Nichtanwendung der Todesstrafe ist unmoralisch!

michke

Herzlich willkommen!
Vielleicht bewegt ja den einen oder anderen das Thema "Todesstrafe" ebenso wie mich. Deshalb bin ich gespannt über das feedback, obwohl ich mir denken kann, was Viele antworten werden.

Natürlich bin ich für die Todesstrafe. Eine Nichtanwendung dieser einzig gerechten Strafe für brutale, grausame Mörder ist zutiefst unmoralisch.

Sicherlich gibt es viele Argumente, die bzgl. der Befürwortung der Todesstrafe einer genaueren Analyse nicht standhalten. Jeder kennt die vermeintlichen Argumente wie bspw. Abschreckung potentieller Straftäter oder geringere Kosten des Strafvollzugs (wer tot ist, muss nicht im Knast bewacht werden). Dies sind sicherlich keine Gründe, die TS zu befürworten, da diese Argumente ja z.T. auch schlichtweg falsch sind. Ökonomische Aspekte sollten außerdem eh nur eine nebensächliche Rolle einnehmen bei dieser Diskussion.

Doch der Grund, der m.E. wirklich für die Todesstrafe spricht, ist, dass ein Weiterleben des Straftäters eine Ohrfeige für Opfer und Angehörige darstellt. Wer grausam anderen Menschen das Leben nimmt aus niedersten Motiven, hat sich jegliches Recht auf Weiterleben verwirkt. Denn egal, ob der Täter seine Tat irgendwann bereut oder nicht, wird dies das Opfer nicht wieder lebendig machen. Was nützt da Reue? Mord ist unentschuldbar! Natürlich wird auch durch den Tod des Täters kein Opfer wieder lebendig. Aber zumindest hätte der Täter mit der schlimmsten Strafe bezahlt für die schlimmste Tat, die ein Mensch begehen kann (Mord).

Wenn man die TS-Gegner so hört, dann möchte man meinen, sie wollen einem weismachen, dass eine Gesellschaft durch Anwendung der TS zerbricht. Die USA sind das beste Bsp. dafür, dass dies nicht der Fall ist. Natürlich darf es nicht sein, dass Unschuldige hingerichtet werden, wie es ja in den USA bereits der Fall war. Doch ein Rechtssystem weitestgehend abzusichern, dass Fehlurteile solcher Art nicht passieren, ist in Zeiten von DNA sicherlich möglich. Auch wäre es denkbar, nicht einen Richter darüber entscheiden zu lassen, ob jemand hingerichtet wird, sondern ein Gremium von bspw. 3 unabhängigen Richtern, welche einstimmig der Vollziehung zustimmen müssen. Daneben wäre noch das Zustimmungserfordernis von einer 2/3-Mehrheit von evt. 20 Geschworenen denkbar und zuletzt noch ein unabhängiger Gutachter. Sollte eine der drei Instanzen Zweifel haben, ist ein Vollzug der TS nicht möglich. Dies wäre sicherlich nur ein Ansatz, um in Zweifelsfällen die TS nicht zur Anwendung gelangen zu lassen.

Des Weiteren wäre auch eine Unterscheidung in mehrere Schweregrade des Mordes sehr praktikabel, so wie es ja in einigen Ländern geschieht. Bspw. Mord 1., 2. und 3. Grades. Mord bspw. 3. Grades ist so grausam, dass nur noch die Todesstrafe verhängt werden kann. Für "minderschwere" Fälle, wie bspw. dass eine Frau den Mörder ihres Kindes im Gerichtssaal erschießt (wie 1981 oder 1982 in Deutschland geschehen), wird natürlich nur der Mord 1. Grades ausgesprochen, was eine sehr milde Strafe zur Folge hätte.

Doch eine weitere Frage, die sich mir auch immer aufdrängt, ist, was mit den Menschen los ist, die sich für ("diese armen") Mörder stark machen. Wie kann man nur mit Mördern Mitleid haben? Wie kann man sich nur dafür einsetzen oder unterstützen, dass Mörder eine 2. Chance bekommen, sodass sie evtl. (wie in Deutschland) nach 20 Jahren wieder rauskommen, atmen dürfen, in Urlaub reisen dürfen, eine Familie gründen dürfen, die Sonne genießen dürfen etc.? Das Opfer darf das alles doch auch nicht mehr. Leute, die sich für so eine Kuschelpolitik ggü. Mördern einsetzen, machen sich ebenfalls schuldig. Mord ist unentschuldbar und ein Mörder hat keine weitere Chance und kein Mitleid verdient! Das Opfer erfuhr schließlich auch kein Mitleid.

Und als ob sich der Staat auf die Stufe des Mörders stellen würde, wenn der Staat Mörder töten würde?! Dieses Argument ist wirklich das "beste". Die Leute, die so argumentieren, scheinen Ursache und Wirkung zu verwechseln. Der Staat mordet nicht aus Spaß - und ohne Mörder auch kein Henker! Der Unterschied ist außerdem, dass die Tötung eines Mörders nicht aus niederen Motiven seitens des Staates geschieht, sondern aus Gründen der Gerechtigkeit. Wenn Mörder und Staat auf derselben Stufe stünden, müsste ja der Mörder, der bspw. aus Mordlust Prostituierte ermordet hat, obwohl sie um ihr Leben bettelten, gerecht gehandelt haben.

Sehr "schön" ist außerdem noch, wie sich insbes. Westeuropa anmaßt, über Länder, die die Todesstrafe praktizieren, zu urteilen oder gar zu versuchen, Westeuropas Wertvorstellungen und Sinn von Gerechtigkeit auf diese Länder zu übertragen bzw. auf deren Umsetzung zu drängen. Wie kommen die Westeuropäer eigentlich dazu, zu meinen, ihre Wertvorstellungen seien die besseren? Warum sind denn gerade Westeuropas Wertvorstellungen das Maß aller Dinge? Denn das meinen sie ja, wenn sie sagen, die Todesstrafe ist schlecht und Länder, die sie anwenden, sind zu verurteilen. Doch wenn die Werte der Westeuropäer besser sind, dann heißt das doch, dass die Westeuropäer die besseren und klügeren (Über-)Menschen sind. Und die anderen sind schlechtere und dümmere (Unter-)Menschen. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Vor noch nicht allzu vielen Jahren gab es schon einmal den Gedanken eines besseren, eines Herrenmenschen.

Viele meinen ja auch, für den Mörder wäre es viel schlimmer, wenn er lebenslang hinter Gittern sitzen müsste. Das ist ja wirklich lachhaft! Hinter Gittern sitzen und atmen dürfen, essen dürfen, lesen dürfen, Sport machen dürfen oder gar Kinderbücher schreiben dürfen soll schlimmer sein? Deshalb urinieren sich viele Mörder auf dem Gang zum Henker auch ein oder weinen oder winseln, weil ja die Todesstrafe für sie nicht schlimmer sein soll. Und deshalb stellen so viele von ihnen etliche Gnadengesuche. Nein, niemand will sterben! Die Todesstrafe ist die schlimmste Strafe und deshalb die gerechteste für die schlimmste Straftat - für Mord!

Wir leben in einer Gesellschaft, in der man sich geeinigt hat, dass Mord ein Verbrechen ist. Wenn man hinter diesen Wervorstellungen steht - die Masse der Bevölkerung tut dies - muss man einsehen, dass ein Mörder als eine Art Krebsgeschwür betrachtet werden muss, was an der Gesellschaft nagt und versucht, die Wertvorstellungen der Mehrheit umzustoßen. Diesem Krebsgeschwür muss sich eine Gesellschaft entledigen zu können in der Lage sein, denn sonst zerbricht eher die Gesellschaft. Nicht die Gesellschaft zerbricht, weil man eine solches Krebsgeschwür herausschneidet. Das soll im übrigen nicht heißen, dass auch für andere Straftaten die Todesstrafe ausgesprochen werden soll. Denn nur Mord verlangt nach der Todesstrafe. Eine Verhängung aufgrund anderer Straftaten wie bspw. Diebstahl wäre unverhältnismäßig, obwohl auch diese Straftäter sicherlich als ein ebensolches Krebsgeschwür betrachtet werden können.

Ich weiß, dass Viele jetzt mit Argumenten um sich werfen werden, um mir zu erklären, wie Unrecht ich habe. Aber diese Leute würden evtl. anders denken, wenn ihre Tochter, ihr Sohn, ihre Mutter, ihr Vater, ihr Bruder (die/der um sein Leben gefleht und gewinselt hat und die/der noch so viel vorhatte in seinem Leben) auf grausamste Weise von einem Verbrecher und aufgrund dessen Mordlust getötet wurde. Man wird mir sagen, dass man das so nicht sehen kann. Und ich sage: "Doch, nur so kann man es sehen!" Nur aus Sicht der Opfer darf ein Mord betrachtet werden und nicht aus der Sicht dieses "armen" Mörders, der eine schwere Kindheit hatte und dem doch geholfen werden muss, sodass er sehr bald wieder resozialisiert ist und in die Gesellschaft eingegliedert werden kann. Dieser Täterschutz hierzulande ist ein Hohn für alle Verbrechensopfer. Menschen, die sich für diese Art Behandlung von Mördern einsetzen, sind ebenfalls Verbrecher - Verbrecher gegen die Menschlichkeit - weil sie die Gefühle der Angehörigen mit Füßen treten und das Grab des Opfers besudeln. Solche Leute, die sich für Mörder stark machen, sind eine Schande! Als ob lächerliche 20 Jahre Haft für das Auslöschen eines Menschenlebens genug sind? Wie bereits oben erwähnt, ist das Verhalten solcher "Täterschützer" letztlich einfach nur unmoralisch. Die armen Opfer dürfen nie wieder das Licht der Sonne sehen; und wer fordert, ihre Mörder sollten dies dürfen, lädt sich selbst eine schwere Schuld auf!

Eine Gesellschaft, die die Todesstrafe nicht vollzieht und Mörder mit Samthandschuhen anfässt, stellt sich ein Armutszeugnis aus!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Leben auszulöschen ist einfach. Kannst du es auch wieder rückgängig machen? Ich bezweifle es.
Was auch immer dich bewogen hat diesen Post zu senden, ich denke nicht, dass irgend jemand in der Welt nach rechtlicher Vorschrift über die vitale Existenz eines menschlichen Lebens entscheiden sollte......
 
Natürlich bin ich für die Todesstrafe. Eine Nichtanwendung dieser einzig gerechten Strafe für brutale, grausame Mörder ist zutiefst unmoralisch.

Ich halte die Anwendung dagegen für äußerst unmoralisch und vor allem in Bezug auf die gängige Ethik nicht wirklich vertretbar.

Doch der Grund, der m.E. wirklich für die Todesstrafe spricht, ist, dass ein Weiterleben des Straftäters eine Ohrfeige für Opfer und Angehörige darstellt. Wer grausam anderen Menschen das Leben nimmt aus niedersten Motiven, hat sich jegliches Recht auf Weiterleben verwirkt. Denn egal, ob der Täter seine Tat irgendwann bereut oder nicht, wird dies das Opfer nicht wieder lebendig machen. Was nützt da Reue? Mord ist unentschuldbar! Natürlich wird auch durch den Tod des Täters kein Opfer wieder lebendig. Aber zumindest hätte der Täter mit der schlimmsten Strafe bezahlt für die schlimmste Tat, die ein Mensch begehen kann (Mord).

Ich hoffe dir ist bewusst, dass du dir damit dasselbe "Recht" wie der Mörder herausnimmst, nämlich einem Mensch sein "naturgegebenes" Recht auf Leben wegzunehmen. Du kennst die Menschenrechte, die vor allem auf ethische Überlegungen basieren ( entschuldige, dass ich dir jetzt keine Namen präsentieren kann, sollte man sich hier noch viel eingehender mit dem Thema beschäftigen, werde ich mich u.U. nochmal in diverse Sachen reinlesen. --> Philosophisches Thema ). Wenn du nach den Menschenrechten gehst und sagst, dass der Mörder durch seinen Mord gegen diese verstoßen hat und dementsprechend bestraft werden muss, wäre es wiederum gegen die Menschenrechte, wenn du eben diesem Menschen ebenfalls das gegebene Recht versagen würdest. Außer, du machst einen Unterschied zwischen diesen Menschen und anderen Menschen... aber Moment, es heißt ja, dass alle Menschen gleich sind.

Wenn man die TS-Gegner so hört, dann möchte man meinen, sie wollen einem weismachen, dass eine Gesellschaft durch Anwendung der TS zerbricht.

Wie du schon sagst, dass das nicht stimmt ist erwiesen. Aber ( wie oben erwähnt ), es ist ein ethisches Problem.

Des Weiteren wäre auch eine Unterscheidung in mehrere Schweregrade des Mordes sehr praktikabel, so wie es ja in einigen Ländern geschieht. Bspw. Mord 1., 2. und 3. Grades. Mord bspw. 3. Grades ist so grausam, dass nur noch die Todesstrafe verhängt werden kann. Für "minderschwere" Fälle, wie bspw. dass eine Frau den Mörder ihres Kindes im Gerichtssaal erschießt (wie 1981 oder 1982 in Deutschland geschehen), wird natürlich nur der Mord 1. Grades ausgesprochen, was eine sehr milde Strafe zur Folge hätte.

Das ist eine Gradwanderung. Einem Menschen das Recht auf Leben zu versagen ist immer falsch, ob man das nun irgendwie rechtfertigen möchte/kann oder halt nicht. Ich möchte bemerken, dass ich, genauso wie du, bei den genannten Beispielen ebenfalls einen Unterschied sehe. Die Menschenrechte und die Ethik, aus der sie stammt, sieht diesen ( in manchen Fällen? ) nicht.

Doch eine weitere Frage, die sich mir auch immer aufdrängt, ist, was mit den Menschen los ist, die sich für ("diese armen") Mörder stark machen. Wie kann man nur mit Mördern Mitleid haben? Wie kann man sich nur dafür einsetzen oder unterstützen, dass Mörder eine 2. Chance bekommen, sodass sie evtl. (wie in Deutschland) nach 20 Jahren wieder rauskommen, atmen dürfen, in Urlaub reisen dürfen, eine Familie gründen dürfen, die Sonne genießen dürfen etc.? Das Opfer darf das alles doch auch nicht mehr. Leute, die sich für so eine Kuschelpolitik ggü. Mördern einsetzen, machen sich ebenfalls schuldig. Mord ist unentschuldbar und ein Mörder hat keine weitere Chance und kein Mitleid verdient! Das Opfer erfuhr schließlich auch kein Mitleid.

Insofern gebe ich dir Recht, als dass Mörder lebenslang hinter Gitter gehören und nicht wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden sollten.

Und als ob sich der Staat auf die Stufe des Mörders stellen würde, wenn der Staat Mörder töten würde?! Dieses Argument ist wirklich das "beste". Die Leute, die so argumentieren, scheinen Ursache und Wirkung zu verwechseln. Der Staat mordet nicht aus Spaß - und ohne Mörder auch kein Henker!

Moment mal, "der Staat"?

Also:

1. Es gibt Staaten, die ermorden massenhaft politische Gegner, nur um ihr Regime zu wahren. Ist das legitim?
2. Mord ist Mord. Es ist nicht korrekt zu behaupten, alle Mörder hätten aus Spaß o.Ä. Motiven gemordet. Das ist, GLAUBE ich, selten der Fall.
3. "Ohne Mörder auch kein Henker". Wenn du nach diesem Ursachenprinzip gehst, kanns ja auch sein, dass der Mörder schlichtweg zum Mord gebracht wurde etc. - Demnach wäre er ja auch nicht ganz schuldig? Hum, diesen Weg einzuschlagen halte ich für ungünstig.

Der Unterschied ist außerdem, dass die Tötung eines Mörders nicht aus niederen Motiven seitens des Staates geschieht, sondern aus Gründen der Gerechtigkeit. Wenn Mörder und Staat auf derselben Stufe stünden, müsste ja der Mörder, der bspw. aus Mordlust Prostituierte ermordet hat, obwohl sie um ihr Leben bettelten, gerecht gehandelt haben.

Nur weil die Menschenrechte für alle gelten, heißt dies nicht, dass Staat und Mörder auf einer Stufe stehen. Der Staat hat sich dafür einzusetzen, dass die Menschenrechte eingehalten werden, zumindest ists in unserem Land so. Sprich, die Schuldigen bestrafen, aber halt so, dass die Rechte nicht gebrochen werden.

Sehr "schön" ist außerdem noch, wie sich insbes. Westeuropa anmaßt, über Länder, die die Todesstrafe praktizieren, zu urteilen oder gar zu versuchen, Westeuropas Wertvorstellungen und Sinn von Gerechtigkeit auf diese Länder zu übertragen bzw. auf deren Umsetzung zu drängen. Wie kommen die Westeuropäer eigentlich dazu, zu meinen, ihre Wertvorstellungen seien die besseren? Warum sind denn gerade Westeuropas Wertvorstellungen das Maß aller Dinge? Denn das meinen sie ja, wenn sie sagen, die Todesstrafe ist schlecht und Länder, die sie anwenden, sind zu verurteilen. Doch wenn die Werte der Westeuropäer besser sind, dann heißt das doch, dass die Westeuropäer die besseren und klügeren (Über-)Menschen sind. Und die anderen sind schlechtere und dümmere (Unter-)Menschen. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Vor noch nicht allzu vielen Jahren gab es schon einmal den Gedanken eines besseren, eines Herrenmenschen.

Das wiederum ist sowohl ein kulturelles als auch ein politisches Thema, was mit der Einführung der TS bei uns wenig zu tun hat. Ich gebe dir jedoch recht, dass der Versuch, seine eigene Kultur auf andere Kulturen/Länder übertragen zu wollen, meist falsch ist.

Viele meinen ja auch, für den Mörder wäre es viel schlimmer, wenn er lebenslang hinter Gittern sitzen müsste. Das ist ja wirklich lachhaft! Hinter Gittern sitzen und atmen dürfen, essen dürfen, lesen dürfen, Sport machen dürfen oder gar Kinderbücher schreiben dürfen soll schlimmer sein? Deshalb urinieren sich viele Mörder auf dem Gang zum Henker auch ein oder weinen oder winseln, obwohl ja die Todesstrafe für sie nicht schlimmer sein soll. Und deshalb stellen so viele von ihnen etliche Gnadengesuche. Nein, niemand will sterben! Die Todesstrafe ist die schlimmste Strafe und deshalb die gerechteste für Mord (die schlimmste Straftat)!

s.o. bezüglich der Ethik.
Man kann so denken, dass Gleiches mit Gleichem vergolten werden sollte. Allerdings wäre das in mancher Hinsicht nicht gut.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der man sich geeinigt hat, dass Mord ein Verbrechen ist. Wenn man hinter diesen Wervorstellungen steht - die Masse der Bevölkerung tut dies - muss man einsehen, dass ein Mörder als eine Art Krebsgeschwür betrachtet werden muss, was an der Gesellschaft nagt und versucht, die Wertvorstellungen der Mehrheit umzustoßen. Diesem Krebsgeschwür muss sich eine Gesellschaft entledigen zu können in der Lage sein, denn sonst zerbricht eher die Gesellschaft. Doch nicht die Gesellschaft zerbricht, weil man eine solches Krebsgeschwür herausschneidet. Das soll im übrigen nicht heißen, dass auch für andere Straftaten die Todesstrafe ausgesprochen werden soll. Denn nur Mord verlangt nach der Todesstrafe. Eine Verhängung aufgrund anderer Straftaten wie bspw. Diebstahl wäre unverhältnismäßig, obwohl auch diese Straftäter sicherlich als ein ebensolches Krebsgeschwür betrachtet werden können.

Du benutzt gerade das Argument, was du als so schlecht und unsinnig angeprangert hast, nämlich das Argument, welches den Zerfall der Gesellschaft anprangert. Es mag richtig sein, dass der Mörder an den Wertevorstellungen nagt, aber die Gesellschaft straft dieses "Geschwür" ja auch so, wie es von ihren Wertevorstellungen her vorgegeben wird. Und wie du schon sagtest, jeder, der eine Straftat begeht, müsste als Geschwür betrachtet werden. Unverhältnismäßigkeit spielt keine Rolle, wenn du das Argument in den Vordergrund stellst, da es hier weniger um den Mord an sich als um die Verletzung der Gesellschaftsnormen geht.

Eine Gesellschaft, die die Todesstrafe nicht vollzieht und Mörder mit Samthandschuhen anfässt, stellt sich ein Armutszeugnis aus!

Eine eigene Wertung, die bei so einer Diskussion fehl am Platze ist.

Im Übrigen:
Mit der USA zu argumentieren ist ebenfalls eine ethische Gradwanderung. Den USA sind die Menschenrechte teilweise so egal wie jedem Land, das politische Gegner eiskalt umlegt.
 
Ich will meinen o.a. nicht noch einmal wiederholen. Doch der aufmerksame Leser findet darin die Antworten auf die bisher angeführten Argumente, welche gegen meine Aussagen sprechen sollen...
 
Der Staat mordet nicht aus Spaß - und ohne Mörder auch kein Henker! Der Unterschied ist außerdem, dass die Tötung eines Mörders nicht aus niederen Motiven seitens des Staates geschieht, sondern aus Gründen der Gerechtigkeit.

Aus purer Nächstenliebe und Gerechtigkeit werden auch Kriege geführt....:angel

Sind eigentlich Soldaten auch Mörder ??
 
Einen Mörder hinzurichten hat nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun.

Ich kann verstehen, das man in frühen Gesellschaftsformen (zurück bis hin zu den Jäger- und Sammelrkulturen) schon zum Selbstschutz so handeln musste.

Nomadische Kulturen können keine Gefängnisse bauen, aber selbst wenn: vermutlich fehlen die Ressourcen, um einen Mörder gefangen zu halten, Wachpersonal abzustellen und Täter und Wächter zu ernähren.
Den Täter aus dem Stamm zu verstoßen birgt das nicht zu unterschätzende Risiko das dieser dem Stamm heimlich folgt und wieder tötet. Blieb also nur die Hinrichtung des Täters um sich selbst zu schützen.

Und das ist eigentlich auch das einzige Argument, das für eine (schnell vorstreckte) Todesstrafe spricht: sie schützt die Gesellschaft (und zukünftige Opfer) ultimativ vor Wiederholungstaten.

Justizirrtümer sind natürlich unmöglich wieder gut zu machen.

Die Tötung eines Menschen ist imho nur im Falle der Notwehr (auch der Putativnotwehr) zu rechtfertigen.
 
Und das ist eigentlich auch das einzige Argument, das für eine (schnell vorstreckte) Todesstrafe spricht: sie schützt die Gesellschaft (und zukünftige Opfer) ultimativ vor Wiederholungstaten.

Und da wir heute die Ressourcen aufbringen können, diese Personen lebenslänglich einzusperren wäre das wohl wiederum eine ökonomische Frage... und diese Argumente zählen ( laut Threadersteller ) ja nun mal nicht.

@ Michke: Du hättest genauso gut gar nicht antworten brauchen, der Inhalt wäre derselbe gewesen. Ich habe mir deinen Post mehrfach durchgelesen und dementsprechend drauf geantwortet. Soviel ich weiß gehst du in deinem Startbeitrag nirgendwo auf die ethischen Aspekte der Todesstrafe ein.

@ WoodyWutze:

Krieg ist legalisierter Mord... :(
 
Doch Seerun,

ich denke, dass aus meinem Beitrag durchaus hervorgeht, dass es laut meiner Argumentation keine ethischen Bedenken für eine Vollziehung der Todesstrafe gibt. Denn ich denke, gerade die Ethik (das sittliche Verständnis) gebietet es, ja verpflichtet geradezu, die Todesstrafe anzuwenden. Denn was widerspricht mehr dem sittlichen Verständnis, als Mörder "mit Samthandschuhen anzufassen"? Folgt man meiner Argumentation, ist die Todesstrafe die einzig gerechte Strafe für kaltblütige Mörder. Außerdem geht es nicht darum, was irgendein Philosoph oder gar die Kirche von meinen Ansichten hält. Ich bin ein erwachsener Mensch, ich habe freie Gedanken und bin alt genug, mir meine eigene Meinung zu bilden. Ich brauche keine höhere Instanz, die mir sagt, was gut oder schlecht ist. Mich interessiert nicht, was die Wissenschaft dazu in Lehrbüchern schreibt. Hier geht es einfach nur um das normale Verständnis von Gerichtigkeit. Und ich halte die Todesstrafe für gerecht.

Ich habe in meiner letzten Antwort darauf verwiesen, dass der aufmerksame Leser auf die o.g. Argumente bereits in meinem Text Antworten findet. Damit habe ich u.a. auf eines deiner Argumente abgezielt, in dem du meintest, dass kaum jemand aus Spaß mordet und evtl. der eine oder andere auch zum Mord gezwungen werden könnte. Zu Letzterem gäbe es ja dann die Möglichkeit, die von mir vorgeschlagene mildere Bestrafung von Mord 1. Grades (s.o.) auszusprechen. Denn natürlich unterscheide ich zwischen solchen und solchen Mördern. Wie gesagt, die Mutter, die den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal erschießt oder derjenige, der zum Mord gezwungen wird, ist sicherlich nicht gleichzustellen mit einem Mörder, der aus Habgier, Ehre, Mordlust etc. tötet. Auch morden sicherlich die Wenigsten aus Spaß, doch letztlich war doch der Sinn, den ich zu vermitteln versuchte, recht klar. Mit Spaß waren natürlich auch alle niederen Motive gemeint wie bspw. Habgier, Mordlust, Ehre, Fanatismus, Eifersucht etc. Doch das ist, denke ich, unschwer zu erkennen anhand meiner Ausführungen.

Weiter habe ich natürlich klar zum Ausdruck gebracht, dass ich nicht befürworte, wenn Unschuldige hingerichtet werden. Auch leben wir nicht in einem totalitieren Staat. Meine Ausführungen haben letztlich nur Gültigkeit, wenn ein Staat nicht in totalitärer Hand, nicht in den Händen eines Diktators ist. Ein Staat bzw. eine Gesellschaft, in der Menschen grundlos hingerichtet werden, ist nicht zerbrochen, weil es die Todesstrafe gibt. Diese Gesellschaft ist schon lange vorher, als sie in die Diktatur abgedriftet ist, zerbrochen. Jedoch ist auch unschwer zu erkennen, dass meine Ausführungen keinerlei Hinweis darauf geben, dass Parallelen zu Diktaturen bestehen. Denn das führt uns ja wieder zu einem meiner Argumente: Nur, weil die Todesstrafe eingeführt wird, meinen Viele, eine Gesellschaft zerbricht. Und das ist unsinn, siehe USA oder Japan. Und totalitäre Staaten sind eh Unrechtsstaaten, die quasi gleichzustellen sind mit Mördern, über die ich rede. Diese Systeme haben nichts mit den Vorstellungen zu tun, die ich vertrete. Auch deutet anhand meiner Ausführungen nichts darauf hin, dass bspw. aus einem Land wie Deutschland ein totalitärer Staat würde, wenn man meinen Vorschlägen folgen würde.

Außerdem denke ich nicht, dass mein Vergleich mit den USA hinkt. Denn die Außenpolitik von Bush ist nicht Thema meines Beitrags. Hier geht es um die Todesstrafe und nicht darum, ob die USA im nahen Osten für Öl Kriege führen. Dieser Hinweis war genauso unsachlich, wie deiner Meinung nach der letzte Satz meines Beitrags, den du kritisiert hast.

Des Weiteren habe ich klar zum Ausdruck gebracht, dass die Todesstrafe natürlich nur für Mord ausgesprochen werden darf. Mein Beitrag enthält keine andere Äußerung, auch wenn der noch so findige Leser meint, den einen oder anderen Satz uminterpretieren zu müssen.

Und weiter meinte ich mit meiner von dir kritisierten Äußerung bzw. des von dir erkannten vermeintlichen Widerspruches, dass eine Gesellschaft eher zerbricht an der Nichtausführung der Todesstrafe als an dessen Ausführung, dass wenn eine Gesellschaft an so einem Thema überhaupt zerbrechen sollte, dann doch eher, weil Straftäter zu lasch als zu hart bestraft werden. Wer beschwert sich schließlich schon über einen zu hart bestraften Mörder? Über einen zu lasch bestraften Mörder hingegen regen sich durchaus einige Gemüter auf. Und mehr oder weniger steht nicht in meinem Beitrag. Alles andere sind willkürliche Interpretationen, die einer sachlichen Diskussion keinen Vorschub leisten.
 
Witzbold, Deine "Argumente" sind hier schon dutzende male durchgekaut worden, die werden davon kein Iota sinnvoller.

Erkläre erst mal ohne wenn und aber, WAS überhaupt ein Mord ist. Dann reden wir weiter, vorher ist das nur leeres gewäsche, das Du da absonderst.
 
Mord ist glaube die heimtückische, vorsätzliche und aus niederen Beweggründen vollzogene Tötung eines Menschen.

Aber davon mal abgesehen, die Todesstrafe macht das Opfer nicht wieder lebendig. Und die Genugtuung für die Hinterbliebenen wird auch nicht gegeben sein. Denn was haben sie davon? Der Schmerz bleibt trotzdem.
 
Anschuldigung: Mord
Motiv: Befriedigung der Rachegelüste (niederes Motiv)
Täter: Henker.
Mittäter: Richter.
Aufsicht: Das Volk.

Urteil: Schuldig.
Täter: Henker.
Mittäter: Richter.
Beihilfe zum Verbrechen: Das Volk.

Strafe: ?
 
Es macht keinen Sinn, hier zu diskutieren, weil Du ja schon selber im letzten Abschnitt erklärst, dass Du nur deine eigene Meinung anerkennst.

Daher nur so viel von mir, nicht um Dich zu überzeugen, sondern nur, um hier nichts unwidersprochen stehen zu lassen:
In Australien wurde neulich ein vor 80 Jahren zum Tode verurteilter angeblicher Mörder rehabilitiert - man hatte den falschen gehängt, und das obwohl die Anklage sich sehr sicher war, den richtigen erwischt zu haben.

Egal ob Henker, Richter oder Geschworener (eventuell Staatsanwalt, aber die gibt es in Australien afaik nicht), all diese Leute haben das Blut eines unschuldigen an ihren Händen. Sie haben einen Menschen aus niederen Beweggründen (Aburteilung des vermeintlichen Mörders) vorsätzlich in den Tod geschickt. Sind sie damit nur einen deut besser als der Mörder? Wo ist da die Moral?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bio hat es schon geschrieben. Wir sind hier in einem Diskussionsforum, d.h. wir tauschen Meinungen aus.
Deine Meinung ist die, dass man die Todesstrafe anwenden sollte, viele andere (auch ich) sind dagegen.
Diese Meinungen sind anders, aber deshalb nicht falsch.
Du musst den Leuten also nichts erklären oder ihnen unterstellen, sie würden Dich nicht verstehen.
Die sind nämlich nicht doof, sondern einfach nur anderer Meinung.
Wir hatten solche Leute hier schon zur Genüge, daher maße ich mir an, das einschätzen zu können.
Du bist nicht nur ein Befürworter der Todesstrafe, sondern hast auch Probleme mit der Meinungsfreiheit.
Wer nicht Deiner Meinung ist, muss falsch liegen.
Das ist totalitäres Gedankengut, mit dem man in einer Demokratie nichts anfangen kann.
 
@ Ares47, was ist, wenn einer besoffen jemanden tot fährt?. Ist das kein Mord? Ein Auto ist um Längen gefährlicher als ein doofer Revolver. Und bei dem heutigen Stand der Erkenntniss und Aufklärung in Medien und Unterricht weiß auch der allerletzte gestige Analphabet, daß sich Alkohol und Auto absolut nicht vertragen. Da keiner auch nur im entferntesten gezwungen wird, vor dem sich in's Auto setzen Sprit in den dummen Kopf zu schütten, macht derjenige es doch mit Vorsatz. Stimmst Du mir da zu? Was um himmels Willen ist denn dann der Unterschied, ob einer die Wumme nimmt und in die Menge ballert, oder einer besoffen das Auto nimmt und in die Menge rast oder jemand umnietet?
Also ich sehe da keinen Unterschied und bin jedesmal mit einem Rießenhals unterwegs, wenn wieder mal so ein Arschloch von Richter 'nem Besoffenen mildernde Umstände zu billigt, egal was er ausgefressen hat. Praktisch sollte dieses sich vorsätzlich doofsaufen, daß man nicht mehr weiß was man tut, stark stafveschärfend wirken. Also 2x :Galgen ? :D
 
Ich gehe sogar so weit zu behaupten, das jeder, wirklich jeder, unter bestimmten Vorraussetzungen selbst zum Mörder werden kann.
 
Ich bin gegen die Todestrafe, ich halte sie aus Prinzip für unmenschlich und unangemessen. Etwas präziser zu ein paar Punkten:

Denn egal, ob der Täter seine Tat irgendwann bereut oder nicht, wird dies das Opfer nicht wieder lebendig machen. Was nützt da Reue? Mord ist unentschuldbar! Natürlich wird auch durch den Tod des Täters kein Opfer wieder lebendig. Aber zumindest hätte der Täter mit der schlimmsten Strafe bezahlt für die schlimmste Tat, die ein Mensch begehen kann (Mord).

Doch egal, ob der Mörder stirbt oder lebt, das Opfer ist und bleibt tot. Dieses Argument ist keins - was Du beschreibst ist schlicht und einfach Rache. Was okay, ist, wenn man es so sagt und dazu steht, aber Du verpackst das so in moralisches Gerede, dass man es ja doch mal aussprechen muss. ;)

Natürlich darf es nicht sein, dass Unschuldige hingerichtet werden, wie es ja in den USA bereits der Fall war. Doch ein Rechtssystem weitestgehend abzusichern, dass Fehlurteile solcher Art nicht passieren, ist in Zeiten von DNA sicherlich möglich. Auch wäre es denkbar, nicht einen Richter darüber entscheiden zu lassen, ob jemand hingerichtet wird, sondern ein Gremium von bspw. 3 unabhängigen Richtern, welche einstimmig der Vollziehung zustimmen müssen. Daneben wäre noch das Zustimmungserfordernis von einer 2/3-Mehrheit von evt. 20 Geschworenen denkbar und zuletzt noch ein unabhängiger Gutachter. Sollte eine der drei Instanzen Zweifel haben, ist ein Vollzug der TS nicht möglich. Dies wäre sicherlich nur ein Ansatz, um in Zweifelsfällen die TS nicht zur Anwendung gelangen zu lassen.

In Deutschland gibt es keine Geschworenengerichte mehr, und das ist verdammt gut so. Das amerikanische Rechtssystem würde ich nicht als Vorbild nehmen, ohne übertrieben antiamerikanisch klingen zu wollen.
Man kann, egal mit welcher Methode, nicht ausschliessen, dass Unschuldige hingerichtet werden. Menschen machen Fehler, das ist eine der wenigen Konstanten des Universums. Und auch ein einziger Fehler bei der Todesstrafe ist schlicht nicht akzeptabel. Von allen anderen Überlegungen abgesehen ist das hier schon das Argument, das die Todesstrafe für mich ausschliesst.

Des Weiteren wäre auch eine Unterscheidung in mehrere Schweregrade des Mordes sehr praktikabel, so wie es ja in einigen Ländern geschieht. Bspw. Mord 1., 2. und 3. Grades. Mord bspw. 3. Grades ist so grausam, dass nur noch die Todesstrafe verhängt werden kann. Für "minderschwere" Fälle, wie bspw. dass eine Frau den Mörder ihres Kindes im Gerichtssaal erschießt (wie 1981 oder 1982 in Deutschland geschehen), wird natürlich nur der Mord 1. Grades ausgesprochen, was eine sehr milde Strafe zur Folge hätte.

Wir haben Totschlag, Mord, Affekthandlungen, besondere schwere der Schuld... das sollte den Gerichten genug Spielraum geben, imho.

(...) Mord ist unentschuldbar und ein Mörder hat keine weitere Chance und kein Mitleid verdient! Das Opfer erfuhr schließlich auch kein Mitleid.

Das ist wieder nichts als Rache. Keine gute Idee, sorry.

(...)

Ich weiß, dass Viele jetzt mit Argumenten um sich werfen werden, um mir zu erklären, wie Unrecht ich habe. Aber diese Leute würden evtl. anders denken, wenn ihre Tochter, ihr Sohn, ihre Mutter, ihr Vater, ihr Bruder (die/der um sein Leben gefleht und gewinselt hat und die/der noch so viel vorhatte in seinem Leben) auf grausamste Weise von einem Verbrecher und aufgrund dessen Mordlust getötet wurde. Man wird mir sagen, dass man das so nicht sehen kann. Und ich sage: "Doch, nur so kann man es sehen!" Nur aus Sicht der Opfer darf ein Mord betrachtet werden ...

Nein. Auf keinen Fall. Man muss so einen Fall objektiv betrachten. Natürlich wäre die Versuchung einen Täter, der meine Freunde/Frau/mein Kind getötet hat, bei "passender Gelegenheit" umzubringen gross. Natürlich wäre es eine schlechte Idee das zu tun. Als Opfer sind Gedanken an Rache - und nichts weiter ist die Todesstrafe - normal. Man darf als Opfer seine Meinung sagen, es sollte sichergestellt werden, dass Täterschutz nicht vor Opferschutz kommt (ein grosses Problem, sicher), aber man sollte nicht nur die Perspektive des Opfers annehmen - sonst könnte man auch einfach auf Lynchjustiz zurückgreifen. Das kann kaum eine gute Idee sein.

edit: Jo, Astro kann ich da nur zustimmen.
 
Ich halte die Nichtanwendung der Todesstrafe auch für unmoralisch und zwar nur, weil die Anwendung der Todesstrafe eine Frage der Moral ist *fg*

Wobei das auch nicht ganz stimmt, denn auch Nichtanwendung der Todesstrafe kann moralisch sein....moralisch bedingt, moralisch verfehlt, moralisch bezweckt...ok, genug Schwachfug gesabbert.

@michke
Klar gibt es ethische Bedenken für eine Vollziehung der Todesstrafe - wäre ja ganz lustig wenn es das nicht gäbe. Die Ethik ist ja fast zwingend mit der Moral des Status Quo's verknüpft; das ganze Recht basiert auf Moral, auf der Frage was ist richtig und falsch, wann der Bogen überschritten ist und man einschreitet um zu richten. Scheusslicherweise ist Moral nicht sakrosankt, sondern eine Gummirezeptur basierend auf angenommenen Grundwerten durch Erziehung, religiöser Prägung, eigener Erfahrung etc.

Die Todesstrafe ist ein heisses Eisen und - wenn überhaupt - sollte es als das allerletzte Mittel betrachtet werden; dann wenn alle Sticke reissen. Es gibt meiner Ansicht nach schon Fälle wo man den Einsatz "gerade noch so" rechtfertigen kann (persönlich - ob aber rechtlich steht auf einem anderen Blatt) - bei mehrfachen brutalsten Kinderschändern und vielleicht auch Massenmördern. An sich bin ich aber absolut gegen die Methode Zahn um Zahn auf Teufel komm raus. Ist jemand wirklich derart hochgradig krank, dass eine Beseitigung fast schon zwingend erscheint, soll es sehr kurz und schmerzlos sein. Den Verurteilten auch leiden zu lassen wäre komplett hirnrissig. Das Ganze an sich ist aber wirklich äusserst heikel, weil gerade eben die Moral mitspielt und die hat auch schon so Manchen auf dem Gewissen.

Ich gehe sogar so weit zu behaupten, das jeder, wirklich jeder, unter bestimmten Vorraussetzungen selbst zum Mörder werden kann.
Das sehe ich auch so. Schon alleine dadurch denke ich, dass eine Einsatz der Todesstrafe wirklich nur bei den aller kaputtesten Rezepturen mernschlicher Präsenz angewendet werden soll.

Die rechtliche Definition dürfte äusserst schwierig sein - muss aber so glasklar wie nur überhaupt möglich sein, ansonsten ergibt das ganze keine Sinn. Keine Willkür, kein Schwammbegriff, kein Gummiparagraph. Es spielen so viele Dinge rein wie Vorsatz, geistige Umnachtung, Zurechnungfähigkeit, äussere Randbedingungen etc.

Hmmm...je mehr ich mir Gedanken über die Todesstrafe mache - also versuche das sachlich durchzukäuen - desto mehr Skepsis macht sich in mir breit ob die TS selbst in Extremfällen wirklich ein legitimes Mittel ist. Wahrscheinlich nicht...
 
Moin..

ich sehe das ganz einfach: du sollst nicht töten. Derjenige, der die TS vollzieht, ist im Augenblick des Aktes selbst Mörder. Somit erledigt sich das für mich von selbst, denn am Ende wäre keiner mehr übrig, der vollziehen könnte.

LG
 
Natürlich spreche ich von Rache. Das habe ich auch nie bestritten. Und für mich ist es auch völlig richtig, wenn Rache-Gedanken bei dieser Debatte eine Rolle spielen. Rache ist menschlich. Wir sind Menschen. Ich sehe kein Problem darin, wenn auch den Racheforderungen der Opferangehörigen Genüge getan wird. Wie bereits erwähnt, wäre es absurd, zu behaupten, das führe direkt in die Diktatur (siehe nur USA oder Japan).

Und ja, natürlich bin ich von meiner Meinung eingenommen und es wird garantiert niemand schaffen, mich umzustimmen. Denn die Einstellung zu diesem Thema ist eher eine Glaubensfrage. Es gibt zwei Richtungen: Die eine Richtung empfindet die TS als einzig richtige Strafe für Mord, die andere Richtung sieht den Schutz des Lebens (auch eines Mörders) an oberster Stelle. Ich gehöre zur ersten Richtung, die meisten von Euch zur zweiten. Genauso wenig, wie ich es schaffe, Euch umzustimmen, gelingt es Euch mit mir.

Außerdem hätte ich, würde ich keine andere Meinung zulassen, hier keinen Beitrag geschaltet. Denn schließlich interessieren mich die Meinungen der anderen. Würde ich die nicht hören wollen, gäb es meinen Beitrag nicht. Soviel also dazu...

Ach ja, und das leere Gewäsch sonderst ja wohl eher du ab, Lollypop. Im Gegensatz zu deinen Beiträgen, sind meine nicht unsachlich. Was die Definition von Mord betrifft, vgl. § 211 StGB.
 
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Natürlich spreche ich von Rache. Das habe ich auch nie bestritten. Und für mich ist es auch völlig richtig, wenn Rache-Gedanken bei dieser Debatte eine Rolle spielen. Rache ist menschlich. Wir sind Menschen. Ich sehe kein Problem darin, wenn auch den Racheforderungen der Opferangehörigen Genüge getan wird.

Naja. Gier, Neid, Egoismus usw. sind auch menschlich, aber das heisst ja nicht, dass man sich diesen Eigenschaften unterwerfen muss. Wofür haben wir unser Hirn? Rache hat sich ja nicht gerade als gute Lösung für Konflikte bewährt.

Wie bereits erwähnt, wäre es absurd, zu behaupten, das führe direkt in die Diktatur (siehe nur USA oder Japan).

Wer behauptet das eigentlich? Ich hab das noch nie gehört. Die Diskussion über die Todesstrafe ging soweit ich das wahrgenommen habe nie in diese Richtung - eher darum, ob sie vertretbar ist oder eben nicht.

Aber nimm doch bitte mal Stellung zu der Fehlbarkeit der Gerichte. Man kann nicht ausschliessen, dass Unschuldige hingerichtet werden. Wie siehst Du das als akzeptabel an?
 
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