Todesfall im Familien- oder Freundeskreis

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Hi zusammen

Heute weiss ich, dass man mich extra nicht zu ihm gelassen hatte. Nicht ER, wollte mich nicht sehen, nein andere wollten, dass wir uns nicht mehr sehen.
Umso mehr schmerzt mich dieser Abschied so......

Ich war zwar wie versteinert an der Beerdigung, heute nicht mehr, aber ich weine noch oft. Und "spreche" mit ihm.

Wir hatten ja keine Ungereimtheiten...um uns noch auszusprechen. Nein im Gegenteil. Wir hatten es immer sehr sehr gut miteinander! :)

Ich weiss man muss lernen loszulassen, bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft. Dieser Todesfall ging und geht mir zu nahe. Denn so doof es tönt, ich fühle mich alleine. Alleine gegen den Anwalt.....Und genau hat er bewiesen was er ist...... (im zynischen gemeint) Er hielt alles zurück, vor allem die guten Nachrichten, dass ich ja nicht zu ihm gehe und sage, wir haben es geschafft, Papi!!! Bald ist dies Geschichte... Daran hätte er sich gefreut.
ABER nein, mir wurde es bis mitte Januar vorenthalten.....
Ja ja.....

Hier noch einen Brief an ihn:

Mein lieber Freund Papi!

Diesen Brief habe ich unzählige Male zu schreiben begonnen. Ich hab Dir soviel zu sagen und anzuvertrauen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Doch hier bin ich nun, und das ist mein Brief, mein Tribut an Dich.

Diejenigen, die sagen, dass Du nicht mehr bei uns seist, irren sich. Jeden Tag bist Du mehr bei uns, denn Dein Wesen ist unauslöschlich. Ich habe viele Erinnerungen an Dich. Als ich Dich kennenlernte, gabst Du mir die Antwort, die ich absolut nicht hören wollte in jener schwierigen Lebenslage. Aber Du hast Dich nicht getäuscht und mir einfach die Wahrheit gesagt.

Was hatten wir für einen Heidenspass zusammen!!! Dein Lachen schallte durch unser Haus, und Deine Freude übertrug sich auf unsere Seelen. DANKE! Deine Umarmungen waren vollständig, voller Liebe und Zärtlichkeit. Eine unermessliche Wahrheit drang aus jeder Deiner Poren und Deiner REINEN Seele. Auch dafür DANKE!

Wir waren Freunde mit allem, was dies beinhaltet. Wir waren aufrichtig und liebevoll und haben Augenblicke miteinander geteilt, Ängste und Erfolge ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erwarten außer dieser Freundschaft. Wir haben uns ausgesucht und uns direkt gemocht. Auch wenn wir uns nicht häufig gesehen haben, wegen der Arbeit und den Alltagsroutinen, so wussten wir doch, daß wir aufeinander zählen konnten, wenn wir uns brauchten.

Wer nun sagt, daß er Deinen Weggang bedauert, soll dies mit Seele und Herz tun oder einfach seine Worte fernhalten von uns. Wir, die wir Dich wirklich lieben, brauchen keine Falschheiten von anderen.

Es schmerzt mich sehr, dass ich nicht bei Dir war, als es Dir gesundheitlich schlecht ging. Alles ging so schnell, Du gabst mir keine Zeit Dich zu sehen. Vielleicht wolltest Du auch nicht, dass ich Dich so sähe und wünschtest Dir, dass ich Dich so in Erinnerung behalte wie an dem letzten Abend, als wir uns trafen und Du mich so stark und liebevoll umarmtest, dass ich es bis heute spüre.

Vergiss nicht den Traum mit den Blumen. Vergiss nicht, dass Du mir gezeigt hast, wie gut es Dir geht. So will ich Dich sehen: frei und umgeben von Düften, die Frieden bedeuten. Ich werde niemals vergessen, wer Du bist. Und den, den Du liebtest, werde ich nicht im Stich lassen.

Ich verspreche Dir, dass ich Dir, wenn ich reise, immer ein Foto widmen werde, und wenn ich einen der Orte besuche, die Du mit soviel Leidenschaft beschrieben hast, werde ich Dir zu Ehren eine Blume hinterlassen.

Ich werde mich nicht verabschieden, dafür gibt es keinen Grund. Ich fühle Deine Gegenwart, aber weil ich menschlich bin, fühle ich auch Deine Abwesenheit.

Flieg hoch, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Fröne Deiner Leidenschaft, wenn Du willst, und mach die besten Fotos von diesem anderen und vollen Leben, das Du jetzt sicher hast. Bewahre sie auf, denn Gott weiss, daß wir uns irgendwann wiedersehen werden, und dann erzählst Du mir, was Du alles erlebt hast, welche Tönung dort alles hat, wie Deine Reisen sind und wie man in Frieden lebt.

Wir werden uns viel zu berichten haben, aber schau auf mich manchmal von dort oben und schenke mir eine Umarmung. Die kann ich manchmal nur zu gut gebrauchen.

Wenn Du meine Tante oder Barbara triffst, stell Dich ihr als meine Freundin vor. Du wirst sie gerne mögen und .....ihr seid meine Schutzengel, und ich bin eine treue Freundin, die nicht vergisst.

Ich könnte noch lange weiterschreiben, mein Papi. Blick einfach in mein Herz, und Du wirst die ganze Liebe sehen, die von dort zu Dir aufsteigt. Mehr braucht es nicht.

Herzlichst
Sunshine
 
Frama schrieb:
Hi zusammen

Heute weiss ich, dass man mich extra nicht zu ihm gelassen hatte. Nicht ER, wollte mich nicht sehen, nein andere wollten, dass wir uns nicht mehr sehen.
Umso mehr schmerzt mich dieser Abschied so......

Ich war zwar wie versteinert an der Beerdigung, heute nicht mehr, aber ich weine noch oft. Und "spreche" mit ihm.

Wir hatten ja keine Ungereimtheiten...um uns noch auszusprechen. Nein im Gegenteil. Wir hatten es immer sehr sehr gut miteinander! :)

Ich weiss man muss lernen loszulassen, bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft. Dieser Todesfall ging und geht mir zu nahe. Denn so doof es tönt, ich fühle mich alleine. Alleine gegen den Anwalt.....Und genau hat er bewiesen was er ist...... (im zynischen gemeint) Er hielt alles zurück, vor allem die guten Nachrichten, dass ich ja nicht zu ihm gehe und sage, wir haben es geschafft, Papi!!! Bald ist dies Geschichte... Daran hätte er sich gefreut.
ABER nein, mir wurde es bis mitte Januar vorenthalten.....
Ja ja.....

Hier noch einen Brief an ihn:

Mein lieber Freund Papi!

Diesen Brief habe ich unzählige Male zu schreiben begonnen. Ich hab Dir soviel zu sagen und anzuvertrauen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Doch hier bin ich nun, und das ist mein Brief, mein Tribut an Dich.

Diejenigen, die sagen, dass Du nicht mehr bei uns seist, irren sich. Jeden Tag bist Du mehr bei uns, denn Dein Wesen ist unauslöschlich. Ich habe viele Erinnerungen an Dich. Als ich Dich kennenlernte, gabst Du mir die Antwort, die ich absolut nicht hören wollte in jener schwierigen Lebenslage. Aber Du hast Dich nicht getäuscht und mir einfach die Wahrheit gesagt.

Was hatten wir für einen Heidenspass zusammen!!! Dein Lachen schallte durch unser Haus, und Deine Freude übertrug sich auf unsere Seelen. DANKE! Deine Umarmungen waren vollständig, voller Liebe und Zärtlichkeit. Eine unermessliche Wahrheit drang aus jeder Deiner Poren und Deiner REINEN Seele. Auch dafür DANKE!

Wir waren Freunde mit allem, was dies beinhaltet. Wir waren aufrichtig und liebevoll und haben Augenblicke miteinander geteilt, Ängste und Erfolge ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erwarten außer dieser Freundschaft. Wir haben uns ausgesucht und uns direkt gemocht. Auch wenn wir uns nicht häufig gesehen haben, wegen der Arbeit und den Alltagsroutinen, so wussten wir doch, daß wir aufeinander zählen konnten, wenn wir uns brauchten.

Wer nun sagt, daß er Deinen Weggang bedauert, soll dies mit Seele und Herz tun oder einfach seine Worte fernhalten von uns. Wir, die wir Dich wirklich lieben, brauchen keine Falschheiten von anderen.

Es schmerzt mich sehr, dass ich nicht bei Dir war, als es Dir gesundheitlich schlecht ging. Alles ging so schnell, Du gabst mir keine Zeit Dich zu sehen. Vielleicht wolltest Du auch nicht, dass ich Dich so sähe und wünschtest Dir, dass ich Dich so in Erinnerung behalte wie an dem letzten Abend, als wir uns trafen und Du mich so stark und liebevoll umarmtest, dass ich es bis heute spüre.

Vergiss nicht den Traum mit den Blumen. Vergiss nicht, dass Du mir gezeigt hast, wie gut es Dir geht. So will ich Dich sehen: frei und umgeben von Düften, die Frieden bedeuten. Ich werde niemals vergessen, wer Du bist. Und den, den Du liebtest, werde ich nicht im Stich lassen.

Ich verspreche Dir, dass ich Dir, wenn ich reise, immer ein Foto widmen werde, und wenn ich einen der Orte besuche, die Du mit soviel Leidenschaft beschrieben hast, werde ich Dir zu Ehren eine Blume hinterlassen.

Ich werde mich nicht verabschieden, dafür gibt es keinen Grund. Ich fühle Deine Gegenwart, aber weil ich menschlich bin, fühle ich auch Deine Abwesenheit.

Flieg hoch, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Fröne Deiner Leidenschaft, wenn Du willst, und mach die besten Fotos von diesem anderen und vollen Leben, das Du jetzt sicher hast. Bewahre sie auf, denn Gott weiss, daß wir uns irgendwann wiedersehen werden, und dann erzählst Du mir, was Du alles erlebt hast, welche Tönung dort alles hat, wie Deine Reisen sind und wie man in Frieden lebt.

Wir werden uns viel zu berichten haben, aber schau auf mich manchmal von dort oben und schenke mir eine Umarmung. Die kann ich manchmal nur zu gut gebrauchen.

Wenn Du meine Tante oder Barbara triffst, stell Dich ihr als meine Freundin vor. Du wirst sie gerne mögen und .....ihr seid meine Schutzengel, und ich bin eine treue Freundin, die nicht vergisst.

Ich könnte noch lange weiterschreiben, mein Papi. Blick einfach in mein Herz, und Du wirst die ganze Liebe sehen, die von dort zu Dir aufsteigt. Mehr braucht es nicht.

Herzlichst
Sunshine
liebe frama,
du sprichst mir aus dem herzen. auch ich verlor mehrere geliebte menschen. meinen vater, als kleines kind, meine lieblingstante, als kleines kind, meine oma, als junge mutter... aber am meisten traf mich der verlust meiner mutter.
ich wußte da erst, wie sehr ich sie liebe und vermisse. wir hatten nie ein vertrautes inniges verhältnis. ich habe sie nicht verstanden und sie mich nicht. als sie dann vor 3 jahren starb, unerwartet, weil mir keiner in der familie gesagt hatte, wíe krank sie war (bauchspeicheldrüsenkrebs), war es zu spät den dämlichen stolz beiseite zu schieben und wieder mir ihr zu sprechen. ich habe heute noch viele nächte in denen ich an sie denke und weine. weine, weil ich ihr nie meine gefühle gezeigt habe, weil ich mich nie mit ihr aussprach.
ich kann dich verstehen, dass es weh tut in der schwierigen zeit nicht da gewesen sein zu können. aber du hattest das glück eine schöne zeit mit dem menschen gehabt zu haben. das gibt dir kraft für die zukunft.
ich wünsche dir alles gute und vertraue auf diese kraft.
lg. witch99
 
@witch99

Ich verstehe Dich sehr gut, was Du schreibst.

Wir hatten ein inniges Verhältnis - nur traute ich mich nie, das so zu gestehen. Beide wussten es zwar, aber diese Worte wurden nicht ausgetauscht. Erst, als er im Spital war, konnte ich sehr persönliche und innige Worte ihm schreiben. Heute weiss ich, dass er es gelesen hatte und stolz darauf war. Er schrieb nicht viel zurück, aber ein herzliches dankesschön und dass er für mich das gleiche fühle.
Obwohl ich immer auf der Hut war, da er anno 2005 eine längere Pause einlegen musste, fragte ich immer wieder, wie geht es Dir? Verkaufst Du die Praxis? Bitte sage es mir.... Er; keine Angst, ich bin da, ich bin kräftig.
Ab Sommer 2006, sagte er mir mal so beiläufig, dass ich es nicht realisierte richtig, dass er nun wisse, wie es sei, wenn man am Wochenende immer ins Bett müsse um sich auszuruhen, damit man am MO wieder im Geschäft sei und arbeiten kann. (Hatte einen Unfall anno 98) und ich wollte allen beweisen, dass man trotzdem arbeiten kann - bis der Zusammenbruch nach 4 Jahren kam. Der Mensch ist halt nicht so stark, wie man immer meint. Der Körper sagt einem schon, wann es nicht mehr geht. Es war ein schmerzlicher Prozess für mich.
Aber diese Worte - verstand ich nicht. Ich konnte sie nicht richtig einordnen, weil er ein sehr lieber Mensch war, aber ruhig. Er schluckte vieles herunter.... leider....................... :eek:
Dann am 10.11. der letzte Arbeitstag - unser letztes Treffen.... und dann kam die Diagnose - Darmkrebs mit Metastasen in der Leber! Ich war so getroffen...
Mit meiner Tante, die vor 6 Jahren Krebs bekam, Bauchspeicheldrüsenkrebs, konnte ich mich verabschieden. Doch da wir nie so einen Kontakt hatten, ausser die letzten 4 Monate, schmerzte mich dieser Abschied auch, aber er traff mich nicht so sehr ins Herz wie sein Abschied. Anno 2001 verlor ich meine beste Freundin, 31 Jahre alt.
Dieser unerwartete Tod, von meiner Freundin tat mir weh. Doch ich hatte das Glück damals, dass ich gleich nach der Beerdigung in die REHA konnte. Also konnte ich mit jemanden darüber sprechen. (Therapeuten)
Da ich mein leiblicher Vater schon mit 6 Jahren verlor, zwar nicht durch einen Todesfall, sondern durch die Scheidung, und er im Ausland wohnt, war es damals als Kind schon schwer, damit fertig zu werden.
Dann "bekam" ich wieder einen Papi, an dem ich sehr hing, und wieder habe ich einen Papi verloren. Er war einzigartig.

Für Dich, das glaube ich Dir sehr, ist es schmerzlich, dass Du Deine Mutter verloren hast, weil Du eigentlich erst jetzt spürst, wie sehr sie Dir fehlt und Du sie vermisst. Ja der dämliche Stolz, das kenne ich. Nachher macht man sich Vorwürfe.....
Das mache ich mir auch. Hätte ich doch gedrängt - ihn zu sehen. Doch ich bewahrte den Anstand. Wollte nicht drängen, aufsehen erregen...
Heute sage ich mir; hätte ich doch.....
Auch bei mir gibt es viele Nächte (Auch Tage) an denen ich an ihn denke und weine. Es tut weh. Dir besonders, weil ihr euch nicht mehr aussprechen konntet. Aber vielleicht - nicht lachen - versuche es so mit ihr Kontakt aufzunehmen. Spreche mit ihr, spreche das aus, was Dir auf dem Herzen liegt.
Es tönt zwar komisch.....
Aber ich spreche oft mit ihm. Es funktioniert. Denn noch so viele Sachen sind ungesagt geblieben....

Auch ich wünsche Dir viel Kraft für die Zukunft. Wir hatten Menschen um uns herum, die wir geliebt haben und eine schöne Zeit mit Ihnen verbringen konnten. Auch wenn Du es damals nicht so sehen konntest.
Ich hoffe, ich verletze Dich nicht mit diesen Worten. Denn ich möchte dir nur helfen. Es ist schwierig ich weiss.

Vielleicht hilft Dir dieser Text etwas?
Tod bedeutet nichts.
Ich bin nur über die Schwelle in den nächsten Raum gegangen.
Was wir füreinander waren, das sind wir noch.
Rufe mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprich zu mir in der Art, wie du es immer getan hast.
Wechsle den Tonfall deiner Stimme nicht.
Zeige keine Miene des Ernstes und der Sorge.
Lache, wie wir immer zusammen über die kleinen Spässe gelacht haben.
Lächle, denke an mich.
Lass im Hause meinen Namen das sein, was er immer war.
Sprich ihn aus, ohne die Spur eines Schadens an ihn.
Leben bedeutet all das, was es immer bedeutete.
Es ist dasselbe, was es immer war –
Eine ununterbrochene Fortsetzung.
Es geht weiter.
Warum soll ich aus deinen Gedanken sein?
Nur, weil ich aus deinem Blick bin?
Ich warte auf dich – irgendwo in deiner Nähe.
Alles ist gut.


Für mich ist es noch zu früh. Darum diesen Text hier.

Mir ist kalt - es wird Winter. Der nächste Sommer wird kommen - gewiss - aber dazu muss die Zeit meine Wunden heilen...

am 24.12.06 starb er - genau 4 Wochen später wäre er 60 geworden.
Ich verstehe es einfach nicht.....Es tut weh.
Aber ich weiss auch - dass man loslassen muss (sollte) Was ich leider noch nicht kann.

Ich wünsche Dir alles alles Gute.
lg
Frama
 
deine worte verletzen mich nicht. du hast leider nur zu sehr recht. doch trotz der 3 jahre kann ich nicht loslassen. mir tut der verlust immer noch körperlich weh. auch jetzt heule ich wie ein schlosshund, aber ich kann´s halt nicht ändern. ich habe versucht mit anderen menschen zu reden, die meine mutter gut kannten, aber es hat bisher nichts geholfen. ich hoffe, dass die zeit die wunden heilt...
ich habe halt nur dieses blöde schlechte gewissen, weil ich unsere streitereien nicht beendet habe, und dass, obwohl ich genau wußte, wie hirnverbrand das alles war.
danke, für deine worte, dein mitgefühl. ich weiß es zu schätzen, wenn ein mensch das versteht. weil genau das ist ein problem, wenn man nicht verstanden wird. wenn die menschen in deinem umfeld als hysterisch und sonstwie halten, weil du noch trauerst.
ich wünsche dir mehr verständnis und echte anteilnahme. und menschen, mit denen du reden und weinen kannst.
nochmal danke für deine netten worte...
lg. witch99
 
Du bist überhaupt nicht hysterisch. Ich verstehe Dich sehr sehr gut.

Ich weiss auch, sobald man solche Zeilen liest, fängt man an zu heulen. wie gut verstehe ich das. Es ergeht mir genau so.
Nein ändern kann man es nicht - mehr. Leider.
Auch ich weiss nun mehr, denn auch ich musste noch mit Menschen reden, die ihm nahe standen. Insbesonders sein bester Freund. Obwohl beide ruhige Menschen waren, wusste sein Freund, alles über mich. Denn als ich ihm anrief und fragte, ob er mich evtl. kenne? Sagte er ja, vom reden her. Er kenne meine Geschichte, die sei tragisch. Papi habe auch darunter gelitten, obwohl er auch viele andere Schicksale in der Praxis hatte. Bei uns war es ein besonderes Verhältnis. Wir verstanden uns auf Anhieb, obwoh ich anfangs ein etwas mulmiges Gefühl hatte, da er meinen Vater kannte. Die beiden sassen früher, mittags jeweils zusammen.
Doch wie mein richtiger Vater ist, mit allen bekommt er Streit. Auch dort wo er wohnt im Ausland.
So bekam er auch mit ihm Streit.
Ich dachte anfangs - er könnte mich mit ihm vergleichen. Was er nie tat.
Als wir uns sahen - wussten wir - es ist was besonderes. Wir mussten nicht viel über unser Verhältnis reden, wir wussten es. Doch als er sooo krank wurde, musste es raus.... endlich. Und er war sehr dankbar.
Und doch wäre ich gerne zu ihm ins Spital gefahren, hätte ihm gerne die Hand gehalten und ihn begleitet. So wie er es bei mir machte all die Jahre hindurch.
Auch ich habe das Gefühl, ich hätte mehr reden sollen, dieses und jenes etc.
Es sind so viele Sachen unausgesprochen geblieben....und das ist es, was mich schmerzt. Mich schmerzt, dass wir nicht mehr über die Gefühle sprachen. Dass er für mich mein Papi war, dass wusste er, schon früh, und er war stolz auf mich, wie ich diese Unfallfolgen, dieses Schicksal in die Hand nahm. Ausser das 2006 war für mich schwer sehr schwer. Ich konnte nicht mehr. Hatte keine Kraft mehr. auch darum, weil ich zu den Unfallfolgen hin, krank wurde. Ich werde immer kraftloser....dünner etc....
Und dann kam dieser Krebs.... der haute mich um. Auch ich musste ins Spital. Aber weil es wieder Menschen gab, die Eifersüchtig wurden, entliess man mich so schnell wie möglich - damit ich ihm ja nicht begegne. Weisst Du wie mich das schmerzt? Es ist kaum zu glauben, wie Menschen eifersüchtig sein können. Und einem Sachen vorenthalten. Darum mache ich mir Vorwürfe, dass ich zu anständig war. Ich wollte mich nicht aufdrängen.... Vielleicht auch ein Stolz.... oder eine Angst? Wie hätte ich wohl reagiert?
Ok, heute weiss ich, wie ich reagiert hätte. Er wusste dies auch, er kannte mich in und auswendig. Darum bat er auch nicht um Besuch.
Klar, wir konnten uns mit dem Natel verständigen. Doch gerne hätte ich ihn nochmals gesehen, die Hand gehalten, ihn nochmals zu spüren. Mein Papi.
Ich kenne das, der körperliche Schmerz. Und das mit dem loslassen.... kenne ich auch. Bis jetzt kann ich es nicht.
Lass Dich nicht von Menschen als hysterisch anschauen lassen. Auch Dir wünsche ich, dass Dein Umfeld mehr Verständnis hat. Sonst lass sie links liegen. Es ist Deine Trauer. Jeder Mensch trauert anders. Wenn Menschen Dich als hysterisch betrachten, können dies nicht Freunde sein. Freunde sind da, wenn man sie braucht, auch nach 3 Jahren noch.
Ich versteh Dich allzugut.

Aber auch ich musste erfahren... was es heisst, die sogenannten Freunde zu verlieren.... bei mir bis jetzt nicht wegen dem Todesfall, weil es noch relativ "neu" ist. Doch wegen dem Unfall - weil ich nicht mehr der Spassvogel bin, nicht mehr so sporteln kann - nicht mehr so viel ausgehen kann, wie andere. Vieles hat sich verändert.... Aber viele verstehen das nicht.
Leider ist das unsere Zeit in der wir leben.
Darum - wenn es Dir hilft, traure. Es gibt Menschen die 10 Jahre lang trauern.. also sind wir noch weit entfernt davon. Ich weiss, dass es auch bei mir sehr lange gehen wird. Mir reisst es jedes Mal fasst das Herz auseinander.

Zudem hoffe ich, dass auch Du Menschen um Dich herum hast, Die Verständnis haben, und mit denen Du reden kannst, ohne dass man Dir sagt, Du bist das oder jenes... oder "vergiss" es endlich. Das ist falsch. Man kann es nie vergessen. vor allem, Deine Situation.

Ich hoffe, ich kann Dich einwenig trösten.
Wunden heilen.... aber es hinterbleiben immer Narben.

lg
 
Ich möchte allen hier Anwesenden welche irgendeinen Teil ihrer Familie verloren hat, mein Tiefstes Beileid aussprechen. Ich kann es sehr gut nachvollziehen. Ich hab meine "Mutter" (eigendlich war es meine Großmutter, aber meine Mutter war in der Ausbildung, und ich war eigendlich immer bei meiner Großmutter gewesen) vor 14 Jahren durch eine Überdosis Tabletten verloren. Ich muss heute noch an Sie oft denken. Und deshalb kann ich mir gut vorstellen, wie es ist einen Menschen zu verlieren den man sehr liebt.

Aber vieleicht kann es euch beruhigen zu wissen, das dieser Mensch jetzt keine Schmerzen mehr hat (wenn es Krebs war hatte er warscheinlich große Schmerzen gehabt).

Verliert euch nicht in eurem Leid. Das Leben geht weiter. Haltet ein, um zu trauern, aber irgendwann werdet ihr loslassen müssen.

Das mag jetzt etwas Hart klingen, aber dem ist leider so.
 
Mein Vater ist vor 5 Jahren auch gestorben...

Das ist etwas, auf das man sich nicht vorbereiten kann, auch wenn es, wie bei meinem Vater schon abzusehen war.

Letztendlich war es für Paps ein Segen, daß er gehen konnte, aber es ist dennoch hart zu verdauen.

Ich fühle mit dir
 
hi Nightstalker,
entschuldige, aber dein beitrag hört sich echt reserviert an.
du hast sicher sehr gelitten... bestimmt hast du auch lange getrauert.

natürlich hast du recht, dass man loslassen soll/muß, aber muß man dann auch gleich so eine abwehrhaltung an den tag legen?

ich trauere, ja, aber ich habe auch kinder, die mich brauchen und für die ich immer da bin. ich habe schon viele male losgelassen. aber ich vergesse nicht. die gefühle sind halt da. aber mein herz ist groß genug für die geliebten verstorbenen und die geliebten lebenden. natürlich weine ich auch noch. vorallem, wenn ich an die schönen zeiten denke... die fehlen mir am meißten und gleichzeitig bin ich sehr dankbar, diese auch erleben zu dürfen.

ich drücke meine gefühle gerne so aus, wie ich sie empfinde. das tut mir gut, wenn ich alles rauslassen kann. leider habe ich nicht viele möglichkeiten, über meine trauer reden zu können. wie gesagt, ich habe kinder, die mich brauchen. und sie kann ich ja wohl schlecht mit meiner trauer belasten.
und da ich, nach einer menge schlechter erfahrungen, das singleleben gewählt habe, habe ich auch keinen partner, der , selbst wenn er so verständnisvoll wäre, zuhört.

es tut mir leid, dass du so hart geworden bist...

ich wünsche dir alles gute.
lg. witch99
 
Ich habe eine schön treffende Beschreibung für Trauer gefunden:

**Trauer ist keine Krankheit, sie ist eine angemessene, gesunde seelische Antwort auf einen erlittenen Verlust. Trauer ist normal.
In dieser Zeit ist es wichtig, jemanden zu finden, der diese Gefühle teilt und hilft sie zu verstehen, bzw. anzunehmen.
Der Ausdruck der Trauer, sowie der Umgang damit, sind sehr unterschiedlich und individuell.

Wenn der Mensch trauert, dann trauert der ganze Mensch. Gefühle sind durcheinander und gehen von Angst bis Zorn, über Dankbarkeit, Leere, Verzweiflung, Wut und vieles mehr. Der Körper reagiert. Müdigkeit, Herzrasen, Appetitmangel sind einige Symptome, die auftreten können.
Der Trauerprozess kann langwierig und schmerzlich sein.
Da, wo wir uns Zeit lassen und uns genügend Raum geben, unsere Gefühle zu respektieren, können wir fast immer erleben, dass sich die Dinge langsam wandeln.**

Da braucht man doch nichts mehr hinzu zu fügen, oder???

Grüße an alle, witch99
 
Hallo alle Zusammen,

es ist echt nicht wahr, aber ich muß schon wieder hier posten, das Sprichwort "Einer geht und zieht 2 nach sich" scheint zu stimmen.

Ich habe heute über 8 ecken erfahren das mein Vater am Sonntag gestorben ist. Ich hatte jetzt seit ca. 3 Jahren keinen Konntakt mehr und wir haben uns mehr oder minder im Streit getrennt aber jetzt zu erfahren das er tot ist........

Ich weiß echt nicht was ich fühlen soll, morgen ist wohl die Beisetzung aber wir (meine Mutter, meine Schwester und ich) haben von seiner neuen Frau noch nicht einmal mitgeteilt bekommen das er gestorben ist geschweige denn eine Einladung zur Beerdigung.

Ich hätte mich gerne noch einmal mit Ihm auseinander gesetzt aber nun ist es wohl zu spät.

Ich denke ich werde später mal versuchen das Grab zu finden und auf diese weise mit dem Kapitel abzuschließen.
 
Ohweia..... setzt mir derzeit auch ein wenig zu..... aus fürchterlich aktuellem Anlass. Ich habe meinen Vater nämlich auch nie RICHTIG gekannt, und liege derzeit richtig im Argen mit ihm. Mir gehts dabei wirklich nicht gut, obwohl ich sein Ärgernis provoziert habe.

Mir würds aber trotzdem recht nahe gehen, wenn ............

Jeder, der es kann sollte zu Lebzeiten unangenehme Dinge bereinigen.... alles andere ist schwer und manchmal auch gar nicht komplett zu lösen.

Ich wüsche dir viel Kraft, S4sH !
 
Jedes Mal, wenn dieser Thread aktualisiert wird, verschlägt es mir die Sprache und macht mich traurig.
Leider bin ich kein Mensch vieler Worte, aber was Du S4sH, genau wie Deine Vorgänger hier, wissen sollen, dass Ihr alle mein zutiefstes Mitgefühl habt. Ich wünsche nur das erdenklich Beste um die Situation, so schlecht sie auch sein mag, zu überstehen.
 
Ich will mich nicht weiter über meine Situation auslassen, sowas ist auch nicht nötig und hier fehl am Platz. Ich wünsche Dir die nötige Kraft, jegliche Sicht der Dinge, welche sich aus Deiner jetzigen Situation ergeben, zu verarbeiten. Vielleicht hilft es Dir zu wissen das Du mit Deiner Situation nicht allein bist.
 
Verliert euch nicht in eurem Leid. Das Leben geht weiter. Haltet ein, um zu trauern, aber irgendwann werdet ihr loslassen müssen.

Das mag jetzt etwas Hart klingen, aber dem ist leider so.
Ja da gebe ich dir recht. Doch im Moment hats mich leider auch ein wenig aus der Bahn geworfen Sonntag starb unerwartet ein Arbeitskollege. Ja ich weis dieser Schmerz verblasst aber ich ringe die ersten Tage immer um Fassung. Der Schmerz brennt und ich kann ihn wenig entgegnen.
Wenn dies eine Prüfung ist so sehe ich es wie Jesus "Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen." Ja es ist nicht möglich aber es schmerzt wieder ein mal.
 
@ S4sH

Bei mir war's sehr ähnlich mit dem Vater wie bei Dir, nur hab ich es nicht um 8 Ecken erfahren müssen - das ist echt unschön. Keinen richtigen Abschluss gefunden zu haben schmerzt sehr.

Jedenfalls wünsche ich Dir - wie auch den anderen Trauernden hier im Thread - dass Du die momentane Situation so gut als möglich zu meistern vermagst...
 
Guten Tag !
Ganz Herzliches Beileid Nachträglich.

. . . . . vielleicht hilft es ! . . . . ich persönlich mußte mich in den letzten beiden Monaten von einigen Bekannten/Freunden verlassen (1xNachbarschaft, 1x eine Freundin, 1x ein Bekannter)

In der Bibel, bei Sprüche, Kapitel 17, Vers 17 heißt es: "Der Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Drangsal wird er geboren"


In stillem Gedenken

*Michael*


PS: Niemand kann am Besten trösten, wenn nicht der, der weiß, das er keinen Trost schenken kann und der weiß was Verlust bedeutet.
 
hallo zusammen

ja, wer nicht selber erlebt, wenn einem liebe Menschen genommen werden, ist es nicht einfach zu trösten.
Dass das Leben weitergeht, weiss ich, doch es wird nie mehr so sein, wie bisher.
Und wenn man innerhalb einem Jahr an "hohen" Festtagen seine Liebsten verliert, ist es - vorallem für mich - doppelt so hart.

Noch kam hinzu, das Heliabsturz in Oesterreich....auch kannten wir diese Menschen..... Dies geht mir zwar nicht so weit ans Herz, und doch sieht man, wie die Menschen trauern...wie es weh tut....wie mir.

Ich spüre im Moment immer mehr, wie er mir fehlt. vor allem, weil er Arzt war. Er half mir. Im Moment habe ich keinen der mir hilft mich unterstützt mit meinen Unfallfogen und dessen Vers.Streit. Es ist mega hart....
Obwohl ich versuchte loszulassen...und ich es weiss, dass man dies tun sollte, so einfach funktioniert das nicht. Leider bin ich ein Mensch, kein PC der die Delete Taste drücken kann. Fertig.....
Was ich zwar gerne tun würde.

Lieben Gruss
 
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