Kienzle & Hauser

[qubit]

Kienzle, alter Haudegen, Sie haben mich wohl vergessen was?

Damit wir nicht weiterhin ein- oder vertrampelte Pfade fremder Freds verunstalten müssen, habe ich für uns einmal einen neuen Redaktionsfred bestellt!

Da ich einige Zeit abstinent war, auch gleich eine Frage. Dieses mal nicht von unserer werten Hörerschaft, sondern von meiner 4-jährigen Tochter:

"Papi", fragte sie auf dem abendlichen Heimweg von einem Ausflug, "Papi, wieso verfolgt uns der Mond der ganze Zeit?". Tja Kienzle, da stand (oder besser saß) der gute Hauser nun, und forschte in den verblassenden Erinnerungen des jugendlichen Physikstudiums: wie sag ich's meiner Tochter???? Die anschliessende Frage meiner süssen Kleinen war wesentlich einfacher zu beantworten: "Papi, wann sind wir endlich zu Hause?". Pah, Kinderspiel....

Sie, lieber Kienzle, kennen die Antwort sicherlich, aber auch unsere werte Hörerschaft?

Ihr Hauser.

 

[QuHno]

Werter Hauser, hier sind sie also!
Sie hatten sich so gut hinter dem Boardsofa versteckt, dass ich sie zuerst gar nicht wiedergefunden hatte.

Nun, ich nehme an, dass der Mond Ihre Tochter ständig verfolgt, weil er sie so hübsch findet und sich in sie verliebt hat, das wäre zumindestens eine nette Antwort für ihre Tochter gewesen - zumindestens aber eine bessere als die schnöde Antwort, die ein Physiker oder Mathematiker geben würde, nämlich dass der Mond so weit von uns entfernt ist, dass eine kleine Bewegung, wie wir sie hier auf der Erde zu Fuß unternehmen, keine nennenswerte Änderung des Betrachtungswinkels hervorruft - im Gegensatz zu näheren Objekten, die sich dadurch viel stärker zum Nullpunkt des Bezugssystems, ihrer Tochter in diesem Fall, verschieben.

Wie sie sehen, ist es alles nur eine Frage des Gesichtskreises, wie schon der große Mathematiker Hilbert wusste - und mit Gesichtskreisen kennt sich unsere Hörerschaft sicherlich bestens aus...

Ihr Kienzle

 

[qubit]

Tja lieber Kienzle,

das war dann wohl ein keiner Test für Sie? Aber schön dass sie mich gefunden haben...

Bezüglich des Mondes: Nein, Kim hat sich nicht in den Mond verliebt, sondern in Timi (aber Timi ist schon 6, Kim erst 5 - das gibt Probleme ). Aber im Prinzip haben Sie natürlich Recht, wenn man etwas beobachtet was sich bewegt, nimmt man die Änderung des Winkel wahr mit dem man auf das bewegte Objekt schaut. Nahe Objekte, auch wenn sie langsam sind, zwingen uns unseren Kopf schnell zu drehen. Deswegen ist es ja auch so schwierig Objekte einzuschätzen, die direkt auf uns zu kommen oder sich von uns weg bewegen! Bei besagtem Mond nehemn wir nun gar keine Änderung des Winkels mehr wahr, deswegen verfolgt er uns immer!


Nun, das zur trockenen Physik! Und, ach, jetzt ist mein Kaffe mittlerweile schon wieder kalt geworden. Dann rühr ich einfach kräftig, dann wird er schon wieder warm (stimmt das eigentlich? )

In diesem Sinne, ein schönes heisses Wochende, mit hoffentlich genügend Abkühlungsmöglichkeiten!

Ihr Hauser