt alle Neuen Viecher - ob Mensch, ob Tier - gleich.
Es ist völlig egal wer dort durch die Tür geht - oder in die Wohnung kommt, er ist erstmal ein Beobachter und dann, - nach ca zwei Nächten - ein vorsichtiger "bist du okay oder nicht"
Felix macht keine Unterschiede.
Für ihn sind alle gleich - Meine Direktive!
Wenn du mit ihm Leben kannst, bist du OK. Wenn du nicht mit ihm Leben kannst, aber gezwungen bist, in der gleichen Wohnung zu leben wie er, geht er dir eben aus dem Weg oder haut dir die Nase blutig, bis du es verstehst.
Dazu sollte gesagt sein, er ist die feigeste Miez (die Vorsichtigeste) die ich je kennengelernt habe.
Ich werde immer ruhiger, je mehr ich schreibe........
Wo war ich?
Er ist so wunderbar einfach.....
Wenn er die Streicheleinheiten mag, krümmt sich seine linke Pfote (nur die Linke).
Wenn ihm was nicht passt, dann schlägt sein Schwanz hin und her.
Wenn man (ich) sich hinhockt und ihn ruft, kommt er angelaufen.
Ich kann ihn mitnehmen, wenn ich Wäsche aufhänge - ich wohn im Erdgeschoß, der Dachboden ist vier Stockwerke höher, (er traut sich bis zur Dachbodentür, nicht weiter, aber er wartet, bis ich wiederkomme)
Er ist,.......------ moment, ich kann gradd nicht weiterrr.....
.........................
Es tut so verdammt weh......
Ein Katzenvieh was mir so sehr vertraut.......
Und ich bestimme üäber den Zeitpunkt des Todes......
Ich könnt kotzen so sehr tut das weh.......
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Danke, das ich das irgendwo hinschicken kann......
Es würde ihm einfach nicht gerecht werden, wenn ich es nur so aufschreiben würde.
Ich bin einen langen, teilweise sehr anstrengeden und harten Weg mit ihm gegangen.
Scheiße,............ ich bin es ihm einfach schuldig das ich bis zum Ende fair zu ihm bin.....
Icxh würde ihm so gerne erklären, was ich machen muss.... aber er kommt immer nur an, um zu schnurren und sich ein zu kuscheln......
Katzen sind doof..
Verdammt..........................*heul, fluch*
Und jetzt kommt er schon wieder, weil er wohl gehört hat, das ich weine..... Man Katze,....- ich bin dein Henker..... und er schnurrt mich an.....
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!
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Jetzt sitzt er um kurz nach sieben auf meinem Schoß und schaut immer wieder nach oben und wundert sich wahrscheinlich warum ich die ganze zeit heule.
Einem Menschen könnte ich wenigstens erklären, warum ich es tun muss, ,aber er versteht meine Worte nicht und schaut mich immer nur mit seinen Augen im vertrauen an.
Das ist wirklich härter als ich dachte.
Bisher waren es immer schmerzvolle Erfahrungen, weil plötzlicher Tod oder ganz kurz mal eben "Kopf ab".
Aber hier hab ich eine zum Tode verurteilte Miez, die mir vertraut.
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Es ist für nächste Woche geplant, bevor er qualvoll verhungert. (er nimmt keine Nahrung mehr zu sich)
Gestern wurde er beim Tierarzt über eine Infusion nochmal ein wenig gepuscht, jedoch würde er wohl keine zwei Wochen mehr leben, da seine Organe ihm sagen, das er keinen Hunger mehr hat.
Ich bin immer noch am heulen....
Aber ich hör jetzt hier auf....
ich muss für Kika wieder stark sein.....
Jan
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